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Corruption (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
544 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43814-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Corruption -  Don Winslow
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Das faszinierende Krimi-Epos des amerikanischen Bestseller-Autors Don Winslow In den Straßenschluchten von New York entwirft der internationale Star-Autor Don Winslow ein alptraumhaft realistisches Szenario von Drogen, Menschenhandel und Mord. Eine todbringende Allianz von staatlichen Stellen und organisiertem Verbrechen: Sie sehen sich als Elitetruppe der Polizei, eine verschworene Einheit, ausgestattet mit weitreichenden technischen und rechtlichen Mo?glichkeiten. Gemeinsam sollen sie für Ruhe und Ordnung in ihrem Revier sorgen, dem nördlichen Manhattan. Und genau das tun sie. Hier gelten ihre Spielregeln, hier geschieht nichts ohne ihr Wissen. Doch die Truppe ist extremem Stress ebenso ausgesetzt wie extremen Risiken ... und extremen Verlockungen ...  Ein gefeierter Thriller über die kriminellen Machenschaften der New Yorker Polizei. Ein Meisterwerk von Don Winslow - erschütternd, brutal und unnachgiebig. »Don Winslows 'Corruption' ist faszinierend, eine echter Wurf. Stellen Sie sich 'Der Pate' vor, aber mit Cops. So gut ist es.« - Stephen King »Mit eindringlicher Menschlichkeit in den tragischen Details und mit einer epischen Monumentalität, die geradezu an Shakespeare erinnert - vermutlich der beste Cop-Roman aller Zeiten.« - Lee Child »In diesem epischen Roman voll niederschmetternder moralischer Komplexität blickt Don Winslow durch die Augen eines höchst erfahrenen und korrupten Polizisten tief in die Seele des modernen Amerika. Leser von modernen Meistern wie Don DeLillo, Richard Price und Geroge Pelecanons werden reichlich belohnt werden.« - Publishers Weekly »Don Winslow hat das kreiert, was wahrscheinlich zum Inbegriff des Polizei-Romans werden wird.« - Booklist

Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors. Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud. Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen. Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für 'Tage der Toten'. Für die New York Times zählt Don Winslow zu den ganz großen amerikanischen Krimi-Autoren. Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.

Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors. Das Sujet des Drogenhandels und der Mafia, das in vielen von Don Winslows Romanen eine Rolle spielt, lässt sich ebenso mit seinen Kindheitserfahrungen erklären: Seine Großmutter arbeitete Ende der 60er für den berüchtigten Mafiaboss Carlos Marcello, der den späteren Autor mehrere Male in sein Haus einlud. Jeden Morgen um fünf setzt er sich an den Schreibtisch. Mittags läuft er sieben Meilen, in Gedanken immer noch bei seinen Figuren, um dann am Nachmittag weiterzuarbeiten. Winslow sagt von sich, dass er bislang nur fünf Tage durchgehalten habe, ohne zu schreiben. Es ist eine Sucht, die bis heute ein Werk hervorgebracht hat, dessen Qualität, Vielseitigkeit und Spannung Don Winslow zu einem der ganz Großen der zeitgenössischen Spannungsliteratur machen. Don Winslow wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Krimi Preis (International) 2011 für "Tage der Toten". Für die New York Times zählt Don Winslow zu den ganz großen amerikanischen Krimi-Autoren. Don Winslow lebt mit seiner Frau und deren Sohn in Kalifornien.

Einführung


Dass Denny Malone einmal im FBI-Gefängnis Park Row landen würde, hätte wohl keiner für möglich gehalten.

Eher der Bürgermeister von New York, der Präsident der Vereinigten Staaten, der Papst – aber doch nicht Dennis John Malone.

Hero-Cop und Sohn eines Hero-Cops.

Altgedienter Detective bei der Manhattan North Special Taskforce, der gefeierten Elitetruppe des NYPD.

Einer, der weiß, was alles hinter den Kulissen passiert, wer alles eine Leiche im Keller hat. Denn oft genug hat er mitgeholfen, sie zu verstecken.

Malone, Russo, Billy O und Big Monty machten die Straßen sicher für die anständigen Bürger, damit sie ungestört ihren Geschäften nachgehen konnten. Malone und seine Leute waren die Herren der Straße, und sie regierten wie die Könige. Für sichere Straßen zu sorgen, war ihr Beruf und ihre Leidenschaft, und wenn sie, falls nötig, auch mal über die Stränge schlugen oder fünfe gerade sein ließen, so gehörte das einfach zu ihrem Job.

Die meisten Menschen haben natürlich keine Ahnung, was alles so getan werden muss, damit sie sich sicher fühlen können, und das ist auch gut so.

Vielleicht meinen sie, sie müssten es wissen, aber in Wirklichkeit wollen sie das nicht.

Malone und seine Taskforce waren keine gewöhnlichen Cops. Unter den circa achtunddreißigtausend New Yorker Cops waren sie die absoluten Stars – die Besten, die Schnellsten, die Härtesten, die Fiesesten.

The North Manhattan Special Taskforce.

Die »Force« fuhr wie ein eisiger Sturmwind durch die Straßen, Höfe, Sportplätze, Parks und Baustellen von Manhattan und fegte allen Dreck und Unrat weg.

Der scharfe Wind drang durch jede Ritze, in die Treppenhäuser der Wohnsilos, in die Hinterzimmer der Sozialstationen, in die versteckten Heroinlabors, in die Penthouses des Geldadels, in die Condos der Neureichen. Vom Columbus Circle bis zur Henry Hudson Bridge, vom Riverside Park bis zum Harlem River, den Broadway hoch, die Lenox runter. Er pfiff durch die Straßen der Upper West Side, durch Harlem, Washington Heights und Inwood, und wenn es irgendein Geheimnis gab, das die Force nicht kannte, dann nur, weil es keiner auch nur zu flüstern, vielleicht noch nicht einmal zu denken wagte.

Drogenhandel, Waffenhandel, Menschenhandel, dreckige Deals und sexuelle Gewalt, Einbrüche und Überfälle – Verbrechen, die auf Englisch, Spanisch, Französisch, Russisch ausgeheckt werden, bei Kohlsalat und Brathähnchen, bei Jerk Pork, Pasta marinara oder Gourmetplatten in den Fünfsternerestaurants einer City, die auf Gier errichtet ist und für den Profit lebt: Die Force interessierte sich für alles, was so lief, aber in erster Linie für Waffen und Drogen, denn Waffen töten, und Drogen heizen das Töten an.

Jetzt sitzt Malone in einer Verwahrzelle, und es herrscht Windstille – die Stille im Auge des Sturms, der kurze Moment, da man denkt, es ist vorbei, doch dann bricht der Sturm erst richtig los. Denny Malone in FBI-Haft? Das heißt, er ist aus dem Verkehr gezogen, niemand kommt mehr an ihn ran, weder seine Vorgesetzten noch die Staatsanwälte.

Die Angst geht um beim NYPD, denn Malone weiß zu viel. Er könnte die halbe Polizeiführung ans Messer liefern, er könnte den gesamten New Yorker Justizapparat lahmlegen, er könnte den Kopf des Bürgermeisters auf dem sprichwörtlichen silbernen Tablett servieren, mit mehreren Immobilienmilliardären und mindestens einem Kongressabgeordneten als Zugabe.

Als sich rumsprach, dass Malone im FBI-Knast saß, brach bei allen, die etwas zu verbergen hatten, Panik aus. Sie verkrochen sich in ihre Löcher, obwohl sie wussten, dass keine Mauer hoch genug, kein Keller tief genug war – weder in der Polizeizentrale noch im Kriminalgericht, weder in der Bürgermeistervilla noch in den Penthouse-Palästen der Fifth Avenue –, um sie vor Denny Malones Enthüllungen zu schützen.

Wenn Malone die ganze City ins Verderben stürzen will, kann ihn keiner aufhalten.

Andererseits: Niemand war je wirklich sicher vor Malone und seiner Crew.

Malones Leute haben Schlagzeilen gemacht – sie waren die Stars der Lokalpresse, der Lokalsender. Man erkannte sie auf der Straße, der Bürgermeister nannte sie beim Vornamen, sie kriegten Freikarten für den Madison Square Garden, für sämtliche Football- und Baseballstadien, und betraten sie irgendein beliebiges Restaurant, eine Bar oder einen Club in der City, wurden sie behandelt wie Könige.

Und das unangefochtene Oberhaupt dieser Alphatiere war Denny Malone. Wo immer er auftauchte, blieben die Cops stehen und starrten ihn an, Lieutenants grüßten ihn, selbst Captains hüteten sich, ihm auf die Zehen zu treten.

Er hatte sich den Respekt redlich verdient.

Unter anderem (wozu reden von den Raubüberfällen, die er vereitelte, von der Kugel, die er sich einfing, von dem Kind, das er dem Kidnapper entriss, von den vielen Festnahmen, die er für sich verbuchte?) verband sich mit Malone und seiner Crew der größte Drogenfund in der Geschichte New Yorks.

Fünfzig Kilo Heroin.

Ein dominikanischer Dealer verlor dabei sein Leben.

Und ein todesmutiger Cop.

Malones Crew trug ihn zu Grabe – mit Dudelsäcken, Trauerschleifen, Flaggenritual – und ging sofort wieder an die Arbeit, denn Gangster kennen keine Pietät. Wer die Straße sauber halten will, muss auf die Straße gehen – Tag und Nacht, am Wochenende, an Feiertagen, wie es gerade kommt. Die Frauen der Cops wissen, was ihre Männer unterschrieben haben, und ihre Kinder lernen früh, dass es Daddys Job ist, die Bösewichter hinter Gitter zu bringen.

Nur dass er jetzt selbst hinter Gittern sitzt, auf der Blechbank einer Verwahrzelle, in die er sonst immer seine Festnahmen steckte. Er sitzt nach vorn gebeugt, den Kopf in die Hände gestützt, sorgt sich um seine Leute und fragt sich, was aus ihnen wird, denn schließlich war er es, der sie reingerissen hat.

Sorgt sich um seine Familie – seine Frau, die nichts unterschrieben hat, seine zwei Kinder, die noch zu klein sind, um das hier zu verstehen, ihm aber später zum Vorwurf machen werden, dass sie ohne ihren Dad aufwachsen mussten.

Dann ist da noch Claudette.

Total aufgeschmissen ohne ihn.

Sie steht auf dem Schlauch, sie braucht ihn, und er ist nicht da.

Weder für sie noch für sonst wen, und er weiß auch nicht, was aus all den anderen werden soll, die ihn brauchen.

Er starrt auf die Zellenwand, aber die Zellenwand gibt keine Antworten.

Zum Beispiel auf die Frage, wie es so weit hatte kommen können.

Mach dir nichts vor, sagt er sich. Sei ehrlich, wenigstens zu dir selbst. Es ist alles aus. Du hast keine Zukunft mehr – außer der Unendlichkeit.

Du weißt genau, warum du hier gelandet bist.

Du kennst den Weg, Schritt für Schritt.

Unser Ende sagt etwas über unsere Anfänge. Aber umgekehrt trifft das nicht zu.

Als Malone ein kleiner Junge war, lehrten ihn die Nonnen, dass Gott – und nur Gott – alles über uns weiß, schon vor der Geburt: wie lange wir leben und wann wir sterben, wer oder was aus uns wird.

Warum zum Teufel hat er’s mir dann nicht verraten?, sagt sich Malone. Mir einen Tipp gegeben, mir einen Gong verpasst? – Hey, du Trottel, du bist falsch abgebogen! Dort geht’s lang!

Aber nein. Nichts.

Nach allem, was er in achtzehn Dienstjahren gesehen und erlebt hat, ist Malone nicht gut auf Gott zu sprechen, und vermutlich beruht das auf Gegenseitigkeit. Er hätte eine Menge Fragen an Gott, aber wenn er ihn je zu fassen kriegt, nimmt sich der Kerl wahrscheinlich einen Anwalt oder schickt seinen Sohn vor.

Die achtzehn Dienstjahre haben Malone den Glauben gekostet, und als der Moment kam, dass er dem Teufel ins Auge sah, war er nur noch einen Abzugswiderstand von fünf Kilo vom Mord entfernt.

Fünf Kilo Schwerkraft.

Es war Malones Finger, der abdrückte, aber vielleicht war es auch die stetig gewachsene Schwerkraft der achtzehn Dienstjahre, die ihn, Malone, nach unten zog.

Dorthin, wo er jetzt gelandet ist.

Dass es jemals so kommen würde, hätte er nicht für möglich gehalten, damals beim Abschluss der Polizeiakademie, als er jubelnd die Mütze hochwarf und den Amtseid ablegte – am glücklichsten, strahlendsten Tag seines Lebens. Alles hätte er für möglich gehalten, aber das nicht.

Angetreten hatte er seine Laufbahn auf geraden Wegen, den Blick fest auf seinen Leitstern gerichtet.

Kleine Sünden fallen zunächst mal nicht ins Gewicht. Doch im Lauf der Jahre summieren sie sich, man entfernt sich immer weiter vom vorgezeichneten Kurs, und wenn man endlich merkt, dass man sich verrannt hat, ist der Rückweg abgeschnitten.

Man kann nicht auf Anfang zurück und neu starten.

Nicht im wirklichen Leben.

Denny Malone hätte einiges drum gegeben.

Was heißt einiges? Er hätte alles drum gegeben.

Weil er nicht für möglich gehalten hätte, jemals in der Park Row zu landen, im Bundesgefängnis des FBI. Keiner hätte das für möglich gehalten. Außer vielleicht Gott. Aber der sagt ja nichts.

Trotzdem sitzt er jetzt hier fest.

Ohne...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2017
Übersetzer Chris Hirte
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte amerikanische thriller • bester Cop-Roman • Bestseller-Autor • Don Winslow • Drogen • Drogenhandel • Eliteeinheit • harte thriller • Justizthriller • Korruption • Krimi • Kriminalroman • Lee Child • Menschenhandel • Mord • New York • New Yorker Polizei • Organisierte Kriminalität • Organisiertes Verbrechen • Politische Thriller • Politthriller • Polizei Elitetruppe • Polizei Krimis/Thriller • Polizeiroman • Stephen King • Thriller • thriller für männer • Thriller Politik • Thriller USA
ISBN-10 3-426-43814-3 / 3426438143
ISBN-13 978-3-426-43814-5 / 9783426438145
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