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Alstersturm (eBook)

Ein Hamburg-Krimi
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
300 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98939-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alstersturm -  Bodo Manstein
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Hinter dem Hauptbahnhof lauert der Tod: Erik van der Kolk ermittelt im Hamburger Drogenmilieu »Patrick Frahm sah auf. Er bemerkte eine bedrohliche Gleichgültigkeit, die die Augen seines Gegenübers ausstrahlten, als sich ihre Blicke trafen. Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass es für ihn hier und heute enden würde. Dann hob der Mann langsam die Pistole.« In Hamburg wird ein Taxifahrer erschossen. Kriminalhauptkommissar Erik van der Kolk und sein Team nehmen die Ermittlungen auf, die sie erneut in das Drogenmilieu von St. Georg führen. Doch nicht nur sie sind dem Täter und seinen Hintermännern auf der Spur: Irgendjemand spielt van der Kolk die Tatwaffe zu und der Fall nimmt plötzlich eine unerwartete Wendung. Neue Hinweise führen zu einer rechtsextremen Gruppe, die einen verheerenden Anschlag plant ...

Bodo Manstein, geboren am 10.10.1962 in Mülheim an der Ruhr ist ein Romanautor aus Schleswig-Holstein. Der Enkel von Dr. Bodo Manstein, einem Sachbuchautor und Mitbegründer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), wuchs im Bergischen Land auf und verbrachte viel Zeit auf Baltrum. Dort fand er seine Liebe zur See, die auch maßgeblich seine Berufswahl beeinflusste. Nach seinem Abitur trat Bodo Manstein 1982 in die Marine ein. Dort führten ihn seine Wege immer wieder nach Sylt, wo er zuletzt mit seiner Familie von 1994 bis 2002 lebte. Seine ersten Krimis auf Deutschlands größter Nordseeinsel anzusiedeln, war für ihn daher ein besonderes Anliegen. Bodo Manstein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Kiel.

Bodo Manstein, geboren am 10.10.1962 in Mülheim an der Ruhr ist ein Romanautor aus Schleswig-Holstein. Der Enkel von Dr. Bodo Manstein, einem Sachbuchautor und Mitbegründer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), wuchs im Bergischen Land auf und verbrachte viel Zeit auf Baltrum. Dort fand er seine Liebe zur See, die auch maßgeblich seine Berufswahl beeinflusste. Nach seinem Abitur trat Bodo Manstein 1982 in die Marine ein. Dort führten ihn seine Wege immer wieder nach Sylt, wo er zuletzt mit seiner Familie von 1994 bis 2002 lebte. Seine ersten Krimis auf Deutschlands größter Nordseeinsel anzusiedeln, war für ihn daher ein besonderes Anliegen. Bodo Manstein lebt heute mit seiner Familie in der Nähe von Kiel.

Prolog


Bisher verlief alles planmäßig. Trotzdem machte Peter Hoyer sich nach den Ereignissen der letzten Tage Sorgen, es könnte doch noch etwas schiefgehen.

»Alles klar, Peter?« Torge Lohmann, sein alter Parteifreund aus Mecklenburg-Vorpommern, sah ihn fragend an, während sie gemeinsam die Treppe zum Foyer des Hamburger Rathauses hinabstiegen.

»Ich bin nur noch mal in Gedanken die Agenda der Tagung durchgegangen«, sagte Hoyer mit einem entschuldigenden Lächeln, während er den obersten Jackettknopf seines dunkelblauen Businessanzugs schloss. »Es ist immerhin die erste Innenministerkonferenz unter meiner Federführung.«

»Bei der du gleich mal das Programm auf den Kopf stellst. Das gemeinsame Essen auf den ersten Tag zu legen ist ziemlich ungewöhnlich.«

»Vergiss die Alsterrundfahrt nicht«, sagte Hoyer mit aufgesetzt wichtiger Miene.

»Wie könnte ich?« Torge klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. »Du hast vollkommen recht, man muss auch mal mit alten Traditionen brechen.«

»Ich dachte, dass es so ein idealer Icebreaker wäre, der von Anfang an eine gute Atmosphäre schafft«, sagte Hoyer. »Mal sehen, wie die anderen es aufnehmen.«

»Das hängt wahrscheinlich davon ab, wie sehr der Kahn gleich schaukelt.« Torge warf ihm einen schelmischen Seitenblick zu. »Nur dass wir alle die norddeutschen Bundesländer vertreten, heißt ja nicht, dass auch niemand seekrank wird.«

Zusammen mit ihren Amtskollegen aus Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein traten sie aus dem Haupteingang des Rathauses, und sofort steckte Hoyer die Nase in die Luft.

»Wird schon gut gehen«, sagte er. »Es weht ja kaum ein Lüftchen.«

Draußen wurde die kleine Gruppe von uniformierten Beamten der Bereitschaftspolizei erwartet, die einen ungefähr zehn Meter breiten Korridor frei hielten; laut dem Sicherheitskonzept, das sein Stab ausgearbeitet hatte, der äußere Sicherheitskreis. Den inneren bildeten die Personenschützer des Landeskriminalamtes Hamburg sowie deren mit angereisten Kollegen der anderen Bundesländer. Insgesamt zehn Beamte, die im schwarzen Anzug, mit Knopf im Ohr und Sonnenbrille auf der Nase für die unmittelbare Sicherheit der Politiker sorgten.

»Ist es weit?«, fragte Torge.

Hoyer musterte schmunzelnd den kleinen Spitzbauch seines Freundes, der aus dem geöffneten Jackett hervorlugte.

»Ein bisschen Bewegung tut dir mal ganz gut, mein Lieber«, sagte er. »Doch keine Angst, es sind nur knapp dreihundert Meter.« Er wies über den Rathausmarkt, der jetzt, am frühen Nachmittag, noch zum größten Teil im Schatten des prachtvollen Rathauses lag, das im Stil der Neurenaissance Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden war.

»Dass du es schaffst, trotz vollem Terminkalender so fit zu bleiben, verstehe ich nicht. Läufst du noch viel?« Torge sah ihn fragend an.

»Auch nicht mehr so viel wie früher«, sagte Hoyer. »Und in der letzten Zeit fast nur noch am Wochenende, zusammen mit meiner Frau.«

Torge blickte ihn erstaunt an und feixte: »In Hamburg hat der Innensenator wohl noch Wochenende?«

Lachend gingen sie weiter.

Das warme und sonnige Wetter hatte viele Menschen in die Innenstadt gelockt, von denen eine große Zahl zwischen Alsterarkaden und Mönckebergstraße den Rathausmarkt kreuzten. Immer mehr blieben stehen und reckten die Hälse, um zu sehen, was es mit dem ungewöhnlichen Polizeiaufgebot auf sich hatte.

»Dahinten liegt der Reesendamm, an den sich der Jungfernstieg anschließt«, sagte Hoyer. »Dort befinden sich die Anlegestellen der Alsterdampfer.«

Die dreißigköpfige Gruppe setzte sich in Bewegung. Nachdem sie ein Drittel der Strecke hinter sich gelegt hatte, zog plötzlich ein surrendes Geräusch über ihren Köpfen ihre Aufmerksamkeit auf sich.

»Diese Dinger gehen mir so auf den Keks«, sagte Torge mit einem kurzen Blick zum Himmel, wo eine Drohne aus Richtung der U-Bahn-Station Rathaus auf sie zuflog. »Du hast ja kaum noch Ruhe vor denen. Schrecklich.«

»Das kannst du laut sagen.« Hoyer drehte sich zu Kriminalhauptkommissar Arne Dinkel vom Fachkommissariat Personen- und Veranstaltungsschutz des LKA um, der den Einsatz leitete und ständig in seiner Nähe war.

»Dinkel, was ist da los?«

»Ein unangemeldeter Flug.« Der Beamte presste einen Finger an seinen In-Ear-Kopfhörer und behielt mit routiniertem Rundumblick die Gesamtlage und seine Kollegen im Auge. »Die Einsatzzentrale prüft das gerade.«

Hoyer wandte sich an Torge.

»Hast du gehört?«, fragte er und fügte mit unverhohlener Ironie an: »Die prüfen das gerade. Und die Drohne fliegt weiter munter auf uns zu. Ohne dass irgendjemand etwas unternimmt. Stell dir nur mal vor, das Ding da oben würde eine Sprengladung tragen. Und dann? Hauptsache, die Einsatzzentrale prüft.«

Kaum hatte er ausgesprochen, wurden die Motoren der Drohne lauter. Sie stieg steil nach oben, ging kurz darauf in eine leichte Rechtskurve und flog zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war.

»So weit ist alles wieder sicher, Herr Senator«, sagte Dinkel. »Der Flug war tatsächlich weder angemeldet noch genehmigt. Die Einsatzzentrale hat alle in der Nähe befindlichen Streifen auf die Suche nach dem Piloten geschickt.«

Hoyer bedankte sich kurz bei seinem Sicherheitschef, bevor er sich wieder an seinen Freund wandte.

»Hamburger Drohnenabwehr«, sagte er spöttisch. »Streifenpolizisten jagen eine Drohne, die von wer weiß woher gesteuert wird, in der Hoffnung, den Piloten zu finden. Ist doch aberwitzig, oder? Es gibt nicht mal GPS-Jammer, um die Dinger abzufangen, bevor sie Schaden anrichten können.«

»Läuft bei euch nicht bereits ein Projekt zur Drohnenabwehr?«

»Du meinst das Abfangsystem Falke

Torge zuckte die Achseln.

»Keine Ahnung. Heißt das so? Ich meine das System, das ihr am Flughafen erprobt.«

»Das ist Falke«, sagte Hoyer. »Allerdings ein ziemlich flügellahmer.«

»Wieso?«

»Weil sich die Abstimmungen zwischen der Flugsicherung, dem Hamburger Flughafen, der Bundespolizei und dem Bundesverkehrsministerium hinziehen. Muss ich noch mehr sagen?«

Torge schüttelte den Kopf.

»Also mal wieder das übliche Kompetenzgerangel und die obligatorischen Dauerprüfschleifen. Stimmt’s?«

»So ist es«, sagte Hoyer. »Wahrscheinlich muss mal wieder erst etwas passieren, bevor das Thema ernst genommen wird.«

* * *

Nicht weit entfernt, von einem Gebäude am Ballindamm, beobachtete Klaus Wengler mit einem Fernglas das Geschehen am Jungfernstieg.

»Pünktlich wie die Maurer«, sagte er leise zu sich selbst, nahm das Glas herunter und schloss das Dachfenster. Eilig durchquerte er den Trockenboden, auf dem er sich befand, und trat auf das Flachdach, das nach hinten an das kleine Satteldach des Vorderhauses anschloss.

»Okay, Leute, dreizehn dreißig. Wir beginnen mit Phase drei.«

Andreas Belig und Christoph Doorn, die wie er einen Arbeitsanzug der Zimmerei Schmidt trugen, traten ihre Zigaretten aus und gingen zu einer Drohne, die abflugbereit auf dem Boden stand.

Belig nahm das Steuerpult auf, das neben ihr lag, und hängte es sich um.

»Ich bin so weit«, sagte er, nachdem er einige Knöpfe gedrückt hatte.

Wengler beugte sich zu dem Quadrocopter hinunter, an dessen Unterseite eine Antipersonenmine angebracht war, und aktivierte die Zündeinrichtung.

»Scharf«, sagte er knapp, trat einen Schritt zurück und prüfte dabei mit einem raschen Rundumblick die Umgebung. Nirgendwo war jemand zu sehen, der ihnen jetzt noch hätte in die Quere kommen können. Zuletzt warf er einen Blick auf die Drohne. Sie stand optimal und hatte nach allen Seiten genügend Abstand zu möglichen Hindernissen wie Antennen, Satellitenschüsseln, Abluftrohren oder Schornsteinen. Selbst ein unerwartet aufkommender Wind würde einem reibungslosen Start nicht entgegenstehen.

»Andi?« Wengler sah Belig fragend an, der sofort den Daumen hob.

»Dann warten wir nur noch auf das Signal.«

»Alles klar.« Belig legte die Hand wieder an den rechten Joystick des Steuerpults. Alle...

Erscheint lt. Verlag 30.6.2022
Reihe/Serie Erik van der Kolk
Erik van der Kolk
Erik van der Kolk
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Clan • Hamburg Krimi • Hansestadt • Kiez • Krimi • Reeperbahn • Rocker • Rotlichtmilieu • St Pauli • Thriller
ISBN-10 3-492-98939-X / 349298939X
ISBN-13 978-3-492-98939-8 / 9783492989398
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