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Post Mortem (eBook)

Die ersten drei Fälle für Interpol-Agentin Emilia Ness und Profikiller Avram Kuyper in einem E-Book
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
1552 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-490696-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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***Der große spannende Mehrteiler von Mark Roderick: schockierend, aufwühlend und mega-spannend.*** »Tränen aus Blut«: Der erste Band des großen Mehrteilers von Mark Roderick. Sie heißt Emilia Ness und arbeitet bei Interpol. Er heißt Avram Kuyper und ist Profikiller. Gemeinsam jagen sie einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise. »Zeit der Asche«: Es ist noch nicht vorbei - das Morden geht weiter... Nach dem ersten Band 'Tränen aus Blut' verfolgen Profikiller Avram Kuyper und Interpol-Ermittlerin Emilia Ness noch immer die Fährte eines Mannes, der keine Grenzen und kein Gewissen kennt: machthungrig, erfolgsverwöhnt und unberechenbar aggressiv. »Tage des Zorns«: Emilia Ness ermittelt noch in einem aktuellen Interpol-Fall, als sie ein grausiges Päckchen erhält - mit einem abgeschnittenen Ohr darin. Kurz darauf erreicht sie eine Videobotschaft: Ihre Tochter Becky wurde entführt. Und alles deutet darauf hin, dass das Ohr von ihr stammt. Es gibt nur einen Menschen, der ihr jetzt helfen kann: Profikiller Avram Kuyper.

Mark Roderick ist ein Pseudonym. Seine extrem spannenden Thriller entstehen in den frühen Morgenstunden, wenn nichts und niemand ihn vom Schreiben ablenken kann. Mark Roderick lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.

Mark Roderick ist ein Pseudonym. Seine extrem spannenden Thriller entstehen in den frühen Morgenstunden, wenn nichts und niemand ihn vom Schreiben ablenken kann. Mark Roderick lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.

MONTAG


14


Goran Kuyper, seine Frau Nadja sowie die Kinder Sascha und Akina saßen in einem dunklen Raum, jeder auf einen Stuhl gefesselt. Vor ihnen stand ein Tisch mit mehreren Lampen, die auf sie gerichtet waren. Die Männer dahinter konnten sie nicht sehen. Sie waren nur dunkle Schemen im grellen Gegenlicht.

Sascha weinte. Akina versuchte, ihre Angst zu beherrschen, aber sie zitterte am ganzen Leib. Nadja wimmerte und bettelte darum, dass man sie endlich freilassen möge. Goran saß einfach nur da, gekrümmt und blutüberströmt. Seine Nase war gebrochen, sein Unterkiefer ebenfalls. Ein schwarzgekleideter Hüne mit einer Ski-Maske über dem Gesicht schlug ihm noch einmal mit brutaler Gewalt gegen den Schädel. Dann ging er zu den anderen hinter den Tisch und verschmolz mit ihnen zu einer anonymen, bedrohlichen Masse.

»Ich frage Sie zum letzten Mal: Woher wussten Sie, dass wir dahinterstecken?«, sagte eine Stimme hinter den Strahlern. Sie klang nasal, scharf und unnachgiebig.

Goran starrte gegen das Licht und schwieg. Selbst wenn er gewollt hätte, hätte er nichts sagen können, denn er brachte den Mund kaum noch auf. Seine Lippe war geschwollen und aufgeplatzt. Mit der Zungenspitze konnte er fühlen, dass ihm mindestens drei oder vier Zähne fehlten.

Sie waren verloren, alle miteinander.

»Wie Sie wollen«, sagte die Stimme. »Murat, nehmen Sie sich das Mädchen vor. Und hören Sie nicht auf, bis wir eine Antwort haben.«

Der Hüne in Schwarz trat wieder aus dem Schatten. Diesmal hatte er einen Schlagstock in der Faust. Seine Schritte hallten im Raum, als er zu Akina hinüberging und dicht vor ihr stehen blieb.

»Die letzte Chance für Sie, Kuyper«, näselte die Stimme hinter dem Tisch. »Nutzen Sie sie, sonst ist es zu spät.«

Goran schluchzte. Akina zitterte noch mehr als vorher und presste die Augen zu, als könne sie dadurch dem Grauen entgehen, das ihr bevorstand.

»Sag es endlich!«, kreischte Nadja hysterisch. Die Tränen hatten ihre Wimperntusche verschmiert. »Goran, ich flehe dich an! Sag ihnen, was sie wissen wollen, sonst tötet er sie!«

Goran starrte noch immer gegen das Licht und schwieg.

Das schwarze Monster hob den Schlagstock und holte aus …

 

Avram Kuyper zuckte zusammen und riss die Augen auf. Sein Puls raste. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Im ersten Moment wusste er nicht, was passiert war. Dann registrierte er, dass er nur geträumt hatte.

Ein Stein fiel ihm vom Herzen, und sein Puls begann, sich wieder zu normalisieren. Gleichzeitig wusste er, dass Goran und die anderen vielleicht noch viel Schlimmeres durchlebten als in seinem Traum. Falls sie nicht schon tot waren. Aber daran wollte er gar nicht denken.

Er nahm seine Hornbrille vom Fenstersims, setzte sie auf und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Kurz vor halb sieben. Das fahle Licht der Dämmerung sickerte durchs Fenster. Als Avram den halb zugezogenen Vorhang zur Seite schob, empfing ihn ein wolkenloser Morgenhimmel, doch die Aussicht auf einen schönen Tag wollte so gar nicht zu seiner Stimmung passen.

Er stand auf und zog sich an. Als er das Zimmer verließ, fiel sein Blick auf das Jesuskreuz an der Wand. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es keinen Gott gab. Heute hoffte er, dass er sich täuschte.

In der Küche trank er einen Schluck Milch aus dem Kühlschrank, dann ging er die Treppen hinab zum Ausgang. Unten hörte er aus dem hinteren Teil des Hauses gedämpftes Schnarchen. Esther und Ludwig schliefen offenbar noch. Leise schlich Avram aus dem Haus.

Auf der Fahrt nach München dachte er über Gorans sonderbaren Brief nach.

Geh zur Hölle, Avram. Dort wartet der Teufel auf dich.

In der Nacht hatte er lange darüber gegrübelt, was Goran damit meinte. Aber wie er die Sache auch drehte und wendete, es konnte nur eines bedeuten: Irgendwie war Goran dahintergekommen, dass er und Nadja miteinander geschlafen hatten. Das war zwar schon sieben oder acht Jahre her, aber Avram konnte es seinem jüngeren Bruder nicht verübeln, dass er ihn dafür verfluchte. An seiner Stelle hätte er dasselbe getan. Wenn nicht sogar Schlimmeres.

Er biss die Zähne zusammen und versuchte, sich wieder auf die Straße zu konzentrieren – vergeblich. Was war nur auf dem Kuyperhof geschehen? Ein Eifersuchtsdrama? Hatte Goran Nadja und den Kindern etwas angetan, weil er es nicht ertragen konnte, der gehörnte Ehemann zu sein?

Aber das passte nicht zu der Botschaft, die er Avram auf dem Anrufbeantworter in Amsterdam hinterlassen hatte.

Komm nach Hause und räche dich an denen,

die uns getötet haben.

Es sei denn, Goran wollte ihn bewusst hierherlocken, um ihm eine Falle zu stellen.

Avram schluckte. Der Gedanke war völlig abwegig.

Genauso abwegig wie die Vorstellung, ein Verhältnis mit der Frau seines Bruders einzugehen.

Er fühlte sich miserabel. Konnte es tatsächlich sein, dass seine Affäre mit Nadja der Auslöser für eine Familientragödie war? Weil er vor einigen Jahren seine Hormone nicht im Griff gehabt hatte – nur ein einziges Mal? Etwas in ihm sträubte sich, das zu glauben. Er kannte Goran von klein auf, wusste, wie er tickte. Wenn sein jüngerer Bruder die Wahrheit erfahren hätte, wäre für ihn zwar eine Welt zusammengebrochen und vermutlich hätte er sich tief verletzt in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Er hätte Nadja eine Szene gemacht, sie vielleicht sogar angeschrien, und zweifellos hätte er Avram zum Teufel gewünscht, so wie in seinem Brief. Aber weder hätte er seiner Familie etwas angetan noch Avram in eine Falle gelockt, um sich an ihm zu rächen. So war Goran nicht.

Zumindest nicht der Goran, den er kannte.

Nein, ihm ist etwas zugestoßen. Und ich muss herausfinden, was das war.

Ein schwarzer Lieferwagen lenkte Avram von seinen düsteren Grübeleien ab. Er fuhr in einigem Abstand hinter ihm, blieb aber stets in Sichtweite. Avram behielt den Wagen über den Rückspiegel im Auge, konnte aber das Nummernschild nicht erkennen, dafür war die Distanz zu groß. Als er das Tempo drosselte, fiel auch der Lieferwagen zurück. Zufall? Wenn, dann ein ziemlich merkwürdiger.

Aber irgendwann bog der Lieferwagen ab, und Avram gestand sich ein, dass er sich wohl getäuscht hatte. Verfolgungswahn – ein Berufsrisiko.

Eine halbe Stunde, nachdem er den Bott’schen Hof in Oberaiching verlassen hatte, schwenkte er in eine Seitenstraße der B11 in München-Pullach ein, wo sich der Firmensitz des Horizont befand – der Zeitschrift, für die Goran arbeitete. Avram hatte die Adresse auf der Herfahrt über sein Smartphone gegoogelt. Hier wollte er herausfinden, woran sein jüngerer Bruder in den letzten Wochen gearbeitet hatte. Vielleicht hatte er bei den Recherchen zu einem seiner Artikel in ein Hornissennest gestochen und sich dabei Feinde gemacht.

So früh am Morgen war in dieser Gegend wenig los, so dass Avram einen Parkplatz direkt vor dem Firmengebäude fand – einem schlichten, würfelförmigen Bau aus Glas und Beton, fünf Stockwerke hoch. Ein Schild am Postkasten verriet, dass in den unteren vier Etagen zwei IT-Firmen residierten. Die Horizont-Redaktion befand sich ganz oben. Ein schwacher Lichtschein in der Fensterfront verriet, dass dort schon irgendwo gearbeitet wurde.

Die Eingangstür war verschlossen. Avram wollte gerade klingeln, als eine Frau mit draller Oberweite und viel zu engen Jeans auf ihn zustöckelte. Sie war im selben Alter wie Avram, schminkte sich aber wie ein Teenager. Immerhin schien sie bestens gelaunt zu sein.

»Wohin wollen Sie denn, junger Mann?«, fragte sie kess.

»Ich habe einen Termin mit einem Reporter vom Horizont

»Ach ja? Bei wem denn?« Anscheinend kannte sie sich in der Redaktion aus.

»Goran Kuyper«, sagte Avram.

Die Frau zog die Augenbrauen nach oben. »So früh? Ich weiß nicht, ob der schon da ist. Aber kommen Sie einfach mit, dann werden wir ja sehen.«

Sie gingen zum Aufzug, fuhren in den fünften Stock und betraten durch eine Glastür die Redaktion. Schon das zweite Zimmer war Gorans Büro. Die Frau klopfte an der Tür und steckte den Kopf hinein.

»Wie vermutet, noch nicht da«, stellte sie fest. »Entweder Sie probieren es später noch mal oder Sie warten. Dort drüben ist ein Kaffeeautomat. Bedienen Sie sich, wenn Sie wollen.«

Avram witterte eine Chance, sich ungehindert in Gorans Büro umsehen zu können. »Kaffee klingt nicht schlecht«, sagte er und bedankte sich.

Der Wartebereich bestand aus einer beigen Kunstledercouch und einem kleinen Tisch, auf dem einige Ausgaben des Magazins als Leseprobe ausgelegt waren. Avram nahm sich die letzten beiden Hefte und fand darin zwei Artikel von Goran, die er aber schon kannte, weil er den Horizont abonniert hatte. Keiner davon war so brisant, dass Goran sich damit echte Feinde gemacht haben konnte.

Avram holte sich einen Espresso und sah sich in der Redaktion um. Im Wesentlichen war das ein großer, durch eine lange Glastheke vom Wartebereich abgetrennter Raum mit einem Dutzend Schreibtische. Im Moment war nur einer davon besetzt, von einem jungen Mann mit Ziegenbart, der in eine Computerarbeit vertieft war. Die Frau, die Avram hereingelassen hatte, war in einem der umliegenden Büros verschwunden.

Perfekte Voraussetzungen.

Avram leerte seinen Becher und trat an die Theke. Der Ziegenbart sah von seinem Bildschirm auf.

»Ich wollte zu Carola Friedrich, aber sie ist noch nicht da«, sagte Avram. Der Name hatte an der Tür neben Gorans Büro gestanden. »Leider bin ich in Eile. Ich werde es später noch mal...

Erscheint lt. Verlag 25.4.2018
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Auftragskiller • Auftragsmord • Bundle • Entführung • Folter • Hölle • Menschenhandel • Mord • Rache • Thriller • Überfall
ISBN-10 3-10-490696-3 / 3104906963
ISBN-13 978-3-10-490696-6 / 9783104906966
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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