Strand, Korb, Mord - Theda und die diebische Elster (eBook)
274 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2404-3 (ISBN)
Urlaub bei ihrer Tante auf der schönen Nordsee-Insel Wangerooge - darauf freut sich Buchhändlerin Theda schon lange. Selbst dieser unfreundliche ältere Herr auf der Fähre kann ihr die gute Urlaubslaune nicht verderben. Doch dann muss Tante Clara plötzlich aufs Festland reisen und Theda deren Strandkorbvermietung übernehmen. Prompt liegt am ersten Morgen ein Toter in einem der Strandkörbe. Aber ist das nicht ...? Genau, der unfreundliche Mann von der Fährfahrt!
Als dann auch noch Tante Claras zahme Elster Elsa eine geheimnisvolle Brosche aus dem Sand buddelt, ist Theda endgültig klar: Hier stimmt was nicht! Zusammen mit dem Krimi-Autor Hinnerk macht sie sich zwischen Dünen und Leuchtturm auf die Suche nach dem Mörder - und kommt einem längst vergessenen Verbrechen auf die Spur.
Der erste Fall für Buchhändlerin Theda auf Wangerooge! Das perfekte Urlaubsbuch für alle Nordsee-Fans, die humorvolle Küsten-Krimis lieben.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Stefanie Lahme, geboren 1970, lebt und schreibt im Münsterland. Sie liebt Bücher und liest, was ihr in die Finger kommt. Wenn sie nicht schreibt, findet sie Inspiration für neue Schreibprojekte bei Joggingrunden durch den Wald, beim Tauchen und Reisen - am liebsten nach Irland und an die Nordsee. Sie ist Mitglied bei Delia, der Vereinigung deutscher Liebesromanautoren, und PAN, dem Phantastik-Autoren-Netzwerk.</p>
Stefanie Lahme, geboren 1970, lebt und schreibt im Münsterland. Sie liebt Bücher und liest, was ihr in die Finger kommt. Wenn sie nicht schreibt, findet sie Inspiration für neue Schreibprojekte bei Joggingrunden durch den Wald, beim Tauchen und Reisen - am liebsten nach Irland und an die Nordsee. Sie ist Mitglied bei Delia, der Vereinigung deutscher Liebesromanautoren, und PAN, dem Phantastik-Autoren-Netzwerk.
Kapitel 1
Die besten Urlaube beginnen auf einer Fähre.
An diese weise Erkenntnis aus ihrer Kindheit musste Theda denken, während sich die Wangerooge 1 gemächlich vom Anleger entfernte. Sie hatte einen der beliebten Plätze auf einer Bank oben an Deck ergattert und genoss die Brise, die einzelne Strähnen aus ihrem zu einem Knoten geschlungenen Haar zupfte. Über ihr kreisten Möwen, und um sie herum zeigten die strahlenden Gesichter ihrer Mitreisenden, dass sie sich mit ihrer Erkenntnis offenbar in guter Gesellschaft befand. Mit jedem Meter, den sich die Fähre vom Festland entfernte, fiel ein wenig mehr von dem Stress der letzten Tage von Theda ab. Ihre Sorgen wurden vom Wind fortgetragen wie der Seidenschal einer Frau, die auf der Bank gegenüber saß und einen überraschten Fluch ausstieß. Die Frau sprang auf und versuchte den Schal zu fangen, doch ohne Erfolg. Sie konnte dem davonwirbelnden Stoffstreifen nur noch nachsehen. Mit einem verlegenen Lächeln fing sie Thedas Blick auf. »Ach herrje. So ein Pech.«
»Das ist aber auch ärgerlich«, entgegnete Theda. »Der schöne Schal.«
Die Frau, die Theda auf um die dreißig schätzte, also gut zwanzig Jahre jünger als sie, hob lachend die Schultern. »Ich hätte es besser wissen müssen. Schließlich komme ich von der Insel. Mit dem Wind hier sollte ich mich wirklich auskennen, statt mich wie eine unerfahrene Touristin aufzuführen.« Röte schoss ihr in die ohnehin schon frisch getönten Wangen, und sie lachte erneut. »Oje. Heute ist wohl mein Tag der Fettnäpfchen. Sie habe ich nicht damit gemeint!«
Theda stimmte in ihr Lachen ein. Die Frau war ihr sofort sympathisch. »Kein Problem, ich habe mich nicht angesprochen gefühlt. Ich bin zwar Touristin, doch der Wind hier ist mir nicht fremd.« Sie klopfte auf den fest verknoteten Schal an ihrem Hals.
»Dann waren Sie schon öfter an der Nordsee?«
»Ja, ich besuche eine Tante von mir. Clara Sivers.«
»Ah, ja, Clara kenne ich.« Ein schelmisches Funkeln trat in die Augen der Frau. »Wäre anders wohl auch komisch, auf so einer kleinen Insel wie Wangerooge. Clara, Königin der Strandkörbe. Stimmt, sie hat von ihrer Nichte erzählt. Dann müssen Sie Theda sein.«
Theda hob überrascht die Brauen. Wollte sie wissen, was Clara über sie berichtet hatte? Doch sicher nur Gutes ...
Bevor sie fragen konnte, redete die Frau schon weiter. »Keine Sorge, nichts Schlimmes. Nur, dass Sie Buchhändlerin sind und ... ach. Ich meinte natürlich nicht, dass es etwas Schlimmes über Sie zu erzählen geben könnte.«
Nun prusteten sie beide gleichzeitig los. Die Frau streckte Theda die Hand hin. »Ich bin übrigens Anna Färber, die Königin der Fettnäpfchen und Lehrerin an der Inselgrundschule.«
Einen Kaffee später, den sie aus Pappbechern schlürften, war Theda bereits in ein angeregtes Gespräch mit Anna vertieft. Noch bevor die Insel in Sicht kam, wusste sie, dass Anna sich über das Wochenende für einen Kurztrip auf das Festland begeben hatte, um eine Freundin in Bremen zu besuchen. Im Gegenzug erzählte Theda, dass Clara die jüngste Schwester ihres leider bereits vor zehn Jahren verstorbenen Vaters war und der Besuch bei ihr längst überfällig. »Irgendwie kam immer etwas dazwischen. Mal ist die Vertretung für meinen Buchladen ausgefallen, dann ist meine Katze krank geworden und, zugegeben, lange Zeit hat es mich eher in den Süden gezogen.«
Wie sich herausstellte, war auch Anna ein großer Italien-Fan, allerdings reiste sie in den Sommerferien eher in die malerischen Städte, während Theda ihrem Fährenmotto treu blieb und am liebsten die Inseln besuchte.
Diesmal also Wangerooge statt Elba.
Wie eine Fata Morgana tauchte die flache Insel aus dem Nebel auf. Die markanten Türme, an die Theda sich von ihren vorigen Besuchen erinnerte, ragten aus dem Dunst: der schlanke rot-weiße Leuchtturm und das wuchtigere Gebäude der Jugendherberge.
»Seenebel. Dieses Wetterphänomen gibt es im Sommer ab und zu«, erklärte Anna mit einem bezeichnenden Blick auf die Nebelschwaden. »Hat etwas mit der Temperatur des Wassers und der Luft zu tun. Morgen ist der Spuk wahrscheinlich schon vorbei.«
»Auf Dauersonne habe ich mich sowieso nicht eingestellt.« Theda freute sich auf vier geruhsame Wochen mit viel Zeit zum Lesen, wozu sie trotz ihres Jobs erstaunlich selten die nötige Muße fand. Außerdem hatte sie wetterfeste Kleidung eingepackt, um auch bei Regen und Wind Spaziergänge unternehmen zu können. Es gab nichts Besseres, als sich an frischer Luft mal ordentlich den Kopf durchpusten zu lassen. Und danach gemütlich Tee und Kuchen in einem der netten Cafés oder im Garten ihrer Tante zu trinken. Ein paar sonnige Tage im Strandkorb wären allerdings auch nicht zu verachten ...
Herrlich, vier Wochen nur Zeit für sich zu haben. Dass ihre Freundin und Mitinhaberin des Buchladens sie so lange vertreten wollte, war wirklich ein Glücksfall. Theda atmete tief durch. Allmählich geriet sie in Urlaubsstimmung.
Im Gegensatz zu Anna, die beim Anblick der Insel die Stirn runzelte und die Lippen zusammenpresste. Sie griff nach der Tasche, die neben ihr auf der Bank stand, und kramte darin herum. Ein Taschenbuch rutschte heraus, dessen Cover eine Dame in wallendem Kleid mit offenherzigem Dekolleté zeigte, die sich an einen muskulösen Herrn mit verwegenem Blick schmiegte. Mit einem verlegenen Grinsen schob Anna das Buch zurück in die Tasche. »Das ist sicher nicht die Art Lektüre, die Sie Ihren Kundinnen empfehlen.«
Theda schmunzelte. »Warum nicht? Ist das ein Roman von Rose Heartfield? Die liebe ich.«
Anna sah sie ungläubig an. »Aber ... das ist doch Schund. Wie nennt man diese Romane? Nackenbeißer?«
»Meiner Meinung nach gibt es keinen Schund. Die Bücher machen viele Lesende glücklich oder helfen ihnen zumindest, ein paar Stunden den Alltag zu vergessen. Das ist es doch, was zählt.«
Nachdenklich betrachtete Anna das Cover. »Da haben Sie wohl recht.« Sie lachte. »Überzeugt. Von nun an werde ich diese Romane nicht mehr als Guilty Pleasure betrachten und verschämt verstecken.«
Mit verschwörerischer Miene beugte sich Theda vor. »Übrigens habe ich den neusten Roman von Rose Heartfield dabei und freue mich schon sehr darauf, in einem Strandkorb zu sitzen und zu lesen, wie die verwöhnte Gouverneurstochter von einem Piraten entführt wird und sich natürlich in ihn verliebt.“ Sie blickte nachdenklich zur Seite. „Ach nein, ich glaube, in dem neuen Roman geht es um Highlander, also wohl keine Piraten.«
»Natürlich.« Anna grinste, schaffte es endlich, das Buch zu verstauen, und zog stattdessen ihr Smartphone hervor. Während sie auf das Display schaute, verschwand das fröhliche Grinsen. Ein Schatten flog über ihr Gesicht. Keine guten Nachrichten, wie es aussah. So neugierig Theda auch war, hielt sie sich zurück und ließ Anna schweigend auf das Meer starren. Schließlich kannte sie die Frau erst seit einer Stunde und bei Weitem nicht gut genug, um sie indiskret nach ihren Sorgen zu fragen.
Es dauerte nicht mehr lange, bis die Fähre anlegte und die Reisenden fröhlich plappernd an Land drängten. Direkt am Anleger wartete bereits der Zug mit altmodischen Waggons, die aussahen, als wären es noch die Originale aus den Siebzigern. Wie selbstverständlich setzten sich Theda und Anna auch hier auf gegenüberliegende Holzbänke.
»Sie kommen zu einer schönen Zeit her«, sagte Anna. »Die Wildgänse und Austernfischer ziehen ihre Küken groß. Mit etwas Glück können wir sie auf der Fahrt sehen.«
Der Zug tuckerte los, und tatsächlich lichtete sich der Nebel im Inland und zog in faserigen Schwaden über die Marschlandschaft. Theda entdeckte einige der Austernfischer mit ihren roten, spitzen Schnäbeln, konnte aber keine Küken erkennen. Ihr Fernglas befand sich leider im Koffer, den sie am Hafen in einem Container verstaut hatte. Bestimmt würde sie später während ihres Aufenthaltes noch die Gelegenheit zur ausgiebigen Vogelbeobachtung finden.
Die Weite der Landschaft und die frische Meeresluft ließen ihr Herz auch ohne die Küken schneller schlagen. Sie merkte erst jetzt, wie sehr sie die Nordsee vermisst hatte, und nahm sich vor, in Zukunft öfter herzukommen.
Tutend fuhr der Bummelzug in den Dorfbahnhof ein. Der sah aus wie aus einem Bilderbuch. Rasch zückte Theda ihr Smartphone und machte ein paar Fotos.
»Wissen Sie, wie das mit dem Gepäck läuft?«, erkundigte sich Anna.
»Ja, die Container stehen sicher schon auf dem Vorplatz.«
Wie alle Passagiere hatte Theda ihren Koffer in einen der am Hafen bereitstehenden Container geladen, bevor sie auf das Schiff gegangen war. Die Container wurden nach der Überfahrt zum Bahnhof transportiert, und dort konnten sich alle ihr Gepäck herausnehmen, wobei es sich als hilfreich erwies, sich die Nummer besagten Containers zu merken ...
Anna hob ihre Tasche. »Heute reise ich nur mit Handgepäck. Es war sehr nett, Sie...
Erscheint lt. Verlag | 30.8.2022 |
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Reihe/Serie | Die ermittelnde Buchhändlerin | Die ermittelnde Buchhändlerin |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Deustchland • Emmi Johannsen • humorvoll • Inselkrimi • Krimis • Küste • Küstenkrimi • Nordsee • Regiokrimi • Susanne Hanika • Sylt • Urlaubsbuch • Urlaubskrimi • Wangerooge |
ISBN-10 | 3-7517-2404-4 / 3751724044 |
ISBN-13 | 978-3-7517-2404-3 / 9783751724043 |
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