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Schwarzer Tod (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
688 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1028-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schwarzer Tod - Greg Iles
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Ein dunkler Plan in einer noch dunkleren Zeit ...

Im Januar 1944 halten vier Menschen das Schicksal der Welt in ihren Händen: ein amerikanischer Arzt, eine deutsche Krankenschwester, ein zionistischer Attentäter und eine junge jüdische Witwe. Im Auftrag des britischen Premierministers Winston Churchill sollen sie eine Mission erfüllen, die ihnen allen den Tod bringen kann.
In einem Gefangenenlager in Mecklenburg arbeiten die Deutschen fieberhaft an der Herstellung von Giftgas, dessen Einsatz den Krieg entscheiden soll. Die Briten verfügen ebenfalls über diese Wunderwaffe, und Churchills Plan ist einfach - aber auch perfide: Die vier Auserwählten sollen das britische Giftgas in dem deutschen Lager freisetzen und die Pläne der Nazis zunichtemachen - ohne Rücksicht auf die zumeist jüdischen Gefangenen ...

Spannung pur - ein fesselnder historischer Thriller von Greg Iles und laut Autor sein bestes Buch!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.






<p>Greg Iles wurde in Deutschland geboren, da sein Vater damals die medizinische Abteilung der Amerikanischen Botschaft leitete. Er verbrachte seine Jugend in Natchez, Mississippi. 1983 beendete er sein Studium an der University of Mississippi. Danach trat Greg Iles zunächst als Profi-Musiker auf, bevor er sich der Schriftstellerei widmete. Seine Bücher erscheinen inzwischen in 25 Ländern. Der überaus produktive Autor pflegt außerdem eine Leidenschaft für Filme. Der Autor lebt mit Frau und zwei Kindern in Natchez, Mississippi.<br></p>

Greg Iles wurde in Deutschland geboren, da sein Vater damals die medizinische Abteilung der Amerikanischen Botschaft leitete. Er verbrachte seine Jugend in Natchez, Mississippi. 1983 beendete er sein Studium an der University of Mississippi. Danach trat Greg Iles zunächst als Profi-Musiker auf, bevor er sich der Schriftstellerei widmete. Seine Bücher erscheinen inzwischen in 25 Ländern. Der überaus produktive Autor pflegt außerdem eine Leidenschaft für Filme. Der Autor lebt mit Frau und zwei Kindern in Natchez, Mississippi.

1


Es ist merkwürdig, wie oft der Tod eher einen Anfang denn ein Ende markiert. Wir kennen Menschen seit zehn, zwanzig Jahren oder länger. Wir sehen sie jeden Tag. Wir reden, lachen und streiten mit ihnen; wir glauben zu wissen, wer sie sind.

Dann sterben sie.

Im Tod nehmen die Eindrücke, die man im Laufe eines ganzen Lebens bekommen hat, endgültig Gestalt an. Die Bilder werden schärfer. Neue Tatsachen kommen ans Licht. Safes werden geöffnet, Testamente verlesen. Aus der Distanz erkennen wir endgültig, dass die Menschen, die wir zu kennen glaubten, in Wirklichkeit ganz anders waren, als wir sie uns vorgestellt hatten. Und je näher wir ihnen gestanden haben, desto schockierender ist diese Erkenntnis.

So war es bei meinem Großvater. Er starb eines gewaltsamen Todes, und das in aller Öffentlichkeit. Die Umstände waren so außergewöhnlich, dass darüber dreißig Sekunden lang landesweit in den Abendnachrichten berichtet wurde. Es geschah letzten Dienstag in einem Rettungshubschrauber, der von Fairplay, Georgia, der kleinen Stadt, in der ich geboren wurde und aufgewachsen bin, in das Emory University Hospital in Atlanta unterwegs war. Dort arbeite ich als Arzt in der Notaufnahme. Mein Großvater ist im Schwesternzimmer zusammengebrochen, während er gerade seine Visite im Krankenhaus von Fairplay machte. Tapfer hat er den schrecklichen Schmerz im unteren Rückenbereich ignoriert und sich von einer Schwester Blut abnehmen lassen. Nachdem man ihm die Werte gesagt hatte, hat er eine korrekte Diagnose gestellt, nämlich eine geplatzte, krankhaft erweiterte Hauptschlagader. Ihm war klar, dass er ohne eine sofortige Notoperation sterben würde.

Mithilfe zweier Schwestern konnte er gerade noch so lange telefonieren, um den MedStar Hubschrauber aus dem vierzig Meilen entfernten Atlanta zu alarmieren. Meine Großmutter bestand darauf, an seiner Seite zu bleiben, und der Pilot hat zögernd nachgegeben. Normalerweise ist das nicht erlaubt, aber in der Medizinergemeinde von Georgia kannte so ziemlich jeder meinen Großvater: einen ruhigen, doch ungeheuer hoch angesehenen Lungenspezialisten. Außerdem war meine Großmutter keine Frau, der Männer zu widersprechen wagten. Niemals.

Zwanzig Minuten später ist der Hubschrauber auf einer ruhigen Straße in einer Vorstadt von Atlanta aufgeschlagen. Das war vor vier Tagen, doch man weiß noch immer nichts über die Absturzursache. Es war wohl eines dieser verrückten Dinge, glaube ich. Sie nennen das gern Pilotenfehler. Mir ist es jedoch wirklich egal, wessen Fehler es gewesen ist, und ich will auch niemanden vor Gericht zerren. So eine Familie sind wir nicht oder vielmehr waren wir nicht.

Der Tod meiner Großeltern hat mich besonders hart getroffen, weil sie mich seit meinem fünften Lebensjahr aufgezogen haben. Meine Eltern sind bei einem Autounfall in den 70er-Jahren ums Leben gekommen. Ich habe wohl ein mehr als gerüttelt Maß an Tragödien miterlebt. Und es geht immer weiter. Jeden Tag und jede Nacht ist die Unfallambulanz voll davon, und sie hinterlassen eine Spur von Blut, Kokain, Whiskyatem, verbrannter Haut und toten Kindern. So ist das Leben. Ich schreibe das nieder, um die Geschehnisse bei der Beerdigung besser erklären zu können. Oder genauer: wegen der Menschen, die ich bei der Beisetzung kennengelernt habe. Denn dort, an diesem Ort des Todes, ist endlich das Geheimnis gelüftet worden, das mein Großvater sein Leben lang gehütet hat.

Die für unsere kleine Stadt recht umfangreiche Trauergemeinde, die hauptsächlich aus Protestanten bestand, kehrte bereits zu der langen Schlange aus dunklen Lincolns und meist helleren japanischen Fahrzeugen zurück. Ich stand auf der Grasnarbe neben den Gräbern, zwei Löchern, die nebeneinanderlagen und nach frisch aufgeworfener Erde rochen. Zwei Totengräber warteten darauf, die silbrig glänzenden Kisten mit Erde zu bedecken. Sie schienen es nicht besonders eilig zu haben. Beide waren sicherlich schon einmal Patienten meines Großvaters gewesen. Einer von ihnen, ein drahtiger Bursche namens Crenshaw, war sogar von ihm zur Welt gebracht worden; das behauptete er jedenfalls.

»Solche Ärzte wie Ihren Großvater gibt es heute nicht mehr, Mark«, erklärte er. »Oder Doktor, sollte ich wohl besser sagen.« Er lächelte. »Ich kann mich an den Titel einfach nicht so richtig gewöhnen. Ich will Sie nicht beleidigen, aber ich erinnere mich noch daran, wie ich Sie hier draußen um Mitternacht mit dem Clark-Mädchen erwischt habe.«

Ich erwiderte sein Lächeln. Die Erinnerung gefiel mir. Und außerdem kann ich mich auch nicht an den Titel gewöhnen. Doktor McConnell. Ich weiß, dass ich einen Doktor habe, einen sehr guten sogar, aber wenn ich neben meinem Großvater stehe, oder vielmehr stand, dann habe ich mich immer mehr wie ein Lehrling gefühlt: ein kluger, aber unerfahrener Student im Schatten seines Meisters. Daran dachte ich gerade, als jemand von hinten an meinem Jackettärmel zupfte.

»Guten Tag, Rabbi«, sagte der Totengräber und nickte jemandem hinter mir zu.

»Shalom, Mr. Crenshaw«, erwiderte eine tiefe, weise klingende Stimme. Ich drehte mich um. Hinter mir stand ein onkelhafter alter Mann mit schlohweißem Haar und einer Jarmulke auf dem Kopf. Mit funkelnden Augen musterte er mich von Kopf bis Fuß. »Wirklich das Ebenbild«, sagte er ruhig. »Obwohl Sie ein wenig kräftiger sind als Mac.«

»Das sind die Gene meiner Großmutter«, erwiderte ich. Dass ich nicht wusste, wer der Mann war, war mir ein wenig unangenehm.

»Sehr richtig«, antwortete der alte Mann. »Sehr richtig. Und außerdem war sie auch eine wunderschöne Frau.«

Plötzlich wusste ich, woher ich ihn kannte. »Rabbi Leibowitz, nicht wahr?«

Der alte Mann lächelte. »Sie haben ein gutes Gedächtnis, Doktor. Es ist schon lange her, dass Sie mich aus der Nähe gesehen haben.«

Die Stimme des alten Mannes besaß einen heiseren, melodischen Klang, als wenn die Ecken und Kanten von den Jahren gemessener Rede abgeschliffen worden wären. Ich nickte. Die Totengräber traten von einem Fuß auf den anderen.

»Nun«, sagte ich, »es wird wohl allmählich Zeit …«

»Ich nehme die Schaufel«, sagte Rabbi Leibowitz zu Crenshaw.

»Aber Rabbi, Sie sollten sich so eine schwere Arbeit nicht mehr zumuten.«

Der Rabbi nahm dem verblüfften Totengräber die Schaufel aus der Hand und stieß sie in den weichen Erdhaufen. »Diese Arbeit gebührt dem Freund eines Mannes und seiner Familie«, sagte er. »Doktor?« Er sah mich an.

Ich nahm dem zweiten Gräber die Schaufel ab und folgte dem Beispiel des Rabbi.

»Schönen Tag, Mark.« Crenshaw war leicht verstimmt und trottete mit seinem Kollegen zu dem verbeulten Pickup, der in angemessener Entfernung wartete.

Ich schaufelte mit regelmäßigen Bewegungen Erde in das Grab meiner Großmutter, während Rabbi Leibowitz sich Großvaters Grab annahm. Es war heiß, ein typischer heißer Georgia-Sommertag, und ich schwitzte bald aus allen Poren. Als sich das Grab langsam füllte und die Erde mir fast bis zu den Füßen reichte, stellte ich etwas überrascht fest, dass dieses Schaufeln besser war als irgendetwas anderes, seit ich vom Tod meiner Großeltern erfahren hatte. Und es tröstete mich weit mehr als alles, was mir die Leute gesagt hatten. Verblüfft bemerkte ich, dass der alte Mann mit seiner Arbeit nur wenig hinter mir zurückstand. Ich riss mich zusammen und schaufelte weiter.

Schließlich war ich mit dem Grab meiner Großmutter fertig und ging zu Rabbi Leibowitz, um ihm zu helfen. Zusammen füllten wir das Grab meines Großvaters innerhalb weniger Minuten. Der Rabbi legte die Schaufel auf den Boden hinter sich, drehte sich zum Grab um und begann, leise zu beten. Ich blieb schweigend stehen und hielt die Schaufel fest, bis er fertig war. Dann gingen wir wie in gegenseitigem Einverständnis zu der schmalen, asphaltierten Straße, wo ich meinen schwarzen Saab geparkt hatte.

Weit und breit waren keine anderen Wagen mehr zu sehen. Der Friedhof lag gute anderthalb Meilen von der Stadt entfernt. »Sind Sie den ganzen Weg hier heraus zu Fuß gegangen, Rabbi?«

»Ein guter Christ hat mich mitgenommen«, antwortete er. »Und ich hatte gehofft, dass ich vielleicht mit Ihnen zurückfahren könnte.«

Diese Bitte kam etwas plötzlich, ich willigte aber trotzdem ein. »Sicher, es würde mich freuen.«

Ich öffnete ihm die Beifahrertür, ging dann um den Wagen herum und setzte mich hinters Steuer. Der schwedische Motor brummte geschmeidig. »Wohin?«, fragte ich. »Wohnen Sie immer noch gegenüber der Synagoge?«

»Ja. Aber ich hatte eigentlich daran gedacht, dem Haus Ihrer Großeltern einen Besuch abzustatten. Wohnen Sie nicht dort, wenn Sie in der Stadt sind?«

»Doch«, gab ich zu. »Das tue ich.« Ich sah ihn neugierig an. Dann empfand ich ein Gefühl des Wiedererkennens. Solche Situationen hatte ich schon vorher erlebt. Manche Leute fühlen sich einfach nicht wohl, wenn sie ernste medizinische Symptome in einer Arztpraxis beschreiben müssen. »Wollen Sie mir etwas mitteilen, Rabbi?«, fragte ich bedächtig. »Brauchen Sie ärztlichen Rat?«

»Nein, nein, mir geht es ganz gut für mein Alter – Gott sei Dank. Aber es gibt tatsächlich etwas, worüber ich gern mit Ihnen sprechen würde, Mark. Etwas, das Ihr Großvater Ihnen wohl erzählen wollte … irgendwann. Ich vermute, dass er nicht mehr rechtzeitig dazu gekommen ist.«

»Wovon reden Sie?«

»Über das, was Ihr Großvater im Krieg getan hat, Mark. Haben Sie jemals darüber gesprochen?«

Ich spürte, wie ich errötete. »Nein. Er hat...

Erscheint lt. Verlag 29.6.2021
Übersetzer Wolfgang Thon
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Black cross
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 2. Weltkrieg • Bisswunden • Gefangenenlager • Giftgas • Juden • Krieg • KZ • Lee Child • Nazis • spannend • Thriller • Unter Verschluss • Winston Churchill • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-7517-1028-0 / 3751710280
ISBN-13 978-3-7517-1028-2 / 9783751710282
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