Kloster, Mord und Dolce Vita - Ein geheimnisvoller Gast (eBook)
134 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8775-9 (ISBN)
Folge 3: Der himmlische Frieden im Kloster Santa Caterina ist gestört: Bauarbeiten in dem alten Gemäuer machen eine stille Einkehr so gut wie unmöglich - und auch mit der neuen Nonne Donna stimmt etwas nicht! Davon ist Schwester Isabella fest überzeugt. Doch bevor sie herausfinden kann, welches Spiel Donna spielt,wird diese ermordet, mitten im Kloster. Die Nonnen sind entsetzt und fürchten um ihr eigenes Leben. Wird Schwester Isabella den Mörder finden, bevor ein weiteres Unglück geschieht?
Über die Serie: Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun ...
Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebensfreude nicht zu kurz kommen darf!
Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub unter der Sonne Italiens.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung
<p>Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.<br><br></p> <p><br></p> <p><br></p>
Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.
1
»Hier sieht es aus wie im Saustall! Wenn ich dir schon die Verantwortung übertrage, möchte ich auch, dass du sie übernimmst.« Äbtissin Filomena war vollkommen außer sich. Die Hände fest in die Hüften gestemmt, stand sie mit wutverzerrtem Gesicht vor Schwester Isabella und ließ ihrem Unmut freien Lauf.
Dabei konnte Isabella am allerwenigsten dafür, dass der Steinboden des Kreuzgangs aussah, als wäre eine Rotte Wildschweine darübergewetzt.
»Wo gehobelt wird, da fallen Späne.« Isabella versuchte sich an einem gewinnenden Lächeln, das auf die Äbtissin jedoch keine Wirkung zeigte.
Dabei war es wirklich eine Sauerei. Der gesamte Boden war mit schlammigen Fußabdrücken beschmutzt. Und nicht nur der Boden, wie sie jäh erkannte. Rasch lehnte sie sich gegen die Steinbalustrade, um die Handabdrücke auf den ehemals elfenbeinweißen Handläufen zu verdecken, da die Äbtissin alles mit Argusaugen musterte. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Wie konnten zwei Handwerker bloß solch ein Chaos veranstalten. Sie rang sich ein Lächeln ab. »Ich werde mir sogleich den Putzlappen nehmen und gemeinsam mit Donna gründlich durchwischen.«
Die Äbtissin brummte leise. »Ich bitte darum! Was soll schließlich unser Gast von uns denken.«
Schuldbewusst senkte Isabella den Blick. Mit der Erwähnung des Gastes hatte die Äbtissin einen wunden Punkt getroffen. Das Convento di Nostra Regina della Pace war ein Benediktinerkloster, und diese waren schließlich in aller Welt für ihre unvoreingenommene Gastfreundschaft bekannt. Gäste gab es in dieser Abtei jedoch selten, was weniger am Hang zur fehlenden Gastfreundschaft der Ordensschwestern lag, sondern schlichtweg daran, dass potenzielle Gäste viel lieber prächtigere Klosteranlagen aufsuchten, die es in der Region dank der Nähe zu Pisa, Lucca und Florenz zuhauf gab. Das Convento di Nostra Regina war hübsch, aber schmucklos. Und schon gar nicht pompös.
Nun wieder einen Gast im Kloster zu wissen war eine angenehme Abwechslung. Isabella hatte sich sehr darüber gefreut, bloß war dieser Gast alles andere als umgänglich und gesellig. Seit einer guten Woche hatten sie eine Frau in den Mittdreißigern aus Mailand unter sich, die sich jedoch die meiste Zeit über völlig von ihnen fernhielt. Die anderen Schwestern kommentierten dies nicht, doch Isabella empfand das als höchst ärgerlich. In ihrem alten Konvent in Kalabrien hatten sie oft Gäste zu Besuch. Diese hatten sich ausnahmslos am Klosterleben beteiligt und ihr meist Löcher in den Bauch gefragt. Die Mailänderin hingegen glänzte durch Abwesenheit. Isabella hätte nur zu gern gewusst, wo sie sich die ganze Zeit herumtrieb.
»Und dieser Hund«, echauffierte sich die Äbtissin mit schmalen Lippen.
Isabella hob den Kopf. »Was ist mit Caesar?«
Filomena griff in ihr Gewand und brachte einen Plastikbeutel zum Vorschein, in dem sie einen großen Knochen aufbewahrte. Er war abgenagt, doch an manchen Stellen konnte Isabella noch Fleischfetzen erkennen. Und er war über und über mit Erde verschmutzt. Sie zog die buschigen Augenbrauen hoch und sah sie an. »Er hat das Gemüsebeet zerstört, um diesen Knochen zu verbuddeln. Die ganzen Tomaten sind futsch.«
Schuldbewusst starrte Isabella den Knochen an. »Das … das tut mir leid. Dafür komme ich natürlich voll und ganz auf.« Doch dann hielt sie nachdenklich inne. »Wo steckt Caesar eigentlich? Ich habe ihn seit dem Frühstück gar nicht mehr gesehen.«
Filomena rümpfte die Nase: »Vermutlich in der Vorratskammer und frisst sich an unseren Hostien satt.«
Isabella schüttelte den Kopf. »Das würde Caesar niemals tun. Also … nicht mehr, seit ich es ihm verboten habe.«
Caesars Verfressenheit war in der Tat ein Problem und leider nicht das einzige, was den Riesenhund betraf. Er war einfach schlecht erzogen und dachte nicht im Traum daran, auf jemand anders zu hören als auf Schwester Isabella. Er hatte schlichtweg seinen eigenen Dickkopf und ließ sich nur ungern Vorschriften machen.
»Er braucht eben seine Zeit, um sich bei uns zurechtzufinden.« Isabella fühlte sich dazu verpflichtet, ihn vor der Äbtissin in Schutz zu nehmen.
Schließlich war Caesar das neueste Mitglied in der Klostergemeinschaft und musste sich erst einmal eingewöhnen. Der herrenlose Bernhardiner war Isabella beim Joggen durch die Weinberge geradezu ins Leben gesprungen und hatte ausgerechnet sie als neues Frauchen auserkoren. Zuvor hatte Caesar dem Landstreicher Gaetano gehört. Dieser war einem fürchterlichen Verbrechen zum Opfer gefallen, sodass aus dem Obdachlosenhund ein Waise wurde.
In einer einmaligen demokratischen Abstimmung hatte der gesamte Orden gegen den Willen der Äbtissin dafür gestimmt, den Hund im Konvent zu behalten.
Dies war ein klarer Sieg für Isabella, die diese Wahl durchgeboxt hatte. Doch die Äbtissin war nachtragend und schikanierte die Schwester seitdem, wo sie nur konnte. Nur zu gern bedachte Filomena sie mit unliebsamen Aufgaben, die sonst niemand erledigen wollte. So war Isabella neben ihrem dreiwöchentlichen Marktdienst obendrein die Aufgabe zuteilgeworden, sich der Oblatin anzunehmen, die seit wenigen Wochen das Kloster bewohnte. Das war in Ordnung, sie mochte Donna und empfand diese Aufgabe als sinnvoll und dem Konvent dienlich.
Gehörig gegen den Strich ging es ihr jedoch, die Handwerksarbeiten der Installateure zu überwachen. Vor einiger Zeit hatte die betagte Heizung des Klosters das Zeitliche gesegnet. Aufgefallen war es erst, als es kein warmes Wasser mehr gab. Ein leidvoller Umstand, der noch immer anhielt. Isabella konnte sich gar nicht mehr an ihre letzte warme Dusche erinnern. Bloß gut, dass ihnen der Schaden im Sommer aufgefallen war und nicht erst in den nasskalten Monaten des Winters.
In ihrer wöchentlichen Zusammenkunft in der Sakristei hatte die Äbtissin bemerkt, dass Isabella für dieses Projekt geradezu prädestiniert sei, da sie als Einzige von ihnen halbwegs über ein technisches Verständnis verfügte. Zu dieser Annahme war Filomena gekommen, weil Isabella hin und wieder mit dem Dorf-Carabiniere Matteo Silvestri an seiner Vespa herumschraubte. Also war es an ihr, Handwerker zu beauftragen, sich der maroden Heizung anzunehmen. Schnell hatte sich herausgestellt, dass dies ein hoffnungsloses Unterfangen war.
Die Heizungsinstallateure aus Santa Caterina und der näheren Umgebung, die ins Kloster eingeladen worden waren, hatten allesamt kapitulierend die Arme gehoben, als sie die Anlage aus der Vorkriegszeit zu Gesicht bekommen hatten. Allesamt waren sie der Meinung gewesen, dass das Kloster eine neue Heizung brauche, doch das konnten die Schwestern sich nicht leisten.
Also hatte Isabella weitersuchen müssen und hatte schließlich in allen umliegenden Geschäften Steckbriefe ausgehängt.
Dringend gesucht: Installateur für Heizungsreparatur im Kloster.
Einige Tage lang war nichts passiert, doch dann hatten sich endlich zwei Handwerker gemeldet, die vorgaben, sich mit dieser Anlage auszukennen. Eine glatte Lüge, wie Isabella leidvoll erfahren musste. Denn seit die beiden selbst ernannten Heizungsprofis am Werk waren, glichen weite Teile des Klosters einer Großbaustelle. Da der Kreuzgang den kürzesten Weg in alle Bereiche darstellte, wurde er als Hauptverkehrsroute der Handwerker genutzt. Eigentlich nicht tragisch, ärgerlich war nur, dass es die ganze Nacht in Sturzbächen geregnet hatte und die beiden mit ihren matschigen Schuhen keine Rücksicht auf Verluste nahmen.
Noch immer den Beutel mit dem Knochen in der Hand haltend, sah Filomena sich mit zusammengekniffenen Augen um. »Wann wird dieses Chaos endlich ein Ende haben?«, herrschte sie Isabella an. »Seit zwei Wochen sind die beiden mit der Arbeit dran.«
»Nun, es scheint komplizierter zu sein als gedacht«, gab Isabella das wieder, was die beiden ihr heute Morgen auf dieselbe Frage geantwortet hatten. »Die Heizungsanlage ist alt, es lassen sich kaum Ersatzteile auftreiben, und –«
Die Äbtissin brachte sie mit einer ruppigen Handbewegung zum Schweigen. Wieder war da dieses missmutige Brummen, als sie auf dem Absatz kehrtmachte und davonstampfte.
Isabella seufzte erbittert, während sie den völlig verschmutzten Boden betrachtete. Den wieder sauber zu bekommen würde Stunden dauern.
»Ach, da ist ja die Chefin!«, rief jemand hinter ihr gut gelaunt.
Sie drehte sich um und sah zwei Männer in grauen Overalls auf sich zukommen. Es waren Carlo und Silvano, die beiden Handwerker. Das Duo Infernale. Die beiden Profis ohne Plan. Sie warf sogleich einen Blick auf die Schuhe der beiden, die beinahe bis zu den Knöcheln sowohl mit frischem als auch eingetrocknetem Matsch besudelt waren.
Isabella mochte sie, fand aber, dass sie durchaus ein wenig mehr Ordentlichkeit an den Tag legen könnten. Ihre Schneise der Verwüstung führte mittlerweile durch das ganze Kloster, und sie als Projektverantwortliche hatte dafür geradezustehen.
»Ein Mistwetter war das aber auch heute Nacht, was?« Carlo fuhr sich über seine angegrauten Bartstoppeln und grinste sie freundlich an. Er trug seine braunen, mit grauen Strähnen durchzogenen Haare bürstenkurz und füllte den Overall mit seinem stattlichen Bauchansatz komplett aus.
Silvano war genauso wie Carlo groß gewachsen, aber weitaus schmaler – ja, geradezu schlaksig. Der viel zu groß wirkende Overall flatterte an ihm wie an einer Vogelscheuche.
»Ja, in der Tat«, erwiderte Isabella zuvorkommend. »Ein Mistwetter war das.« Aber ein schönes. Mitten in der Nacht war sie von dem starken Regenschauer wach geworden, der wütend auf das Wellblechdach...
Erscheint lt. Verlag | 30.4.2020 |
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Reihe/Serie | Schwester Isabella ermittelt |
Schwester Isabella ermittelt | Schwester Isabella ermittelt |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Enthüllung • Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Journalistin • Juwelenraub • Krimis • Mafia • Mario Giordano • Nonne • Nonne Krimi • Tante Poldi • Um Himmels Willen • Urlaubskrimi |
ISBN-10 | 3-7325-8775-4 / 3732587754 |
ISBN-13 | 978-3-7325-8775-9 / 9783732587759 |
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