Jerry Cotton Sammelband 39 (eBook)
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2976-5 (ISBN)
Sammelband 39: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!
In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
2970: Friss nicht oder stirb
2971: Ein Puzzleteil zu viel
2972: Mord vor großem Publikum
2973: Die Rechnung wird mit Blei bezahlt
2974: Die Freibeuter von New York
Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.
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Diego steckte den Kopf durch die Kajütentür. »Komm runter, Mateo. Wir feiern ein bisschen.«
Mateo schüttelte unwillig den Kopf. »Ich habe Don Vargas versprochen, bis Mitternacht in Santa Marta zu sein.«
»Das schaffen wir locker.«
Mateo zögerte. Er hatte kein gutes Gefühl. Mateo feierte lieber, wenn ein Job abgeschlossen war. So weit waren sie noch nicht. Der Deal war gut über die Bühne gegangen, sie hatten das Geld bekommen. Aber erst wenn sie es ihrem Boss abgeliefert hatten, durften sie feiern.
»Stell den Motor aus und trink ein Glas mit uns. Don Vargas bekommt seine Bucks früh genug.« Damit verschwand Diego wieder in der winzigen Kajüte. Kurz darauf dröhnten die Klänge einer angesagten US-Hip-Hop-Band herauf und ließen den Boden unter Mateos Füßen vibrieren.
Seufzend stellte er den Motor ab und arretierte das Steuerrad. Ein Glas würde er trinken, mehr nicht.
Die beiden jungen Männer feierten offenbar schon länger. Auf dem schmalen Tisch standen mehrere leere Bierflaschen und Rum. Mateo schüttelte den Kopf.
»Wenn ihr so weitermacht, werdet ihr es nie zu etwas bringen.«
Hernan, der Jüngste, grinste ihn unverschämt an. »Halt den Mund, Opa!«
Mateo musterte ihn prüfend. Der Junge war betrunken. Sturzbetrunken. Er hatte Mühe, gerade zu stehen. Und das lag nicht am Seegang.
»Das war das letzte Mal, dass ich mit dir zusammengearbeitet habe, pajero!«, zischte Mateo verächtlich.
»Kein Problem, Opa«, konterte Hernan grinsend. »Dann muss ich dich zum nächsten Job wenigstens nicht im Altersheim abholen!«
Der Junge bekam einen hysterischen Lachanfall. Gleichzeitig verschluckte er sich an seinem Schnaps. Diego schlug ihm immer wieder auf den Rücken. Sein Kumpel kippte nach hinten und fiel auf die gepolsterte Sitzbank. Das Lachen ebbte ab, stattdessen begann er zu röcheln und schnappte verzweifelt nach Luft.
Einen verrückten Moment lang stellte Mateo sich vor, Hernan könnte tatsächlich den Löffel abgeben. Erstickt an seinem eigenen hämischen Lachen.
Im ersten Moment würde er sagen: Kein großer Verlust. Aber die Sache war komplizierter. Hernan war der Neffe von Don Vargas. Der Boss würde nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn der einzige Sohn seiner Lieblingsschwester bei einer Mission draufgehen würde. Man würde einen Schuldigen suchen.
Und Mateo war nun einmal der Verantwortliche für diese Mission. Er war deutlich älter als Hernan und Diego und verfügte über wesentlich mehr Erfahrung.
Auf eine solche Untersuchung hatte Mateo keine Lust. Er warf einen Blick auf Hernan. Er hatte immer noch Probleme beim Luftholen. Sein Gesicht hatte jede Farbe verloren.
Mateo holte ein großes Glas aus dem Hängeregal, füllte es mit Wasser und schüttete es in Hernans Gesicht. Der Junge prustete, spuckte und richtete seinen Oberkörper auf. Er starrte Mateo wütend an.
Die beiden Männer fixierten sich wie aufgeputschte Kampfhunde. Dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus. Die Spannung löste sich. Die Farbe kehrte in Hernans Gesicht zurück.
Mateo goss sich ein Glas Rum ein, dann füllte er die Gläser von Diego und Hernan. Er stellte die Flasche ab und prostete den beiden Grünschnäbeln zu.
»Salud!«
Dann hörten sie das Geräusch. Ein dunkles Brummen, das rasch näher kam.
»Was ist das?«, fragte Diego irritiert.
»Ein Powerboot«, tippte Hernan. Seine Augen funkelten. »Da will jemand ein Rennen gegen uns fahren. Los, Mateo, dem zeigen wir es!«
Hernan war bereits auf dem Weg zur Treppe.
»Das ist kein Bot«, sagte Mateo ruhig. »Das ist ein Hubschrauber.«
Die beiden jungen Männer sahen ihn ungläubig an.
»Willst du uns verarschen?«, fragte Diego kopfschüttelnd.
»Wenn ihr mir nicht glaubt, geht nach oben«, erwiderte Mateo gelassen.
Nacheinander kletterten die drei Männer aus der Kajüte. Mateo hatte recht gehabt: Die Geräusche kamen von einem Helikopter. Er war noch etwa zwei Meilen entfernt und kam genau auf sie zu.
»Was will der von uns?« Diegos Stimme klang unsicher, fast ängstlich. Kein Wunder, immerhin hatten sie eine Million Dollar an Bord.
»Ich wette, er bringt Nachschub«, versuchte Hernan einen Scherz. »Bier ist alle, und der Rum geht auch zur Neige.«
Mateo presste ärgerlich die Lippen aufeinander. Vielleicht sollte er Don Vargas mal einen Hinweis geben. Sein Neffe hatte ein echtes Problem. Auch sein Kumpel wurde zusehends nervöser. Der Helikopter, der auf sie zugeflogen kam, machte ihm sichtlich zu schaffen.
»Warum wirfst du den Motor nicht an?«, forderte Diego ihn auf, ohne seinen Blick von dem Hubschrauber abzuwenden. »Wir sind doch schneller als dieser … Vogel.«
Auch Mateo fixierte den Hubschrauber jetzt, der nur noch eine Meile entfernt war.
»Erstens würde er unser Tempo locker mitgehen«, erwiderte er. »Und zweitens möchte ich verdammt noch mal wissen, was der Kerl von uns will!«
Der Helikopter war feuerrot, durchbrochen von silbernen Elementen, die seine Dynamik unterstreichen sollten. Mateo konnte drei Männer ausmachen, zwei vorne in der Kanzel und einer dahinter. Als er das Speed-Boot fast erreicht hatte, stieß er abrupt herunter und blieb etwa dreißig Fuß über dem Boot stehen.
»Ihr habt uns zwanzig Kilo Koks geliefert, bezahlt haben wir vierzig«, kam es über Mikro von dem Heli. »Wo sind die restlichen zwanzig?«
Mateo griff sich das Mikrofon, das neben der Tür zur Kajüte angebracht war, und schaltete die Außenlautsprecher ein.
»Wir haben vierzig geliefert«, antwortete er. »Es war alles korrekt.«
Eine Weile hörte man nur das Rattern der Rotorblätter, dann: »Ich warne euch: Wer Dog Hanson aufs Kreuz legt, lebt nicht mehr lange. Entweder ihr rückt den Stoff raus, oder es gibt Krieg!«
Mateo sah seine beiden Mitstreiter fragend an, sie zuckten die Schultern und schüttelten die Köpfe.
»Wir haben keinen Stoff an Bord. Den Stoff hat Dog Hanson!«
Mateo hatte kaum ausgesprochen, als eine Maschinenpistole losratterte.
Noch ehe er überhaupt begriff, was geschehen war, fiel neben ihm Diego um.
»Diego!« Mateo kniete sich neben ihn. Diego war tot. Zwei Kugeln hatten ihn mitten ins Herz getroffen.
»Fällt dir jetzt wieder ein, wo ihr das Koks gebunkert habt?«, ertönte es höhnisch aus dem Hubschrauber.
Kochend vor Wut sprang Mateo in die Kajüte, riss den Waffenschrank auf und holte zwei Sturmgewehre heraus. Eins warf er Hernan zu, das andere legte er selbst an.
»Feuer einfach auf die offene Luke!«, rief er dem Jungen zu. Aber noch während Hernan das Maschinengewehr anlegte, mähte ihn eine Salve um.
»Mierda!«, fluchte Mateo. Die nächste Kugel traf ihn in die Brust. Er stöhnte laut auf, dann warf er sich mit letzter Kraft hinter den Kajütenaufbau.
»Schönen Gruß von Dog Hanson!«, schallte es schadenfroh aus dem Helikopter.
Dann drehte der Hubschrauber ab. Offenbar wollten die eiskalten Mörder den Rückzug antreten.
Mateo wusste, wo bei dem Hubschrauber der Tank lag. Er hatte Schmerzen. Höllische Schmerzen. Seine Wunde blutete stark. Lange würde er nicht mehr leben. Aber vorher hatte er noch einen Job zu erledigen.
Er rollte sich hinter seinem Versteck hervor. Der Helikopter gewann an Höhe, er musste sich beeilen. Mateo legte das Gewehr an und zielte. Dann zog er ab. Die Schüsse knatterten. Und trafen.
Ein riesiger Feuerball aus Kerosin war das Letzte, was Mateo auf dieser Erde sah.
***
5 Tage später …
Wir hatten im Mezzogiorno zu Mittag gegessen und kehrten bester Laune ins Büro zurück. Die letzten Wochen waren hart gewesen, eine Serie äußerst brutaler Banküberfälle hatte uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Mit Hilfe unserer Kollegen Blair Duvall und June Clark war es uns vor drei Tagen endlich gelungen, der Bande das Handwerk zu legen. Dafür waren wir in den Medien regelrecht gefeiert worden.
Wir waren einfach nur froh, dass es vorbei war.
Auf meinem Schreibtisch klebte ein Post-it: »Sofort zum Chef!« Ich seufzte. Die kurze Verschnaufpause war anscheinend schon wieder vorbei.
Helen winkte uns eilig durch und sagte dabei: »Er hat Besuch!«
Ich klopfte an und öffnete die Tür. Mr High saß mit zwei Männern zusammen. Als wir eintraten, kam er auf uns zu und stellte uns vor.
»Jerry, Phil schön, dass Sie so schnell kommen konnten. – Special Agent Jerry Cotton und sein Partner Special Agent Phil Decker. Und das sind Special Agent Tom Brenner und sein Kollege Finn McCarson vom Field Office Richmond, Virginia.«
Wir schüttelten unseren Kollegen die Hand und setzten uns zu ihnen. Mr High fasste das Wesentliche zusammen.
»Gestern früh rief mich mein Kollege aus Richmond an, Special Agent in Charge George Branton. Vor der Chesapeake Bay hatte die Küstenpatrouille ein Speed-Boot und einen abgestürzten Helikopter aufgebracht. Auf dem Boot und im Helikopter wurden jeweils drei Tote gefunden. Aufgrund der rätselhaften Umstände schaltete der zuständige Beamte das FBI ein.«
Mr High nickte den Agents aus Richmond zu.
»Wir sind sofort mit der Spurensicherung rausgefahren und haben uns die Sache angesehen«, fuhr Tom Brenner fort. »Die drei Männer im Speed-Boot konnten wir anhand der Fingerabdrücke identifizieren. Es handelt sich um Mateo Sanchez, Diego Torres und Hernan Valdés. Sie gehören zum Clan von Mario Carlos Juan...
Erscheint lt. Verlag | 10.5.2022 |
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Reihe/Serie | Jerry Cotton Sammelbände |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner |
ISBN-10 | 3-7517-2976-3 / 3751729763 |
ISBN-13 | 978-3-7517-2976-5 / 9783751729765 |
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