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Mami will auch mal! (eBook)

Tagebuch einer entfesselten Mutter | Jetzt ist Mami dran! Von der Autorin des Bestsellers 'Mami braucht 'nen Drink'

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
416 Seiten
Eisele eBooks (Verlag)
978-3-96161-128-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mami will auch mal! -  Gill Sims
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Jetzt ist Mami dran! Mami ist begeistert! Aus Peter und Jane sind junge Erwachsene geworden, die nicht mehr wie zwei ausgehungerte Hya?nen auf der Suche nach dem na?chsten Snack den Ku?hlschrank plu?ndern und alles ?voll peinlich? finden, was Ellen macht. Anstatt fluchend hinter ihnen her zu ra?umen und gegen den Schlechte-Laune-Teenager-Wahnsinn anzuka?mpfen, kann Mami es sich endlich mal wieder mit einem gut gefu?llten Glas Pino Grigio auf dem Sofa gemu?tlich machen. Doch so richtig will sich das befreiende Gefu?hl nicht einstellen. Wie ging das noch mal, Zeit fu?r sich haben? Wa?hrend Mami damit bescha?ftigt ist, sich wieder selbst zu finden und dem neuen attraktiven Nachbarn Avancen zu machen, hat sie in der Arbeit mit Umstrukturierungen zu ka?mpfen, und Simon nervt mit seiner neuen Freundin. Verunsichert blickt sie in eine einsame Zukunft, in der ihr Rat und ihre Fu?rsorge nicht mehr gebraucht werden. Oder vielleicht doch? »Absolut lesenswert.« Welt am Sonntag über Mami braucht ´nen Drink »Sehr unterhaltsam!« DONNA über Mami braucht ´nen Drink

Gill Sims ist die Bestseller-Autorin der gefeierten Mami-Reihe, die sich weltweit über eine Million Mal verkauft hat. Darin schildert sie mit Witz und Verve den ganz normalen Wahnsinn des Familienlebens. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und zwei Border Terriern - einer allein hat wohl nicht für genug Chaos gesorgt - lebt sie in Schottland. Am liebsten trinkt sie Wein, vergeudet ihre Zeit auf Social Media, versucht vergebens, ihre verlorene Jugend nachzuholen und jagt ständig dem einen Hund hinterher, während sie den anderen verzweifelt davon abhält, unaussprechliche Dinge zu verzehren.

Gill Sims ist die Autorin der Romane Mami braucht 'nen Drink, Mami muss mal raus und Mami kann auch anders, die Großbritannien allesamt im Sturm eroberten. Mit Witz und Verve schildert sie darin ihr turbulentes Familienleben, den ganz normalen Wahnsinns im Alltag als Ehefrau und Working Mum. Mami will auch mal ist der vierte und letzte Teil der Mami-Memoiren. Mit ihrem Mann, zwei Kindern und einem schwer erziehbaren Border Terrier lebt sie in Schottland.

Freitag, 25. Januar

Ich leerte zufrieden meine Teetasse und stellte sie in die Spülmaschine. Obwohl ich nur wenig und unruhig geschlafen hatte, geplagt von Albträumen, in denen bunte Clown-Autos in Schlangenlinien wie wild auf mich zurasten, lief alles nach Plan: Die Hunde waren gefüttert und draußen gewesen, und ich trug bereits meine Bürokluft und hatte es geschafft, meine holden Kinderlein aus ihren Zimmern zu locken und ihnen ihr nahrhaftes Frühstück vorzusetzen, das sie selbstredend verweigert hatten. Ich hatte mir sogar eine zweite Tasse Tee gegönnt und dabei die wichtigsten Promi-News und Modetipps in der Daily Mail überflogen und fragte mich nun, ob ich, um mir einen neuen Freund zu angeln, »Bein zeigen« oder lieber »meine Kurven in Szene setzen« sollte. Am besten wäre wohl, wenn ich mir nicht länger das Gehirn mit der Lektüre solcher Käseblätter ruinierte, sonst ertappte ich mich womöglich demnächst dabei, dass ich Good Morning Britain guckte und der gleichen Meinung war wie Piers Morgan.

Was habe ich früher von einem derart straff durchorganisierten Morgen geträumt, etwa, während ich meinen widerspenstigen Sprösslingen ihre aufgeweichten Frühstücksflocken einflößte, wobei sich besagte Sprösslinge lieber darauf konzentrierten, den Brei an den Plafond zu katapultieren, statt sich artig füttern zu lassen (Hat irgendjemand da draußen eine Ahnung, wie mühsam es ist, eingetrocknete Cerealien von der Decke zu kratzen? Unverwüstlicher als dieser asbesthaltige Strukturputz von Artex, das verfluchte Zeug!). Oder aber, wenn ich versuchte, die Füße meines Töchterchens, das »vergessen« hatte, wie man sich die Schuhe anzieht, in selbige zu bugsieren, während ich meinem Sohnemann erklärte, ja, die Hose müsse sein, und nein, halbnackt könne er nicht in die Kita, auch wenn Donald Duck und Konsorten immer »unten ohne« rumlaufen.

Natürlich geht es bei uns morgens nicht immer so ruhig und gesittet zu. Meist muss ich ziemlich viel rumschreien (»Woher soll ich wissen, wo dein Turnbeutel ist? Such ihn gefälligst selber! Und nein, mit suchen meine ich nicht, dass du dich in deinem Zimmer einmal im Kreis drehst und behauptest, du könntest ihn nicht finden!«) und mich dazwischen halblaut vor mich hin fluchend in meinen ParentPay-Account einloggen, um mal wieder einen Batzen Geld zu überweisen.

Gut, dass ich Peter und Jane in weiser Voraussicht schon gestern Abend gezwungen hatte, ihre Schulsachen einschließlich Turnbeutel und Malsachen zusammenzupacken, denn heute durfte es weder Stress noch Gezeter geben, Jane trat nämlich gleich zur Fahrprüfung an, und da sollte sie fokussiert und konzentriert sein. Mit einem Anflug von Selbstgefälligkeit, weil es mir tatsächlich gelungen war, für die nötige Ruhe und Gelassenheit zu sorgen, schnappte ich mir Schlüsselbund, Jacke und Handtasche, verabschiedete mich von den Hunden und rief »Jane! Wir müssen los!«

Zwanzig Minuten später stand ich immer noch am Fuße der Treppe und schrie mir die Kehle aus dem Leib, dabei hatte ich bereits mehrmals an Janes Tür gehämmert (einzige Reaktion: ein gedämpftes Grunzen) und gedroht, ohne sie loszufahren, sollte sie nicht in EINER MINUTE auftauchen (zugegebenermaßen eine sinnlose Drohung – warum sollte ich ohne sie zu ihrer Führerscheinprüfung fahren?).

Allmählich wurde ich heiser. »Jane? JANE! Beeil dich, wir kommen zu spät! Hast du gehört, Jane? Herrgott noch mal, Jane, nun komm endlich runter! Wir müssen LOS

Die Tür zu Peters Zimmer schwang auf. »Mum, ich bin mitten in einem Game, könntest du bitte aufhören, rumzuschreien? Das ist echt peinlich, alle meine Freunde können dich hören!«

»Dann sag deiner Schwester, sie soll mal einen Zahn zulegen!«

»Ich kann nicht, Mum, ich bin beschäftigt!« Mein Sohnemann stülpte sich wieder die Kopfhörer über und verschwand in seinem Zimmer, um sich weiter von einem seiner grauenhaft geistlosen Computerspiele die sensiblen Teenager-Synapsen lahmlegen zu lassen.

»Peter!«, rief ich. »PETER! Lass gefälligst das Gedaddel, sonst kommst du noch zu spät! Ich kann dich nicht zur Bushaltestelle fahren, du musst zu Fuß gehen. Peter! Hast du mich gehört?«

Auch diesmal vernahm ich lediglich ein Grunzen, das »Ja, ich hab’s gehört« bedeuten oder irgendein Teenager-Kommunikations-Code sein konnte – oder das Geräusch, das sein PC von sich gab, wenn im Spiel eine Prostituierte ermordet wurde. Dummerweise überragt mich Peter mittlerweile um einen halben Kopf, weshalb ich bloß wüste Drohungen ausstoßen und gelegentlich das WLAN-Passwort ändern kann, damit er meinen Befehlen Folge leistet.

»JANE!«, schrie ich erneut und fragte mich, wie viel Zeit meines Lebens ich wohl schon damit zugebracht hatte, hier an der Treppe zu stehen und sinnlos herumzubelfern, bis mein geliebter Nachwuchs endlich aus seinen Löchern gekrochen kam. Bestimmt waren es insgesamt nicht bloß Tage, sondern eher Monate, wenn nicht gar Jahre – ein ebenso deprimierender Gedanke wie der, wie viele Wochen seines Lebens man so auf der Toilette zubringt. Wobei ich finde, dieser Wert sollte etwas differenzierter betrachtet werden, soll heißen, nach Geschlechtern getrennt. Mir ist nach wie vor schleierhaft, wieso Männer ungefähr fünfzehn Mal länger auf dem Thron hocken als Frauen, obwohl sich ihr Verdauungsapparat doch eigentlich nicht groß von unserem unterscheidet. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die Statistiken, laut denen wir angeblich im Durchschnitt zweihundertdreizehn Tage unseres Lebens mit Kacken verbringen, total verzerrt sind – in Wahrheit sind es bei den in dieser Hinsicht deutlich effizienteren Frauen insgesamt garantiert kaum mehr als drei Tage, und der Rest der Zeit entfällt auf die Männer.

Ich wurde jäh aus meinen Überlegungen gerissen, als ich ENDLICH Janes Zimmertür zuschlagen hörte.

»Wurde ja auch Zeit!«, sagte ich zu meiner Tochter, die gemächlich die Treppe herunterkam. »Was hast du denn so lange getrieben?«

»Na, was wohl? Ich hab mir die Haare gemacht.«

»Verstehe.« Wie naiv von mir, anzunehmen, es könnte in Janes Leben etwas geben, das wichtiger war als ihr heißgeliebter Lockenstab.

»Okay, nun aber flott, sonst verpasst du deine Prüfung«, sagte ich.

»Jetzt chill mal, Mum. Dass du immer so eine Hektik verbreiten musst, ey! Damit tust du dir echt keinen Gefallen. Du kriegst noch einen Herzinfarkt! Und überhaupt haben wir noch massig Zeit.«

»Nein, haben wir nicht!«

»Und wenn schon. Dann fahre ich eben ein bisschen schneller. Kein Grund zur Panik.«

»Vergiss es, Jane. Du willst doch nicht, dass man dich auf dem Weg zur Führerscheinprüfung wegen überhöhter Geschwindigkeit drankriegt, oder? Vom ganzen anderen Ärger einmal abgesehen, nimmt dich dann garantiert keine Autoversicherung, und außerdem bringst du damit auch mich als deine Begleitperson in Schwierigkeiten.«

»Nachdem du das Thema Versicherung anschneidest, kann ich wohl davon ausgehen, dass du mir ein Auto kaufst, wenn ich die Prüfung bestehe?«

»Was? Nein, davon war nie die Rede!«

»Also, wenn du mir kein Auto kaufst, kann mir die Versicherung ja egal sein. Und wie soll ich dann bitteschön in die Schule kommen?«

»Na, mit dem Bus, so wie bisher! Und überhaupt ist das alles rein hypothetisch, weil du die Prüfung ja noch nicht bestanden hast, und wenn wir jetzt nicht auf der Stelle losfahren, wirst du sie verpassen, und das war’s dann!«

Jane stieg in den Wagen (nicht ohne sich mit aufmüpfiger Miene das kunstvoll gelockte Haar über die Schulter zu schnippen), und dann konnte es endlich losgehen. Ich kauerte auf dem Beifahrersitz, umklammerte den Türgriff so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten und versuchte tunlichst, nicht bei jeder Kreuzung angstvoll nach Luft zu schnappen oder Jane aus der Ruhe zu bringen, indem ich »Bremsen! BREMSEN!« kreischte, wann immer ich vor uns ein anderes Auto erspähte, oder alternativ »BLINKEN! Du musst BLINKEN, verdammt noch mal!«

Auch die Ermahnung »Innenspiegel, Außenspiegel, Schulterblick!« vor dem Losfahren (das Einzige, was mir von meinen Fahrstunden in Erinnerung geblieben ist) muss ich mir neuerdings verkneifen. Wir hatten einen hässlichen Streit deswegen, nachdem mich Jane darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich mich selbst nicht an diese Regel halte, was ihrer Ansicht nach auch der Grund dafür war, dass ich den Wagen eines Nachbarn ein gaaaanz klein wenig touchiert habe (so nenne ich es, Jane sagt im Zusammenhang mit dem Zwischenfall hartnäckig »Als du mal wieder den Wagen zu Schrott gefahren hast, MUTTER.«).

Sie würgte unterwegs bloß zwei Mal an einer Kreuzung den Motor ab, und dann waren wir auch schon am Ziel. Die heutige Prüfung war ihr zweiter Versuch. Den theoretischen Teil hat sie schon vor einer Weile mit Bravour bestanden. Selbst bei dem Abschnitt, in dem es um potenzielle Gefahren im Straßenverkehr geht, erreichte sie die volle Punktzahl, was etwas verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass sie, wenn sie am Steuer sitzt, sämtliche tatsächliche Gefahren übersieht. Sie hatte darauf bestanden, recht bald danach auch die praktische Prüfung zu absolvieren, und war höchst erbost gewesen, als sie vom zitternden Prüfer vorzeitig wieder an der Fahrschule abgeliefert wurde, weil sie versucht hatte, falsch herum in einen Kreisverkehr...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2021
Reihe/Serie Die Mami-Reihe
Die Mami-Reihe
Übersetzer Ursula C. Sturm
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Ältere Frauen • Altern • Britischer Humor • Buch • Eltern • Erschöpfte Mamis • Familienleben • Geburtstag • Geschenk • Humor • lustig • Mama • Mami • mami braucht nen drink • Mami-Memoiren • Mid-Life-Crisis • Mitte des Lebens • Mütter • Mutter und Kind • Pubertät • Satire • Schottland • Strand • Teenager • Urlaub • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-96161-128-9 / 3961611289
ISBN-13 978-3-96161-128-7 / 9783961611287
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