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Siena Carciofine und die Leiche im Hotel Paradiso (eBook)

Ein Toskana-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
368 Seiten
HarperCollins eBook (Verlag)
978-3-7499-0572-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Siena Carciofine und die Leiche im Hotel Paradiso - Laura Fiore
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In der Liebe und beim Aufklären von Verbrechen ist alles erlaubt!

Auch in ihrem zweiten Fall muss Journalistin und ErmittlerinSiena Carciofine wieder gegen Chaos, Herzschmerz undnatürlich gegen das Verbrechen kämpfen
Siena erschrickt fast zu Tode, als ihre beste Freundin weinend anruft. Sara, eine toughe
Staatsanwältin,weint doch nie?! Offensichtlich hatte ihr MannMatteo eine Affäre und Sara hat ihn kurzerhand vordie Tür gesetzt. In der Arbeit wartet die nächste Überraschung:Journalistin Siena soll etwas über den Mord am Nachtportierim Hotel Paradiso schreiben. Komisch nur, dass sich Matteogenau in diesem Hotel mit seiner Geliebten getroffen hatte.Kann das ein Zufall sein? Und tatsächlich: Im Hotel Paradisofinden sich nicht nur Hinweise auf die schicke Anwaltskanzlei, in der Matteo arbeitet ? er selbst ist außerdem plötzlich spurlos verschwunden. Siena beschließt: Sie muss und sie wird herausfinden, wo Matteo ist ...



Laura Fiore heißt im wahren Leben Jessica Kremser und liebt Italien schon seit ihrer Kindheit. Nach dem Abitur lebte sie eine Weile in Florenz und studierte anschließend unter anderem italienische Literaturwissenschaft. Auch wenn sie mittlerweile in München wohnt, verbringt sie ihren Urlaub nach wie vor (natürlich!) am liebsten in der Toskana.

Als Siena die Redaktion am Borgo di San Lorenzo erreichte, war sie völlig außer Atem. Sie musste unten im Treppenhaus kurz innehalten und nach Luft schnappen. Und als sie schließlich die Redaktionsräume betrat, wurde sie von Stille empfangen. So ein Mist! Die Konferenz hatte also schon begonnen, und sie war wieder einmal zu spät dran. Aus dem größten Raum des Büros drang leises Gemurmel durch den Korridor bis zu ihr. Siena lief schnell darauf zu. Ihr blieb keine Zeit mehr, sich zumindest die tropfnassen Haare abzutrocknen. Und noch weniger, ihre wirren Gedanken zu sortieren. Sara, Matteo, Stronzo. Das alles musste sie jetzt beiseiteschieben. Durchnässt und atemlos, wie sie war, betrat sie den Konferenzraum.

Enzo blickte von seinem Laptop auf und grinste. »Lass mich raten: Dein Fön war kaputt.«

»Fast.« Siena grinste zurück. »Ich wollte den Wet Look aus der Donna nachstylen, und das hat ein bisschen gedauert.«

Enzo lachte, genauso Guido und Susanna, die beiden Programmierer. Jeder in der Redaktion wusste, dass Siena mit Frauenzeitschriften nichts anfangen konnte und vermutlich noch nie in ihrem Leben irgendeinen »Look« nachgestylt hatte. Alessia lächelte und nahm rasch ihre Jacke vom Stuhl neben sich, sodass Siena sich zu ihr setzen konnte. Nur Davide verzog keine Miene. Aber der ging zum Lachen sowieso in den Keller. Oder – noch schlimmer – er lachte vielleicht auch einfach gar nie.

Siena ließ sich neben Alessia auf den Stuhl fallen. Erst jetzt wurde ihr richtig bewusst, wie unangenehm die nassen Klamotten an ihr klebten. Sie rutschte auf der Sitzfläche hin und her. Hoffentlich war Enzo nicht in Redelaune und das hier schnell vorbei. Im nächsten Moment erinnerte sie sich mit schlechtem Gewissen an einen ihrer Vorsätze, den sie gerade schon wieder im Begriff war über den Haufen zu werfen: Eigentlich wollte sie sich in Zukunft wieder mehr in der Arbeit engagieren und das durch zahlreiche konstruktive Beiträge in den Konferenzen auch Enzo gegenüber zum Ausdruck bringen.

Sie hatte es im Job ziemlich schleifen lassen seit der Sache mit den Morden. Und Luca. Und Fabrizio Straghetti. Und in letzter Zeit war sie außerdem viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, auf ihr Handy zu starren … Siena seufzte und zuckte im nächsten Moment zusammen. Offenbar hatte sie ziemlich laut geseufzt, denn Guido, der gerade etwas erklärte, verstummte, und alle sahen irritiert zu ihr herüber. Siena räusperte sich, lächelte und nickte ihm zu. Guido erklärte daraufhin weiter irgendwelche Hintergründe und Details, die sie nicht im Geringsten interessierten. Dafür, dass sie bei einem Onlineportal arbeitete, war Siena sowieso relativ wenig an Technik und Digitalem interessiert. Aber als sie in ihrem Beruf als Lehrerin nach nur zweieinhalb Jahren das Handtuch geworfen hatte, da war ihr Studienfreund Enzo als Retter in die Bresche gesprungen. Er hatte ihr einen Job als Redakteurin angeboten, und weil Siena von Natur aus neugierig, sprachgewandt und abenteuerlustig war, hatte sie kurzerhand zugesagt. (Na gut, ein bisschen auch, weil sie sich die hämischen Kommentare ihrer Mutter über ihre Arbeitslosigkeit und Faulheit ersparen wollte. Und irgendwie die Miete für ihre Wohnung in der Via Ghibellina, unweit von einem der schönsten Plätze der Stadt, Santa Croce, bezahlen musste.)

Damals, vor fast sechs Jahren, war Toscana in Diretta noch ein kleines Start-up-Unternehmen gewesen. Nicht mehr als eine fixe Idee von Enzo, die sein reicher Vater, ein alteingesessener florentinischer Geschäftsmann, großzügig bezuschussen musste. Doch Enzo hatte es tatsächlich mit Beharrlichkeit und seiner ganz eigenen Art von Bauernschläue geschafft, ein florierendes Business aufzubauen. Auf dem Portal mit Nachrichten aus der Region schalteten inzwischen alle Restaurants, Hotels und Geschäfte, die Rang und Namen hatten, ihre Anzeigen. Clubs und Galerien ließen sich die Ankündigung ihrer Events etwas kosten. Je mehr Reichweite die Geschichten auf der Seite vorweisen konnten, desto mehr kosteten auch die Anzeigen. Daher war Enzo ganz wild darauf, mit den Storys und Berichten auf Toscana in Diretta möglichst viele Klicks zu erreichen. Und er hatte einen sehr guten Riecher dafür, welche Geschichten ankamen: vor allem Fußball, Prominente und Verbrechen. Am besten eine Kombination aus allen dreien.

»Polizeibericht« hörte Siena wie aufs Stichwort in diesem Moment Davide sagen und horchte auf. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass nicht mehr Guido an der Reihe war. Davide, der übereifrige, korrekte und humorlose Kollege, zog seine fein gezupften Augenbrauen hoch und starrte sie an. »Natürlich«, bemerkte er. »Bei dem Wort Polizei haben wir die Aufmerksamkeit unserer lieben Siena sofort wieder.«

Alle grinsten, denn jeder wusste, dass Siena sich sehr für Polizeiarbeit jeder Art interessierte, und alle hatten außerdem mitbekommen, dass sie eine Weile mit Luca Bruni ausgegangen war. Zum Glück wusste aber niemand, dass sie heimlich von einem ganz anderen Polizisten träumte. Und das musste auch so bleiben, sonst …

»Straghetti«, sagte Davide in diesem Moment.

Siena erstarrte. Wusste Davide etwas? Aber wie? Woher? Ihr wurde heiß, und ihre Wangen glühten.

»Ist was, Siena?« Wieder Davides kühle, ruhige Stimme. »Du wirst ja ganz rot.«

Siena räusperte sich, doch bevor sie etwas antworten konnte, hakte zum Glück Enzo ein. Er war von Natur aus sehr ungeduldig, und wenn er Klicks witterte, umso mehr. »Ja, was hat dieser Kommissar … Stragoni gesagt?« Enzo klang bereits genervt.

»Straghetti«, korrigierte Siena ihn, ohne nachzudenken.

Enzo sah verwirrt zu ihr herüber, und sie vermied seinen Blick. »Wie auch immer, ich will wissen, ob wir eine Story haben«, knurrte er.

»Er hat nur eine kurze Pressekonferenz gegeben, aber es gibt wohl einige Anhaltspunkte dafür, dass es ein Raubüberfall war«, fasste Davide die Informationen zusammen. »Die Loge war durchwühlt, und die kleine tragbare Kasse wurde mitgenommen. Junkies, würde ich sagen.«

Siena versuchte, ihre rasenden Gedanken zu sortieren. Loge? Junkies? Kasse? Und vor allem: Straghetti! Worum ging es hier? Warum konnte sie nicht ein Mal, ein einziges Mal, in den Konferenzen richtig zuhören?

»Eventuell kann einer von euch sich trotzdem einmal in diesem Hotel umsehen«, sagte Enzo. Er wollte die Vorstellung von vielen Klicks nicht so einfach aufgeben – und lokale Verbrechen waren eigentlich ein Garant dafür.

»Hotel Paradiso, in der Nähe der Piazzale Donatello«, sagte Davide und nickte. »Geht klar.«

Hotel Paradiso? Plötzlich hörte Siena Saras wütende, verächtliche Stimme. Hotel Paradiso

»Stronzo«, murmelte sie.

»Danke für das Kompliment«, sagte Enzo und deutete eine Verbeugung an. Alle lachten. Alle, außer Davide natürlich. Der klappte seinen High-End-Laptop zu, auf dem er bei jeder Konferenz eifrig irgendwelche Notizen tippte, und stand auf. »Hotel Paradiso, bin schon unterwegs«, sagte er. Enzo schüttelte den Kopf. »Nein, nicht du. Siena fährt zum Hotel«, ordnete er an. Siena zuckte zusammen. In ihrem Kopf wirbelten so viele Gedanken durcheinander – Sara, Matteo, Straghetti –, und sie hatte absolut nicht mitbekommen, worum es hier eigentlich ging. Ein Toter im Hotel, okay. Irgendetwas von Raub und Junkies hatte Davide erzählt, auch okay. Aber wann war das Ganze passiert, wer war der Tote – und was bitte schön sollte sie dort machen?

»Siena? Bist du bei uns?«, drang Enzos ungeduldige Stimme zu ihr durch.

Sie räusperte sich. »Si, certo. Sicher. Ich frage mich nur, was ich dort soll. Die werden mich doch nicht durchlassen.« Sie bemerkte selbst, wie zaghaft sie geklungen hatte. Enzo zog die Augenbrauen hoch. Das erste Anzeichen dafür, dass er auf dem Weg war, ernsthaft genervt zu sein. »Ich habe doch gerade gesagt, dass die Spurensicherung längst durch ist«, erklärte er langsam und deutlich. Siena nickte. Reiß dich zusammen, Siena. In allen deinen Träumen UND Tagträumen bist du Numero Quattro, Agentin ohne Furcht und Zweifel. Und jetzt stellst du dich so an? Sie griff nach ihrer Tasche. Außerdem … Enzo schickte sie und nicht Davide, der sich wieder hingesetzt hatte. Das hieß doch, dass er ihr mehr zutraute und …

»Davide, du kümmerst dich ums Goldengate. Das ist unsere wichtigste Story im Moment. Wir brauchen jeden Klick«, kam just in diesem Augenblick die nächste Anweisung von Enzo. Davide warf Siena einen triumphierenden Blick zu. Oder bildete sie sich das nur ein?

Goldengate beherrschte in der Tat die lokale Presse wie kein anderes Thema. Der Kapitän der florentinischen Fußballmannschaft AC Florenz war im superedlen Ristorante d’Oro intensiv turtelnd mit einer bekannten Schauspielerin gesichtet worden, während seine Ehefrau wegen einer Risikoschwangerschaft zu Hause ans Bett gefesselt war. Und weil Ristorante d’Oro übersetzt so viel wie »Goldenes Restaurant« hieß, hatten die Medien in Anlehnung an die berühmte Watergate-Affäre daraus »Goldengate« gemacht.

Na wunderbar. Also traute Enzo ihr eben nicht so viel zu wie Davide. Sie wurde nur mit irgendeinem unwichtigen Thema betraut, während Davide die Top-Storys bekam. Sie seufzte und stand auf. Das Einzige, was sie persönlich am Goldengate interessierte, war, wie man so dumm sein konnte, mit seiner Geliebten in eines der...

Erscheint lt. Verlag 23.5.2023
Reihe/Serie Siena Carciofine
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agentin • Bella Italia • bücher krimi • ciao • Dolce Vita • Hobbydetektivin • Italien Krimi • Journalistin • Krimi • Krimi Italien • Kriminalroman • Liebespaar • lustiger Krimi • nonna • Pasta • Siena Carciofine Teil 2 • Signora • tollpatschige Ermittlerin • Weinberge • zweiter Fall
ISBN-10 3-7499-0572-X / 374990572X
ISBN-13 978-3-7499-0572-0 / 9783749905720
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