Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Das Snob-Buch -  William Makepeace Thackeray

Das Snob-Buch (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
356 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-596-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
0,99 inkl. MwSt
(CHF 1,00)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die einzelnen Kapitel, seinerzeit im Satiremagazin 'Punch' erschienen, zeugen von der essayistischen Meisterschaft des Autors, der in Deutschland (leider) nur für seine Romane 'Vanity Fair' und (vielleicht noch) 'Barry Lyndon' bekannt sein dürfte. Ist dieses Buch nun eine Anleitung zum Snob-Sein? Oder gar eine Warnung vor dem Verfall an demselbigen? Oder muss ein Snob letztlich jeden anderen Snob (und auch sich) mit heimlicher Verachtung strafen? Der Autor liefert kleine Häppchen eines Almanachs der höflichen Exzentrik in 46 Kapitel, die Titel tragen wie: 'Die Bewunderungssucht der Snobs', 'Über Geistliche Snobs' oder 'Literarische Snobs'. Ein Fazit seiner Anleitung: 'Nehmen wir schließlich an, Sie erwecken den Glauben, reicher und vornehmer zu sein, als Sie es in der Tat sind - so sind Sie eben ein Tischgesellschaftgebender Snob. O Gott, ich zittere, wenn ich daran denke, wie viele diese Zeilen nächsten Donnerstag lesen werden!' Null Papier Verlag

William Makepeace Thackeray (18.07.1811-24.12.1863) war ein britischer Schriftsteller und gilt neben Charles Dickens und George Eliot als bedeutendster englischsprachiger Romancier des Viktorianischen Zeitalters. Sein literarisches Meisterwerk 'Vanity Fair' (deutsch: 'Jahrmarkt der Eitelkeit') machte ihn endgültig zu einem angesehenen Autor.

William Makepeace Thackeray (18.07.1811–24.12.1863) war ein britischer Schriftsteller und gilt neben Charles Dickens und George Eliot als bedeutendster englischsprachiger Romancier des Viktorianischen Zeitalters. Sein literarisches Meisterwerk "Vanity Fair" (deutsch: "Jahrmarkt der Eitelkeit") machte ihn endgültig zu einem angesehenen Autor.

Vorbemerkungen
Erstes Kapitel - Einige scherzhafte Anekdoten über Snobs
Zweites Kapitel - Der Königliche Snob
Drittes Kapitel - Der Einfluss des Adels auf die Snobs
Viertes Kapitel - Der Hofbericht und sein Einfluss auf die Snobs
Fünftes Kapitel - Die Bewunderungssucht der Snobs
Sechstes Kapitel - Handelt von einigen achtbaren Snobs
Siebentes Kapitel - Handelt von weiteren achtbaren Snobs
Achtes Kapitel - Der Groß-Snob der City
Neuntes Kapitel - Handelt von einigen militärischen Snobs
Zehntes Kapitel - Militärische Snobs
Elftes Kapitel - Über Geistliche Snobs
Zwölftes Kapitel - Über Geistliche Snobs und Snobtum
Dreizehntes Kapitel - Über geistliche Snobs
Vierzehntes Kapitel - Über Universitäts-Snobs
Fünfzehntes Kapitel - Über Universitäts-Snobs
Sechzehntes Kapitel - Literarische Snobs
Siebzehntes Kapitel - Etwas über irische Snobs
Achtzehntes Kapitel - Gesellschaften-gebende Snobs
Neunzehntes Kapitel - Snobs bei Tisch
Zwanzigstes Kapitel - Fortsetzung der Betrachtungen über Tischgesellschaft-gebende Snobs
Einundzwanzigstes Kapitel - Einige Festland-Snobs
Zweiundzwanzigstes Kapitel - Fortsetzung der Betrachtungen über Festland-Snobs
Dreiundzwanzigstes Kapitel - Englische Snobs auf dem Festlande
Vierundzwanzigstes Kapitel - Handelt von einigen Snobs auf dem Lande
Fünfundzwanzigstes Kapitel - Ein Besuch bei einigen Snobs auf dem Lande
Sechsundzwanzigstes Kapitel - Handelt weiterhin von Snobs auf dem Lande
Siebenundzwanzigstes Kapitel - Ein Besuch bei einigen Snobs auf dem Lande
Achtundzwanzigstes Kapitel - Handelt von weiteren Snobs auf dem Lande
Neunundzwanzigstes Kapitel - Ein Besuch bei einigen Snobs auf dem Lande
Dreißigstes Kapitel - Über weitere Snobs auf dem Lande
Einunddreißigstes Kapitel - Nochmals ein Besuch bei einigen Snobs auf dem Lande
Zweiunddreißigstes Kapitel - Nachlese über allerlei Snobtümliches
Dreiunddreißigstes Kapitel - Ehe und Snobs
Vierunddreißigstes Kapitel - Ehe und Snobs
Fünfunddreißigstes Kapitel - Weiteres über Snobs und Ehe
Sechsunddreißigstes Kapitel - Nochmals Ehe und Snobs
Siebenunddreißigstes Kapitel - Klub-Snobs
Achtunddreißigstes Kapitel - Klub-Snobs
Neununddreißigstes Kapitel - Klub-Snobs
Vierzigstes Kapitel - Klub-Snobs
Einundvierzigstes Kapitel - Klub-Snobs
Zweiundvierzigstes Kapitel - Klub-Snobs
Dreiundvierzigstes Kapitel - Klub-Snobs
Vierundvierzigstes Kapitel - Klub-Snobs
Letztes Kapitel

Vorbemerkungen


Die Not­wen­dig­keit ei­ner Ab­hand­lung über die Sn­obs an der Hand der Ge­schich­te und durch treff­li­che Bei­spie­le er­läu­tert. Ich bin dazu aus­er­se­hen, ein sol­ches Buch zu schrei­ben. Ver­kün­dung mei­ner Be­ru­fung mit Wor­ten feu­ri­ger Be­red­sam­keit. Ich wei­se nach, dass die Welt all­mäh­lich für die­ses Werk und sei­nen Ver­fas­ser reif ge­wor­den ist. Sn­obs müs­sen stu­diert wer­den wie an­de­re Er­schei­nun­gen in der Na­tur­ge­schich­te auch. Sie bil­den einen Teil des »Schö­nen«. Sie sind in al­len Klas­sen zu fin­den – schla­gen­der Be­weis: Oberst Sno­bley.

*

Wir alle ha­ben wohl schon die Be­haup­tung ge­le­sen, de­ren Echt­heit ich mir aber durch­aus zu be­strei­ten er­lau­be, denn ich möch­te wirk­lich wis­sen, wel­che Grün­de für ihre Rich­tig­keit her­an­ge­zo­gen wer­den könn­ten, wir alle, sage ich, ha­ben be­reits den Vor­zug ge­habt, zu le­sen, dass, wenn die Not der Zeit und der Welt nach ei­nem Mann ver­langt, ein sol­cher auch ge­fun­den wird.

So wur­de zur Zeit der fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on (den Le­ser wird es si­cher­lich freu­en, dass ich so bald von ihr an­fan­ge), als es sich als un­ver­meid­lich er­wies, dem Volk ein Ab­führ­mit­tel ein­zu­ge­ben, Ro­be­spi­er­re ge­fun­den, eine al­ler­dings wi­der­li­che und ab­scheu­li­che Mix­tur, die gleich­wohl von dem Kran­ken be­gie­rig und schließ­lich zu sei­nem größ­ten Vor­teil hin­un­ter­ge­schluckt wur­de. So trat, als es nö­tig wur­de, John Bull1 aus Ame­ri­ka her­aus­zu­wer­fen, Wa­shing­ton auf den Schau­platz und ent­le­dig­te sich die­ser Auf­ga­be zu al­ler Bei­fall. So er­schi­en, als der Graf von Ald­bo­rough sich un­päss­lich fühl­te, Pro­fes­sor Hol­lo­way mit sei­nen Pil­len und heil­te, wie es in sei­nen An­zei­gen heißt, sei­ne Lord­schaft usw. usw. … Un­zäh­li­ge Bei­spie­le könn­ten da­für her­an­ge­zo­gen wer­den, dass, wenn ein Volk sich in größ­ter Not be­fin­det, auch die Hil­fe am nächs­ten ist, ge­ra­de wie im Pup­pen­spiel (die­ser Welt im klei­nen), wo dem Hans­wurst, wenn er ir­gend et­was, etwa eine Wärm­fla­sche, einen Pum­pen­schwen­gel, eine Gans oder einen Muff, braucht, im­mer ge­ra­de das Ge­wünsch­te aus den Ku­lis­sen zu­fliegt.

Wei­ter – wenn Men­schen et­was un­ter­neh­men wol­len, so ver­ste­hen sie es stets, ihr Be­gin­nen als eine ab­so­lu­te Welt­not­wen­dig­keit hin­zu­stel­len, die nach Aus­füh­rung schreit. Han­delt es sich zum Bei­spiel um eine neue Bahn, dann wird die Di­rek­ti­on si­cher be­kannt­ge­ben: »Eine en­ge­re Ver­bin­dung zwi­schen Ba­thers­hins und Der­ry­na­ne-Beg ist im In­ter­es­se der Zi­vi­li­sa­ti­on un­be­dingt nö­tig und ent­spricht auch dem stets wie­der­keh­ren­den Ver­lan­gen des großen iri­schen Vol­kes.« Oder es steht die Grün­dung ei­ner Zei­tung in Fra­ge. Da wird die An­kün­di­gung etwa so lau­ten: »Jetzt, wo die Kir­che in Ge­fahr ist, wo wil­der Fa­na­tis­mus und ab­scheu­li­cher Un­glau­ben sie be­droht, wo der Je­sui­tis­mus sie zu un­ter­gra­ben sucht und sie durch Spal­tun­gen im In­ne­ren sich na­he­zu selbst ver­nich­tet, ist ein all­ge­mei­ner Schrei – das ge­quäl­te Volk hat sei­ne sehn­süch­ti­gen Bli­cke nach dem Aus­land ge­rich­tet – nach ei­nem Meis­ter und Füh­rer laut ge­wor­den. Ein Ve­rein, dem Geist­li­che und Bür­ger der Stadt an­ge­hö­ren, hat sich in die­ser Stun­de der Ge­fahr ge­bil­det und hat die Grün­dung ei­nes Blat­tes un­ter dem Na­men ›Der Kir­chen­die­ner‹ be­schlos­sen usw. usw.« Hieraus er­hellt we­nigs­tens das eine un­wi­der­leg­lich: Was das Pub­li­kum ver­langt, er­hält es auch, und um­ge­kehrt: Das Pub­li­kum be­sitzt be­reits et­was, dann hat es auch Ver­lan­gen da­nach.

Lan­ge habe ich die Über­zeu­gung mit mir her­um­ge­tra­gen, dass ich ein Werk ver­fas­sen müss­te – ich bit­te, »Werk« groß zu schrei­ben –, dass ich einen Zweck zu er­fül­len hät­te, etwa wie Cur­ti­us, der mit sei­nem Ross in den Ab­grund setz­te, dass ich ein großes so­zia­les Übel zu ent­hül­len und zu hei­len hät­te. Die­se Über­zeu­gung ver­folg­te mich Jah­re hin­durch. Sie pack­te mich mit­ten im Ver­kehr der Stra­ße, sie setz­te sich zu mir in die stil­le Stu­dier­stu­be, sie ließ sich ver­neh­men, wenn ich mein Glas an der Fest­ta­fel er­hob, sie ver­folg­te mich auch im Ge­trie­be von Rot­ten Row, sie folg­te mir so­gar in frem­de Län­der. Am stei­ni­gen Stran­de Brightons und im San­de von Mar­ga­te über­tön­te die Stim­me das Rol­len der See. Sie ver­steck­te sich selbst in mei­ne Nacht­müt­ze und flüs­ter­te mir zu: »Schlä­fer, wa­che auf, dein Werk ist noch im­mer nicht be­gon­nen.« Im vo­ri­gen Jah­re weil­te ich beim Mond­schein im Ko­los­se­um und hör­te wie­der die fei­ne ein­dring­li­che Stim­me spre­chen: »Smith oder Jo­nes, mein bra­ver Jun­ge, das ist ja al­les sehr schön, aber du soll­test ei­gent­lich zu Hau­se sit­zen und an dei­nem großen Werk über die Sn­obs schrei­ben.«

Wenn je­mand einen der­ar­ti­gen Ruf in sei­nem In­ne­ren ver­nimmt, so wäre je­der Ver­such, ihn zu über­hö­ren, eine Ver­kehrt­heit. Er muss zu den Völ­kern spre­chen, er muss sein In­ners­tes um­keh­ren, wie Ja­mes sa­gen wür­de, oder dar­an er­sti­cken und ster­ben.

»Fühlst du denn nicht«, habe ich oft Ihrem er­ge­bens­ten Die­ner in Ge­dan­ken zu­ge­ru­fen, »fühlst du nicht, wie du nach und nach für dei­ne große Ar­beit reif ge­wor­den bist und wie du nun un­wi­der­steh­lich zu ihr hin­ge­zo­gen wirst?« Zu­erst wur­de die Welt ge­schaf­fen, da­nach fol­ge­rich­tig die Sn­obs! Sie wa­ren seit Jahr­tau­sen­den da und blie­ben den­noch eben­so un­ent­deckt wie Ame­ri­ka. Aber auf ein­mal, in­gens pa­te­bat tel­lus, wur­de die Mensch­heit dun­kel ge­wahr, dass ein sol­ches Ge­schlecht wirk­lich exis­tier­te. In­des­sen erst vor un­ge­fähr fünf­und­zwan­zig Jah­ren kam der so be­zeich­nen­de ein­sil­bi­ge Name auf und hat sich mit glei­cher Schnel­lig­keit wie die Ei­sen­bah­nen über ganz Eng­land ver­brei­tet. Heu­te sind Sn­obs ge­kannt und an­er­kannt in un­se­rem Rei­che, in dem, wie ich ge­lernt habe, die Son­ne nie­mals un­ter­geht. Der »Punch«2 er­scheint ge­ra­de zur rech­ten Zeit, um ihre Ge­schich­te auf­zu­zeich­nen, und der ei­gens hier­für prä­des­ti­nier­te Mann ist zur Stel­le, um die­se Ge­schich­te im »Punch« zu schrei­ben.

Ich habe (und zu die­ser Gabe gra­tu­lie­re ich mir selbst aus tiefs­ter, dank­bars­ter See­le), ich habe einen ent­schie­de­nen Blick für Sn­obs. Wenn das Wah­re schön ist, so ist es schön, so­gar das We­sen der Sn­obs zu stu­die­ren, ih­rer Ge­schich­te nach­zu­spü­ren, so wie ge­wis­se klei­ne Hun­de in Hamps­hi­re Trüf­feln auf­stö­bern; so ist es schön, Schäch­te in die Ge­sell­schaft zu boh­ren, um auf rei­che Adern von Snob-Erz zu sto­ßen. Das Snob­tum gleicht dem Tode in dem Ver­se des Horaz, den Sie hof­fent­lich noch nie ge­hört ha­ben und der also lau­tet: »Er pocht glei­cher­wei­se an die Tür der Ar­men, wie er an den Palast­pfor­ten der Kai­ser rüt­telt.« Es wäre ein großer Irr­tum, über Sn­obs ober­fläch­lich ur­tei­len und...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Übersetzer Heinrich Conrad
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Schlagworte Adel • Barry Lyndon • Eitelkeit • Jahrmarkt der Eitelkeiten • Klerus • Nobel • Punch • spleen • Vanity Fair
ISBN-10 3-96281-596-1 / 3962815961
ISBN-13 978-3-96281-596-7 / 9783962815967
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich