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Das Geheimnis von Mayas Schwester (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 16. Auflage
348 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7541-4856-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Geheimnis von Mayas Schwester -  Katica Fischer
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Maya versteht sich mit ihrer um achtzehn Jahre älteren Schwester und einzigen noch lebenden Verwandten nicht besonders gut. Als Wiebke jedoch wegen einer Herzerkrankung in einem Krankenhaus behandelt und dort von einem Unbekannten ermordet wird, steht die Welt für Maya plötzlich Kopf. Auf ihrer Suche nach Antworten und dem Mörder ihrer Schwester, merkt sie zunächst nicht, dass auch ihr Leben bedroht wird. Als sie schließlich erkennt, in welcher Gefahr sie schwebt, ist es fast zu spät.

Geboren wurde Katica Fischer 1959 im ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien). In Marburg an der Lahn absolvierte sie sowohl ihre Schul- als auch ihre Berufsausbildung. Sie hat einen Sohn. Die Autorin schreibt aus Leidenschaft und opfert ihre Freizeit oft der Recherche und der Entwicklung neuer Geschichten. Mittlerweile hat sie mehrere Buchveröffentlichungen und drei erfolgreiche Teilnahmen bei verschiedenen Schreibwettbewerben vorzuweisen. Hin und wieder verfasst sie auch ein Gedicht, das in der Regel ein Ausdruck eines momentanen Gefühls oder eine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis darstellt.

Geboren wurde Katica Fischer 1959 im ehemaligen Jugoslawien (heute Kroatien). In Marburg an der Lahn absolvierte sie sowohl ihre Schul- als auch ihre Berufsausbildung. Sie hat einen Sohn. Hauptberuflich arbeitet die Autorin aus Leidenschaft als Kinderkrankenschwester in einem Krankenhaus. Doch in ihrer Freizeit widmet sie sich oft der Entwicklung und dem Schreiben neuer Geschichten. Mittlerweile hat sie mehrere Buchveröffentlichungen und drei erfolgreiche Teilnahmen bei verschiedenen Schreibwettbewerben vorzuweisen. Hin und wieder verfasst sie auch ein Gedicht, das in der Regel ein Ausdruck eines momentanen Gefühls oder eine Reaktion auf ein aktuelles Ereignis darstellt.

6


 

Samstag – 3. August – 00:30 Uhr

 

Wie lange sie besinnungslos gewesen war, vermochte Maya nicht gleich nachzuvollziehen, als sie wieder zu sich kam. Sie konnte sich allerdings dunkel erinnern, dass sie gefallen und mit dem Hinterkopf gegen die Wand gekracht war. Was danach passierte, verschwamm in einem schwindelerregenden Mischmasch aus rotem Nebel und hell gleißenden Lichtpunkten, die vor ihren Augen getanzt hatten, bis es auf einmal völlig finster um sie geworden war. Und so wunderte sie sich nun über die Tatsache, dass sie auf ihrem eigenen Bett lag und von ihrem Vermieter umsorgt wurde, dem nichts Besseres eingefallen war, als ein triefend nasses Handtuch um ihren Kopf zu winden.

„Was …“ Die Hände abwehrend, die immerfort ihren Schädel abtasten wollten, richtete sie sich ein wenig auf. „Haben Sie mich hochgetragen?“

„Jap“, erwiderte der Mann mit einem nachdrücklichen Kopfnicken. „Konnt’ Sie ja schlecht auf dem Treppenabsatz liegen lassen, gelle. Hab’ eigentlich die Feuerwehr rufen wollen, weil ’s so nach Gas gestunken hat. Als ich Sie dann aber stöhnen hörte, bin ich erst mal rauf. Na ja, Sie haben Glück gehabt, dass ich erst nachgesehen hab, was los ist, denn sonst hätten Sie jetzt eine gepfefferte Rechnung am Hals. Die Feuerwehr versteht nämlich keinen Spaß, wissen Sie. Die rücken zwar dalli dalli an, aber wenn ’s umsonst ist, werden die richtig stinkig! Also hab’ ich den Notarzt angerufen. War mir nämlich nicht ganz sicher, was genau mit Ihnen ist.“

Maya hörte schon gar nicht mehr zu, obwohl er auch weiterhin lautstark von seinen weiteren Aktivitäten berichtete. Sie hatte den Herd nicht angelassen, schoss es ihr urplötzlich durch den Sinn. Sie war sich da jetzt hundertprozentig sicher! Sie hatte weder was gekocht noch was gebacken, bevor sie wegging. Ja! Sie hatte das blöde Ding eigentlich seit Tagen nicht mehr angerührt, weil sie die Hitze in der Wohnung nicht noch zusätzlich erhöhen wollte. Also: Wie konnte es sein, dass da trotzdem Gas ausströmte? War die Zuleitung vielleicht nicht ganz dicht? Oder gab der Herd nun endgültig den Geist auf? Auch egal, dachte sie benommen. Sie würde ohnehin nicht mehr allzu lange hier wohnen bleiben.

Beim letzten Gedanken dämmerte Maya ein, ungeachtet der Aufregung, die mit einem Mal in ihrer unmittelbaren Umgebung entstand. Dass ihr Vermieter den Notarzt mit der Bemerkung einließ, er sei zwar der Hausherr, aber beileibe kein Herbergsvater, der zu jeder Tages- und Nachtzeit für das Wohl seiner Mieter verantwortlich sei, um dann doch wie eine aufgeregte Glucke umher zu trippeln, die sich um ihr Küken sorgte, bekam sie ebenso wenig mit, wie die unmissverständliche Zurechtweisung des Arztes, der den Mann aus dem Weg haben wollte. Auch den unwirschen Hinweis darauf, dass man eine schwer Gestürzte nicht einfach aufsammelte und wegtrug, weil dies im Falle einer Wirbelsäulenverletzung katastrophale Folgen haben konnte, hörte sie nicht mehr. Erst als man ihr ein Riechfläschchen unter die Nase hielt und sie zum Einatmen der Dämpfe zwang, drehte sie sich keuchend und hustend weg, und kam dabei allmählich wieder zu sich.

„Na, da hätten wir Sie ja wieder.“

Die Augen öffnend, erblickte Maya ein unbekanntes Gesicht schräg über sich und lächelte zuvorkommend, so wie sie an ihrem Arbeitsplatz immer lächelte, wenn sie jemanden ermuntern wollte, seine Frage zu stellen.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie zusätzlich.

„Umgekehrt wird ein Schuh draus“, erwiderte der fremde Mann mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, indem er ihr erneut das Riechsalz unter die Nase hielt, damit sie bei Sinnen blieb. „Reißen Sie sich zusammen“, befahl er streng. „Und sagen Sie mir, wie viele Finger Sie sehen.“

„Drei. Nein, sechs. Ich … Sind doch nur drei.“ Sie fühlte sich schwindelig, angesichts der vielen Finger, die knapp vor ihrem Gesicht schwebten und partout keine festen Konturen annehmen wollten.

„Gut“, lobte der Fremde. „Und jetzt sagen Sie mir noch, ob Ihnen etwas weh tut, mal abgesehen von den Kopfschmerzen, die sie sicher haben.“

„Tut nix weh“, nuschelte sie benommen. „Bloß der Schwindel macht mir zu schaffen. Hab Karussell fahren noch nie leiden können.“

„Wenn ’s weiter nichts ist“, erwiderte er hörbar erleichtert. „Also gebrochen ist meiner Meinung nach nichts. Sollte man aber lieber noch mal checken lassen. Außerdem haben Sie eine schwere Gehirnerschütterung, die Ihnen noch Probleme bereiten wird. Würde sagen, wir nehmen Sie mit. Und wenn alles okay ist, können Sie morgen früh wieder nach Hause.“

„Nein!“ Maya wehrte die Hände des Sanitäters ab, der ihr aufhelfen wollte. „Ich will nicht ins Krankenhaus. Mit mir ist alles in Ordnung. Wirklich! Ich will bloß ein bisschen schlafen. Dann geht ’s mir gleich besser.“

„Wie Sie wollen.“ Der Arzt packte seine Instrumente zusammen und schloss die Tasche, bevor er sich von der Bettkante erhob. „Wäre allerdings besser, wenn jemand da wäre, der nach Ihnen schauen kann.“

„Ich mach das schon“, versicherte der Hausherr. „Ich ruf gleich ihre Freundin an. Soviel ich weiß, wohnt die in der Nähe.“

„Gut.“ Der Mediziner tat einen schnellen Rundblick und schnupperte dann hörbar. „Da ist Gasgeruch“, stellte er fest. „Am besten kümmern Sie sich gleich auch darum. Ist nicht zu spaßen mit. Kann zu einer Katastrophe führen, wenn da was nicht in Ordnung ist. Ist neulich erst ein Haus in die Luft gegangen, weil der Hausbesitzer gemeint hat, er müsse nichts investieren, weil die alten Installationen noch prima in Schuss wären.“ Damit wandte er sich endgültig ab, um zu gehen.

Unterdessen träumte Maya bereits einen merkwürdigen Traum: Sie flog übers Meer, immer der Sonne entgegen, und fand sich mit einem Mal auf einem Platz wieder, der bevölkert war von maskierten Menschen. Sie wusste, es war Karneval, dennoch war ihr nicht wohl in ihrer Haut, während sie zwischen den bunt gekleideten Leuten hindurchging. Und dann entdeckte sie plötzlich Giovanni Avorio. Inmitten einer Schar grell geschminkter Gestalten stand er stolz und aufrecht, und sah ihr mit einem unmutigen Stirnrunzeln entgegen. „Was willst du hier?“, hörte sie ihn fragen, fand jedoch keine Antwort darauf. Gleich darauf schien er noch etwas zu sagen, doch verstand sie ihn nicht mehr, weil die ihn umgebenden Gestalten unerträglich laut kreischten: „Du gehörst nicht hierher! Verschwinde! Du bist bloß ein Bastard! Niemand will dich hier! Also mach, dass du fortkommst!“ „Aber ich will doch gar nichts von euch“, erwiderte sie, und fand sich plötzlich selbst umringt. Immer enger wurde der Kreis, sodass sie bald kaum noch atmen konnte. Trotzdem fuhr sie fort, zu versichern: „Ich will wirklich nichts von euch. Ich weiß doch noch nicht einmal, wer ihr seid!“ „Das ist uns egal“, drang es daraufhin von allen Seiten auf sie ein. „Du bist hier! Und du störst. Also werden wir dich beseitigen!“ Die Worte waren kaum verklungen, da fühlte sie Hände nach sich greifen, und konnte nichts tun, um sie abzuwehren. Also stand sie stocksteif da, während kalte Finger nach ihrer Kehle griffen, und wusste, es gab kein Entrinnen.

Maya! Maya wach auf! Los! Mach die Augen auf!

Schweißgebadet und immer noch gefangen in Todesangst, fuhr die Gerufene aus ihrem wirren Traum hoch, fand sich unvermittelt in den Armen ihrer Freundin wieder, und schöpfte erst einmal neuen Atem.

„Sag einmal, was hast du denn um Gottes willen geträumt?“ Leyla musterte die eben Erwachte voller Besorgnis. „Du warst auf einmal steif wie ’n Brett! Und schnaufen wolltest du auch nicht mehr.“

„Man wollte mich erwürgen“, murmelte die Gefragte erschöpft. „Ein Alptraum.“ Näher darauf eingehen wollte sie nicht, weil sie zum einen viel zu müde war, um zu sprechen, und zum anderen solch starke Kopfschmerzen hatte, dass ihr übel war.

Als hätte Leyla ein besonderes Gespür für das Befinden ihrer Freundin, sorgte sie zunächst dafür, dass Maya ein Schmerzmittel und etwas zu trinken bekam, bevor sie sie wieder auf die Bettcouch zurückdrückte, damit sie noch ein wenig schlief. Sie selbst hingegen blieb auf dem Sessel sitzen, um Wache zu halten. Als es dann Morgen und somit Zeit wurde, zur Arbeit zu gehen, schrieb sie eine kurze Notiz auf einen Zettel, den sie auf den Couchtisch legte. Anschließend verließ sie nur widerwillig das Appartement, fest entschlossen, so bald als möglich wiederkommen zu wollen. Hätte sie nicht ihr Wort gegeben, dachte sie bedauernd, sie hätte diesen Tag allein der kranken Freundin gewidmet. Da sie jedoch versprochen hatte, für ein paar Tage im Textilwarenladen eines Bekannten ihres Vaters auszuhelfen, musste sie nun hin, denn man verließ sich auf ihr Kommen!

Maya indes schlief so lange, bis ihre Wohnungsklingel ertönte. Sie hatte immer noch fürchterliche Kopfschmerzen und wollte nichts anderes, als in Ruhe gelassen werden. Und doch wurde sie gezwungen, aus dem Bett zu steigen und zur Tür zu gehen, weil der penetrante Ton ihrer Schelle nicht aufhören wollte, an ihren Nerven zu zerren.

„Was soll das? Können Sie keine Uhr lesen? Wollen Sie sich vielleicht ’ne Anzeige wegen Ruhestörung einhandeln?“ Die Türklinke in der einen Hand, stützte sie sich mit der...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2021
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Familie • Fischer • Freundin • Geheimnis • Katica • Kriminalroman • Mord • Schwester • Unfall • Venedig
ISBN-10 3-7541-4856-7 / 3754148567
ISBN-13 978-3-7541-4856-3 / 9783754148563
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