Mord in London: Band 6-7 (eBook)
600 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3694-7 (ISBN)
Eine Wohlfühl-Krimi-Reihe mit einer starken und ungewöhnlichen Protagonistin: Ann Granger bietet mit der Fran-Varady-Serie Spannung mit sympathischen Figuren und typisch englischem Flair.
Denn mit Morden spielt man nicht
Fran Varady ist nicht gerade davon begeistert, dem Clubbesitzer Mickey bei der Suche nach der verschwundenen Tänzerin Lisa zu helfen. Aber da Mickey ihren Hund Bonnie als Geisel nimmt, bleibt ihr keine Wahl. Rasch findet sie Lisa, und die beiden Frauen vereinbaren ein Treffen. Fran erscheint zu früh am Treffpunkt - und entdeckt eine Leiche. Kurz darauf bekommt Fran Ärger mit der Polizei und der Fall wird noch viel komplizierter ...
Und das ewige Licht leuchte ihr
Lange Zeit hat Fran Varady nichts mehr von der schrulligen Stadtstreicherin Edna gehört, die mit wilden Katzen auf einem Friedhof lebte. Inzwischen wohnt Edna in einem Heim, verbringt ihre Tage, indem sie planlos durch die Gegend streift. Scheinbar - denn Fran glaubt, eine Methode in ihrem Wahnsinn zu erkennen. Sie ist sich sicher, dass Edna verfolgt wird - doch niemand glaubt ihr. Bis ein Mord geschieht ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
<p>Ann Granger war früher im diplomatischen Dienst tätig. Sie hat zwei Söhne und lebt heute mit ihrem Mann in der Nähe von Oxford. Bestsellerruhm erlangte sie mit der Mitchell-und-Markby-Reihe und den Fran-Varady-Krimis. </p>
Kapitel 2
Wann immer ich ein Problem habe, gehe ich normalerweise schnurstracks zu meinem Freund Ganesh, um seinen Rat zu erbitten. Ich befolge ihn nicht notwendigerweise, sehr zu seinem Ärger. Ich sollte es besser, denn er denkt klarer als ich und hat im Allgemeinen recht (was ich ihm selbstverständlich nicht sage). Doch ich höre mir gerne seine Meinung an, weil es mir dabei hilft, mir meine eigene, entgegengesetzte zu bilden. Ich war außerdem sowieso auf dem Weg zu Onkel Haris Zeitungsladen gewesen, wo Ganesh arbeitete, bevor ich gekidnappt und in den Silver Circle gebracht worden war, und der Zeitungsladen war es auch, zu dem ich mich jetzt flüchtete.
Der Laden ist ein ganz normaler Zeitungsladen. Im Fenster hängt ein Schwarzes Brett mit persönlichen Annoncen. Für fünfzig Pence darf man darauf hoffen, seinen alten Kühlschrank zu verkaufen, neue Kunden für den Haarschneideservice zu Hause zu werben (allerdings nicht für andere häusliche Dienstleistungen – Onkel Hari ist ein sehr moralischer Mann) oder irgendetwas, das man nicht haben will, gegen irgendetwas anderes, das jemand anders nicht haben will, zu tauschen – um mit hoher Wahrscheinlichkeit bei irgendetwas zu enden, was niemand haben will. Ein wohlgemeintes Schild mit einer Reihe niedergedrückter Hunde darauf trägt die Unterzeile: »Lass uns bitte draußen!« Ich hätte nicht gedacht, dass irgendetwas mich noch mehr deprimieren könnte, doch dieses Schild brachte es fertig. Bonnie ist der einzige Hund, für den dieses Gebot nicht gilt. Onkel Hari macht eine Ausnahme für Bonnie, weil er sie für einen guten Wachhund hält. Draußen vor der Tür steht eine Tafel mit den darauf gekritzelten Schlagzeilen des Tages sowie ein verbeulter Papierkorb, den niemand benutzt; stattdessen werfen die Kunden ihre Bonbon- und Schokoladenpapierchen lieber achtlos auf den Bürgersteig, damit Ganesh später vor sich hin brummend etwas zu kehren hat. All das ist völlig normal und gewohnt. Doch an diesem Tag war etwas anders. Selbst in meinem niedergeschmetterten Zustand konnte ich es nicht ignorieren.
Draußen vor der Tür stand, nagelneu funkelnd und glitzernd im Sonnenschein, eine grellgelb und rosafarbene Weltraumrakete. Ein Schild über dem Münzschlitz besagte »50p pro Fahrt«, und ein Kleinkind hatte die Maschine bereits entdeckt und war eingestiegen. Von dort verlangte es lauthals, dass seine Mutter fünfzig Pence in den Schlitz steckte, und die Mutter erklärte gleichermaßen laut: »Ich hab keine fünfzig Pence, okay? Also steig endlich aus da!« Ich schob mich an Mutter und Kind vorbei.
Ganeshs Onkel Hari stand hinter dem Tresen. Er strahlte mich zwischen Displays mit Kaugummi, Schokoriegeln und Einwegfeuerzeugen hervor an.
»Ah, Francesca, meine Liebe! Wie geht es dir?« Er beugte sich vor und flüsterte vertraulich: »Hast du sie gesehen?« Er wartete hoffnungsvoll ausgelassen auf meine Antwort.
»Ja«, gestand ich. »Man kann sie nicht übersehen, Hari.«
»Nein, nicht wahr!«, krähte er. »Alle Kinder wollen darauf fahren! Es wird bestimmt sehr erfolgreich!«
Es sieht Hari gar nicht ähnlich, Erfolg am Horizont zu entdecken. Hari ist der Meinung, dass das Desaster gleich um die Ecke lauert, wenn man nicht scharf aufpasst, und nur darauf wartet, einem bei jeder unpassenden Gelegenheit auf die Schulter zu klopfen. So, wie ich mich an diesem Morgen fühlte, war ich durchaus geneigt, mich seiner Meinung anzuschließen. Es war beunruhigend zu sehen, wie Hari sich über seinem neuen Projekt die Hände rieb.
Draußen ertönte ein schrilles Klagen. Die Mutter hatte ihr Kind aus der Rakete gezerrt und entfernte sich mit ihm die Straße hinunter.
Haris Optimismus schrumpfte zusammen und erstarb schließlich ganz. »So wenig Geld«, sagte er missbilligend. »So wenig Geld, um die eigenen Kinder glücklich zu machen. Ich verstehe das nicht. Was ist nur los mit den Menschen, dass sie eine solche Gelegenheit nicht mehr erkennen?«
»Die Rakete ist ganz neu«, sagte ich. »Sobald die Leute sich daran gewöhnt haben, dass sie da steht, werden sie sie ganz bestimmt häufig benutzen.«
Hari bedachte meine Antwort und akzeptierte sie schließlich. Er nickte. Dann spähte er zu meinen Füßen. »Wo ist denn der kleine Hund heute?«
»Ein Freund kümmert sich um Bonnie«, sagte ich trübselig.
In diesem Moment kam Ganesh aus dem Lager. »Hi«, begrüßte er mich. Dann musterte er mich genauer und stellte die Kisten, die er getragen hatte, auf dem Tresen ab. »Was dagegen, wenn Fran und ich kurz verschwinden, um einen Kaffee zu trinken?«
Die Frage galt Onkel Hari, dessen Augen sofort den Laden nach einer dringenden Aufgabe absuchten, die Ganesh sofort erledigen musste. Doch Hari war nicht schnell genug, um Ganesh einzufangen, denn dieser hatte bereits die Tür geöffnet, die zur Wohnung über dem Laden führte, und war halb die Treppe hinauf.
Ich murmelte Hari ein paar Worte zu und folgte Ganesh nach oben.
»Also schön«, sagte Ganesh, der mich mit vor der Brust verschränkten Armen mitten in Onkel Haris Wohnzimmer erwartete. »Was gibt’s?«
»Wie meinst du das, ›Was gibt’s‹?«, fragte ich ausweichend.
»Irgendetwas stimmt nicht. Du machst ein langes Gesicht und hast diesen unsteten Blick, den du immer hast, wenn du in Schwierigkeiten steckst. Heraus damit. Was hast du nun wieder angestellt?«
Wenn Ganesh mir Vorträge hält, werde ich immer furchtbar ärgerlich. Wieso nimmt er überhaupt an, dass ich irgendetwas angestellt habe? Andererseits muss ich zugeben, dass er, wie bereits erwähnt, die Stimme der Weisheit in meinem Leben ist. Würde ich auf ihn hören, hätte ich nicht die Hälfte der Probleme, mit denen ich mich Tag für Tag herumschlage, was er nie müde wird, mir unter die Nase zu reiben. Auf der anderen Seite, würde ich auf ihn hören, würde ich hinter dem Tresen einer chemischen Reinigung arbeiten. Ganesh ist wie besessen von der Idee, dass die Gegend noch eine chemische Reinigung braucht, und er möchte sie mit mir zusammen führen.
Ich mag den Geruch der Chemikalien in diesen Läden nicht. Ich scheue mich bei dem Gedanken, die schmutzige Wäsche anderer Leute anzufassen. Und ganz besonders missfällt mir die Vorstellung, so ein kleines Geschäft zu betreiben, weil es eine verdammte Menge harter Arbeit ist und man einfach nie frei machen kann.
»Sieh dir nur Hari an«, sage ich Ganesh wieder und wieder. »Sieh dir an, was dieser Laden aus ihm gemacht hat. Er ist ein nervliches Wrack. Er arbeitet rund um die Uhr und hat nie Zeit zum Entspannen. Selbst wenn der Zeitungsladen geschlossen hat, sitzt er noch über den Büchern und zermartert sich den Kopf wegen der Mehrwertsteuer-Abrechnungen.«
Doch Ganesh erwiderte stets, das wäre nur bei Hari so. Er und ich würden das alles ganz anders machen. Ich glaubte kein Wort davon.
»Ich mache uns Kaffee«, sagte ich in diesem Augenblick, um mir ein wenig Zeit zu verschaffen, und wandte mich zur kleinen Kochnische.
Ganesh folgte mir und wartete ungeduldig in der Tür, während ich Wasser im Wasserkocher zum Kochen brachte und mit einem Löffel löslichen Kaffee in Becher schaufelte.
»Was ist überhaupt mit dieser Weltraumrakete?«, erkundigte ich mich.
»Frag mich nicht!«, knurrte Ganesh. »Hört er jemals auf mich? Nie! Hört er auf irgendeinen Klugscheißer, der aus dem Blauen heraus auftaucht und ihm weismacht, dass er mit einer Plastik-Rakete ein Vermögen verdienen wird? Oh ja, auf den hört er. Ich hatte Dutzende guter Ideen, um das Geschäft zu verbessern. Er hat sie alle abgelehnt. Und dann geht er hin und stellt diese … diese Schande direkt vor der Tür auf.«
»Die Rakete könnte bei den Kindern beliebt werden«, sagte ich.
»Sie ist einfach nur billig«, entgegnete Ganesh hochmütig.
Ich sagte ihm, dass er ein Snob wäre. Doch die Rakete war offensichtlich ein heikles Thema, das man am besten vermied.
»Nun?« Er sah mich fragend an, nachdem wir unsere Tassen genommen und uns damit auf das abgewetzte rote Plüschsofa zurückgezogen hatten.
Ich würde ihm früher oder später alles haargenau erzählen müssen, doch für den Augenblick sprang ich mit beiden Füßen ins kalte Wasser und schilderte in knappen Worten, was passiert war.
»Mickey Allerton hat Bonnie gekidnappt und hält sie als Geisel.«
»Sehe ich aus, als hätte ich Zeit, deinen eigenartigen Humor über mich ergehen zu lassen?«, sagte Ganesh gereizt. »Jeden Augenblick brüllt Hari die Treppe hoch, dass ich wieder in den Laden kommen und weiterarbeiten soll. Also komm zur Sache.«
»Es ist die Wahrheit, Ganesh, ehrlich!« Ich erklärte ihm, was sich an diesem Morgen ereignet hatte.
Er lauschte meinem Bericht, trank von seinem Kaffee und meinte schließlich: »Die Sache stinkt zum Himmel.«
»Ja, das tut sie. Ich schätze, ich kann darauf vertrauen, dass Harry sich anständig um Bonnie kümmert, aber ich traue diesem Ivo keinen Schritt über den Weg. Du hättest ihn sehen sollen, Gan. Er sieht aus wie ein Androide. Und warum hat Mickey mir das angetan? Es ist ein gemeiner, verabscheuenswerter Trick!«
»Ich meinte nicht den Hund«, unterbrach mich Ganesh.
Ganesh teilt die Begeisterung seines Onkels Hari nicht, was Bonnie angeht. Es liegt nicht daran, dass er etwas gegen sie im Speziellen hätte, sondern vielmehr daran, dass er allen Hunden dieser Welt misstraut. Sie neigen dazu, ihn giftig anzubellen. Ich sage ihm immer wieder, das kommt daher, dass sie seine Angst riechen. Er sagt, er hätte keine Angst vor ihnen; er mag sie eben einfach nicht, und das wäre alles,...
Erscheint lt. Verlag | 1.3.2023 |
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Reihe/Serie | Britische-Cosy-Krimis | Britische-Cosy-Krimis |
Übersetzer | Axel Merz |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | 3in1 • Angebot • Ann Granger • bethrilled • Britisch • British • Bunburry • bundel • Bundle • cherringham • COSY • Cosy Crime • Cosy Mystery • Cozy • Cozy Crime • eBook • Ein unerledigter Mord • Ellen Barksdale • England • Englisch • English • Ermittlerin • Ermittlung • female • Fran Varady • Gemütlich • Krimi • Krimis • Landhaus • London • Mystery • private investigator • Privatermittler • Rätselkrimi • Sammelband • Tee? Kaffee? Mord! • unblutig • unblutiger Krimi • weiblicher Ermittler • Wohlfühlkrimi |
ISBN-10 | 3-7517-3694-8 / 3751736948 |
ISBN-13 | 978-3-7517-3694-7 / 9783751736947 |
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