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Tränenfluch (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
832 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-46063-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tränenfluch -  Karen Rose
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Was tust du, wenn dein schlimmster Alptraum kommt, um dich zu holen? Im Thriller »Tränenfluch«, dem 2. Band derSacramento-Reihe von Bestseller-Autorin Karen Rose, muss sich die junge Mercy Callahan ihrer dunklen Vergangenheit bei der brutalen Sekte »The Church of Second Eden« stellen. 13 Jahre lebte Mercy Callahan in dem Glauben, sie sei endlich in Sicherheit. Doch seit ihr Bruder, FBI-Agent Gideon Reynolds, gegen die im Untergrund agierende Sekte »The Church of Second Eden« ermittelt, ist nichts mehr wie zuvor. Denn jetzt weiß der Sektenführer Ephraim Burton, mit dem Mercy als Kind zwangsverheiratet wurde, dass sie noch lebt. Und er hat mehr als einen guten Grund, das zu ändern.  Burtons erste Attacke auf Mercy kann Gideons bester Freund Detective Rafe Sokolov gerade eben so verhindern. Mit seiner Hilfe beschließt Mercy, sich ihrem Peiniger endlich zu stellen. Denn wenn es ihnen nicht gelingt, »The Church of Second Eden« aufzuspüren und ein für alle Mal auszuschalten, werden sie und Gideon niemals wirklich sicher sein. Weder Mercy noch Rafe ahnen, was Burton und die Sekte zu tun bereit sind, um ihre Geheimnisse zu wahren ... Mit »Tränenfluch« präsentiert die amerikanische Bestseller-Autorin Karen Rose eine furiose Fortsetzung ihres ersten Sacramento-Thrillers »Tränennacht«: leidenschaftliche Hochspannung mit Pageturner-Garantie!  Lust auf noch mehr von Karen Rose? Dann entdecken Sie die Dornen-Thriller oder die Baltimore-Reihe!

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D.C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Fürzwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D.C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Fürzwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Prolog


Redding, Kalifornien

Dreizehn Jahre zuvor

Dienstag, 18. Mai, 04.30 Uhr

Sie würde sterben. Rhoda wusste es. Brother DJ würde sie auf keinen Fall zurück nach Eden mitnehmen, aber selbst wenn er es täte, würde es nichts ändern. Sie wollte nicht zurück. Niemals.

Vielmehr verfluchte sie den Tag vor all den Jahren, als sie auf die Ladefläche seines Lasters gestiegen war. Wie lange war das jetzt her? Sie wusste es nicht mehr genau. DJs Vater Waylon hatte an jenem Abend hinter dem Steuer gesessen, als sie ihre Kinder zu sich auf den Schoß gezogen und ihnen versprochen hatte, dass alles gut werden würde. Dass sie in ein neues Zuhause fahren würden, wo alles wunderbar sei und es Spielsachen, genug zu essen und ein warmes Bett für sie gebe.

Wie konnte ich nur so dumm sein? Naiv und dumm.

Mercy war gerade mal ein Jahr alt gewesen und hatte daher nichts von den schlimmen Zeiten mitbekommen, als nicht jeden Abend ein warmes Essen auf dem Tisch stand, weil Rhoda nicht genug Kunden gemacht hatte. Gideon hingegen hatte mehr als einmal gesehen, wie sie nach einer Nacht auf den Straßen San Franciscos mit einem Veilchen, aber ohne Frühstück für ihre Kinder nach Hause gekommen war, weil irgendein Freier wieder mal nicht hatte zahlen wollen. Deshalb hatte er ihr Versprechen auf ein besseres Leben geglaubt und war nur allzu bereitwillig, ja, sogar voller Eifer auf den Laster geklettert, der sie ins Paradies bringen würde. Nach Eden.

Eden. Am liebsten würde sie vor Abscheu ausspucken, doch ihr Mund war zu trocken. Eden war nicht das Paradies gewesen. Sondern die Hölle.

Damals war Gideon erst fünf Jahre alt gewesen, ein cleveres Kerlchen und ein echter Schatz. Reif für sein Alter. Mein wunderschöner Sohn. Mittlerweile war er siebzehn. An der Schwelle zum Mann. Sie hoffte es. Betete.

Gideon. Mein wunderschöner Sohn. Sie würde ihn niemals wiedersehen, sondern konnte nur hoffen, dass es ihm gut ging, dass er überlebt hatte. Nacht für Nacht hatte sie sich in den vergangenen vier Jahren dafür verflucht, ihn an seinem dreizehnten Geburtstag allein gelassen zu haben, so schwer verletzt, dass er womöglich umgekommen war. Sie hatte mit angesehen, wie Waylon ihn hinter eine Mülltonne warf, und versucht, noch einen letzten Blick auf seine leblos daliegende Gestalt zu erhaschen, ehe Waylon ihr die Hände auf dem Rücken gefesselt und sie mit dem Gesicht voran auf die Ladefläche des Lasters gedrückt hatte, um sich seinen Lohn für Gideons Flucht zu nehmen, so brutal, dass sie völlig zerfetzt und blutend zurückgeblieben war … dies war der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen.

Bis sie ein drittes Mal auf seinen Laster geklettert war, diesmal mit ihrer Tochter in den Armen und Waylons Sohn DJ am Steuer, der den Wagen nach dem Tod des Vaters geerbt hatte. DJs Preis war derselbe wie damals, als sein Vater sie mit dem schwer verletzten Gideon in den Armen zum selben Busbahnhof gebracht hatte.

Und obwohl sie beide Male mit jeweils einem anderen Mann verheiratet gewesen war, hatte sie sich gefügt. Vor Eden hatte sie ihren Körper für sehr viel weniger verkauft. Was bedeuteten schon ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen, wenn das Leben der eigenen Kinder auf dem Spiel stand? Gar nichts. Deshalb hatte sie klaglos bezahlt.

Am Tag von Gideons Flucht hatte Brother Waylon sie nach Eden zurückgebracht, damit sie für ihr Verbrechen bestraft wurde, doch sie hatte das dumpfe Gefühl, dass es heute mit DJ anders enden würde.

Sie blickte auf die zitternde Gestalt in ihren Armen. Mercy glühte vor Fieber. Die Heilerin hatte ihr nicht helfen können, was kein Wunder war. Sister Coleens Fähigkeiten beschränkten sich auf die Behandlung von Erkältungen und kleinen Schnittverletzungen.

Mercy hingegen litt unter einer Infektion. Und zwar einer sehr schweren und weit fortgeschrittenen, wie allein der Gestank verriet, und Coleen verfügte schlicht nicht über die Mittel, um mit so etwas fertigzuwerden.

Deshalb hatte Rhoda sich zu diesem drastischen Schritt entschlossen. Ihr eigenes Leben im Austausch dafür, Mercy fortzubringen, hoffentlich irgendwohin, wo sie in Sicherheit wäre. Wobei so ziemlich jeder Ort besser wäre als der, der hinter ihnen lag.

Eden. Rhoda unterdrückte ein bitteres Lachen. Ohne ihr kleines Mädchen auf dem Schoß hätte sie den Tod mit offenen Armen willkommen geheißen. Liebevoll strich sie Mercy eine Strähne aus der schweißnassen Stirn. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dich aufwachsen zu sehen!

Und nun war Mercy schon viel zu erwachsen. Fast ein Jahr war seit ihrem zwölften Geburtstag vergangen. Rhoda erinnerte sich noch, wie sie selbst zwölf geworden war, an ihre Freundinnen, mit denen sie damals gespielt hatte. Der Unterschied zu Mercys Geburtstag hätte nicht dramatischer sein können.

Tränen und Schmerz hatten ihn bestimmt. Und Angst. So große Angst. Es ist alles meine Schuld. Ich war diejenige, die nach Eden wollte. Und die ihre Kinder mitgenommen hat, ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen. Ich habe einem Wildfremden vertraut. Der ihr eine Unterkunft, etwas zu essen und einen Ort versprochen hatte, an dem sie ihre Kinder in Ruhe und Sicherheit großziehen konnte. Rhoda hatte ihm geglaubt, mit dem Ergebnis, dass ihre Kinder den Preis für ihre Dummheit bezahlen mussten.

»Es tut mir so leid«, flüsterte sie. »So unendlich leid.«

Mercys Lider flatterten. Ihre Augen unter den dichten Wimpern waren genauso leuchtend grün wie die ihres Bruders. »Mama?«, flüsterte sie heiser. »Es tut so weh.«

»Ich weiß, Baby. Bald wird es besser.« Rhoda hatte keine Ahnung, ob das stimmte, doch die Worte schienen ihre wunderbare Tochter zu beruhigen, sodass sie die Augen wieder schloss. Rhoda hoffte, dass sie eingeschlafen war.

Oder das Bewusstsein verloren hatte.

Letzteres wäre ihr sogar lieber. Sie hoffte, dass Mercy nicht mitbekommen hatte, wie DJ Belmont nach etwa einer Fahrtstunde das erste und eine Stunde später ein zweites Mal angehalten hatte. Und eine Stunde später noch einmal, um seine Bezahlung zu kassieren.

Doch Rhoda würde alles auf sich nehmen, um Mercy aus Eden wegzubringen.

Inzwischen hatten sie ihr Ziel fast erreicht, den Busbahnhof, wo sie Gideon vier Jahre zuvor zurückgelassen hatte. Sie beugte sich vor. »Mercy, Schatz. Bist du wach?« Mercy nickte wortlos.

»Du musst mir genau zuhören. Was ich dir jetzt sage, ist sehr wichtig. Finde Gideon. Er wird dir helfen.«

Mercy riss entsetzt die Augen auf. »Aber er ist doch tot.«

»Nein, Schatz, er ist nicht tot.« Bitte, lieber Gott, mach, dass es wahr ist. »Er ist geflohen. Ich habe ihn in jener Nacht rausgeschmuggelt, so wie ich es jetzt mit dir tue. Er lebt, und du musst ihn finden.«

Erschütterung zeichnete sich auf Mercys Zügen ab. »Er lebt? Aber du hast doch gesagt –«

»Ich weiß, was ich gesagt habe«, zischte Rhoda. Es war kein Wunder, dass Mercy ihr nicht glaubte. Ich habe meine Rolle als trauernde Mutter gut gespielt. Dabei hatte sie keineswegs Gideons Tod betrauert, sondern die Tatsache, dass sie durch ihren Entschluss, nach Eden zu gehen, ihre beiden Kinder in Gefahr gebracht hatte. Sie hatte betrauert, dass sie ihn ganz allein, blutend und voller Schmerzen, an diesem Busbahnhof zurückgelassen hatte. »Aber du musst mir jetzt glauben. Er lebt. Und er wird dir helfen. Finde ihn, Mercy.«

Mercys Nasenlöcher blähten sich. »Nein«, stieß sie mit zusammengekniffenen Augen hervor.

Die Bösartigkeit ihres Tonfalls ließ Rhoda zusammenzucken. »Was? Warum nicht?«

»Er ist ein Egoist, ich will ihn nie wiedersehen. Er ist abgehauen. Er hatte ein Leben … während wir …« Tränen stiegen Mercy in die Augen. »Während wir gelitten haben. Wir mussten leiden, weil er egoistisch war.«

»Nein, Mercy. Das war er nicht. Niemals.«

»Ich komme auch ohne ihn zurecht. Wir schaffen das schon, du und ich.«

Nun füllten sich Rhodas Augen mit Tränen. Nicht wir, meine Süße. Nur du allein. Man würde ihr ganz bestimmt nicht erlauben, mit ihrer Tochter zu gehen. »Mercy, mein Schatz. Es gibt etwas, das du über Gideon wissen musst.«

Mercy wandte den Kopf ab und kniff die Augen zusammen. »Nein.«

»Es gab einen Grund für seine Flucht.« Sogar einen guten Grund. Einen so guten, dass sie beschlossen hatte, ihr Kind gehen zu lassen. Ihren einzigen Sohn. Sie hatte ihn zurückgelassen, in der Hoffnung, dass jemand ihn finden und ihm helfen würde.

»Ich weiß. Er wollte seine Lehre nicht machen. Und nicht arbeiten. Er war faul und selbstsüchtig.« Mercy spie ihr die Worte entgegen, die die Gemeinschaft ihr gnadenlos eingeimpft hatte, allen voran Mercys eigener »Ehemann«.

Worte, die Rhoda aus Angst nicht als das zu bezeichnen gewagt hatte, was sie waren: gemeine Lügen. Und nun würde sie ihre beiden Kinder verlieren, weil sie nach dieser jüngsten Demonstration ihres Ungehorsams jede Chance verwirkt hatte, noch länger am Leben zu bleiben.

Wie hatte sie das nur zulassen können? Wie hatte es so weit kommen können?

»Nein, Mercy.« Rhoda schüttelte den Kopf. »Er war nicht faul und auch nicht selbstsüchtig.« Sondern man ist auf ihn losgegangen. Hat ihn geschlagen. Halb totgeprügelt. »Er war …«

Der Laster kam abrupt zum Stehen. Wieder verfluchte Rhoda sich, diesmal, weil sie so lange mit der Wahrheit gezögert hatte. Es war zu spät. Sie hatte Mercy noch so viel zu sagen, doch ihr blieben...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2022
Reihe/Serie Die Sacramento-Reihe
Die Sacramento-Reihe
Übersetzer Andrea Brandl
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerikanischer Thriller • amerikanische thriller • Band 2 Sacramento • Band 2 Sacramento Reihe • Church of Second Eden • Die Sacramento-Reihe • Die Sacramento-Reihe 2 • Ephraim Burton • FBI • FBI-Agent • FBI Thriller • Fortsetzung Tränennacht • Gideon Reynolds • harte thriller • Karen Rose • Karen Rose Bücher • Karen Rose Bücher deutsch • Karen Rose deutsch • Karen Rose Neuerscheinung 2022 • karen rose reihenfolge • karen rose sacramento reihe • Karen Rose Sacramento Reihe deutsch • Ladythriller • Mercy Callahan • Neuer Thriller Karen Rose 2022 • Polizei Krimis / Thriller • Polizei Thriller • Rafe Sokolov • Romantic Suspense • Romantic Thrill • Romantischer Thriller • Romantische Thriller • Sacramento • Sacramento 2 • Say No More • Sekte • Thriller Action • Thriller Autorinnen • thriller entführung • Thriller FBI • Thriller für Frauen • Thriller Karen Rose • Thriller mit Liebesgeschichte • Thriller Rache • thriller reihe • Thriller Romantik • Thriller über Sekten • Thriller USA • Tränenfluch Rose • Tränennacht • USA • Zwangsheirat
ISBN-10 3-426-46063-7 / 3426460637
ISBN-13 978-3-426-46063-4 / 9783426460634
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