Tannengrün und Semmelmord (eBook)
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9828-1 (ISBN)
Ein verflucht schwieriger Fall: Hauptkommissar Hirschberg steht im Wald.
Am Nikolaustag liegt der wohlhabende Großbäcker Alfons Gerstl auf einer idyllischen Waldlichtung am See - tot! Ihm wurde der Schädel eingeschlagen. Wer könnte dem Bäckerei-Mogul Böses wollen? Stimmt etwa tatsächlich die Legende von dem Fluch, nach der alle hundert Jahre an diesem Tag ein Mitglied der Familie Gerstl gewaltsam zu Tode kommen müsse? Hauptkommissar Hirschberg begibt sich auf Spurensuche in der Krindelsdorfer Vergangenheit - und deckt so manches Geheimnis auf ...
Urkomisch, spannend, bayrisch - Hauptkommissar Hirschbergs fünfter Fall!
ERSTE LESER-STIMMEN:
'Ein sehr spannender und humorvoller Krimi mit einigem Lokalkolorit und überraschenden Wendungen! Absolute Leseempfehlung!' (Sandyebt78, Lesejury)
Alle Krimis mit Hauptkommissar Hirschberg in der richtigen Reihenfolge:
1. Eisenhut und Apfelstrudel
2. Weihnachtsgans und Krippenmord (ein kurzer Bayern-Krimi)
3. Leberkäs und Hackebeil
4. Edelweiß und Heckenschere
5. Enzian und Trüffeltod
6. Tannengrün und Semmelmord
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
<p>Jessica Müller, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Ihre Wahlheimat ist das Rheinland, sie lebt in Köln.</p>
Jessica Müller, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Ihre Wahlheimat ist das Rheinland, sie lebt in Köln.
1.
Susan Waters-Hirschberg öffnete die Tür zu ihrer Küche, und das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Die Wangen ihres angeheirateten Onkels Vincent waren gerötet, seine dunkelblaue Schürze mit Mehl bestäubt. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der sein Vermögen in der Pornoindustrie gemacht hatte und mittlerweile auch stolzer Inhaber des Gourmetlokals Vincobel's in München war, war ganz in seinem Element. Kochen und Backen waren neben seiner Frau Isobel seine große Leidenschaft, wie er gern augenzwinkernd betonte. Der Pornomillionär genoss es, Familie und Freunde mit den exquisitesten Gaumenfreuden zu verwöhnen. Heute hatte er daher seinen Mitarbeitern die Regie im Vincobel's überlassen, weil er sich am Nikolaustag ganz der Weihnachtsbäckerei widmen wollte. Seine Lieblingsmenschen mit Plätzchen und Lebkuchen zu versorgen, würde er sich unter keinen Umständen nehmen lassen. Das hatte er schon vor Wochen angekündigt.
Isobels und Vincents Domizil in Krindelsdorf machte dank Bauunternehmer Schreibers Effizienz große Fortschritte, dennoch würde es noch ein paar Wochen dauern, bis die beiden einziehen konnten. Wenn Tante und Onkel sich aufgrund von Dornbergs geschäftlichen Verpflichtungen in Krindelsdorf aufhielten, nahmen sie deshalb wie gehabt die Gastfreundschaft ihrer Nichte und ihres Mannes, Hauptkommissar Alexander Hirschberg, in Anspruch. Zur großen Freude ihres zehn Monate alten Sohnes Julian, der Tante Isobel und Onkel Vincent abgöttisch liebte. Der Kleine saß in seinem Babyhopser und begann, auf und ab zu hüpfen, als er seine Mutter erblickte. Susan sah das untere Milchzähnchen blitzen, das der Grund für die schlaflosen Nächte der letzten Zeit gewesen war.
»Ah, Susan! Da bist du ja!«, rief Vincent erfreut. »Konntest du dich ein wenig ausruhen?«
»Ich bin tatsächlich eingeschlafen«, lächelte sie. Isobel und Dornberg hatten ihr angeboten, sich um Julian zu kümmern, damit sie ein Nickerchen machen konnte. Ein zweiter Zahn kündigte sich an, was ihn besonders nachts quengeln ließ. »Hast du auch schön heia gemacht, mein Schatz?«, wollte sie wissen, als sie ihren Sohn aus dem Hopser hob.
»Bis vor einer halben Stunde«, übernahm Dornberg Julians Erwiderung, bevor er wie von der Tarantel gestochen herumfuhr. »Oh Gott! Die Himbeerherzen verbrennen ja schon fast!«
»Bitte nicht!«, flehte Susan. Die Butterplätzchen mit Himbeergelee waren ihre Lieblingsplätzchen.
»Gerettet!«, beruhigte sie Dornberg, während er das Blech aus dem Ofen holte. »Das sind jetzt die Letzten. Nur noch mit Gelee bestreichen und mit Puderzucker bestäuben, und dann bin ich fertig für heute.«
»Du backst ja auch schon seit einer Ewigkeit.«
»Seit knapp elf Stunden«, präzisierte Vincent mit einem Blick auf die Küchenuhr. Dornberg war heute Morgen fast wie ein richtiger Bäcker um halb fünf aufgestanden und hatte die Küche in Beschlag genommen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, fand Susan, als sie um die zwanzig Plätzchendosen zählte.
»Wie viele Sorten hast du denn gebacken?«
»Zimtsterne, Kokosplätzchen mit Aprikosenmarmelade, Vanillekipferl, Spitzbuben und die Himbeerherzen. Wenn ich in den nächsten Tagen dazu komme, werde ich neben den Stollen noch die Schneeflöckchen backen«, kalkulierte er. »Aber es ist sehr viel zu tun im Vincobel's. Du glaubst ja gar nicht, wie viele Firmen bei uns ihre Weihnachtsfeier veranstalten«, freute er sich, und er deutete auf das Weinregal. »Susan, möchtest du mir bitte den blauen Zweigelt reichen? Es ist jetzt schon fast fünf Uhr, und ich finde, es ist an der Zeit für einen Punsch. Nach der ganzen Arbeit habe ich mir das auch redlich verdient.« Er ging zum Schrank und holte einen Topf. »Heute Abend wollte ich übrigens Spaghetti aglio e olio machen. Das geht recht schnell, und zum Nachtisch gibt es selbst gemachtes Zimteis.«
»Vincent, wenn du so weiterkochst, wird Alex sich von mir scheiden lassen und dich heiraten«, lachte Susan, die keine Ahnung hatte, wie Dornberg es schaffte, sich um die Weihnachtsbäckerei zu kümmern, Zimteis zu zaubern und obendrein die Küche aufzuräumen. Sie und ihr Mann genossen das Dornbergsche Verwöhnprogramm, musste sie zugeben. Die Hirschbergs legten, wenn sie nicht aufpassten, auch stets ein paar Pfunde zu, wenn Onkel Vincent bei ihnen tagelang den Löffel schwang.
»Da musst du dir keine Sorgen machen, Susan! Das würde Isobel zu verhindern wissen«, grinste er, während er den Punsch mit weihnachtlicher Gewürzmischung und einem Schuss Rum verfeinerte.
»Apropos: Wo ist Tante Isobel überhaupt?« Susan blickte sich suchend um.
»Nicole ist vorhin vorbeigekommen, und die beiden sind mit Picasso an die frische Luft gegangen. Dr. Moser und der Tierarzt haben doch betont, wie wichtig regelmäßige Bewegungseinheiten für ihn sind. Sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht«, erinnerte er sie mit erhobenem Zeigefinger. Der Mops musste dringend Gewicht verlieren. Nachdem Dornbergs Bekannte Antonia von Hohenburg auf der Eröffnungsgala des Vincobel's vor gerade einmal zwei Monaten ermordet worden war, hatten Isobel und er beschlossen, deren verzogenen Schoßhund Picasso zu adoptieren. Mit der Hilfe von Dr. Moser, einem Schweizer Hundepsychologen, waren die Dornbergs nun dabei, Picasso zu einem artigen Hund zu erziehen. Der Mops schien Mutterinstinkte in Susans Tante wachzurufen. Sie hatte gar den Architekten Lars Baumann und Bauunternehmer Schreiber gebeten, für ihn ein eigenes Spielzimmer in ihr Krindelsdorfer Anwesen zu integrieren. »Sie wollten einen Waldspaziergang machen, um über Isobels Dessouskollektion zu sprechen. Aber sie müssten jetzt eigentlich jede Sekunde zurück sein. Immerhin bekommt Julian jetzt seinen gefüllten Strumpf vom Nikolaus, nicht wahr?« Er nahm Susan ihren Sohn ab. Der Kleine jauchzte fröhlich, als Dornberg ihn in die Luft stemmte.
»Dann wird es jetzt also ernst mit Isobels Kollektion.«
Susans Tante war vor einigen Wochen auf die Idee gekommen, eine Dessouskollektion mit Mopsmotiven zu designen, der sie den Namen Picassous gegeben hatte. Die Lebensgefährtin von Landrat Seitlbach und erfolgreiche Dessousdesignerin Nicole Reinhardt zeigte sich begeistert von Isobels Vorschlägen. Viele ihrer Kundinnen besaßen eigene Hunde und würden hingerissen sein. Außerdem versuchten die geschäftstüchtigen Freundinnen Susan noch immer dazu zu überreden, für Reinhardts Suzie H-Kollektion selbst als Model zu posieren. Diese sei schließlich nur entstanden, weil Picasso Susans Lieblings-BH zerfetzt hatte. Isobel und Dornberg hatten darauf bestanden, Susan zu entschädigen und ihr von Reinhardt neue Dessous entwerfen zu lassen. Die Designerin hatte mit Begeisterung Maß genommen und letztlich beschlossen, eine ganze Linie mit dem Namen Suzie H daraus zu machen. Die von Susans Formen inspirierten Entwürfe könnten laut Isobel und ihrer Freundin schon bald Millionen von Frauen zieren. Die junge Mutter dachte jedoch nicht im Traum daran, sich halb nackt vor der Kamera zu präsentieren. Sie war Lehrerin, und man würde sie ganz sicher nicht weitgehend entblößt in Modemagazinen oder noch schlimmer auf Plakaten zu sehen bekommen. Wenn ihre Tante sich nun aber um ihre Picassous-Linie kümmerte, würde sie vielleicht endlich aufhören, ihre Nichte zu einem Karrierewechsel zu drängen. Zumindest hoffte Susan das inständig.
»Deine Tante kann es kaum erwarten, in Produktion zu gehen.« Dornberg klang überschwänglich. »Ich bin so unglaublich stolz auf sie! Ich finde ihren Geschäftssinn und ihre Kreativität in jeder Hinsicht stimulierend«, schwärmte der Pornotycoon. »Es soll schon im Januar losgehen, und im Frühjahr werden die Geschäfte beliefert. Und trotz der vielen Arbeit kümmert sich deine Tante auch noch rührend um Picasso. Er hat schon gut abgenommen, und sein Benehmen ist auch schon wesentlich besser geworden! Findest du nicht?«
»Er hat sich durchaus ein wenig gemacht«, antwortete Susan ausweichend. Noch immer mussten sie auf der Hut sein, denn Picasso schlug seine Zähne gern in ihre Wäsche und verging sich bevorzugt an Julians Stofftieren. Zumindest mit seinem geänderten Speiseplan aber schien er sich abgefunden zu haben. Von Hohenburgs Kost hatte ihm eine Fettleber beschert, doch seine Adoptiveltern waren fest entschlossen, das Leben des Mopses zu verlängern. Auch sein Tierarzt war mittlerweile mit Picassos Gesundheitszustand zufrieden.
»Seine Fortschritte sind wirklich beachtlich, meint der Tierarzt, und vor Weihnachten werden wir nochmals nach Zürich zu Dr. Moser fahren. Apropos: Wir feiern doch dieses Jahr alle gemeinsam in London, oder?« Dornberg war ein Familienmensch. Er freute sich wie ein Schneekönig darauf, mit Julian den Weihnachtsbaum zu schmücken.
»Ja, natürlich«, versicherte ihm Susan lächelnd. »Wir fliegen am 20., und Alex' Eltern kommen am 23. in London an. Mum und Dad haben auch den Weihnachtsbaum schon aufgestellt, aber schmücken darfst, wie abgemacht, du ihn...
Erscheint lt. Verlag | 1.12.2021 |
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Reihe/Serie | Hauptkommissar Hirschberg | Hauptkommissar Hirschberg |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Advent • Bäcker • Bayern • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • Dachau • Dachauer Land • Dorf • Familie • Fluch • Geheimnis • Gemütlich • Heimatkrimi • Kloster • Krimis • Krindelsdorf • LKA • Lokalkrimi • lustig • Mord • München • Nikolaus • Oberbayern • Regiokrimi • Regionalkrimi • spannend • Süddeutschland • Weihnachten • Weihnachtsmarkt • witzig |
ISBN-10 | 3-7325-9828-4 / 3732598284 |
ISBN-13 | 978-3-7325-9828-1 / 9783732598281 |
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