Jerry Cotton Sammelband 38 (eBook)
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-2975-8 (ISBN)
Sammelband 38: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!
In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
2965: Manhattan Voodoo
2966: Ein Kidnapper zu viel
2967: Heiße Fracht für Miami
2968: Die 'Tigerin' im Fadenkreuz
2969: Im wahren Leben lauert der Tod
Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.
Jetzt herunterladen und garantiert nicht langweilen!
Angel machte ihrem Namen alle Ehre. Sie war ein Engel mit blonden Locken und leuchtenden blauen Augen und einer Figur, wie man sie auch mit Anfang dreißig nur bei ständigem Training behielt. Seit drei Jahren war sie der Star einer wöchentlichen Soap, die schon nach wenigen Wochen alle Quotenrekorde gebrochen hatte und die Rangliste der abendlichen Shows mit großem Vorsprung anführte.
»Long Island« hieß die Serie, die vor allem von der Rivalität ihrer weiblichen Stars lebte. Angel war Diana Hollister, eine attraktive Millionenerbin, die von zahlreichen Männern bedrängt wird, und Rachel O’Malley spielte Rosie, ihre rothaarige Rivalin, eine heißblütige Hexe, zickig, verschlagen und vor allem sexy.
Der Strand war verlassen wie fast jeden Abend. Nur in einem der Ferienhäuser brannte Licht. Der Mond und die Sterne spiegelten sich im ruhigen Meer. Beinahe so wie in der letzten Folge von »Long Island«, als sie am nächtlichen Strand von einem aufdringlichen Einbrecher belästigt wurde. In die Hamptons wagten sich keine Einbrecher, dazu wurden die Häuser viel zu gut bewacht, und alle hatten Alarmanlagen.
Angel fiel in einen langsamen Trott und rieb sich den Schweiß von der Stirn. Sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich. Jetzt freute sie sich nur noch auf ein heißes Bad und den Avocado-Salat mit Mangos, den ihre Haushälterin in den Kühlschrank gestellt hatte. Das würde sie wieder fit machen für den letzten Termin des Tages, ein Treffen mit einem Journalisten der Yellow Press.
Sie zog den Autoschlüssel aus der Tasche ihres Jogging-Anzugs und betätigte die Fernbedienung. Mit einem leisen Klacken sprangen die Riegel der Türen auf. Sie stieg über die niedrige Böschung, die den Parkplatz vom Strand trennte, öffnete die Fahrertür und kletterte erschöpft auf den Sitz.
Die dunkle Gestalt, die im selben Augenblick die Beifahrertür öffnete, sah sie viel zu spät. Noch bevor sie sich wehren oder einen Schrei ausstoßen konnte, war der Fremde neben ihr und drückte ihr ein feuchtes Tuch aufs Gesicht. Alles, was sie wahrnahm, war der seltsam süßliche Geruch des Chloroforms, bevor sie das Bewusstsein verlor.
***
Das Klingeln des Telefons riss mich aus dem Tiefschlaf. Eine ziemliche Zumutung, wenn man die halbe Nacht damit vergeudet hatte, einen Unschuldigen zu beschatten. Wir waren erst nach Mitternacht von einem vermeintlichen Scheckbetrüger abgezogen worden, der sein Apartment nur einmal verlassen hatte, um sich eine Coke im Laden gegenüber zu kaufen.
Jetzt war es halb zwei, wenn die Anzeige meines Weckers stimmte, und ich war so fertig, dass ich kaum den Hörer halten konnte.
»Mister High? Sir?« Ich hatte die Nummer des Chefs auf dem Display entziffert.
»Tut mir leid, Jerry«, entschuldigte sich Mr High. Seine Stimme klang auch zu dieser Stunde vollkommen klar. Anscheinend brauchte er überhaupt keinen Schlaf. »Ich weiß am besten, dass Sie die halbe Nacht auf den Beinen waren, und wäre der Letzte, der Sie stören würde, wenn …«, er rang hörbar nach Luft, »wenn es nicht einen triftigen Grund dafür gäbe. Haben Sie jemals ›Long Island‹ gesehen? Die Soap, meine ich, diese Fernsehserie, die jeden Freitagabend läuft.«
Ich hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte. »›Long Island‹? Die Serie mit den mit den beiden reichen Ladys, die sich ständig in den Haaren liegen? Nicht mein Ding, Sir, aber ich weiß, dass sie die höchsten Einschaltquoten hat. Am Times Square hängt eine riesige Leuchtreklame.« Ich hatte mich aufgesetzt und rieb mir mit einer Hand den Schlaf aus den Augen.
»Seit wann interessiert sich das FBI für eine Soap?«, fragte ich und hätte beinahe hinzugefügt: »Und das um halb zwei nachts.«
»Angel LaRoche, eine der beiden Hauptdarstellerinnen, hat heute Abend einen Termin versäumt. Sie hätte um zehn Uhr in einem Restaurant in Southampton sein sollen. Ein Interview mit dem Reporter eines Hochglanzmagazins. Nichts Besonderes, meint Ellen Burke, ihre Managerin. Angel schwänzt gerne mal einen Termin. Aber zu Hause ist sie auch nicht, und ihr SUV, ein schwarzer BMW, steht nicht in der Garage. Ihr Handy ist ausgeschaltet.« Seine Stimme klang plötzlich sehr besorgt. »Sie wissen, was das bedeuten könnte.«
»Vielleicht hatte sie nur genug von dem Trubel und wollte mal allein sein. Sie könnte den Wagen irgendwo versteckt haben und mit Perücke und Sonnenbrille in einem Motel abgestiegen sein«, schlug ich nicht ganz ernst gemeint vor.
»Wir müssen der Sache nachgehen, Jerry. Ich habe bereits mit Washington gesprochen, und man besteht darauf, dass ich meine besten Leute schicke. Wenn sie wirklich entführt wurde oder in der Gewalt eines Verrückten ist und es passiert etwas, weil wir vom FBI zu langsam reagiert haben, gibt es Ärger.«
»Und den wollen wir unter allen Umständen vermeiden, ich weiß.« Ich hatte die Beine aus dem Bett geschwungen und griff bereits nach meiner Kleidung.
»Nehmen Sie Phil mit«, sagte Mr High. Ich merkte an seinem Tonfall, wie unangenehm ihm die Sache war. »Und sehen Sie zu, dass die Medien nichts von der Sache erfahren. Wenn wirklich was passiert ist, gehen sie uns noch früh genug auf die Nerven. Sie wissen, wie das ist, wenn Promis beteiligt sind.«
Das wusste ich tatsächlich. Wir hatten schon öfter mit Showstars zu tun gehabt und waren von dem Rummel fast erdrückt worden. Selbst die Behörden ließen sich davon anstecken, aus Angst, sie könnten eine schlechte Presse bekommen. Bei dem Mord an einem bekannten Baseballspieler hatte sich sogar der Bürgermeister eingemischt. »Wir kümmern uns um die Sache, Sir.«
Er nannte mir die Adresse von Angel LaRoche. »Chief Alderberry ist bereits am Tatort, der örtliche Polizeichef. Seien Sie nett zu ihm. Er war nicht gerade erfreut, dass wir uns einmischen. Um ehrlich zu sein: Er hätte beinahe die Fassung verloren. Ein Alpha-Mann.«
»Und wer hat bei uns angerufen?«
»Die Produktion. Die zahlen so viel Steuern in New York, dass sie sich sogar erlauben können, den Bürgermeister aus dem Bett zu holen. Und der meldete sich bei mir. Mehr Druck hätte ich nur, wenn ein gefährlicher Terrorist im Plaza eingecheckt hätte.« Er seufzte leise. »Tun Sie, was Sie können, Jerry.«
Das versprach ich, legte auf und wählte Phils Nummer. Er meldete sich mit einem verschlafenen: »Sag bloß …«
»Erzähle ich dir alles unterwegs. Die Pflicht ruft. Zieh dich an und warte vor dem Haus auf mich.« Ich war bereits halb in der Hose und humpelte zum Bad. »Ach ja, und bring uns zwei Kaffees aus dem Drugstore mit. Schwarz. Ich hoffe, der hat um diese Zeit auf.«
»Muss das sein? Ich wollte …«
»Ich weiß, was du wolltest, aber daraus wird nichts. Ich bin in zehn Minuten bei dir. Vergiss bloß den Kaffee nicht!«
***
Phil war mieser Laune, als ich ihn einsammelte, hatte aber schon jedem von uns einen Becher Kaffee aus einem Drugstore besorgt. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er seinen Kaffee in meinem Wagen verschüttet hätte.
Ich nippte an dem heißen Kaffee und zuckte zusammen, als ich merkte, wie heiß er war. Dann setzte ich Phil ins Bild über die spärlichen Informationen, die ich von Mr High erhalten hatte.
»Wenn der Chef recht behält, hat irgendein Verrückter die Hauptdarstellerin aus dieser ›Long Island‹-Soap entführt, und wir treiben uns die nächsten paar Tage in der Promi-Szene herum.«
»Angel LaRoche?« Er verschluckte sich beinahe an seinem Kaffee. »Der Engel mit den langen blonden Locken?«
»Du siehst dir so was an?«
»Unsinn! Ich hab sie neulich in einer Talkshow gesehen. Eine der schönsten Frauen auf unserem Planeten, wenn du mich fragst. Und beinahe so reich wie Oprah Winfrey. Sie soll über hundert Millionen schwer sein.« Er ließ die Summe eine Weile im Raum stehen. »Sie … sie ist entführt worden, sagst du?«
»Spurlos verschwunden. Vielleicht haben wir Glück, und sie wollte sich nur mal eine Auszeit nehmen. Den Trubel hinter sich lassen und irgendwo ausspannen wie ein normaler Mensch. Wäre ihr nicht zu verdenken.«
»Das glaubst du doch selbst nicht.«
»Nein, das glaube ich selbst nicht«, erwiderte ich und lenkte den Wagen auf die Queensboro Bridge. Bis Southampton waren es knappe zwei Stunden. Genug Zeit, um darüber nachzudenken, was wir verbrochen hatten, um ausgerechnet in diesen seltsamen Fall hineingezogen zu werden. Dass es zu regnen begonnen hatte, passte nur zu gut dazu.
***
Der Regen war zu einem leichten Nieseln verkümmert, als wir Southampton Village erreichten. So stand es auf dem Ortsschild am östlichen Ende der Hamptons. In dem kleinen Nobelort wohnten nur reiche Leute, und entsprechend mondän sahen die Häuser aus.
Der Bungalow der LaRoches thronte auf einem sanften Hügel und war von einem gepflegten Garten umgeben. Vor dem offenen Tor und der Kiesauffahrt standen drei Streifenwagen der Southampton Police. Der Lichtschein ihrer Warnlichter tauchte die Büsche und den gepflegten Rasen in buntes Licht.
Ein Officer stellte sich uns in den Weg und gab mir durch eine Handbewegung zu verstehen, das Fenster herunterzulassen. Mein Jaguar schien ihn nicht im Geringsten zu beeindrucken. Hinter ihm tauchte ein weiterer Polizist mit einer Taschenlampe auf. »Tut mir leid, Sir, aber Sie können hier nicht …«
»FBI«, schnitt ich ihm das Wort ab und hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. »Ist Chief Alderberry im Haus?«
»Ja, Agent. Ich glaube, er erwartet Sie bereits.«
Alderberry hatte uns wohl gehört und empfing uns in der...
Erscheint lt. Verlag | 29.3.2022 |
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Reihe/Serie | Jerry Cotton Sammelbände |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner |
ISBN-10 | 3-7517-2975-5 / 3751729755 |
ISBN-13 | 978-3-7517-2975-8 / 9783751729758 |
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