Ungeduld des Herzens
Paul Zsolnay Verlag
978-3-552-05878-1 (ISBN)
Der Arzt des Mädchens, dem deutlich wird, daß nur »das schwachmütige und sentimentale Mitleid, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist«, den Leutnant bewegt, fordert seinerseits nun von ihm das »andere, das einzig zählt – das schöpferische Mitleid, das weiß, was es will und entschlossen ist, alles durchzustehen bis zum Letzten«.
Anton Hofmiller glaubt formal und äußerlich der Verlobung zu genügen, ist aber unfähig, Edith auch nur einen einzigen Schritt wirklich entgegenzugehen, ja er streitet seinen Kameraden gegenüber sogar diese Verbindung ab. Sein Schuldbewußtsein erwacht sofort, aber erst allmählich wird er bereit, Verantwortung zu tragen. Doch unglückliche Umstände lassen Edith erfahren, daß er sie verleugnet hat – da stürzt sie sich vom Turm.
Anton Hofmiller lebt von nun an in dem Bewußtsein, daß »keine Schuld vergessen ist, solange noch das Gewissen um sie weiß«.
Erstmals werden die verschiedenen Textstufen dokumentiert und erlauben es, den Roman aus Sicht der früheren Fassungen neu zu entdecken.
Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren, wohnte von 1919 bis 1934 in Salzburg. Nach Jahren des Exils in England, in den USA und Brasilien nahm er sich 1942 in Petrópolis, Brasilien, gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Lotte, das Leben. Bei Zsolnay sind erschienen: Sternstunden der Menschheit (2017), Vergessene Träume – Erzählungen 1900-1911 (2018), Verwirrung der Gefühle, Die Erzählungen Band II – 1913-1926 (2019).
Der einzige von Stefan Zweig zu Lebzeiten veröffentlichte Roman ist ein psychologisch raffiniertes Gesellschaftspanorama mit ungebrochener Anziehungskraft, das die Leserinnen und Leser in ein Netz aus Liebe, Mitleid, Schwäche und Verantwortung verstrickt. Angesiedelt im k. u. k. Offiziersmilieu kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, kommentiert der Roman auch sein Erscheinungsjahr 1938 mit deutlichen Worten – und bietet reichlich Projektionsfläche für die Herausforderungen der Gegenwart.
„Ich habe Dein schönes Buch noch einmal gelesen. Es geht mir tief nach – jede Figur darin – alle Empfindungen dieser Menschen sind wahr. Es ist bestimmt eines deiner schönsten Werke!" Alma Mahler-Werfel an Stefan Zweig, 1938
"Was an 'Ungeduld des Herzens' fasziniert, sind ganz und gar feine, fast freudianische Studien, die Zweig auf dem Höhepunkt seiner tiefenpsychologischen Kunst zeigen." Alfred Pfoser, WIener Zeitung, 16.10.21
"Welch eine atemraubende und seismographische Diagnose!“ Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse, 28.02.22
"Ein Roman von hoher Perfektion, atemberaubend gut geplottet. Ein einziges Sprachschatz-Erweiterungsfestival. […] Und es zeugt von einer tiefen menschlichen Weisheit. Ein immenses Lesevergnügen!“ Thea Dorn, ZDF-Literarisches Quartett, 03.12.21
"Ein großartiger Roman! Wahrscheinlich einer der besten der Weltliteratur!“ Vea Kaiser, ZDF-Literarisches Quartett, 03.12.21
Erscheinungsdatum | 18.10.2021 |
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Verlagsort | Wien |
Sprache | deutsch |
Maße | 130 x 190 mm |
Gewicht | 604 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
Schlagworte | 1938 • Entdeckung • Erster Weltkrieg • fassungen • Klassiker • ohnefolie • Österreich • Roman • Textstufen • Werkausgabe |
ISBN-10 | 3-552-05878-8 / 3552058788 |
ISBN-13 | 978-3-552-05878-1 / 9783552058781 |
Zustand | Neuware |
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