Brandungstoben (eBook)
300 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98919-0 (ISBN)
Hanjo Ulbrecht, geboren 1947 in Hannover, lebt in Hennef/Sieg. Als ehemaliger Berufsoffizier der Luftwaffe hat er nach Ende seiner Dienstzeit das Reisen und Schreiben für sich entdeckt. Nach Reiseberichten über die Fahrten mit der Motoryacht »Josephine« durch Frankreich hat er zunächst einen Kriminalroman, »Die Tote vom Hundestrand«, im Selbstverlag bei neobooks veröffentlicht. Am 01.Juli erschien dann im Piperverlag der Krimi »Brandungsrauschen«; ein Bretagne-Krimi. Eine der Reisen nach Frankreich war die Inspiration für den Kriminalroman »Brandungsrauschen«. Auch der Krimi »Trügerische Pillen spielt in Frankreich; auf der Île de Noirmoutier auf der der Autor mit seiner Frau gerne Urlaub macht.
Hanjo Ulbrecht, geboren 1947 in Hannover, lebt in Hennef/Sieg. Als ehemaliger Berufsoffizier der Luftwaffe hat er nach Ende seiner Dienstzeit das Reisen und Schreiben für sich entdeckt. Nach Reiseberichten über die Fahrten mit der Motoryacht »Josephine« durch Frankreich hat er zunächst einen Kriminalroman, »Die Tote vom Hundestrand«, im Selbstverlag bei neobooks veröffentlicht. Am 01.Juli erschien dann im Piperverlag der Krimi »Brandungsrauschen«; ein Bretagne-Krimi. Eine der Reisen nach Frankreich war die Inspiration für den Kriminalroman »Brandungsrauschen«. Auch der Krimi »Trügerische Pillen spielt in Frankreich; auf der Île de Noirmoutier auf der der Autor mit seiner Frau gerne Urlaub macht.
Île de Noirmoutier, Le Petit Vieil
Fisherman’s Drug
Jeanmarie Pineau kam gut gelaunt nach Hause, wo er schon von seiner Frau Marie-Claire erwartet wurde.
Er war mit ihr seit über 30 Jahren verheiratet. In all der Zeit hatte sie mit viel Bewegung und gesunder Ernährung dafür gesorgt, sich ihre Attraktivität zu erhalten, und das war ihr deutlich besser gelungen als vielen ihrer Altersgenossinnen. In ihrer schwarzen Kurzhaarfrisur waren bei genauem Hinsehen zwar schon erste graue Haare zu entdecken, aber das störte sie nicht. Mit ihrer Kleidung betonte sie geschickt ihre gute Figur und ihre positive Lebenseinstellung. Alterstristesse, Grau und Schwarz waren ihr ein Gräuel. Heute trug sie zu einer Jeans, die dezent mit einigen Strassapplikationen verziert war, eine locker geschnittene Bluse mit einem fantasievollen Muster aus weißen und blauen Farbtönen. Sie war für ihren Mann immer noch attraktiv und begehrenswert.
»Hallo, ma chérie!«, begrüßte Jeanmarie seine Frau überschwänglich. Dabei nahm er sie in seine kräftigen Arme und drückte sie an seinen Körper. Trotz seiner 65 Jahre hielt er sich für ziemlich fit. Mitunter fiel ihm die schwere Arbeit auf dem Fischerboot etwas schwerer als früher, aber aufhören wollte er noch lange nicht. Ein Leben ohne die Fahrten raus aufs Meer konnte er sich nicht vorstellen.
Marie-Claire war von seiner heftigen Begrüßung überrascht. »Was ist denn mit dir los?«
»Wart’s ab. Wir machen uns einen schönen Abend.« Dabei fuhr er in ihrem Rücken mit seiner Hand unter ihr T-Shirt und versuchte, ihren BH zu öffnen.
»Na, du bist ja gut drauf. Aber übernimm dich nicht«, neckte Marie-Claire ihren Mann.
»Keine Sorge. Du wirst schon sehen.« Jeanmarie grinste vielsagend, nahm sie an der Hand und zog sie hinter sich her ins Schlafzimmer, wo er langsam begann, sie auszuziehen.
Marie-Claire fand Gefallen an dem Spiel. Als Jeanmarie ebenfalls unbekleidet vor ihr stand, meinte sie anerkennend: »Oh lala! Das sieht ja vielversprechend aus.« Sie drehte sich zu dem großen französischen Bett um, ließ sich entspannt auf den Rücken fallen und zog ihren Mann hinter sich her. Der ließ sich nicht lange bitten, und es begann ein heftiges Liebesspiel.
Plötzlich hielt Jeanmarie inne, ließ sich auf die Seite rollen und griff sich ans Herz. Er hechelte wie ein Hund und rang mühsam nach Luft. Im nächsten Augenblick wurde er ohnmächtig.
»Jeanmarie, Jeanmarie, was ist mit dir?«, schrie Marie-Claire voller Angst. Sie schüttelte ihren Mann vorsichtig, aber er reagierte nicht. Voller Schrecken bemerkte sie, dass er nicht mehr atmete. Rasch sprang sie aus dem Bett, rannte zum Telefon und wählte die Notrufnummer.
Während sie auf den Notarzt wartete, zog sie sich wieder an und deckte ihren Mann notdürftig zu.
Als der Notarzt eintraf, konnte er nur noch Jeanmaries Tod feststellen.
»Tot? Mein Gott, das kann doch gar nicht sein. Mein Mann war doch kerngesund. Selbst im letzten Jahr, als hier die Grippewelle tobte, wurde er nicht krank und ist weiter zum Fischen rausgefahren. Ist er vielleicht nur ohnmächtig Herr Doktor?«
»Nein Madame, ich muss Sie enttäuschen. Er ist wirklich verstorben. Ich kann zwar noch nicht genau sagen woran, aber ich vermute Herzversagen.«
Er bat Marie-Claire zu schildern, was genau sich ereignet hatte.
Mit Tränen in den Augen begann sie stockend:
»Na ja, mein Mann kam überaus gut gelaunt nach Hause und …«, sie zögerte und wurde ein wenig rot, bevor sie fortfuhr. »Er hat mich wie in jungen Jahren verführt, und wir hatten Sex. Mit einem Mal fing er an, heftig nach Luft zu ringen, griff sich an sein Herz und wurde ohnmächtig. Ich habe vergeblich versucht, ihn wieder wach zu kriegen. Dann habe ich sofort den Notdienst gerufen.«
»Mmh, hat Ihr Mann in der letzten Zeit mal über Atemnot oder Herzbeschwerden geklagt?«
»Nein, eigentlich nicht. Er hat nur gesagt, dass ihm die Arbeit auf seinem Fischkutter ›La Belle‹ bisweilen etwas schwerer als früher fallen würde.«
»Hat Ihr Mann irgendwelche Medikamente genommen?«
»Nein, nur wenn er mal erkältet war.«
» Ich werde Ihren Mann dennoch von einem Gerichtsmediziner untersuchen lassen müssen. Aber keine Sorge, das ist nichts Außergewöhnliches, sondern vorgeschriebene Routine bei solchen Ereignissen. Da es sich zunächst um einen ungeklärten Todesfall handelt, muss ich außerdem die Polizei informieren. Auch das ist normal in solch einem Fall.«
»Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte Marie-Claire mit tränenerstickter Stimme.
»Zunächst veranlasse ich, dass der Tote abgeholt und in die Gerichtsmedizin gebracht wird. Wenn die vorgeschriebene Untersuchung abgeschlossen und der Leichnam freigegeben ist, müssen Sie sich um die Beerdigung kümmern. Haben Sie jemanden, der jetzt für Sie da ist? Falls ich noch etwas für Sie tun kann, rufen Sie mich an«, meinte der Notarzt fürsorglich und gab ihr seine Visitenkarte.
»Ja, vielen Dank! Ich werde meine Schwester Madeleine anrufen. Sie wohnt auch hier in Le Vieil.«
Der Arzt verabschiedete sich und ließ Marie-Claire allein zurück. Mechanisch sammelte sie die Kleidungsstücke ihres Mannes ein, die immer noch auf dem Boden verstreut herumlagen. Sie hob die Cordhose hoch und fasste sie an den Enden der Hosenbeine, um sie ordentlich zusammen zu legen. Dabei fiel aus einer der Hosentaschen ein Tablettenstreifen auf den Boden. Neugierig bückte sie sich danach und schaute sich den Fund genauer an. Stirnrunzelnd las sie »Viala« und den Namen des Herstellers. Der Aufdruck sagte ihr zunächst nichts. Sie grübelte darüber nach, woher ihr der Name bekannt vorkam. Mit einem Mal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! Natürlich! Das war doch diese Sexpille. War Jeanmarie deswegen so aufgedreht und tatendurstig gewesen? Sollte sie den netten Arzt anrufen und ihm ihre Entdeckung mitteilen? Marie-Claire entschied sich, erst einmal mit ihrer Schwester darüber zu sprechen. Sie rief Madeleine an und informierte sie, dass Jeanmarie gestorben war.
»Was, Jeanmarie ist tot? Mon Dieu! Wie ist denn das passiert? Hatte er einen Unfall auf See?«
»Nein, er ist hier zu Hause gestorben. Vermutlich Herzinfarkt, meint der Notarzt.«
»Mein Gott, das ist ja schrecklich! Ich komm sofort zu dir.«
***
20 Minuten später klingelte es an der Haustür. »Hallo, Madeleine«, begrüßte Marie-Claire mit Tränen in den Augen ihre Schwester, »schön, dass du gleich kommen konntest.«
Ihre Schwester nahm sie in ihre Arme und streichelte sanft über ihren Rücken, um sie etwas zu beruhigen. Doch Marie schluchzte immer wieder: »Jeanmarie, mein armer Jeanmarie.«
»Oh Marie-Claire. Was für ein Unglück. Ich kann es noch gar nicht fassen. Du weißt, ich bin immer für dich da, wenn du Hilfe brauchst.«
Langsam beruhigte sich Marie-Claire und bat ihre Schwester, mit in das Wohnzimmer zu kommen.
»Möchtest du vielleicht einen Kaffee? Ich wollte mir auch gerade einen kochen.«
»Danke, das ist nett von dir. Aber soll ich das nicht lieber machen? Ich kenn mich ja in deiner Küche aus.«
»Nein lass mal. Das lenkt mich ein bisschen ab.«
»Wie kann ich dir denn jetzt helfen?«
»Ich brauche deinen Rat. Ich habe diesen Streifen mit Tabletten in Jeanmaries Hosentasche gefunden. Ich glaube, das sind so Sexpillen. Ich wusste nicht, dass er solche Dinger geschluckt hat. Das wäre eventuell auch eine Erklärung dafür, warum er vor seinem Tod so aufgedreht war. Soll ich das dem Arzt sagen? Eigentlich ist mir das ein wenig peinlich«
Ihre Schwester überlegte kurz, ehe sie antwortete: »Ich denke schon. Ich weiß ja nicht genau, wie deine Altersversorgung aussieht, und ich möchte auch nicht pietätlos sein, aber wenn diese Dinger an Jeanmaries Tod schuld sind, kannst du vielleicht den Hersteller haftbar machen. Ich habe gelesen, dass in Amerika Firmen deswegen auf...
Erscheint lt. Verlag | 26.5.2022 |
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Reihe/Serie | Wohnmobil-Krimi |
Wohnmobil-Krimi | Wohnmobil-Krimi |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Bretagne Krimi • Bretagne Krimis • Camping Buch • camping roman • Ermittlerkrimi • Frankreich Krimi • Krimis für den Urlaub • Kulinarik • Liliane Fontaine • Medikamentenschmuggel • Nicole de Vert • Privatermittler • Romane für den Sommer • Romane für den Urlaub • spannende Bücher • Südfrankreich Krimi • Wohnmobil Geschenk • Wohnmobil Geschenkideen • Wohnmobl • WoMo |
ISBN-10 | 3-492-98919-5 / 3492989195 |
ISBN-13 | 978-3-492-98919-0 / 9783492989190 |
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