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Für die Katz (eBook)

Kriminalroman. Humorvolle Cosy-Crime
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
212 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98779-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Für die Katz -  Manuela Sanne
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Humorvoller Cosy Crime mit einer resoluten Hobbydetektivin und Katzennärrin zwischen Wuppertal und Wattenmeer. Der erste schräge Fall für Rosa Fink! »Sebi hatte nie einen Zweifel daran gelassen, dass auch nur ein einziges Katzenhaar in seinem oder ihrem Bett ihm zum Verhängnis werden konnte. Ob sie sich nicht statt einer haarenden Katze einen allergikerfreundlichen Hund anschaffen wollte? Einen Pudel zum Beispiel?« Wo ist Britisch Kurzhaar-Zuchtkater Maurice d'Artagnan? Er verschwindet spurlos, ausgerechnet als die Katzennärrin Rosa Fink und ihr Ex-Mann, der Privatdetektiv Sebi Fink, im Nordseebad Dangast wattwandern. Ist der Rassekater entlaufen oder wurde er entführt? Gibt es einen Zusammenhang mit der Farbsprühaktion während einer Katzenausstellung in Wuppertal? Rosa und Sebi brechen ihren Urlaub ab und geraten in eine skurrile Ermittlung im Züchterumfeld. Alles andere als eine heile Welt ... »Den Leser erwartet ein spannender, turbulenter Kriminalroman«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Krimi- und Katzenliebhaber werden an diesem leichten Krimi ihre Freude haben.«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Wer also auf unblutige, eher fröhliche Cosy-Krimis steht, der wird hier wunderbar bedient.«  ((Leserstimme auf Netgalley))

Manuela Sanne wuchs in Höxter an der Weser auf. Sie lebt mit Kind, Kegel und zwei Katern in Wuppertal. Dort arbeitete sie 30 Jahre als Buchhändlerin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Nach Kinderbüchern und Liebesromanen (Viola Sanden) verbindet sie nun als Autorin humorvoller Nordsee-Krimis drei große Leidenschaften: Schreiben, Katzen - und die Nordseeküste als liebstes Urlaubsziel.

Die Autorin, geboren in Paderborn und aufgewachsen in Höxter an der Weser, lebt mit Kind, Kegel und zwei Katern in Wuppertal. Als Buchhändlerin und Schriftstellerin hat sie ihre liebsten Hobbys zum Beruf gemacht: Lesen und Schreiben. Nach drei Kinderbüchern legte sie sich für ihre Liebesromane bei Piper Digital das offene Pseudonym Viola Sanden zu. Die Humorkrimis um Rosa Fink erscheinen unter ihrem Klarnamen Manuela Sanne.

1
Kofferpacken


 

Rosa Fink betrachtete sich von allen Seiten in den drei verspiegelten Türen ihres Kleiderschranks. Die Jeans schmiegte sich wie eine zweite Haut an Oberschenkel und Po, jede Rundung betonend. Höchst unvorteilhaft betonend. Sie bekam weder Reißverschluss noch Knopf zu. Bauch einziehen und Luftanhalten brachten nichts. Trotz des Stretchmaterials klaffte ein Spalt von mindestens einem Zentimeter. Seufzend schälte Rosa sich aus der Pelle. Sie tauschte die einstige Lieblingsjeans, die noch vor vier Jahren geschmeidig ihre Hüften umspielt hatte, gegen ihre atmungsaktive Freizeithose in abscheulichem Rentnerinnen-Beige. Es wurde Zeit, der Wahrheit ins pausbäckige Gesicht zu sehen. Das alte Beinkleid würde sie nicht in den Koffer packen, sondern im Altkleidercontainer entsorgen. Es war passé, ein für alle Mal.

Offenbar versuchte ihre Konfektionsgröße sich den vollendeten Lebensjahren anzunähern. Oder war es vielleicht umgekehrt? Mit 36 hatte sie noch in 36 gepasst, jetzt steuerte sie stramm auf die 46 zu, sowohl konfektionsgrößen- als auch altersmäßig. In dem Takt würde es nicht ewig weitergehen, irgendwo hatte auch XXL-Size mal ein Ende. Aber wo? Da Rosa den Dingen gern spontan auf den Grund ging, ergriff sie ihr Handy, das sie neben dem geöffneten Koffer auf dem Bett abgelegt hatte, und tippte in die Google-Suchleiste größte Hosengröße Damen ein. Ihre Recherche ergab, dass nach 62 nichts mehr kam. Das traf wahrscheinlich auch im übertragenen Sinne zu. Es wurde höchste Zeit, entschlossen gegenzusteuern.

Genau das gedachte sie in den nächsten zwei Wochen zu tun, und zwar am Jadebusen. Im Nordseebad Dangast würde sich reichlich Gelegenheit zu ausgedehnten Wattwanderungen ergeben, nach denen sich dann jedoch leider die Einkehr ins Kurhaus zwecks Verköstigung des legendären Rhabarber-Baisers verbot. Die warm aus dem Ofen servierte Spezialität des Hauses galt als meistverspeister Kuchen Frieslands. Man konnte ihn sich auch zum Mitnehmen einpacken lassen, um ihn zum Beispiel allein in der Nähe am Strand zu genießen, im Schatten eines knapp vier Meter hohen steinernen Kunstwerks. Es besaß die Form eines Penis und wurde vom Meer im auf- und abebbenden Rhythmus der Gezeiten sanft umspült. Der Schöpfer hieß Eckart Grenzer, seine Skulptur hatte er Grenzstein genannt. Wie enttäuschend einfallslos, da hätte es doch weitaus kreativere Namen gegeben. Beim Gedanken an den stattlichen Granit-Phallus kam ihr Sebi in den Sinn. Sie schickte ihm eine Nachricht über WhatsApp.

Koffer ist gleich fertig gepackt, es kann also pünktlich losgehen. Wir sehen uns morgen im Kurhaus? Ich bin übrigens im Urlaub auf Diät. Versuch nicht, das zu sabotieren.

 

Ohne auf eine Antwort zu warten, beschäftigte sie sich weiter mit Packen. Seit neun Jahren machte sie nun schon in Dangast Urlaub, immer nach den Osterferien. Neben unzähligen Stücken Rhabarber-Baiser hatte auch das friesische Feingebäck aus der Patisserie ihrer Zimmerwirtin Wiebke Janssen in diesen neun Jahren den Weg in ihren Magen gefunden, um sich anschließend klammheimlich Schicht für Schicht auf Hüften und angrenzenden Regionen niederzulassen. Bald würden ihre Kurven die ausladenden Dimensionen des Bergischen Landes erreicht haben. Darum war es dringend erforderlich, sich diesmal am Wattenmeer in Verzicht zu üben, auch wenn Sebi an ihrer Üppigkeit nicht das Geringste auszusetzen hatte, wie er immer wieder gern betonte. Doch Sebi war nun mal anspruchslos. Wenn sie es recht bedachte, beschrieben ihn Wörter mit der Endung -los generell am besten. Und zwar quer durchs Alphabet: Bedenkenlos, charakterlos, ehrlos, formlos, gefühllos, herzlos, kampflos, lustlos, maßlos, nutzlos, pietätlos, rücksichtslos, schamlos, taktlos, verantwortungslos, willenlos, zügellos – alle diese -los-Wörter trafen ins Schwarze und hatten dazu geführt, dass Sebastian Fink seit nunmehr bald einem Jahrzehnt ihr Ex-Gatte war.

Unfreiwillig, wie er ebenfalls nicht müde wurde zu betonen. Er hatte mal vor elf Jahren freiwillig auf einer Weihnachtsfeier im Polizeipräsidium zu tief in die Punschtasse geschaut. Von dort war sein Blick ebenso freiwillig zu der neuen, jungen, sehr reizvollen Kollegin Astrid weitergewandert, um mit ihr in derselben Nacht nur allzu freiwillig einen Akt zu verrichten. Nachträglich sollte sich herausstellen, dass es sich um einen Zeugungsakt gehandelt hatte. Sebis Tochter Frieda wurde in diesem August genauso alt wie das rechtskräftige Scheidungsurteil, nämlich zehn Jahre. Von heftiger Reue geplagt hatte Sebi bereits am nächsten Tag alles gebeichtet, war damals aber noch ahnungslos – ein weiteres bezeichnendes los-Wort! –, welche Folgen sein Fehltritt langfristig haben würde. Rosa war nicht die Frau, die etwas Derartiges verzeihen konnte oder wollte. Wenn ihr eines wichtig war in der Ehe, dann Treue.

Vier Monate später hatte Astrid ihrem One-Night-Stand eröffnet, dass seine Spermien bei ihr auf eine befruchtungsfähige Eizelle gestoßen waren. Zu diesem Zeitpunkt lebten er und Rosa bereits getrennt. Rosa erfuhr die Neuigkeit bei einer Flasche Bordeaux, die sie gemeinsam mit Sebi leerte. Er hatte sich also noch nicht mal ein Kondom übergestülpt! Hochgradig sorg- und verantwortungslos. Sie war schockiert. Erst etliche Wochen später konnte sie dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen. Denn es vollzog sich eine wundersame Verwandlung ihres Gatten. In den letzten Jahren war er chronisch überarbeitet gewesen und hatte eheliche wie häusliche Pflichten vernachlässigt. Angestachelt durch Trennung und Scheidung umwarb er sie nun als bußfertiger Romeo. Er wollte sie zurück!

Selbstverständlich sorgte er für Frieda und ihre Mutter. Für Letztere jedoch lediglich in finanzieller Hinsicht und nur für kurze Zeit. Denn Astrid lernte schon bald Anton kennen und lieben, die Vermählung folgte wenig später und Frieda trug seither wie ihre Mutter und die jüngeren Halbschwestern Antons Nachnamen Pallaske. Sie war ein aufgewecktes Mädchen, das nach den Ferien zum Gymnasium wechseln würde und zu Sebi genauso Papa sagte wie zu ihrem Ziehvater. Und das mit Stolz, denn zwei Papas hatte keine ihrer Freundinnen vorzuweisen. Zu Rosa sagte sie Rosa, und das war Rosa auch ganz recht. Sie hatte längst ihren Frieden mit der Existenz von Frieda gemacht und zusätzlich zum Töchterchen ihres Ex-Mannes auch die achtjährige Lotte und Baby Leonie ins Herz geschlossen.

Rosa musste zugeben, dass durch Sebis Fehltritt ein großes Eheproblem unkonventionell gelöst worden war. Denn obwohl sie Kinder ganz reizend fand, hatte sie zu Sebis Bedauern nie welche haben wollen. Mit etwas Abstand konnte sie das muntere Treiben von Kindern durchaus genießen, ohne jedoch den Wunsch auf biologische Mutterschaft zu verspüren. Nun bereicherten Frieda, Lotte und neuerdings auch Leonie in angenehm homöopathischen Dosen ihr Leben.

Eigentlich schade, dass die Scheidung erforderlich gewesen war – aber Rosa war eine Frau mit Prinzipien und eisernem Willen, solange es nicht ums Essen, um Sport oder um Gartenarbeit ging.

Ihr Koffer füllte sich zusehends mit Wohlfühl-Textilien: Hüfte und Knie umschmeichelnde Röcke, oberarmbedeckende Blusen und T-Shirts, mehrere Badeanzüge in dezentem Schwarz und mit streckenden Streifen, bequeme Büstenhalter und Baumwollschlüpfer und Dutzende Schals und Tücher, die sich kaschierend über ihre Problemzonen drapieren ließen. Zuoberst legte sie ihre neu erworbenen Dessous: ein Set in sündigem Rot, das andere in neckischem Rosé. Sebi würde Augen machen! Und mehr als das. Die Tinte auf den Scheidungspapieren war kaum getrocknet, da hatte sie zum ersten Mal nach einem Jahr wieder das Bett mit ihrem frisch Geschiedenen geteilt und sich über die Maßen gewundert, mit welch unbändiger Leidenschaft er sie beglückte. Eine Leidenschaft, die im Laufe der zuvor miteinander verbrachten neun Ehejahre auf immer kleinerer Flamme geköchelt und seinerseits dicht vor dem endgültigen Erlöschen gestanden hatte. Wobei gestanden hier vielleicht nicht der passende Ausdruck war, wie Rosa ihren Gedankengang selbstkritisch beurteilte. Als Buchhändlerin, Aushilfs-Bibliothekarin in der Schulbibliothek des Gymnasiums, das Sebis Tochter Frieda bald besuchen würde, und Hobby-Linguistin nahm Rosa es mit der Wortwahl stets sehr genau. Seither stand Sebi jedenfalls seinen Mann in vollem Umfang – und er war zudem ein Kerl von einem Mann. Sie fand, dass er dem italienischen Sänger Adriano Celentano in seinen mittleren Jahren ähnelte. Allerdings überragte der fast zwei Meter große Sebi Celentano um einen Kopf und hatte auch immer noch volles Haar.

Morgen früh würde sie das Fröschlein beladen, ihren hellgrünen Twingo, und in tiefenentspannter Fahrweise rund dreieinhalb Stunden später das Feriendomizil im Herzen von Dangast erreichen. Als Ehepaar waren sie und Sebi immer an die norditalienische Adria gefahren, um sonnige Urlaube mit dolce far niente im Badeort Bibione zu verbringen. Aber seit der Trennung begnügten sie sich mit der überschaubaren Tour nach Dangast. Vom Wuppertaler Stadtteil Cronenberg aus waren es nur etwas über dreihundert Kilometer. Das schaffte selbst Rosa, die das Autofahren hasste – ganz besonders, wenn sie hinter dem Lenkrad saß. Dennoch bestand sie auf einer separaten Anreise – und auf getrennte Zimmer im selben Reetdachhaus. In diesem Jahr würde es wohl zum letzten Mal nach diesem Ritual ablaufen, denn sie hatte beschlossen, Sebis Heiratsantrag, den er ihr in schöner Regelmäßigkeit während ihrer gemeinsamen Urlaube am Jadebusen machte, in diesem Jahr anzunehmen. Anfangs hatte sie aus Prinzip abgelehnt. Nach Sebis Erbschaft hatte sie abgelehnt, damit er ihr nicht einen Sinneswandel des Geldes wegen...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2021
Reihe/Serie Ein Fall für Rosa Fink
Ein Fall für Rosa Fink
Ein Fall für Rosa Fink
Ein Fall für Rosa Fink
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Britisch Kurzhaar • Cosy Krimi • Cozy Crime • Frauenkrimi • Gina Greifenstein • heiterer Krimi • Hobbyermittler • humorvolle Krimis • Katzenkrimi • Krimi mit Katzen • Kriminalroman • Krimödie • Küstenkrimi • Lustige Bücher • Mamma Carlotta • Nordseekrimi • Rassekatzen • Regionale Krimis • Wattenmeer
ISBN-10 3-492-98779-6 / 3492987796
ISBN-13 978-3-492-98779-0 / 9783492987790
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