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Operation Romanow (eBook)

Thriller | Packende Spannung vor dem Hintergrund wahrer geschichtlicher Ereignisse

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
704 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0626-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Operation Romanow -  Glenn Meade
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1917: Revolution in Russland. Hunger und Chaos regieren die Straßen.

Die Zarenfamilie Romanow ist spurlos verschwunden. Nicolas Curis, ein ehemaliger Offizier, ist auf der Flucht vor den Revolutionären. Er sucht Hilfe bei dem undurchsichtigen Geschäftsmann Jacob Berg und begegnet dort der Irin Lydia Ryan, die ebenfalls das Land verlassen will.

Die beiden gehören zu den wenigen Menschen, die den Aufenthaltsort der Zaren kennen. Denn Jacob Berg ist in Wahrheit ein amerikanischer Spion. Er soll die Romanows aus den Fängen der Revolutionäre befreien und vor dem sicheren Tod retten. Für Berg ist es eine sehr persönliche Mission - er hat eine Affäre mit der Tochter des Zaren. Und er wird über Leichen gehen, um sie zu retten ...

Ein brillanter historischer Thriller von Bestseller-Autor Glenn Meade!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.




<p><strong>Glenn Meade</strong> (*1957 in Dublin) arbeitete als Journalist und als hochspezialisierter Ausbilder am Flugsimulator für Aer Lingus, bevor er zu internationalem Bestsellerruhm gelangte. Seine Bücher, darunter der Thriller "Mission Sphinx", wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Glenn Meade lebt in Irland und widmet sich ganz der Schriftstellerei.</p>

Glenn Meade (*1957 in Dublin) arbeitete als Journalist und als hochspezialisierter Ausbilder am Flugsimulator für Aer Lingus, bevor er zu internationalem Bestsellerruhm gelangte. Seine Bücher, darunter der Thriller "Mission Sphinx", wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Glenn Meade lebt in Irland und widmet sich ganz der Schriftstellerei.

1. KAPITEL


Ich glaube, die größten Geheimnisse sind vergraben, und nur die Toten sprechen die Wahrheit.

Und in gewisser Weise kam ich aus diesem Grunde an jenem Sommermorgen, als wir die Leichen fanden, in die Wälder. Es regnete in der Stadt der Toten Seelen, und ein kräftiger Schauer überschwemmte die Straßen.

»Heute Morgen ist nicht viel Verkehr. Dreißig Minuten, länger nicht«, sagte mein russischer Fahrer, als unser Landrover an imposanten Granitgebäuden vorbeifuhr, den Relikten einer längst vergangenen prächtigen Epoche.

Ich lehnte mich zurück und sah das alte kaiserliche Jekaterinburg an mir vorüberziehen. Die Stadt, die 1723 zu Ehren von Kaiserin Katharina der Ersten ihren Namen erhalten hat, liegt im Schatten des Urals. Die Landschaft erinnert an die zerklüftete Schönheit Alaskas – dichte Wälder mit Wölfen und Bären, tiefe Schluchten und schneebedeckte Gipfel. Ergiebige Erzminen, welche die größten Schätze der Welt – Platin und Smaragde, Gold und Diamanten – bergen, durchziehen die felsigen Bergketten, die hinter der sibirischen Metropole aufragen.

Als wir Jekaterinburg hinter uns ließen und an den mit Birkenwäldern bewachsenen Hängen vorbeifuhren, öffnete ich die Lederaktentasche auf meinem Schoß und nahm eine Akte heraus. Auf dem blauen Aktendeckel stand:

VORLÄUFIGER BERICHT ÜBER DIE ERGEBNISSE DER ARCHÄOLOGISCHEN GRABUNGEN IN JEKATERINBURG

Dr. Laura Pawlow, Forensische Pathologin, verantwortliche Archäologin der Grabungen

Ich blätterte den dicken Papierstapel durch und sah mir noch einmal die Ergebnisse meiner Arbeit der letzten drei Monate an. Dies war meine erste Reise nach Jekaterinburg, und unser Team kam von überall her: forensische Archäologen, Wissenschaftler und Studenten aus Amerika, England, Deutschland, Italien und natürlich aus unserem Gastland Russland. Für unser gemeinsames Abenteuer erhielten wir nur eine kurze Einweisung: Wir sollten in den Wäldern nach Beweisen für Massenhinrichtungen während des Roten Terrors zur Zeit der russischen Revolution graben.

Viele Tausende kamen um, nicht zuletzt auch die Romanows, die russische Zarenfamilie – der Zar, die Zarin, ihre vier hübschen Töchter und ihr jüngstes Kind, der dreizehnjährige Alexej – von Kugeln und Bajonetten durchbohrt, ihre Schädel von Gewehrkolben zertrümmert und ihre Leichen mit Schwefelsäure übergossen.

Das Ipatjew-Haus, in welchem die Familie gefangen gehalten worden war, wurde von den Stadtbewohnern das Haus der Toten Seelen genannt. Aber die Roten richteten während ihrer Herrschaft so viele Menschen hin, deren Leichen sie in Minenschächte warfen und in anonymen Gräbern in den weiten Wäldern außerhalb von Jekaterinburg vergruben, dass die Bewohner ihrer Stadt einen neuen Namen gaben: Stadt der Toten Seelen.

Mit der Hitze und den vielen Mücken hatte ich nicht gerechnet. Im Winter gleicht Sibirien einem Gefrierschrank, doch in den kurzen, heißen Sommern herrschen oft hohe Temperaturen. In den Wäldern wimmelt es dann von Fliegen und Mücken. Die Hitze ist so stark, dass süßlich duftendes Harz von den Bäumen tropft und dessen wohlriechender Geruch die Luft erfüllt.

Als mein Fahrer auf einen schmalen, schlammigen Pfad einbog, auf dem schwere Lastwagen Spurrillen hinterlassen hatten, hörte es auf zu regnen. Unser Landrover steuerte auf eine Ansammlung von Baracken und stabilen, begehbaren Zelten zu, die für die Dauer unserer Grabungen in der Mitte einer Lichtung in einem Birkenwald aufgebaut worden waren. Auf einem von Hand beschriebenen Holzschild stand auf Englisch und Russisch:

GRABUNGSSTÄTTE – PRIVATGRUNDSTÜCK
UNBEFUGTES BETRETEN VERBOTEN!

Es gab noch etwas, womit ich nicht gerechnet hatte, als wir an diesem Sommermorgen neben einem der Zelte anhielten. Ich war in diesen nach Harz duftenden Wald gekommen, um die Geister der Vergangenheit auszugraben. Doch absolut nichts hätte mich auf das ungeheure Geheimnis vorbereiten können, über das ich stolperte, als die gefrorene sibirische Erde ihre Toten preisgab.

Denn mit den Toten kam die Wahrheit ans Licht.

Und mit der Wahrheit kamen die ersten Gerüchte der unglaublichsten Geschichte auf, die ich jemals gehört hatte.

Ich stieg aus dem Wagen, schob die Plane zur Seite und betrat mein Zelt. Als ich an meinem Arbeitstisch Platz nahm, kam Roy Moran herein, der die Ausgrabungen vor Ort beaufsichtigte. »Hallo, Baby.«

Wir nannten ihn Memphis Roy, und er nannte mich immer Baby. In Memphis nannte jeder jeden Baby. Die Tatsache, dass einer Frau die Leitung der Grabungen oblag, änderte nichts daran. Wenn ich ein Mann gewesen wäre, hätte Roy mich auch Baby genannt.

Roy ist ein großer und knochiger, nüchterner Typ und einer der Besten auf seinem Gebiet. Ich öffnete meine Aktentasche, um Unterlagen herauszunehmen, und sagte: »Wolltest du nicht heute Morgen im Schacht 7 graben?«

»Klar, Baby.« Roy, der ein wenig außer Atem war, stemmte die Hände in die Hüften. In seinem Gesicht spiegelten sich Erregung und Verwirrung. Er nahm das schmutzige Basecap der Detroit Tigers ab, das er immer trug, wischte sich den Schweiß von der Stirn und grinste. »Sieht so aus, als könnte die Sieben unsere Glückszahl sein.«

»Spuck’s aus!«

»Wir haben so tief gegraben, wie wir konnten, und sind auf eine torfige Schicht Dauerfrostboden gestoßen. Aber wir haben etwas gefunden, Laura. Ich meine, wir haben wirklich etwas gefunden.«

Ich warf den Stift auf den Tisch. Roy gehörte nicht zu den Leuten, die sich leicht beeindrucken ließen. Doch in diesem Augenblick schien er unter Spannung zu stehen und vor Begeisterung überzusprudeln wie ein aufgeregter zwölfjähriger Junge. »Nun sag schon!«, forderte ich ihn auf.

»Das musst du dir selbst ansehen, Baby.«

Ich folgte Roy durch den Wald. Er bahnte sich mit seinen muskulösen Beinen langsam einen Weg durch regennassen Farn und an alten umgestürzten Bäumen vorbei. »Der Schacht ist über zwanzig Meter tief«, erklärte er mir unterwegs.

Überall auf der Lichtung lagen Bergbaugeräte, Stützpfeiler und Material zum Ausbau der Schächte. Dazwischen standen zahlreiche Lastwagen und SUVs. »Warum habe ich das Gefühl, dass du mir gleich etwas Interessantes erzählst? Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du gefunden hast.«

Roy ging grinsend weiter. Seine Erregung wirkte ansteckend auf mich. Auf seiner Stirn schimmerten Schweißperlen, und seine Augen strahlten. »Es ist eine Frau, Baby. Wir glauben, dass da unten eine weitere Leiche liegen könnte, aber sie ist zu tief vergraben, um zu sehen, was es ist. Und wer weiß? Vielleicht sind es sogar noch mehr!«

Als wir zwischen silbrig schimmernden Birken hindurchgingen und vor der Öffnung eines Minenschachtes stehen blieben, wurde ich nervös. Ich roch den intensiven erdigen Geruch des braunen Torfs. Das Loch im Boden war einen knappen Quadratmeter groß, und dicke Holzbalken sicherten die Seitenwände. Diese Grube gehörte zu einer Reihe von Schächten, die wir bei unseren Ausgrabungen erforschten. Wir suchten nach Hinweisen auf weitere Fundstücke aus der Romanow-Zeit, als der größte Teil dieses Gebietes eine Hinrichtungsstätte gewesen war.

In der Nacht des 16./17. Juli 1918 verschwand in Jekaterinburg die Romanow-Familie – die damals reichste Adelsfamilie der Welt. Augenzeugenberichten zufolge soll die ganze Familie umgebracht worden sein.

Doch aus irgendwelchen unbekannten Gründen beschlossen die Bolschewisten, ihren Tod nicht zu bestätigen, und über lange Zeit hielten sich hartnäckige Gerüchte, dass einige – wenn nicht gar alle Familienmitglieder – der Hinrichtung hatten entkommen können. Es gab auch Hinweise auf geheime Pläne, die Familie aus Jekaterinburg, von dem geheimen Ort, wo sie gefangen gehalten worden war, zu retten. Jahrelang erschienen immer wieder Berichte, dass eine oder mehrere Töchter des Zaren und ihr Bruder Alexej dem Tod entkommen seien.

Die Romanows hatten Edelsteine, Diamanten, Smaragde und Rubine in ihre Unterkleidung eingenäht, weil sie hofften, dass ihnen diese Wertgegenstände bei der Flucht behilflich wären. Später hieß es, die Edelsteine hätten die Qualen während ihrer Hinrichtung verlängert und den Tod hinausgezögert.

Solchen Geschichten hatte ich in meiner Kindheit gebannt gelauscht. Ob sie der Wahrheit entsprachen, spielte keine Rolle. Jedenfalls faszinierte mich, wie so viele andere auch, dieses Geheimnis, und ich wollte glauben, dass Anastasia und Alexej entkommen waren.

Zahllose Gerüchte rankten sich um ihre Ermordung, und Jahrzehnte später wurden bei verschiedenen Grabungen außerhalb von Jekaterinburg die sterblichen Überreste von sechs Erwachsenen gefunden. Unter ihnen sollten sich angeblich der Zar, seine Gattin und zwei seiner Töchter befinden. DNA-Vergleiche mit der blutsverwandten britischen Königsfamilie bestätigten die möglichen Identitäten mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Über die Entdeckung wurde heftig diskutiert. Viele Experten glaubten, es handele sich um die Skelette der Romanows. Ebenso viele glaubten es nicht und führten als Beweis unter anderem die Tatsache an, dass zahllose Verwandte der Zarenfamilie in dieser Gegend hingerichtet worden waren und es ebenso gut deren Skelette sein konnten, die man gefunden hatte.

Bei einer späteren Grabung in einem Wald westlich von Jekaterinburg wurden zwei weitere vollständige menschliche Skelette gefunden. DNA-Tests deuteten darauf hin, dass es die Knochen der beiden vermissten Kinder des Zaren, Anastasia und Alexej, waren. Es konnte jedoch niemals eindeutig bewiesen...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2021
Reihe/Serie Polit-Thriller von Bestseller-Autor Glenn Meade
Übersetzer Karin Meddekis
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Romanov Conspiracy
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 1917 • 1918 • Agent • Agententhriller • blutig • Blutlinie • Cody McFadyen • Dan Brown • ethan cross • Fitzek • Gänsehaut • Moskau • Psycho • Psychothriller • Russische Revolution • Schlitzer • Serienmörder • spannend • Spannung • Thriller • todeskünstler • Vatikan • Verschwörung • Zar
ISBN-10 3-7517-0626-7 / 3751706267
ISBN-13 978-3-7517-0626-1 / 9783751706261
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