Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Rachekreuz (eBook)

Ein Odenwald-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
428 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8264-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rachekreuz - Brigitte Pons
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Zorn verjährt nicht ... Neben einem frisch ausgehobenen Grab steckt ein umgedrehtes Kreuz im Boden. War es Vandalismus, Satanismus ... oder nur grober Unfug? Während Polizist Frank Liebknecht noch rätselt, erschüttert ein brutaler Angriff auf einen Kommissar das Dorf. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen? Die Tochter des Opfers scheint etwas zu verbergen. Und dann ist da noch der Beutel mit den dreißig silbernen Münzen, der beim Grab gefunden wurde: Markstücke aus der DDR - der Judaslohn für einen Verräter? Frank folgt der Spur in die deutsche Vergangenheit, die sehr viel lebendiger ist als erwartet ... Dieser Krimi ist in einer früheren Ausgabe unter dem Titel 'Nachtblau stirbt die Erinnerung' erschienen. 'Rache, Hass, Doping, pubertierende Jugendliche und ein schwerverletzter Kommissar - Spannung pur!' (Mabuerele, Lovelybooks) Weitere Regionalkrimis mit Frank Liebknecht: Band 1: Bauernopfer. Kurz-Krimi: Lärmfeuer. Band 2: Raubjagd. Band 4: Totengesang. Band 5: Lügenpfad. eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Brigitte Pons schreibt Romane und Kurzgeschichten und ist Mitglied der 'Mörderischen Schwestern'. Bei beTHRILLED sind bislang vier Regionalkrimis sowie eine Kurzgeschichte mit dem sympathischen Polizisten Frank Liebknecht erschienen, der in Vielbrunn im Odenwald ermittelt. Ein weiterer Band ist in Planung. Als Isabella Esteban veröffentlicht die Autorin Barcelona-Krimis bei Bastei Lübbe (Band 1: 'Mord in Barcelona'). Brigitte Pons ist verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und lebt in der Nähe von Frankfurt am Main.

Brigitte Pons schreibt Romane und Kurzgeschichten und ist Mitglied der "Mörderischen Schwestern". Bei beTHRILLED sind bislang vier Regionalkrimis sowie eine Kurzgeschichte mit dem sympathischen Polizisten Frank Liebknecht erschienen, der in Vielbrunn im Odenwald ermittelt. Ein weiterer Band ist in Planung. Als Isabella Esteban veröffentlicht die Autorin Barcelona-Krimis bei Bastei Lübbe (Band 1: "Mord in Barcelona").Brigitte Pons ist verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und lebt in der Nähe von Frankfurt am Main.

Freitag 22. März, Vielbrunn-Hainhaus, 7:10 Uhr

– Frank Liebknecht –

»Ist er tot?« Der Jogger trat auf der Stelle, versuchte sich durch Bewegung warm zu halten. »Ich wusste nicht so richtig, was ich mit ihm machen soll.«

Taubheit kroch durch Franks Glieder, die nichts mit der Kälte zu tun hatte. Unter der goldglänzenden Rettungsfolie fühlte er eisige Haut, farblos, bis auf die Blutspur, die sich vom Haaransatz über der Schläfe bis zum Auge zog. Kaum wahrnehmbare Atmung. Er wandte den Blick ab, richtete sich auf und lehnte die Autotür an. Im Geiste ging er die Schritte aus dem letzten Lehrgang durch. Bei Unterkühlung den Körper zudecken und immer langsam aufwärmen, von der Mitte nach außen. Auf keinen Fall zuerst die Extremitäten, weil sonst der Bergetod droht, wenn sich das warme Blut des Köperkerns mit dem kälteren mischt. Kopfverletzungen am besten nicht bewegen. Zum Glück musste er keine Herzmassage durchführen, das hätte ein Umlagern nach draußen erforderlich gemacht – und ihm eine Heidenangst.

»Da er noch atmet, haben Sie alles richtig gemacht.« Frank rang sich ein Lächeln ab und schaute den Jogger direkt an. Er kannte ihn und hatte den Namen notiert und doch fiel er ihm jetzt nicht ein. Sein Gehirn fühlte sich an wie leer gefegt. »Sehen Sie zu, dass Sie ins Warme kommen. Ich melde mich nachher, wenn ich wieder in der Dienststelle bin.«

»Ich würde lieber noch einen Moment bleiben, Herr Liebknecht. Bis mir einer sagen kann, ob …« Der Jogger zuckte mit den Schultern.

»Natürlich. Sie können in meinem Wagen warten.«

Frank breitete eine zweite Decke über den Mann auf der Rückbank und versuchte den alarmierten Notarzt herbeizustarren. Kahle graue Bäume säumten den Weg zur Straße, reckten ihre Äste in den trüben Himmel. Immer wieder neigte er sich über den Verletzten, um den minimalen Hauch auf seiner Wange zu spüren.

Hör bloß nicht auf zu atmen!

Die Schwere der Kopfverletzung konnte er nicht abschätzen und auch nicht, ob die Unterkühlung das kleinere oder das größere Problem war. Er schluckte krampfhaft. Erst vor wenigen Monaten hatte er schon mal an einem Tatort in ein bekanntes Gesicht gesehen. Ebenso blass. Er weigerte sich, auch nur in Erwägung zu ziehen, dass Brenner sterben könnte, wollte am liebsten nicht mal seinen Namen denken. Stumm zählte er die Sekunden, in denen er dazu verdammt war, nichts für ihn tun zu können.

Die hektische Betriebsamkeit hatte sich ins Innere des Rettungsfahrzeugs verlagert, nachdem Brenner mit höchster Vorsicht auf eine Vakuum-Matratze umgebettet worden war.

Frank wählte die Nummer von Marcel Neidhards Diensttelefon.

»Ihr müsst herkommen, Marcel«, schleuderte er ihm entgegen, bevor der etwas sagen konnte. »Forstamt Hainhaus, dort wo die Steinsessel stehen. Also den linken Weg vom Wanderparkplatz aus.«

»Eine anständige Meldung zu machen lernst du auch nicht mehr, was? Hast Glück, dass ich dich an der Stimme erkenne, mein Lieb-lings-knecht«, begrüßte Marcel ihn gewohnt uncharmant und wurde dann schlagartig ernst. »Aber du klingst nach Stress. Sag mir nicht, du hast schon wieder eine Leiche?«

Frank biss sich auf die Lippe. Lebenszeichen vorhanden. Schwach und instabil. Aber vorhanden. »Bisher noch nicht«, sagte er leise. Bei der Anspannung der Rettungskräfte erübrigte sich eine Prognose, und doch bedeutete ihre Eile Hoffnung.

»Bisher hört es sich nicht gut an.«

»Ist es auch nicht. Ich kann nicht sagen, ob es ein Überfall war, ein Mordversuch oder was sonst, aber ich kann auch nichts ausschließen. Bring alles mit, was greifbar ist, und … wartet nicht auf Brenner. Der ist schon da.«

»Wieso ruft er dann nicht selbst an?«

Die Rücklichter des Notarztwagens entfernten sich schnell den Hügel hinunter. Frank schloss kurz die Augen. »Der hat gerade Wichtigeres zu tun. Gebt Gas, ja? Gebt richtig Gas.«

»Frank, was genau …«

Er drückte das Gespräch weg. Was ihn wirklich erwartete, konnte er Marcel unmöglich am Telefon sagen.

Horst Schneider hatte seine Joggingrunde wieder aufgenommen und befand sich auf dem Rückweg nach Vielbrunn. Frank sah sich um. Was zum Teufel konnte Brenner hier draußen gewollt haben?

Der Wagen steckte genau in der Kurve einer Weggabelung im Gebüsch. Gegenüber stand ein Gebäude leer. Im Obergeschoss hingen noch ein paar Gardinen an den Fenstern, in denen schon einige Scheiben fehlten, vom Anbau blätterten rot gestrichene Holzschindeln ab. Der Anblick war an Trostlosigkeit kaum zu überbieten. Nur ein paar Vögel zwitscherten ungeachtet der Temperatur. Seit einigen Jahren nutzte die Forstverwaltung die Häuser des Weilers. Nach einem Rohrbruch mitten im Winter waren die Bewohner kurzfristig umgesiedelt, bis der Schaden behoben werden konnte. Das Forsthaus lag nur wenige Meter von Frank entfernt, verlassen und dunkel.

Kein Mensch weit und breit, und auch keiner der Hunde, die sonst jeden Spaziergänger begrüßten. Ein römisches Kastell hatte hier mal gestanden und später das Jagdschloss eines Fürsten. Damals waren auch die merkwürdigen Sandsteinsessel aufgestellt worden. Eine Attraktion, deren Reiz Frank nicht nachvollziehen konnte und die neben dem Abbalgplatz mit den beiden Fleischkesseln und dem Hühnerstall vor sich hin verwitterte. Nur der dünne Schneeüberzug verlieh ihr momentan einen gewissen Charme, etwas mystisch Geheimnisvolles. Puderzucker über den Zeichen der Vergänglichkeit.

Frank schüttelte sich. Für solche Gedanken hatte er keine Zeit. Mit einer Mischung aus Panik und Erleichterung registrierte er das Geräusch von Reifen auf gefrorenem Boden. Marcel stoppte und ließ genügend Abstand, um den Kriminaltechnikern die schmale Zufahrt frei zu halten. Der Kombi brauchte mehr Platz, und die Kollegen am Fundort brauchten einen ungehinderten Zugriff auf sämtliche Gerätschaften darin.

Auf Höhe der Steinsessel blieb Frank stehen. Lagebericht, Fakten, gesicherte Erkenntnisse – darauf musste er sich fokussieren.

Sylvie winkte Frank zu, als sie ausstieg. Sie strahlte über das ganze Gesicht, so wie meistens. Man sah ihr an, dass sie gerne arbeitete. Jeder Fall eine Herausforderung, ein Abenteuer, und Außeneinsätze, so wie heute, waren für sie immer noch eine willkommene Ausnahme. Franks Hände verkrampften in den Jackentaschen. Seine Schuld. Er hatte Marcel gesagt, er solle alle mitbringen.

»Einen wunderschönen guten Morgen. Was hast du denn Feines für uns?« Entschuldigend schnitt sie eine Grimasse. »Du weißt schon, wie ich das meine. Fein ist es nie, wenn wir kommen. Also, dienstlich gesprochen jedenfalls.« Sie rollte die Augen zum Himmel, als er weder lachte noch sofort antwortete. »Dass ihr Männer alle solche Morgenmuffel sein müsst! Wo bleibt euer Humor? Marcel ist auch schon wieder so biestig heute. Apropos, schlecht gelaunte Männer: Wo steckt Brenner, und wieso steht sein Wagen im Gebüsch?«

Die Frage mit dem Busch hatte er sich auch schon gestellt. Es gab genug Platz zum Parken, und als Versteck war das dürre Gestrüpp untauglich.

»Sekunde noch, Sylvie. Ich lege los, sobald Marcel da ist, dann muss ich nur einmal erzählen.«

Noch hing Marcel am Telefon und stand in der offenen Autotür. Der kleine Aufschub, bis er das Gespräch beendet hatte und zu ihnen gestoßen war, kam Frank gelegen.

»Matuschewski und Co sind gleich da.« Argwöhnisch schaute Marcel sich um, und Frank rasselte seinen Bericht herunter, bevor auch er die Frage nach Brenner stellen konnte. Formalien konnten etwas ungemein Beruhigendes sein.

»Der Geschädigte wurde im Auto auf dem Rücksitz gefunden. Nach der Blutspur zu urteilen hat er dort längere Zeit gelegen. Dafür spricht auch seine starke Unterkühlung. Es gab eine massive Gewalteinwirkung auf den Schädel. Den Bereich in unmittelbarer Nähe des Fundorts habe ich mir angesehen, konnte aber keine Hinweise auf den exakten Tatort finden. Gut möglich, dass er erst nach der Tat hergebracht wurde. Der Melder ist mir persönlich bekannt, vorläufige Aussage habe ich aufgenommen und ihn für zehn Uhr in meine Dienststelle bestellt, damit du ihn persönlich befragen kannst. Bis dahin mache ich auch das Protokoll fertig. Wenn das für dich in Ordnung ist, Marcel. Sonst schicke ich ihn dir direkt nach Erbach.« Frank schnappte nach Luft. Erstaunlicherweise hatte ihn niemand unterbrochen.

»Wenn das für mich in Ordnung ist?«, wiederholte Marcel langsam. Sein Blick brannte auf Franks Haut.

»Ja.« In dem einen Wort lag die trostlose Bestätigung, dass er richtig verstanden hatte. Alles.

»Moment.« Sylvie deutete fragend zum Gebüsch. »Was heißt, er wurde in einem Auto gefunden? Ich sehe hier nur deins, unseres und das von Brenner.«

»Richtig. Das ist der Fundort.« Frank zwang sich, erst ihr und dann Marcel in die Augen zu sehen.

»Das Auto vom Chef? Ich kapier gerade gar nichts.« Sylvie lachte nervös, er konnte förmlich sehen, wie sie sich gegen das Offensichtliche sträubte. »Was ist mit der Identität des Opfers?«

Frank stockte. »Beim Geschädigten handelt es sich um den Fahrzeughalter.«

»Das ist nicht dein Ernst.«

»Der Geschädigte …«

»Hör endlich auf mit dem Scheiß!«, fuhr Marcel ihn an und packte ihn an der Jacke. »Sprich seinen Namen aus, und tu nicht so, als wäre das irgendwer!«

»Lass ihn los.« Sylvie fing sich schneller, als Frank erwartet hatte. »Das hilft kein bisschen weiter.« Sie zerrte an Marcels Arm, der Frank so dicht an...

Erscheint lt. Verlag 31.1.2020
Reihe/Serie Frank Liebknecht ermittelt
Frank Liebknecht ermittelt
Frank Liebknecht ermittelt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Nachtblau stirbt die Erinnerung
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Gruber • Angriff • Charlotte Link • Daniel Holbe • DDR • Deutschland • Doping • ernster Krimi • Erwin Kohl • Eva Almstädt • Frank Liebknecht • Friedhof • Geteiltes Deutschland • Gmeiner • Grab • Hessen • Inge Löhnig • Junger Ermittler • Kluftinger • Klüpfel • Kobr • Kommissar • Kreuz • Krimi • Kriminalpolizei • Krimireihe • Krimis • Linus Geschke • Mord • Nachtblau stirbt die Erinnerung • Nele Neuhaus • Odenwald • Ostdeutschland • Rache • Regiokrimi • Regio-Krimi • Regionalkrimi • Sabine Kornbichler • Skandal • Spannender Krimi • Spannung • Sport • Thriller • Tom Finnek • Trainer • Überfall • Verbrechen • Verdammt lang tot
ISBN-10 3-7325-8264-7 / 3732582647
ISBN-13 978-3-7325-8264-8 / 9783732582648
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
CHF 9,75
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
CHF 9,75
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
CHF 9,75