Die Liebe kennt keine Zeit (eBook)
288 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-1824-0 (ISBN)
Brian L. Weiss ist ein anerkannter Psychiater mit Abschlüssen in Columbia und Yale, einer Professur in Miami und zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Nach dem Studium der Psychologie und Medizin machte er schnell Karriere als Leiter der psychologisch-pharmakologischen Abteilung der Universitätsklinik Miami. Bereits wenige Jahre später wurde er zum Chefarzt der psychiatrischen Abteilung eines großen Krankenhauses berufen. In seiner Praxis hatte er Hunderte von Patienten mit Psychopharmaka und konventionellen psychotherapeutischen Methoden behandelt, bis ein Fall sein Weltbild von Grund auf veränderte. Parallel zur erfolgreichen Behandlung seiner Patienten entwickelte sich Brian Weiss vom konventionellen Schulpsychiater zum Verfechter der Seelenwanderung. Heute beschäftigt er sich ausschließlich mit Reinkarnationstherapie und erzielt damit außergewöhnliche Erfolge.
Brian L. Weiss ist ein anerkannter Psychiater mit Abschlüssen in Columbia und Yale, einer Professur in Miami und zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Nach dem Studium der Psychologie und Medizin machte er schnell Karriere als Leiter der psychologisch-pharmakologischen Abteilung der Universitätsklinik Miami. Bereits wenige Jahre später wurde er zum Chefarzt der psychiatrischen Abteilung eines großen Krankenhauses berufen. In seiner Praxis hatte er Hunderte von Patienten mit Psychopharmaka und konventionellen psychotherapeutischen Methoden behandelt, bis ein Fall sein Weltbild von Grund auf veränderte. Parallel zur erfolgreichen Behandlung seiner Patienten entwickelte sich Brian Weiss vom konventionellen Schulpsychiater zum Verfechter der Seelenwanderung. Heute beschäftigt er sich ausschließlich mit Reinkarnationstherapie und erzielt damit außergewöhnliche Erfolge.
Kapitel 3
So lang ist's her! Und ich bin noch immer dieselbe Margaret.
Es sind doch nur unsere Leben, die altern.
Wir sind dort, wo Jahrhunderte vergehen wie Sekunden und auch nach tausend Leben öffnen sich erneut unsere Augen.Eugene O'Neill
Vor meinen Erfahrungen mit Catherine hatte ich nicht das Geringste von der Rückführungstherapie gehört. So etwas wurde zu meiner Zeit an der medizinischen Fakultät von Yale nicht gelehrt, und auch nirgendwo sonst, wie ich feststellen musste. Ich kann mich noch lebhaft an das erste Mal erinnern. Ich hatte Catherine die Anweisung gegeben, in der Zeit zurückzureisen, weil ich hoffte, auf traumatische Kindheitserlebnisse zu stoßen, die entweder unterdrückt oder vergessen worden waren. Ich hatte das Gefühl, hier seien die Ursachen für ihre gegenwärtigen Ängste und Depressionssymptome zu finden. Bei der therapeutischen Sitzung in der vorangegangenen Woche hatten wir zum ersten Mal Hypnose angewandt. Catherine hatte sich ungeheuer detailliert und mit beträchtlicher emotionaler Anteilnahme an verschiedene Traumata ihrer Kindheit erinnert. Üblicherweise setzt bei einer solchen Therapie nach dem emotional belasteten Durchleben vergessener Traumata ein Prozess ein, den man Katharsis nennt, während dem die Patienten sich zu erholen beginnen. Catherines Symptome hielten sich jedoch hartnäckig, und ich vermutete, dass wir noch weitere unterdrückte Kindheitserinnerungen aufzudecken hatten. Danach sollte sich ihr Zustand eigentlich bessern. Vorsichtig führte ich Catherine zurück in das Alter von zwei Jahren, aber sie stieß auf keine weiteren signifikanten Erinnerungen. Entschlossen und unmissverständlich wies ich sie daraufhin an: »Geh zurück in die Zeit, in der die Symptome entstanden.« Ihre Antwort war für mich ein großer Schock. »Ich sehe weiße Stufen, die hinauf zu einem Gebäude führen, einem großen weißen Gebäude mit Säulen, vorne ist es offen. Es gibt keine Türen. Ich trage ein langes Kleid …einen Sack aus grobem Material. Ich habe langes blondes Haar, das zu einem Zopf geflochten ist.« Sie hieß Aronda und war eine junge Frau, die vor fast viertausend Jahren gelebt hatte. Sie starb ganz plötzlich bei einer Überschwemmung oder Sturmflut, die das Dorf, in dem sie lebte, zerstört hatte. »Bäume werden von großen Wellen umgeknickt. Es gibt keinen Ort, an den man sich flüchten könnte. Es ist kalt, das Wasser ist kalt. Ich muss mein Baby retten, aber ich kann es nicht … kann es einfach nur festhalten. Ich ertrinke, das Wasser erstickt mich. Ich kann nicht atmen, nicht schlucken … Salzwasser. Mein Baby wird mir aus den Armen gerissen.« Catherine hatte während dieser tragischen Erinnerung schwer geatmet und nach Luft geschnappt. Plötzlich entspannte sich ihr Körper vollkommen, und ihr Atem ging wieder leicht und gleichmäßig.
»Ich sehe Wolken … Mein Baby ist bei mir. Und andere aus meinem Dorf. Ich sehe meinen Bruder.« Sie ruhte sich aus. Dieses Leben war zu Ende. Obwohl weder sie noch ich an frühere Leben glaubten, wurden wir beide auf dramatische Art und Weise Zeugen einer Erinnerung aus einem uralten, längst vergangenen Leben. Es war unglaublich: Ihre lebenslange Angst vor dem Ersticken oder Ertrinken war tatsächlich nach dieser einen Sitzung verschwunden. Ich wusste, dass Einbildung oder Phantasie solche tiefgehenden, festverankerten chronischen Symptome nicht heilen konnten.
Die kathartische Erinnerung konnte es. Woche für Woche erinnerte sich Catherine nun an weitere frühere Leben. Ihre Symptome verschwanden. Sie wurde geheilt, ohne Anwendung irgendeiner Medizin. Gemeinsam hatten wir die heilende Kraft der Rückführungstherapie entdeckt.
Aufgrund meiner Skepsis und der strengen wissenschaftlichen Ausbildung durchlebte ich eine schwierige Zeit, ehe ich die Vorstellung früherer Leben akzeptierte. Zwei Faktoren beseitigten meine Skepsis, der eine ganz schnell und hochemotional, der andere allmählich und intellektuell.
Bei einer Sitzung hatte Catherine sich gerade an ein längst vergangenes Leben erinnert, an den Tod durch eine Epidemie, die das Land heimsuchte. Sie befand sich immer noch in einer tiefenhypnotischen Trance und war sich bewusst, dass sie über ihrem Körper schwebte und von einem wunderschönen Licht angezogen wurde. Sie begann zu sprechen.
»Man sagt mir, es gäbe viele Götter, denn Gott ist in jedem von uns.« Dann erzählte sie mir sehr private Details über Leben und Tod meines Vaters und meines kleinen Sohnes. Beide waren vor Jahren, weit weg von Miami, ganz unerwartet gestorben. Catherine, die als Laborantin am Mount Sinai Krankenhaus arbeitete, wusste nicht das Geringste von den beiden. Es gab niemanden, der ihr diese Details mitgeteilt haben konnte. Es gab keinen Ort, an dem sie diese Informationen hätte einsehen können. Ihre Angaben waren aber verblüffend exakt. Ich war schockiert und erstarrte, als sie diese verborgenen, geheimen Wahrheiten enthüllte.
»Wer«, fragte ich sie, »Wer ist da? Wer erzählt Ihnen diese Dinge?« – »Die Meister«, flüsterte sie, »die Meisterwesen sagen es mir. Sie erzählen mir, ich hätte achtundsechzigmal in einem physischen Körper gelebt.« Catherine beschrieb die Meister später als hochentwickelte Seelen, die in ihrem jetzigen Zustand körperlos waren und die durch sie zu mir sprechen konnten. Durch sie erhielt ich ungewöhnliche und tiefgehende Informationen und Einsichten. Catherine hatte keine Ausbildung in Physik oder Metaphysik. Das Wissen, das die Meister übermittelten, überstieg Catherines intellektuelle Möglichkeiten. Sie wusste nichts von Ebenen, Dimensionen und Schwingungen. Trotzdem beschrieb sie im tiefen Zustand der Trance diese komplexen Phänomene. Darüber hinaus überstiegen auch die Poesie ihrer Worte und Gedanken sowie die philosophischen Folgerungen dieser Aussagen ihre Möglichkeiten. Catherine hatte noch nie so gesprochen. Wenn ich ihr zuhörte, wie sie die Vorstellungen der Meister wiedergab, konnte ich eine andere, eine höhere Macht spüren, die mit ihrem Geist und mit ihren Stimmbändern rang, um diese Gedanken in Worte umzusetzen, die ich verstehen konnte.
Im Lauf ihrer weiteren therapeutischen Sitzungen übermittelte Catherine noch viele Botschaften der Meister. Wundervolle Verkündigungen über das Leben und den Tod, über spirituelle Dimensionen und den Sinn unseres irdischen Daseins. Mein Erwachen hatte begonnen. Meine Skepsis schwand.
Ich erinnere mich an folgenden Gedanken: »Da sie in Bezug auf meinen Vater und meinen Sohn die Wahrheit gesagt hat, könnte sie dann nicht auch recht haben, was frühere Leben, Reinkarnation und die Unsterblichkeit der Seele betrifft?« Ich glaube, ja. Die Meister sprachen auch von früheren Leben.
»Wir wählen, wann wir in die physische Ebene eintreten und wann wir sie wieder verlassen. Wir wissen, wann unsere Zeit abgelaufen ist, und du akzeptierst deinen Tod. Denn du weißt, dass es nichts mehr aus diesem Leben herauszuholen gibt. Wenn du Zeit hast, dich auszuruhen und deine Seele mit neuer Energie zu füllen, wird dir erlaubt, deinen Wiedereintritt in den physischen Zustand zu bestimmen. Die, die zögern und sich ihrer Rückkehr dorthin nicht sicher sind, können die Gelegenheit verpassen: die Chance, zu erfüllen, was ihnen aufgetragen wurde, wenn sie sich auf der physischen Ebene befinden.« Seit meiner Erfahrung mit Catherine habe ich mehr als tausend Patienten persönlich in ihre früheren Leben zurückgeführt. Wenige, sehr wenige von ihnen konnten die Ebene der Meister erreichen. Trotzdem habe ich bei den meisten dieser Menschen erstaunliche klinische Fortschritte beobachten können. Ich habe Patienten gesehen, die sich an einen Namen aus einem ihrer vergangenen Leben erinnerten und später in alten Dokumenten Beweise für die Existenz dieser Person fanden und somit die Details aus ihrer Erinnerung bestätigen konnten. Einige Patienten haben sogar die Gräber ihrer eigenen früheren physischen Körper gefunden. Ich hatte Patienten, die während der Rückführung phasenweise in der Lage waren, Sprachen zu sprechen, die sie nie erlernt hatten, ja, die sie in ihrem gegenwärtigen Leben sogar noch nie gehört hatten. Ich habe auch einige Kinder untersucht, die diese Fähigkeit, die als Xenoglossie bekannt ist, unvermittelt an den Tag legten.
Ich habe die Untersuchungsergebnisse anderer Wissenschaftler gelesen, die selbstständig die Rückführungstherapie anwenden und über Resultate berichten, die den meinen sehr ähnlich sind.
Wie ich in meinem zweiten Buch, Die zahlreichen Leben der Seele, detailliert beschrieben habe, kann diese Therapie vielen unterschiedlichen Patienten von Nutzen sein, besonders solchen mit emotionalen und psychosomatischen Störungen. Die Rückführungstherapie ist aber auch beim Erkennen und Bekämpfen destruktiver Verhaltensmuster wie Drogen oder Alkoholmissbrauch und bei Beziehungsproblemen anwendbar.
Viele meiner Patienten riefen sich Verhaltensweisen, Traumata und gewalttätige Beziehungen ins Gedächtnis zurück, die nicht nur in ihren früheren, sondern auch im gegenwärtigen Leben vorkommen. Eine Patientin zum Beispiel erinnerte sich an ihren gewalttätigen Ehemann aus einem...
Erscheint lt. Verlag | 6.7.2018 |
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Übersetzer | Oliver Deutsch |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität | |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung | |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Medizin / Pharmazie ► Naturheilkunde | |
Schlagworte | Arztbericht • Die Frau des Zeitreisenden • Karma • Leben nach dem Tod • Leben vor dem Tod • Liebesgeschichte • Psychologe • Psychologie • Reinkarnation • Reinkarnationstherapie • Rückführung • Seelenreise • Seelenverbindung • Seelenverwandt • Seelenverwandtschaft • Spiritualität • Spirituell • Übernatürliche Liebe • Zeitreise |
ISBN-10 | 3-8437-1824-5 / 3843718245 |
ISBN-13 | 978-3-8437-1824-0 / 9783843718240 |
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