Perry Rhodan - Das größte Abenteuer (eBook)
848 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-490598-3 (ISBN)
Andreas Eschbach war schon in jungen Jahren ein großer Perry-Rhodan-Fan und hat inzwischen sechs Gastromane über den Erben des Universums verfasst. Er studierte Luft- und Raumfahrttechnik, war in der EDV-Branche tätig und lebt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne. Sein Durchbruch gelang ihm mit »Das Jesus Video«, seither wurden seine Romane (»Eine Billion Dollar«, »Ausgebrannt«, »NSA«) sämtlich Bestseller. Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und im In- und Ausland mit Preisen ausgezeichnet.
Andreas Eschbach war schon in jungen Jahren ein großer Perry-Rhodan-Fan und hat inzwischen sechs Gastromane über den Erben des Universums verfasst. Er studierte Luft- und Raumfahrttechnik, war in der EDV-Branche tätig und lebt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne. Sein Durchbruch gelang ihm mit »Das Jesus Video«, seither wurden seine Romane (»Eine Billion Dollar«, »Ausgebrannt«, »NSA«) sämtlich Bestseller. Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und im In- und Ausland mit Preisen ausgezeichnet.
Eschbach gelingt die Mischung aus realer Geschichte und fiktiver (damaliger) Zukunft sehr gut.
Andreas Eschbachs ultrafetter – und doch höchst vergnüglich zu lesender – Wälzer [...] schließt [...] eine erstaunliche Lücke.
Für die Fans von Perry Rhodan ist dieser Roman ebenso unverzichtbar wie für die Freunde von Andreas Eschbach!
Eschbach ist ein spannendes, manchmal poetisches, auch für Nicht-Fans lesbares Buch gelungen, das sich gekonnt zwischen Entwicklungs-, Historien-, und Science-Fiction-Roman bewegt.
Eschbach liefert nun mit einem großen Roman außerhalb der Reihe die Vorgeschichte des jungen Perry.
Andreas Eschbach, ein Vielschreiber vor dem galaktischen Herrn, aber gleichzeitig auch einer der besseren europäischen Science-Fiction-Autoren.
Ein Muss für eingeschworene Fans und für alle anderen eine unwiderstehliche Einladung in die Zukunft von einst.
Das Potenzial, die Serie zumindest in den Fokus vieler Nichtfans zu rücken, hat ›Das größte Abenteuer‹ aus mehreren Gründen.
Felicitas Hoppe […] schreibt so wortmächtig, fintenreich und fabulierfreudig wie nur wenige im deutschen Sprachraum.
Empfehlung, nicht nur für PR-Fans! (...) Selbst 800+ Seiten können wie im Flug vergehen!
3
Nach einem herrlichen, langen Sommer brach, heißersehnt, der erste Schultag an. Ein Wermutstropfen war, dass es weder Mom noch Dad einrichten konnten, dabei zu sein; beide hatten Briefe voller Glückwünsche (und Ermahnungen, wie es Eltern nun einmal nicht lassen können) geschrieben, die Onkel Karl feierlich vorlas. Dad hatte außerdem eine kleine Blechdose mitgeschickt, in der sich ein seltsames asiatisches Konfekt befand, das sehr süß schmeckte und dessen Genuss sich Perry sorgsam so einteilte, dass es fast eine Woche lang überlebte. Danach diente die bunte Blechdose als Aufbewahrungsort für dies und das, was ein Schuljunge unterwegs eben so fand und als aufbewahrenswert einstufte.
Tante Laura begleitete ihn bis an die Straße, wo der gelbe Schulbus hielt, der morgens alle Schüler aus der Umgebung einsammelte und nachmittags wieder zurückbrachte. In der Schule saß Perry dann mit zwei Dutzend anderen Kindern in einem Raum, wo sie lesen, schreiben und rechnen lernten, außerdem die Nationalhymne zu singen (wobei sich offenbarte, dass Musikalität nicht zu den herausragendsten Eigenschaften Perry Rhodans zählt) und jeden Morgen den Fahneneid aufzusagen. Bisweilen hatten sie auch Turnunterricht, bei dem es meistens um gymnastische Übungen ging, die Perry nicht schlecht gefielen, wenngleich er mit den Ermahnungen der Lehrerin, die immer wieder rief: »Eleganter, Perry, eleganter!« nichts anzufangen wusste.
Das eigentliche Lernen fiel ihm nicht schwer. Sein Hauptinteresse galt dem Lesen (worin er sich vom Verfasser dieser Zeilen deutlich unterscheidet, der vom ersten Schultag an der Faszination der Zahlen verfiel), und nachdem er das Prinzip der Buchstaben durchschaut hatte, brachte er sich den Rest vollends selbst bei, was insgesamt nur wenige Wochen in Anspruch nahm. Hilfreich hierbei war, dass er, als er zusammen mit den anderen Schulanfängern die Umgebung der Schule erkundete und dabei in den Laden geriet, in dem man Taschengeld in Süßigkeiten umtauschen konnte, dort ein Heft der Comicserie »Superman« entdeckte und sofort kaufte. Es kostete 10 Cent, genau so viel Geld, wie Perry besaß. Aber es war jeden Cent wert! Man musste nur ganz wenig lesen, den Rest der Geschichte erzählten die Bilder!
Perry arbeitete dieses Heft (es ging um »Hitze Horror«, den »Mann mit dem Krückstock« und dergleichen) von vorne bis hinten durch, lernte es quasi auswendig und lauerte danach auf das Erscheinen des nächsten Heftes. Der Süßwarenindustrie war er als Kunde verlorengegangen, stattdessen wanderte sein Taschengeld von nun an in die Kassen des Verlags National Publications.
Es blieb ihm nicht verborgen, dass sich viele seiner Mitschüler mit dem Lernen und Begreifen schwerer taten als er, so dass die Lehrerin zu vielen für Perry langweiligen Wiederholungen gezwungen war. Seine eigenen Versuche, den Betreffenden beim Lernen zu helfen, damit es baldmöglichst mit interessanteren, neuen Dingen weitergehen konnte, waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt und stießen wohl auch nicht in jedem Fall auf Akzeptanz.
Seine langsam wachsende Superman-Sammlung entpuppte sich als weitaus besserer Anknüpfungspunkt für die Entstehung von Freundschaften, denn man konnte diese Hefte tauschen, konnte einander besuchen, um in der beispielsweise von älteren Brüdern ererbten Sammlung zu schmökern, und dergleichen mehr. Auch war Superman ja nicht der einzige Held im Universum der Comics, lediglich der einzige, den der Laden bei der Schule feilbot: Daneben gab es noch Flash, den roten Blitz, Batman, den düsteren Rächer, und Green Lantern mit seinem magischen Ring, der alle 24 Stunden mit neuer Energie aufgeladen werden musste. Dennoch blieb Perry Superman der liebste Held, nicht zuletzt, weil dieser von einem anderen Stern stammte und immer mal wieder Ausflüge in den Weltraum unternahm.
Es ergab sich auch, dass Perry seinen Mitschülern von dem Erdglobus erzählte, den sein Vater ihm geschenkt hatte, und von seiner Überzeugung, dass es noch andere Planeten gab, die Menschen eines Tages besuchen würden. Diese Erzählungen müssen auf allgemeines Interesse gestoßen sein, jedenfalls finden sich in dem von der Schulleiterin Alice Reid geführten Schultagebuch jener Jahre mehrere Einträge, die schildern, wie sich auf dem Schulhof eine Gruppe Kinder um Perry Rhodan schart, um seinen Erzählungen von Weltraumflügen zu lauschen.
Doch so prägend die jungen Jahre auch sein mögen, das eigene Gedächtnis behandelt sie oft stiefmütterlich: Trotz dieses, sagen wir, Publikumserfolges kann sich der erwachsene Rhodan nicht einmal mehr an alle Namen seiner damaligen Mitschüler erinnern. Er erinnert sich an einen Jack, der einen großen, flauschigen Hund besaß und den er als klein und frech beschreibt, an einen Marty, den einzigen Jungen mit Brille in der Klasse, und an eine Jenny, die Zöpfe und karierte Kleider trug und immer einen vorlauten Spruch auf Lager hatte.
Zieht man die noch erhaltenen Schuldokumente aus jener Zeit zu Rate (was der Verfasser dieses Berichts zu tun auf sich genommen hat), so scheint es, dass die Erzählungen des jungen Perry Rhodan durchaus bleibenden Eindruck auf manche seiner Mitschüler gemacht haben. Bei besagtem »Jack« kann es sich eigentlich nur um Jack D. McDonald gehandelt haben, den späteren ersten Vorsitzenden der amerikanischen Rhodanisten, »Marty« war höchstwahrscheinlich niemand anders als Martin Brewer, einer der ersten Studenten für Hypertechnik an der Universität von Terrania City, und der Name »Jenny« passt nur auf Jennifer Mannheimer, die erste Farmerin, die in Wisconsin eine außerirdische Pflanze angebaut hat, das Ferronische Fettgras nämlich, das unter Erdschwerkraft überaus prächtig gedeiht, von Kühen geliebt wird und der Milch einen sehr typischen Geschmack verleiht (von dem die Ferronen selber nichts haben, da die Milch irdischer Kühe für sie latent giftig ist).
Während Perry Rhodan im friedlichen Norden von Wisconsin, in der Nähe der Großen Seen, seine ersten Schuljahre absolvierte, wurde in vielen Teilen der Erde erbittert Krieg geführt. Der Verlauf des Zweiten Weltkriegs ist überaus gründlich dokumentiert und kann bei Interesse in einer Vielzahl von Büchern über altterranische Geschichte nachgelesen werden, weswegen wir uns eine Repetition an dieser Stelle ersparen. Es sei nur so viel gesagt, dass es ein gigantisches Ringen war zwischen einer Macht, die an Brutalität und Verruchtheit den Meistern der Insel in nichts nachstand, und dem Rest der Welt, der alle nur verfügbaren Kräfte aufbringen musste, um letzten Endes zu obsiegen – ein Sieg, der mit Millionen Toten erkauft war und zum Zeitpunkt der hier geschilderten Ereignisse noch in weiter und überaus ungewisser Zukunft lag.
Auf einen Aspekt dieses Krieges müssen wir jedoch eingehen, da er Ausgangspunkt von Entwicklungen ist, die auch unseren Helden direkt betreffen sollten. Denn der Krieg, dem man ja nachsagt, der Vater aller Dinge zu sein, führte in diesem Fall auch zur Konstruktion der ersten annähernd weltraumflugtauglichen Großrakete.
Schon vor Beginn des Krieges hatte das Deutsche Reich nicht nur auf schiere militärische Macht gesetzt, sondern auch die technische Entwicklung von neuen Waffensystemen aller Art, insbesondere von Flugzeugen, mit aller Energie vorangetrieben. Eines dieser Projekte fand in der auf der Ostseeinsel Usedom gelegenen Heeresversuchsanstalt Peenemünde statt und verfolgte das Ziel, eine Rakete zu entwickeln, die imstande sein sollte, eine Tonne Sprengstoff zielgenau über eine Entfernung von mindestens 250 Kilometern zu befördern. Leiter dieses Unterfangens war ein gewisser Wernher von Braun, ein aus Ostpreußen stammender Ingenieur, der mit einer theoretischen Arbeit über die Konstruktion von Flüssigkeitsraketen promoviert hatte.
Die ersten Versuche waren das, was man gemeinhin Fehlschläge nennt: Die erste Rakete, »Aggregat 1« genannt, explodierte beim ersten Startversuch, das zweite Modell, »Aggregat 2«, flog zwar, geriet aber nach Brennschluss ins Trudeln und stürzte ungesteuert ab, und so weiter.
Doch wie alle Erfinder wissen, sind Fehlschläge nur notwendige Stufen auf dem Weg zum Erfolg. Jeder Fehlschlag brachte wichtige Erkenntnisse, die schließlich in der Entwicklung von »Aggregat 4« – kurz A-4 genannt – mündeten, einer Rakete, die im März 1942 erstmals getestet wurde. Am 3. Oktober 1942, also ungefähr um die Zeit herum, als der sechsjährige Perry Rhodan sich das zweite Superman-Heft kaufte, gelang in Usedom ein Start, bei dem eine A-4 mit fast fünffacher Schallgeschwindigkeit bis auf eine Höhe von 84 Kilometern aufstieg. Keine zwei Jahre später, am 20. Juni 1944, flog eine A-4 bis in eine Höhe von 174 Kilometern und war damit das erste von Menschenhand geschaffene Objekt, das den Weltraum erreicht hatte.
Eine A-4-Rakete war 14 Meter hoch, wog 13,5 Tonnen und bestand aus rund 20000 Teilen. In der Spitze war der Gefechtskopf untergebracht, der mit etwa 740 Kilogramm Nutzlast immer noch leicht unter der Zielvorgabe lag. Dahinter befand sich die Steuerung, deren wesentlichstes Element ein Kreisel war, gefolgt von den Treibstofftanks, die den größten Teil des Rumpfes beanspruchten, und schließlich dem eigentlichen Triebwerksteil:...
Erscheint lt. Verlag | 27.2.2019 |
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Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
Schlagworte | Alexander Gerst • Astro-Alex • Astronaut • Bemannte Raumfahrt • Cape Canaveral • cape kennedy • Cixin Liu • Deutsche Science Fiction • deutsche SF • Frank Schätzing • Geschichte der USA • John F. Kennedy • Kennedy Space Center • Kosmonaut • Martin Luther King • Mondlandung • Perry Rhodan • Planeten • Rakete • Rassentrennung • Raumfahrt • Science Fiction • science fiction bestseller • SF • SF-Literatur • SF-Romane • Space Opera • Studentenbewegung • Testpilot • USA • Weltraum |
ISBN-10 | 3-10-490598-3 / 3104905983 |
ISBN-13 | 978-3-10-490598-3 / 9783104905983 |
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