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Edelweiß und Heckenschere (eBook)

Ein Bayern-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Aufl. 2019
314 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-6709-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Edelweiß und Heckenschere - Jessica Müller
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Oans, zwoa, tot! Hauptkommissar Hirschberg zählt eins und eins zusammen ...

Bei der feierlichen Eröffnung des Krindelsdorfer Brauhauses streitet sich der Gärtner Felix Feuchthuber heftig mit seinem Freund Franz, dem er die Freundin ausgespannt hat. Am nächsten Morgen ist Felix tot - mit seiner eigenen Heckenschere ermordet!

Der Mord fällt Hauptkommissar Hirschberg praktisch vor die Füße: Die Leiche liegt ausgerechnet auf dem Grab seines geliebten Großonkels Xaver! Da kann Hirschberg wohl leider nicht bei Schwiegertante Isobels Hochzeitsvorbereitungen helfen - hofft er.

Denn der Fall ist nicht so eindeutig, wie er scheint: Der Tote hatte gleich mit mehreren Krindelsdorfern Streit, und auch seine Familie scheint etwas zu verbergen. Hirschberg ermittelt und macht eine Entdeckung, die alles verändert ...

Urkomisch, spannend, bayrisch: Hauptkommissar Hirschbergs dritter Fall in Krindelsdorf.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.






<p>Jessica Müller, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Derzeit lebt sie in Bonn und studiert Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität.</p> <p><br></p>

Jessica Müller, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Derzeit lebt sie in Bonn und studiert Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität.

2.


Hirschberg starrte Isobel mit offenem Mund an. Er war sprachlos. Wenn die englische Lady und Dornberg tatsächlich in Krindelsdorf ein Haus bauten, würden sie noch häufiger unangemeldet bei ihnen auftauchen als bisher.

Erst als es an der Haustür Sturm läutete, gelang es ihm, sich aus seiner Erstarrung zu lösen. Julian zuckte zusammen und zog die Mundwinkel nach unten. Hirschberg redete sogleich beruhigend auf seinen Sohn ein.

»Wer klingelt denn da wie ein Wahnsinniger?«, entfuhr es Isobel, während sie zur Tür eilte. »Können diese Wilden hier denn nicht einmal Rücksicht darauf nehmen, dass ein Baby im Haus ist?«

»Sie? Nicht auch das noch!« Pfarrer Schmalzengrubers fassungslose Stimme hallte durch den Flur. Hirschberg und Susan wechselten einen aufgescheuchten Blick. Der katholische Geistliche klopfte stets nur dann an ihre Tür, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden ließ.

»Schmalzengruber lässt sich doch normalerweise nur hier blicken, wenn ein Verbrechen geschehen ist«, flüsterte Susan ihm in Unheil verheißendem Tonfall zu. »Oder das, was er dafür hält.«

Der Hauptkommissar nickte und fühlte ein eisiges Prickeln in seinem Nacken.

»Ich freue mich auch sehr, Sie zu sehen, Herr Pfarrer«, spöttelte Isobel. »Sie sehen übrigens aus, als hätten Sie eine nackte Frau gesehen, wenn ich das bemerken darf.«

»Sparen Sie sich Ihren billigen Spott! Ich muss zum Herrn Hauptkommissar! Sofort!«, rief er. »Es ist etwas Grauenvolles geschehen!«

»Was kann ich denn für Sie tun, Herr Pfarrer?« Hirschberg gab Susan seinen nun schreienden Sohn. Sie wiegte ihn beruhigend in ihren Armen. Schmalzengrubers Gesichtsausdruck gefiel ihm ganz und gar nicht.

»Frau Hackelgruber wollte heute Morgen auf den Friedhof gehen. Es ist der Todestag ihres Vaters. Ich wusste also, dass sie etwas später als sonst kommen wollte, aber dass sie gar nicht erscheinen würde …«

»Hat Ihre Haushälterin etwa Fahnenflucht begangen?«, fragte Isobel mit einem hämischen Grinsen. »Ist sie der Knechtschaft in Ihrem Haus überdrüssig geworden, und …«

»Ich muss doch sehr bitten! Die Ärmste hat auf dem Friedhof Schlimmstes durchgemacht und steht unter Schock!«

»Herr Pfarrer, was genau ist passiert?«, wollte Hirschberg wissen.

»Als Frau Hackelgruber nicht kam, habe ich bei ihr zu Hause angerufen. Ihr Mann meinte, sie sei nicht da. Er ging davon aus, sie sei längst bei mir, und wenn nicht, würde sie bestimmt jeden Moment da sein. Aber ich hatte kein gutes Gefühl. Bei allem, was in letzter Zeit hier geschehen ist …« Der Pfarrer bedachte Hirschberg mit einem vorwurfsvollen Blick. »Ich bin deshalb auf den Friedhof gegangen, um nach ihr zu sehen. Und da lag sie.« Er schüttelte den Kopf und atmete tief ein und aus. »Sie muss vor Schreck ohnmächtig geworden sein und war noch immer ganz benommen. Der Anblick hat ihr einen fürchterlichen Schock versetzt. Ich habe sofort Frau Dachshofer alarmiert, damit sie sich um sie kümmert. Und all das auf meinem Friedhof!« Seine Stimme bebte. »Es ist kaum verwunderlich, dass mit Ihrem Zuzug auch das Verbrechen hier Einzug gehalten hat! Die Verderbtheit der Welt haftet ihrem Metier doch an!«, brach es anklagend aus dem Erzkatholiken.

»Welches Verbrechen?«, krächzte Susan und tätschelte Julians Rücken.

»Der Feuchthuber, dieser Gärtner … Er liegt tot am Grab Ihres Großonkels. Es ist alles voller Blut. Eine verdorbene Seele muss die Hand gegen ihn erhoben haben und …«

»Jemand wurde an Xaver Hirschbergs Grab ermordet?«, schrillte Isobel.

»Tante Isobel!«, zischte Susan. »Denk bitte an den Kleinen!«

»Wo ist Frau Hackelgruber jetzt, Herr Pfarrer?« Hirschberg griff nach seiner Jacke und seinem Smartphone.

»Noch auf dem Friedhof. Frau Dachshofer ist bei ihr und sorgt dafür, dass sich niemand dem Grab nähert. Ich bestehe darauf, dass Sie sich der Sache unverzüglich annehmen, Herr Hauptkommissar! Zur Not spreche ich mit dem Kardinal persönlich! Auf dem Weg hierher habe ich überdies Landrat Seitlbach informiert.«

Hirschberg seufzte innerlich. Seitlbach würde darauf bestehen, dass nicht irgendein »Wald-und-Wiesen-Polizist« die Ermittlungen übernahm, sondern er.

»Gut zu wissen, Herr Pfarrer«, entgegnete der Hauptkommissar nüchtern. »Ich mache mich auf den Weg zum Friedhof.« Er gab Susan und Julian einen Kuss.

»Wenn ich daran denke, Alex, dass wir uns hier in diesem Mördernest einen weiteren Wohnsitz zulegen, brauche ich sofort einen Drink!«, erklärte ihm Isobel mit vorwurfsvollem Gesichtsausdruck.

»Ich auch!«, sagten Hirschberg, Susan und Schmalzengruber wie aus einem Mund.

Therese Hackelgruber zitterte an Marianne Dachshofers Arm und blickte Hirschberg fassungslos entgegen. Sie war bleich, und ihre Lippen bebten. Dachshofer, die selbsternannte Kräuterhexe des Ortes, redete beruhigend auf sie ein, doch auch in ihren Zügen lag das blanke Entsetzen.

»Die paar Leit, die scho aufm Friedhof waren, hab i verscheucht, Herr Kommissar!«, rief Marianne Dachshofer, als sie ihn kommen sah. »Niemand hat was ogrührt, und koana war in der Nähe vom armen Felix!«, beteuerte sie.

Der Hauptkommissar war erleichtert. Er zweifelte nicht an ihren Worten. Die Krindelsdorfer hatten Respekt vor Marianne Dachshofer. Keiner würde es wagen, den Anweisungen der resoluten Naturheilerin zuwider zu handeln.

»Danke, Frau Dachshofer. Die Kollegen habe ich auf dem Weg hierher bereits verständigt. Sie müssten bald hier sein, um alles abzuriegeln.«

Hirschbergs Züge verdüsterten sich. Er seufzte beim Anblick des leblosen Körpers am Grab seines Großonkels. Felix Feuchthuber, den er noch kurz vor Weihnachten damit beauftragt hatte, sich um sein Familiengrab zu kümmern, hatte auf ihn stets den Eindruck eines lebensfrohen und freundlichen jungen Manns gemacht. Er konnte sich nicht vorstellen, wer dem Gärtner so etwas hätte antun wollen.

»I hab ihn gfunden, und dann is mir schwarz vor Augen gworden, und dann woas i nix mehr«, hauchte Frau Hackelgruber. »I muss meinen Korb fallen lassen habn. Und meine Rohrnudeln sind rausgfallen, direkt ins Blut vom armen Felix …« Ihre Stimme verebbte. Marianne Dachshofer drückte ihren Arm und warf Hirschberg einen verständnisheischenden Blick zu. Ihre alte Freundin war noch immer ganz verstört. »Der arme Bua! Er is immer so zuverlässig und freundlich gwesen, und …«

»Beruhigen Sie sich bitte, Frau Hackelgruber.« Hirschberg brachte ein Lächeln zustande. »War außer Ihnen vielleicht noch jemand auf dem Friedhof, als sie Herrn Feuchthuber gefunden haben? Haben Sie jemanden gesehen? Ist Ihnen irgendjemand oder irgendetwas Verdächtiges aufgefallen?«

»Na, i war ganz allein. I hab koan Menschen gsehn. Die meisten sind um die Uhrzeit ja in der Arbeit oder beim Frühstück oder …« Sie schüttelte den Kopf und holte tief Luft. Hirschberg fiel auf, dass sie es tunlichst vermied, auf den Boden zu sehen. Er konnte es ihr nicht verübeln. Feuchthuber bot einen grauenvollen Anblick. Die große Menge Blut bescherte auch ihm ein flaues Gefühl. »Und i hab erst recht net gsehn, wer …« Die Hackelgruber schlug sich die Hände vors Gesicht. »I wollt doch nur meinem Vater a Kerzen anzünden. Heit is sei Todestag. Und jetzt a der vom Felix«, fügte sie mit ausdrucksloser Stimme hinzu.

»Ist schon gut, Frau Hackelgruber.« Hirschberg seufzte innerlich. Er war es mittlerweile gewöhnt, dass in dem kleinen Ort zwar alle alles wussten, aber wenn es darauf ankam, niemand etwas gehört oder gesehen hatte. Allerdings war der Täter sicher darauf bedacht gewesen, niemandem über den Weg zu laufen oder aufzufallen, sagte er sich.

»Wissen’s, Herr Kommissar, der Felix fangt …« Dachshofer hielt inne und kniff gequält die Augen zusammen. »Hat immer scho recht früh zum Arbeiten ogfangt.« Sie blickte ihn vielsagend an. »Beim Gärtnern war er scho immer zuverlässig, der Felix. Seit er bei der Doris, also in der Gärtnerei von der Frau Schätzel, war. Da kann man ihm nix nachsagn. Er hat amoi gsagt zu mir, dass er’s in jedem Fall zu was bringen möcht. A Zeit lang hat’s amoi net danach ausgschaut«, flüsterte sie mit gesenktem Kopf vor sich hin, und Hirschberg hatte Mühe, sie zu verstehen. »Aber i hätt nie dacht, dass er amoi so enden würd.« Dachshofer hob ihren Kopf und blickte ihn an. »Am Montag is er immer als Erstes aufn Friedhof, weil er sich um so vui Gräber kümmert hat. Das war heit koa Ausnahme.«

»Immer?«

»Bei Schnee und Eis net, aber sonst immer. Der hat da so vui zu tun ghabt.« Sie zuckte die Schultern. »Und jetzt, wo’s halt doch wärmer wird … Das Garteln is ihm scho glegen.«

»War das allgemein bekannt, dass er jeden Montag so früh auf dem Friedhof ist?« Hirschberg beschlich das Gefühl, die Antwort bereits zu kennen.

»Das hat jeder gwusst, der ihn kennt hat.« Marianne Dachshofer nickte düster. »Danach is er ja immer glei in die Gärtnerei von der Frau Schätzel. Das dürfen’s net vergessen. Der hat scho’ vui zu tun ghabt. Er hat amoi gsagt zu mir, dass er die Ruhe mag. Wenn no koana am Friedhof is.«

Hirschberg nickte nachdenklich. Routine wurde so manchem zum Verhängnis, schoss es ihm durch den Kopf. Er ging neben Feuchthubers regloser Gestalt in die Hocke. Der Anblick der Heckenschere in seinem Hals ließ ihn erschaudern.

»Er wollt bestimmt den Buchsbaum aufm Grab schneiden.« Therese Hackelgruber musste seinen Blick bemerkt haben. »Der wuchert ja grad so vor sich hin.«

»Sieht ganz danach aus.« Hirschberg richtete sich auf und warf einen Blick auf den besagten Buchsbaum vor dem...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2019
Reihe/Serie Hauptkommissar Hirschberg
Hauptkommissar Hirschberg
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bayern • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • Dachau • Dachauer Land • Dorf • Eberhofer • Familie • Familiengeheimnis • Gärtner • Geheimnis • Gemütlich • Heimatkrimi • Hochzeit • Jennerwein • Jörg Maurer • Kluftinger • Klüpfel • Kobr • Krimis • LKA • Lokalkrimi • lustig • Mord • Nicola Förg • Oberbayern • Regiokrimi • Regionalkrimi • Rita Falck • spannend • Süddeutschland • witzig
ISBN-10 3-7325-6709-5 / 3732567095
ISBN-13 978-3-7325-6709-6 / 9783732567096
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