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Was ich dir noch sagen wollte (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
257 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7565-3848-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was ich dir noch sagen wollte -  Oliver S.
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KLAPPENTEXT: Phillip und Paula lernen sich als Jugendliche auf der Schule kennen und es dauerte nicht lange, bis sich beide ineinander verliebten. Sie erlebten gemeinsam ihren ersten Kuss, ihren ersten gemeinsamen Sex und noch einiges mehr auf ihrem gemeinsamen Weg des Erwachsenwerdens. Beide führten über Jahre eine glückliche und harmonische Beziehung, bis Paula eines Tages spurlos verschwindet. 1992 wird der Fall 'Paula' zu einem Kriminalfall und findet erst 2014 ein unfassbares Ende! - - - - - - BESCHREIBUNG: Phillip und Paula lernen sich in den 1980er-Jahren als Jugendliche auf der Schule kennen. In 'Was ich dir noch sagen wollte', beschreibt der Autor jedoch nicht nur ihre dramatische wie auch herzzerreißende Geschichte, sondern lässt in diesem Buch noch einmal die 80er aufglänzen.

Geboren und aufgewachsen ist Oliver S. in Gelsenkirchen - mitten im Ruhrgebiet. Der 52-Jährige hat sich hauptsächlich Geschichten gewidmet, die aus dem wahren Leben stammen. Mit seinem Buch 'Togo Connection' (eine Satire) ist er 2022 erstmals an die Öffentlichkeit gegangen, um über seinen Umgang mit Angstpanikattacken schreiben. //www.oliversautor.de//

gt;>Eine verwelkte Rose die am Wegrand liegt. Ein Narr der immer noch seine Königin liebt. Ein Leben das einer Komödie gleicht. Und so traurig ist zu gleich. Kann der Stoff für eine Geschichte sein.<< Mein Name ist Oliver S. Willkommen in der Wirklichkeit!

 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


 


PHILLIP


Im Gespräch mit dem Autor

 

 

 

 

„Wir wuchsen in einer Zeit auf, in der Singles noch aus Vinyl bestanden und nicht aus Verzweiflung. Um Kondome zu kaufen, weil man seinen Partner oder seine Partnerin betrügen möchte, braucht Mann oder Frau heutzutage nur ins Geschäft gehen und sie bekommen sogar noch Treuepunkte“, sagte Phillip einmal zu mir, als wir uns zu einem Interview trafen. „Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, Paula auf irgendeine Art zu betrügen. Schon immer war sie eine liebenswerte und dazu noch fürsorgliche Person. Ok, zwischendurch stockte mir der Atem, wann immer sie in unserer Jugend den Dr. Sommer Teil in der Bravo gelesen hatte und ich dann mit Schnappatmung vor ihr stand, als sie mir sagte, dass sie gerne dieses und jenes ausprobieren möchte.“

 

Ich musste lachen, nachdem er mir das sagte. Aber auch Phillip ließ es nicht kalt und er lachte mit mir. Dann fügte er hinzu: „Ich war damals sooo schüchtern, dass ich vor ihr am liebsten im Erdboden versunken wäre, wann immer sie mit neuen „Praktiken“, was unser Sexleben anging, zu mir kam. Wir waren damals ja erst vierzehn bzw. fünfzehn Jahre alt. Doch Paula war mir immer einen Weg voraus, was das Thema Sex zwischen uns anging. Sie sagte, was sie wolle und ich, der mit zweitem Vornamen „schüchtern“ hieß, stand vor ihr und wartete auf meinen Herzstillstand. Ich war wirklich sehr, sehr schüchtern.“

 

Autor: „Wir haben uns ja schon über so vieles unterhalten, als wir an diesem Buch gearbeitet haben, aber gab es eigentlich auch mal peinliche Momente zwischen euch?“

 

Phillip überlegte erst gar nicht lange und antwortete: „Ich erinnere mich sofort an zwei Situationen: Wir waren ungefähr ein Jahr zusammen und ich schlief schon seit längerer Zeit nur noch in Paulas Elternhaus und nicht mehr bei meinen Eltern in meinem Zimmer. Ihre Eltern hatten ihr Schlafzimmer direkt neben Paulas Zimmer in der ersten Etage und wir hofften bis dahin schon unzählige Male, dass ihre Eltern nicht das Quietschen von Paulas Bettgestell hörten. Die Wände ihres Zechenhauses, in dem sie lebten, waren sehr dünn. Eines Abends war es dann so weit. Unter uns krachte das Bett zusammen, als wir gerade Sex hatten. Es war schon sehr spät am Abend und ich wusste, dass Paulas Vater am anderen Morgen zur Frühschicht musste. Ich dachte, oh Gott, wenn der jetzt aufgewacht ist. Gerade wirklich nur kurz nachdem das Bett zusammen gekracht war und Paula und ich uns aus ihrer Matratze befreien konnten, ging ihre Zimmertür auf.

„Watt is hier los?“, fragte uns ihr Vater mit seinem Ruhrgebietsakzent. Seine dünnen Haare standen alle ab, als er mit einem weißen Feinripp-Unterhemd und seiner Schlafanzughose bekleidet im Türrahmen stand.

Eine passende Antwort zu finden, wäre kein Problem gewesen. Das Bett hätte ja einfach nur so zusammenklappen können, während wir schliefen. Doch als Paula und ich mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck nackig vor den Resten ihres Bettes standen und jeweils unsern Körper versuchten zu verdecken, war es für den Vater sonnenklar, was wir zuvor getrieben hatten. Dann kam noch kurze Zeit später Paulas Mutter um die Ecke und die Familienversammlung konnte beginnen. Sehr peinliche Situation.

2. Eines Morgens hatten wir Sex. Es war zu der Zeit, als Paula und ich bereits unsere Wohnung in der ersten Etage gegenüber ihren Eltern bewohnten. Sah man aus unserem Schlafzimmerfenster, blickte man direkt zum Weidwall, eine schmale Parallelstraße von der Johannastraße, auf der wir wohnten. Paula und ich waren gerade aufgewacht und irgendwie überkam es uns. Ich muss dazu sagen, in unserem Schlafzimmer stand am Tag wie auch in der Nacht das Fenster immer auf kipp. In meinem Radiowecker lief an diesem Morgen nicht gerade leise der Song „Touch by Touch“ von Joy.

Schon wann immer wir uns zuvor beglückten, Paula übertönte fast alles, wie auch an diesem Morgen. Von der Musik war nicht immer was zu hören.

Eine halbe Stunde turnten wir bereits durch unser Bett, standen dann auf und machten im gesamten Schlafzimmer weiter. Wir kamen erst zum Ende, als wir vor der Wand, die sich seitlich dicht neben dem Fenster befand, standen. Paula beugte sich vor mir stehend gegen die Wand, wobei sie sich mit ihrem Oberkörper, mit den Händen und ihren Unterarmen an diese lehnte.

„Oh Mist“, sagte sie plötzlich, als ihr Blick aus dem Fenster ging.

„Was is´?“, fragte ich, als ich sie von hinten immer noch umklammerte und sah auch aus dem Fenster.

„Ich glaube, mein Vater stand gerade unten auf dem Bürgersteig.“

„Ach, das meinst du nur. Wo ist er denn, ich sehe ihn nicht.“

Wir küssten uns und schmusten noch ein wenig nachdem wir uns wieder auf das Bett fallen ließen. Fünf Minuten später klingelte es an der Wohnungstür und wir sahen uns beide erschrocken an. War es doch ihr Vater, den sie vorher am Fenster gesehen hatte?, fragte ich mich.

Schnell zogen wir uns was Leichtes drüber und nachdem Paula die Wohnungstür öffnete, hörte ich kurz darauf die Stimme ihres Vaters, der unsere Wohnung betrat. Ich dachte nur, oh Scheiße, der stand vielleicht wirklich vor unserem Fenster. Was mache ich denn jetzt und vor allem, wie verhalte ich mich?

Ich versuchte, ihm erst einmal aus dem Weg zu gehen und ging ins Bad, um mich zu waschen. Doch ich konnte die Unterhaltung, die im Korridor stattfand, „leider“ gut mithören.

„Ich happ gehört, ihr seid wach“, sagte ihr Vater.

Und ich stand kopfschüttelnd im Bad vor dem Spiegel, biss meine Zähne zusammen, schloss meine Augen und dachte, ich verlasse das Bad erst wieder, wenn er gegangen ist.

Seit diesem Vorfall, von denen es jede Menge gab, bin ich innerlich jedes Mal aus Scham in den Erdboden versunken, wann immer ich die Platte von Joy auf einem Geburtstag von uns gehört habe, auf dem Paulas Eltern anwesend waren.“

 

Autor: „In einem unserer Interviews haben sie die Tollpatschigkeit von Paula durchblicken lassen. Können Sie vielleicht mehr davon erzählen und ein paar Beispiele nennen?“

 

Phillip lachte laut und antwortete: „Unzählige. Es war an einem Sonntag. Paula und ich waren seit circa einem Jahr ein Paar und fuhren mit der Straßenbahn 301 in Richtung Gelsenkirchen-Buer und wollten ins Kino. Keine Ahnung, wie der Film hieß, den wir uns ansehen wollten. Es war ein sehr warmer Sommertag, daher blieb die Bahn mit offenen Türen an manchen Haltestellen noch etwas länger stehen, damit die Fahrgäste durch den Durchzug etwas abgekühlt wurden. Außerdem war die Luft in der Bahn etwas stickig. Als diese schließlich am Kino anhielt und wir aussteigen wollten, sprach ein Mädchen Paula von hinten an. Es war eine Freundin aus der Schule. Ich stand schon draußen neben der Bahn auf dem Bürgersteig und wartete also auf sie. Ich rief: „Paula, komm´ endlich, die Bahn fährt gleich wieder los.“ Doch sie unterhielt sich weiter. Sie stand in der Bahn direkt an der Tür und der Bahnfahrer hatte es wohl auch nicht mitbekommen, dass sie aussteigen wollte und machte nach einiger Zeit wieder die Türen zu, um weiter zu fahren. Doch genau in diesem Moment, kurz nachdem die Türen geschlossen waren, verabschiedete sich Paula von ihrer Freundin, drehte sich um und lief gegen die Glasscheibe einer Tür. Dabei prallte sie mit ihrem Gesicht ab, saß anschließend auf dem Boden und hielt sich ihre blutende Nase. Es war ein Bild für die Götter. Erst sah sie schockiert um sich, wusste nicht, was genau geschehen war und als sie schließlich wieder klar im Kopf wurde, lachte sie sich über ihre Tollpatschigkeit kaputt.

Der Straßenbahnfahrer wusste auch nicht, wie ihm geschah. Gerade wollte er die Fahrt fortsetzen, als es einen lauten Knall neben seiner Fahrerkabine gab, sodass er erschrak. Und ich stand draußen und bekam mich vor lauter Lachen nicht mehr ein.“

 

Autor: „Und das hat sie Ihnen nicht übel genommen?“

 

„Paula?“, fragte Phillip verwundert und antwortete: „Niemals! Sie musste ja jedes Mal selber über ihre Tollpatschigkeit lachen und nahm es anderen nicht übel, wann immer jemand über sie (mit)lachen musste. Sie nahm es ganz locker hin und mit viel Humor.

Einmal kam sie mit einer Schulfreundin lachend zu mir in die Raucherecke. Beide stellten sich neben mich und ich dachte, was ist denn mit denen los? Die Schulpause hatte gerade erst begonnen, als sie direkt aus dem Schulgebäude zu mir kamen.

„Was ist mit euch?“, fragte ich.

„Ach nichts“, antwortete Paula.

„Das sehe ich. Ihr kriegt euch ja gar nicht mehr ein.“

„Wir hatten gerade Englischunterricht“, antwortete Paulas Freundin.

„Ach ja? Und?“, fragte ich.

Paula sah mich an und sagte mit einem sehr verlegenem Grinsen im Gesicht: „Mir ist da gerade nur ein Missgeschick passiert.“

Nach einer Antwort suchend sah ich sie weiter an, wie sie vor mir stand und sich ein paar Sekunden später wieder halb totlachte.

„Sie hat sich etwas in der Wortwahl geirrt“, sagte ihre Freundin lachend.

„Ich hatte keinen Radiergummi und wollte nur fragen, ob mir jemand sein Gummi leihen kann“, sagte Paula und fügte hinzu: „Ich glaube, ich habe mich da wohl etwas falsch...

Erscheint lt. Verlag 15.10.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 80er • amüsant • herzzerreißend • Jugendliebe • Liebesgeschichte
ISBN-10 3-7565-3848-6 / 3756538486
ISBN-13 978-3-7565-3848-5 / 9783756538485
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