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George Sand - Gesammelte Werke -  George Sand

George Sand - Gesammelte Werke (eBook)

Romane und Geschichten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
2889 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-614-8 (ISBN)
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George Sand (1.7.1804-8.6.1876), eigentlich Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, war eine französische Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge veröffentlichte. Sie setzte sich durch ihre Lebensweise und mit ihren Werken sowohl für feministische als auch für sozialkritische Ziele ein. Null Papier Verlag

George Sand (1.7.1804-8.6.1876), eigentlich Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, war eine französische Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge veröffentlichte. Sie setzte sich durch ihre Lebensweise und mit ihren Werken sowohl für feministische als auch für sozialkritische Ziele ein.

George Sand (1.7.1804–8.6.1876), eigentlich Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, war eine französische Schriftstellerin, die neben Romanen auch zahlreiche gesellschaftskritische Beiträge veröffentlichte. Sie setzte sich durch ihre Lebensweise und mit ihren Werken sowohl für feministische als auch für sozialkritische Ziele ein.

Consuelo
I. Band
II. Band
Die Gräfin von Rudolstadt
Erster Teil.
Zweiter Teil.
Dritter Teil.
Vierter Teil.
Fünfter Teil.
Sechster Teil.
Siebter Teil.
Achter Teil.
Die Grille oder die kleine Fadette
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebtes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel.
Sechzehntes Kapitel.
Siebzehntes Kapitel.
Achtzehntes Kapitel.
Neunzehntes Kapitel.
Zwanzigstes Kapitel.
Einundzwanzigstes Kapitel.
Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Dreiundzwanzigstes Kapitel.
Vierundzwanzigstes Kapitel.
Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Achtundzwanzigstes Kapitel.
Neunundzwanzigstes Kapitel.
Dreißigstes Kapitel.
Einunddreißigstes Kapitel.
Zweiunddreißigstes Kapitel.
Dreiunddreißigstes Kapitel.
Vierunddreißigstes Kapitel.
Fünfunddreißigstes Kapitel.
Sechsunddreißigstes Kapitel.
Siebenunddreißigstes Kapitel.
Achtunddreißigstes Kapitel.
Neununddreißigstes Kapitel.
Die Marquise
I
II
III
Indiana
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebtes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel.
Sechzehntes Kapitel.
Siebzehntes Kapitel.
Achtzehntes Kapitel.
Neunzehntes Kapitel.
Zwanzigstes Kapitel.
Einundzwanzigstes Kapitel.
Zweiundzwanzigstes Kapitel.
Dreiundzwanzigstes Kapitel.
Vierundzwanzigstes Kapitel.
Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Siebenundzwanzigstes Kapitel.
Achtundzwanzigstes Kapitel.
Schluss.
Lavinia - Pauline - Kora
Vorrede
Lavinia
Pauline
Kora
Literaturverzeichnis
Index

Erster Teil.


1.

Ja, ja, Mes­de­moi­sel­les, schüt­teln Sie die Köp­fe so viel es Ih­nen be­liebt; die bes­te und folg­sams­te von al­len ist – doch nein! ich nen­ne sie nicht; denn sie ist in mei­ner Klas­se das ein­zi­ge be­schei­de­ne Kind, und ich will sie nicht an eine so sel­te­ne Tu­gend brin­gen, wel­che ich Ih­nen eben wün­sche …

In no­mi­ne Pa­tris er Fi­lii et Spi­ri­tus sanc­ti sang die Co­stan­za mit trot­zi­ger Mie­ne.

A­men, ant­wor­te­ten im Cho­re die üb­ri­gen jun­gen Mäd­chen.

– Bö­se­wicht! sag­te die Clo­rin­da, in­dem sie dem Sing­meis­ter ein hüb­sches bö­ses Ge­sicht mach­te und ihm mit dem Stie­le ih­res Fä­chers einen lei­sen Schlag auf die kno­chi­gen und ge­run­zel­ten Fin­ger gab, wel­che noch aus­ge­streckt auf der Cla­via­tur der Or­gel ru­he­ten.

– Kommt mit! sag­te der alte Pro­fes­so­re mit dem er­fah­re­nen und ru­hi­gen We­sen ei­nes Man­nes, wel­cher seit vier­zig Jah­ren sechs Stun­den täg­lich alle Lau­nen und Schel­me­rei­en ver­schie­de­ner Ge­ne­ra­tio­nen von weib­li­chen Zög­lin­gen zu be­ste­hen hat. Er steck­te sei­ne Bril­le in das Fut­te­ral und sei­ne Ta­baks­do­se in die Ta­sche, ohne nach dem ei­fern­den und spot­ten­den Schwar­me auf­zu­bli­cken. Wahr ist es den­noch, setz­te er hin­zu, je­nes wohl­ge­sit­te­te, lern­be­gie­ri­ge, flei­ßi­ge, gute Kind, von dem ich sag­te, das sind Sie nicht, Si­gno­ra Clo­rin­da; und Sie nicht, Si­gno­ra Co­stan­za; Sie auch nicht, Si­gno­ra Zu­li­et­ta; die Ro­si­na eben so we­nig; und die Mi­che­la noch we­ni­ger …

– Dann bin ich’s … Nein, ich!… – Gar nicht, ich! … – Ich! – Ich! – rie­fen mit ih­ren flö­ten­den oder schnei­den­den Stim­men fünf­zig Blon­di­nen und Brü­net­ten und war­fen sich wie ein Flug Mö­ven auf eine arme Mu­schel, die das eb­ben­de Meer auf dem Stran­de im Trock­nen zu­rück­ge­las­sen hat.

Die Mu­schel, näm­lich der Mae­stro (und für­wahr, kein tref­fen­de­res Gleich­nis lie­ße sich für ihn er­den­ken, mit sei­nen ecki­gen Be­we­gun­gen, sei­nen schil­lern­den Au­gen, sei­nen rot­ge­fleck­ten Ba­cken und be­son­ders sei­ner wei­ßen, sich in tau­send stei­fen, spit­zi­gen Löck­chen kräu­seln­den Per­rücke), der Mae­stro, sag’ ich, drei­mal wie­der auf die Or­gel­bank zu­rück­ge­drückt, so oft er sich er­hob um hin­weg­zu­ge­hen, aber im­mer ru­hig und un­er­schüt­tert, ganz wie eine von den Stür­men ge­wieg­te und ab­ge­här­te­te Mu­schel, ließ sich lan­ge bit­ten; dass er die­je­ni­ge sei­ner Schü­le­rin­nen nen­nen möch­te, wel­che er, mit sei­nen Lob­sprü­chen sonst so karg, dies­mal da­mit über­häuft hat­te. End­lich, in­dem er tat, als ob er den Bit­ten, die sei­ne Schlau­heit her­vor­ge­ru­fen, nur mit Wi­der­stre­ben wi­che, griff er nach dem Ma­gis­ter­sta­be, der ihm zum Takt­schla­gen diente, und trenn­te und teil­te mit­tels des­sel­ben sei­nen un­dis­zi­pli­nier­ten Hau­fen in zwei Rei­hen ab. End­lich schritt er zwi­schen die­sem dop­pel­ten Spa­lie­re leich­ter Köpf­chen hin­durch und blieb am Ende des Or­gel­cho­res vor ei­nem klei­nen We­sen ste­hen, das, die El­len­bo­gen auf die Knie ge­stützt, die Fin­ger in den Ohren, um nicht von dem Lärm ge­stört zu wer­den, sei­ne Auf­ga­be halb­laut, um nie­man­den zu stö­ren, ler­nend, und zu­sam­men­ge­bückt wie ein Äff­chen, auf ei­ner Stu­fe saß; mit fei­er­li­cher und tri­um­phie­ren­der Mie­ne blieb er ste­hen, den Fuß und den Arm vor­ge­streckt, wie Pa­ris der den Ap­fel reicht, hier nicht der Schöns­ten, aber der Folg­sams­ten.

– Con­sue­lo? die Spa­nie­rin? rie­fen in der ers­ten Über­ra­schung die jun­gen Cho­ris­tin­nen wie aus ei­nem Mun­de, dann brach ein all­ge­mei­nes, ho­me­ri­sches Ge­läch­ter aus und lock­te die Röte des Ver­drus­ses und des Zor­nes auf die ma­je­stä­ti­sche Stirn des Leh­rers. Die klei­ne Con­sue­lo, de­ren ver­stopf­te Ohren von der gan­zen Un­ter­re­dung nichts ge­hört hat­ten, und de­ren zer­streu­te Au­gen aufs Ge­ra­te­wohl um­her­blick­ten ohne et­was zu se­hen, so ver­tieft war sie in ihre Ar­beit, – Con­sue­lo merk­te An­fangs nicht im ge­rings­ten auf all den Tu­mult, und als sie end­lich die Auf­merk­sam­keit wahr­nahm, wel­che sie er­regt hat­te, ließ sie ihre Hän­de aus den Ohren auf ih­ren Schoß und ihr Heft von ih­rem Scho­ße auf die Erde fal­len; starr vor Er­stau­nen saß sie da, ver­wirrt nicht, doch ein we­nig er­schreckt, und zu­letzt stand sie auf und blick­te hin­ter sich, um zu se­hen, ob etwa dort ir­gend et­was Son­der­ba­res oder Lä­cher­li­ches wäre, das statt ih­rer zu ei­ner so lär­men­den Lus­tig­keit An­lass ge­ben moch­te.

– Con­sue­lo, sag­te der Mae­stro, in­dem er sie ohne wei­te­re Er­klä­rung bei der Hand nahm, komm her, mein gu­tes Kind, und sin­ge mir das Sal­ve Re­gi­na von Per­go­le­se, das du seit vier­zehn Ta­gen übst und wor­an die Clo­rin­de schon ein Jahr lernt.

Con­sue­lo ging, ohne zu ant­wor­ten, ohne Furcht, ohne Stolz, ohne Ver­le­gen­heit, mit dem Sing­leh­rer an die Or­gel; die­ser setz­te sich und gab mit tri­um­phie­ren­den Bli­cken sei­ner jun­gen Schü­le­rin den Ton an. Rein, ein­fach, ohne An­stren­gung sang Con­sue­lo und es klan­gen un­ter den tie­fen Wöl­bun­gen der Ka­the­dra­le hin die Töne der schöns­ten Stim­me, die je­mals dort er­schol­len war. Sie sang das Sal­ve Re­gi­na ohne sich des kleins­ten Ge­dächt­nis­feh­lers schul­dig zu ma­chen und ohne einen Ton zu wa­gen, der nicht un­ta­del­haft rein und voll ge­riet und im­mer am rech­ten Orte aus­ge­hal­ten oder los­ge­las­sen; sie folg­te nur ganz wil­len­los, aber mit der größ­ten Pünkt­lich­keit den An­wei­sun­gen, wel­che der ein­sich­ti­ge Leh­rer ihr ge­ge­ben hat­te, und führ­te mit ih­ren ge­wal­ti­gen Mit­teln die wohl­be­dach­ten und rich­ti­gen In­ten­tio­nen des treff­li­chen Man­nes aus; so leis­te­te sie mit der Uner­fah­ren­heit und Un­be­wusst­heit ei­nes Kin­des was wohl Kennt­nis, Fer­tig­keit und Be­geis­te­rung ei­ner vollen­de­ten Sän­ge­rin nicht voll­bracht hät­ten: sie sang mit Voll­kom­men­heit.

Recht gut, mein Kind, sag­te der alte Meis­ter, der mit sei­nem Lobe stets spar­sam war. Du hast mit Auf­merk­sam­keit stu­diert und du hast mit Be­wusst­sein ge­sun­gen. Das nächs­te Mal sollst du mir die Can­ta­te von Scar­lat­ti wie­der­ho­len, die ich dir ein­ge­übt habe.

Si, Si­gnor Pro­fes­so­re, ant­wor­te­te Con­sue­lo. Kann ich nun ge­hen?

– Ja, mein Kind. Mes­de­moi­sel­les, die Stun­de ist aus.

Con­sue­lo nahm ihre Hef­te, ih­ren Blei­stift und ih­ren klei­nen Fä­cher von schwar­zem Pa­pier, den ste­ten Beglei­ter der Spa­nie­rin wie der Ve­ne­zia­ne­rin, den sie zwar fast nie­mals brauch­te, aber im­mer bei sich hat­te, und tat das al­les in einen klei­nen Ko­ber. Dann ver­schwand sie hin­ter den Or­gel­pfei­fen, schlüpf­te be­händ wie ein Mäu­schen über die dunkle Trep­pe, die in die Kir­che hin­ab­führt, knie­te an dem Mit­tel­schiff vor­über­ei­lend einen Au­gen­blick nie­der, und eben als sie die Kir­che ver­las­sen woll­te, traf sie bei...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Reihe/Serie Gesammelte Werke bei Null Papier
Gesammelte Werke bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adel • Chopin • Elend • Glanz und Elend der Kurtisanen • Luxus • Mallorca • menschliche Komödie • Paris • Pigalle • Victor Hugo
ISBN-10 3-96281-614-3 / 3962816143
ISBN-13 978-3-96281-614-8 / 9783962816148
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