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Zara und Zoë - Rache in Marseille (eBook)

Thriller
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
336 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45524-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zara und Zoë - Rache in Marseille -  Alexander Oetker
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Geniale Kommissarin die eine, eiskalte Killerin die andere: Im Frankreich-Thriller »Zara und Zoë - Rache in Marseille« müssen zwei verfeindete Zwillingsschwestern zusammenarbeiten, um eine tödliche Katastrophe zu verhindern. Sie ist Europols beste Profilerin: Kommissarin Zara von Hardenberg entgeht kein Detail und sie ahnt, was ihre Gegner planen - doch sie kann keine Regeln brechen. Als bei Marseille ein junges Mädchen bestialisch ermordet wird, spu?rt Zara, dass etwas noch Schlimmeres hinter diesem Verbrechen steckt. Die Kommissarin kennt nur eine, die ihr helfen kann, die drohende Katastrophe aufzuhalten: ihre Zwillingsschwester Zoë - eine eiskalte Killerin, deren einzige Grenze sie selbst ist. Das Aufeinandertreffen der verfeindeten Schwestern wird zum Kampf um Leben und Tod. Und dann erst beginnt der eigentliche Showdown im nächtlichen Marseille. »Zara und Zoë - Rache in Marseille« ist der erste Fall für die ungleichen Zwillingsschwestern, die in Alexander Oetkers Thriller-Reihe »Die Profilerin und die Patin« immer wieder zur Zusammenarbeit gezwungen sind. Ihren zweiten gemeinsamen Fall lösen die Schwestern im Frankreich-Thriller »Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge«.

Alexander Oetker, geboren 1982 in Berlin, ist der Frankreich-Experte der neuen Generation - und politischer Journalist im Zentrum der Macht. Er war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv, berichtete über Terroranschläge und Bandenkriminalität. Nun arbeitet er als politischer Reporter in Deutschland. Die Bücher seiner Krimireihe um Commissaire Luc Verlain sind stets SPIEGEL-Bestseller.

Alexander Oetker, geboren 1982 in Berlin, ist der Frankreich-Experte der neuen Generation - und politischer Journalist im Zentrum der Macht. Er war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv, berichtete über Terroranschläge und Bandenkriminalität. Nun arbeitet er als politischer Reporter in Deutschland. Die Bücher seiner Krimireihe um Commissaire Luc Verlain sind stets SPIEGEL-Bestseller.

Isaakson


9. Juli 2018 Hôtel de Police, 2, Rue Antoine Becker, Marseille

Sie sprach nicht mehr mit ihm. Seit Stunden.

Verdammt. Was hatte er falsch gemacht?

Dabei wusste er es ganz genau.

Er hatte ein Tabu gebrochen.

Er hatte über Emotionen gesprochen. Über seine Wut darüber, dass hier ein junges Mädchen hatte sterben müssen, aus völlig unklaren Motiven. Und über sein Unverständnis darüber, dass ausgerechnet sie sich darum kümmern mussten.

Die Antiterrorbrigade. Bei einem Mädchenmord. Einem so brutalen, wie er es vorher nicht für möglich gehalten hatte.

Sie hatten sie regelrecht zerfleddert. Der Pathologe hatte eben am Telefon von insgesamt 35 Messerstichen gesprochen. Seine Stimme war schwach gewesen, als kämpfe er immer noch mit seinen Gefühlen. Denn er hatte auch noch Würgemale gefunden. Sie mussten die Kleine gewürgt haben, bis sie ohnmächtig geworden war. Aber dabei hatten sie es nicht belassen. Sie hatten sie noch geschlagen – und dann hatten sie sie abgestochen. Wie ein Stück Vieh.

Isaakson war noch kein Vater. Er liebte sein Junggesellenleben. Er war 29.

Aber er wollte eines Tages Vater werden.

Er konnte sich nicht ausmalen, was er mit einem machen würde, der seiner zukünftigen Tochter so etwas antat.

Und Zara? Was machte Zara? Sie redete nicht mehr mit ihm. Als Dank für seine Wut.

Er verstand sie nicht. Er hatte sie noch nie verstanden. Aber er bewunderte sie. Noch wichtiger: Er vertraute ihr.

Obwohl er beinahe nichts von ihr wusste.

Sie war aus Berlin hergeflogen. Von ihrer Familie. Ihrem Mann und ihren zwei Kindern.

So, wie sie für die letzten acht Fälle angeflogen gekommen war. Immer aus Berlin.

Es lief immer gleich ab: Sie wurden gerufen. Er, der junge Schwede, kam aus dem Hauptquartier des Europäischen Terrorabwehrzentrums in Den Haag, wo er am Schreibtisch arbeitete und Akten las, Berichte schrieb und wartete, dass sie gebraucht wurden.

Wenn sie dann gebraucht wurden, kam auch Zara. Keine Ahnung, was sie in Berlin tat, wenn sie nicht gebraucht wurden. Er hatte sie nie gefragt. Er wusste nur, dass sie immer schneller am Tatort war als er.

Und dass ihn der Chef der Führungsgruppe »Terror und explizite Gewalt«, der portugiesische Kommissar Rui Vicente, gebeten hatte, sie nie nach ihrem Leben zu fragen. Nach ihren Gedanken. Oder Plänen.

Sie wollten als Nächstes in die Marseiller Vorstadt.

Die Cité La Castellane, aus der das Mädchen kam.

Aber sie konnten nicht direkt dorthin. Nicht ohne Schutz. Und schon gar nicht ohne die Unterstützung der örtlichen Behörden.

So hielt es die Brigade von Europol immer, weil es das Gesetz so wollte: Sie mussten am Einsatzort mit der lokalen Polizei zusammenarbeiten. So stand es im Kooperationsvertrag der Europäischen Union. Und auch wenn Isaakson gerne mal undercover ermittelt hätte: Zara hielt sich immer an diesen Vertrag. Und zwar penibel.

Er verstand es nicht, aber er musste es hinnehmen.

Er betrachtete die Frau an seiner Seite.

Zara.

Wie sie da stand. In ihrem Kleid. Einem schlichten cremefarbenen Sommerkleid. Das ihrer Figur schmeichelte. Ohne dass sie auch nur im Traum daran denken würde, damit zu kokettieren. Sie trug es einfach. Weil es praktisch war. Weil sie es in Berlin angezogen hatte. Und noch einmal genau das gleiche Kleid in ihrem kleinen silbernen Koffer hatte.

Dazu die dunkelblonden halblangen Haare. Die Sommersprossen. Die gebräunte Haut, die immer ein wenig ins Rote überging.

Eigentlich unglaublich, dass sie wirklich Südfranzösin sein sollte. Von hier stammte. Aus dieser Gegend. Sie hatte es ihm nie erzählt. Er hatte in der Kantine in Den Haag davon gehört. Wie sie dort ständig über sie sprachen.

Zara. Die Unberührbare. Die Unfehlbare. Die Unfassbare.

Er war vor zwei Jahren frisch von der Polizei in Stockholm nach Den Haag entsandt worden. Für fünf Jahre in den europäischen Dienst. Danach könnte er als hochdekorierter Kommissar Abteilungsleiter in Schweden werden. Und die wirklich großen Fälle lösen.

Kaum in den Niederlanden angekommen, hatte ihn der Portugiese zu sich gerufen. Und ihm gesagt, dass er Großes mit ihm vorhabe. Zu diesem Zwecke sei er ab sofort Teil des wichtigsten Außenkommandos der gesamten Führungsgruppe.

Und er habe eine neue Partnerin.

Nun ja, keine wirkliche Partnerin, hatte Rui Vicente gestammelt. Es sei vielmehr so, dass er der fähigsten Polizistin von Faro bis Helsinki assistieren würde.

Ob er diese fähige Polizistin, seine neue Partnerin, mal treffen könne, abends auf ein Bier, hatte Isaakson gefragt.

Nein, das sei nicht möglich, hatte der Portugiese geantwortet.

Isaakson hatte ihn mit großen Augen angeschaut.

Bei ihrem ersten Fall würde er sie treffen, hatte Rui dann gesagt.

Wie das denn sein könne, hatte Isaakson gefragt. Er müsse ihr doch vertrauen, seiner neuen Partnerin, das sei das A und O bei einer Zusammenarbeit in einer derart gefährlichen Tätigkeit.

Doch Vicente hatte den Kopf geschüttelt und war gegangen.

Er hatte noch im Weggehen »Sie werden schon sehen« gemurmelt.

Und so war es gekommen.

Isaakson hatte gesehen.

Sie hatten einen Antiterroreinsatz in Deutschland gehabt. Nichts hatte irgendeinen Hinweis auf den Verdächtigen gegeben. Aus Isaaksons Sicht. Der Mann war Flüchtling, Syrer angeblich. In einem Kaff bei Dortmund. Sie hatten keinerlei Hinweise. Und Isaakson hatte keinen Plan, wie sie vorgehen sollten, als sie in seinem Zimmer in der Flüchtlingsunterkunft standen, einem kargen Raum ohne jeden Hinweis. Im Internet hatte der junge Mann mit einem bevorstehenden Anschlag geprahlt.

Sieben Stunden später hatten sie ihn. Weil sich Zara das Zimmer zwar genauso lange angesehen hatte wie Isaakson, aber in diesen fünf Minuten unzählige Informationen gesammelt hatte.

Dinge zur Herkunft des jungen Mannes, zu seinen Vorlieben, zu seinem Geruch und zu seinem Blick aus dem Fenster.

Sie stellten den Mann zusammen mit einem Sondereinsatzkommando am Bahnhof von Dortmund. Keine zehn Kilometer vom Heim entfernt. Er war kein Syrer, sondern Marokkaner. Und er hatte keinen Anschlag geplant, dazu war er gar nicht in der Lage. Er hatte sich vielleicht gewünscht, dazu bereit gewesen zu sein.

Sie hatte den jungen Mann nur angesehen, ihm tonlos seine Rechte vorgelesen, und dann war er im Knast verschwunden. Einige Wochen nur, dann hatten sie ihn nach Rabat abgeschoben.

Wahrscheinlich war er inzwischen schon wieder auf dem Weg nach Europa.

Nach diesen Ermittlungen hatte Isaakson nichts mehr gefragt. Er wusste: Er konnte Zara bedingungslos vertrauen. Sie hatte alles im Blick. Er spürte es. Und konnte trotzdem nicht erklären, wie es ging.

Vicente hatte ihm, als er wieder in Den Haag ankam, nur gesagt: »Sehen Sie?«

Sie war vor ihm gelaufen, seitdem sie am alten Hafen geparkt hatten. Nun standen sie vor dem Hôtel de Police von Marseille. Ein alter Bau, herrschaftlich und trutzig.

Doch das hier war Marseille. Die »nördlichste Stadt Afrikas«, wie man hier sagte. Die Heimat von Islamisten, Drogenclans, der französischen Mafia. Und deshalb sah das Hauptquartier der Polizei aus wie eine Festung. Mit dicken Zäunen, Stacheldraht und vergitterten Fenstern. Polizisten der Spezialeinheit CRS mit Maschinenpistolen standen davor.

Zara zeigte ihren Ausweis, Isaakson tat es ihr nach.

»Zum Commissaire général«, sagte sie. Der Polizist an der Pforte trat aus seinem Zimmer und führte sie die Treppe hinauf.

Zwei Minuten und vier Flure später standen sie vor einer weiteren Tür. Ein Schild mit zwei Namen: Navarro / Petit.

Sie traten ein.

»Bonjour«, sagte Zara, ruhig, gänzlich konzentriert und dabei so zurückgenommen, als sei sie hier und eigentlich doch ganz woanders.

Ein Blick, eine Präsenz, eine Täuschung, die nur sie konnte.

Der kleine Mann, der an der Tür saß, rauchte, als sie eintraten. Sein Büro war dunkel, geschützt gegen die Sommersonne, die nur durch die Spalten der Fensterläden hineinfiel. Er blickte weiter auf seinen Schreibtisch und fingerte an etwas herum, das wie ein Bündel Papiere aussah. Die Haut dunkel, wie sie es bei den Marseillais ist. Eine kleine Narbe auf der Wange, die aussah wie ein abgerutschter Messerstich.

Dann erst fiel der blasse blonde Mann weiter hinten im Raum auf, der sofort den Blick gehoben hatte.

Er stand auf und trat nach vorne, endlich sah auch der Kleine auf.

»Was wollen Sie?«, fragte er, die Stimme einer Hyäne mit dem vertrauten Akzent des Südfranzosen, der die Wörter zusammenzog wie einen alten Kaugummi.

»Den Commissaire général sprechen, Monsieur.«

»Krank.«

Er spuckte das Wort aus.

»Und wie erreiche ich ihn?«

»Wenn Sie nicht seine Frau sind: gar nicht. Und selbst wenn Sie es wären, seine Frau, meine ich, bin ich mir nicht sicher, ob er mit Ihnen sprechen will. Burn-out, sagt man. Obwohl ich nicht weiß, wie man in dieser Stadt Burn-out haben kann. Ist doch alles so langweilig hier.«

Er lachte, laut, kehlig.

»Wer sind Sie?«

»Commissaire Navarro. Ich vertrete ihn. In allen Angelegenheiten.«

»Wer ist Ihr Kollege?«

Der Blasse war still geblieben, wandte den Blick aber nicht eine Sekunde ab.

»Petit. Lieutenant Petit. Und wer sind Sie und Ihr blonder Beau?«

Ihre Stimme zeigte nicht eine Spur von Irritation.

»Wir sind von Europol. Sie wissen, warum wir hier sind.«

»Ja. In der Tat.«

Er stutzte, als er sie genauer betrachtete. Isaakson sah seinen Blick und fand ihn merkwürdig. Doch Navarro versuchte, mit...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2019
Reihe/Serie Die Profilerin und die Patin
Die Profilerin und die Patin
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Berlin • Bestseller • Den Haag • Ermittlerin • Europol • Frankreich • Frankreich-Thriller • Islam • Islamistischer Terror • Killlerin • Köchin • Kommissarin • korsische Mafia • Krimi • Krimi Frankreich • Krimi Provence • Krimis mit Kommissarin • Länderkrimi • Mafia • mafioso • Marseille • Marseille-Thriller • Politische Thriller • Politthriller • Profiler Thriller • Provence • Provence-Thriller • Radikalisierung • Schwestern • Spiegel-Bestseller-Autor • Starke Frauen • Terroranschlag • Terrorismus • Thriller • Thriller Action • Thriller deutsche Autoren • Thriller Frankreich • Thriller Politik • Thriller Rache • thriller reihe • Thriller-Reihe • Thriller-Serie • TOP 10 • Top Ten • Urlaubskrimi • Urlaubsthriller • weibliche Ermittlerin • weibliche Heldin • Weibliche Heldinnen • weiblicher Detektiv • weiblicher Ermitter • Zara von Hardenberg • Zwillinge • Zwillingsschwestern
ISBN-10 3-426-45524-2 / 3426455242
ISBN-13 978-3-426-45524-1 / 9783426455241
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