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Legenden des Krieges: Der einsame Reiter (eBook)

Historischer Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
560 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-40139-6 (ISBN)
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9,99 inkl. MwSt
(CHF 9,75)
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Die Legende wird weitererzählt: Band 3 der Erfolgsserie von Bestsellerautor David Gilman! Die Toskana, 1358. Weil Thomas Blackstone gegenüber dem französischen König keine Gnade walten lassen wollte, verbannte ihn König Edward ins Exil. Nun führt Thomas sein Schwert für Florenz: als Söldner, gegen die Visconti von Mailand. Da erreicht ihn die obskure Nachricht eines Boten: Der König von England erwarte ihn, er habe keine Gefahr zu fürchten. Thomas befürchtet eine Falle, aber er macht sich trotzdem auf den Weg zu seinem König - und der führt über die verschneiten Alpen, durch das berüchtigte Tor des Todes. Doch das wahre Grauen erwartet ihn erst dahinter ...

David Gilman, aufgewachsen in Liverpool, lebt heute in Devonshire. Schon als 16-Jähriger kutschierte er in einem zerbeulten Ford Bauarbeiter durch die afrikanische Steppe. Verschiedenste Jobs überall auf der Welt folgten: als Feuerwehrmann, Waldarbeiter und Werbefotograf, als Marketingmanager eines Verlags und Fallschirmjäger in der British Army. Seit 1986 widmet er sich vollständig dem Schreiben. Er ist erfolgreicher Radio- und Drehbuchautor, seine Kinder- und Jugendromane wurden in 15 Länder verkauft. In deutschsprachigen Raum wurde er mit seiner historischen Romanserie «Legenden des Krieges» um den Schwertkämpfer Thomas Blackstone zur Zeit des Hundertjährigen Krieges zum Bestsellerautor.

David Gilman, aufgewachsen in Liverpool, lebt heute in Devonshire. Schon als 16-Jähriger kutschierte er in einem zerbeulten Ford Bauarbeiter durch die afrikanische Steppe. Verschiedenste Jobs überall auf der Welt folgten: als Feuerwehrmann, Waldarbeiter und Werbefotograf, als Marketingmanager eines Verlags und Fallschirmjäger in der British Army. Seit 1986 widmet er sich vollständig dem Schreiben. Er ist erfolgreicher Radio- und Drehbuchautor, seine Kinder- und Jugendromane wurden in 15 Länder verkauft. In deutschsprachigen Raum wurde er mit seiner historischen Romanserie «Legenden des Krieges» um den Schwertkämpfer Thomas Blackstone zur Zeit des Hundertjährigen Krieges zum Bestsellerautor. Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.

Erster Teil Die Stadt der Speere


Kapitel Eins


Schreie gellten von den Mauern, als stürzten Seelen ins Höllenfeuer. Söldner warfen brennende Fackeln in Häuser und metzelten alle nieder, die zu fliehen versuchten. Der Ort stand in Flammen, und die Bewohner hatten keine Chance gegen die Eindringlinge, die aus den Bergen über sie gekommen waren. Die gemischte Truppe aus deutschen und ungarischen Kriegern durchbrach die schwachen Verteidigungsanlagen mühelos. Kleine Pulks von Bewohnern versuchten, ihre Häuser zu verteidigen, wurden jedoch überwältigt. Manche wurden kampfunfähig gemacht und mussten zusehen, wie ihren Familien Gewalt angetan wurde. Das Grauen trieb die Männer dazu, um ein schnelles Ende zu flehen, doch ihre Bitten wurden nicht erhört.

Diese einfachen Leute hatten sich erkühnt, zu protestieren, als die Söldner auf dem Rückweg über die Gebirgspässe nach Mailand ihre Wintervorräte plünderten. Als das Heer sich langsam wieder in Marsch gesetzt hatte, war ein Teil auf Befehl des Kommandeurs in Santa Marina zurückgeblieben, um den Bewohnern eine Lektion zu erteilen. Die Brutalität der Söldner kannte keine Grenzen. Kein Bauer oder Handwerker hatte diesen Soldaten, die bei den Visconti, den Herrschern von Mailand, unter Vertrag standen, etwas entgegenzusetzen, und dass eine andere Söldnertruppe sich ihnen in den Weg stellen würde, war unwahrscheinlich. Südlich des Dorfes verlief ein breiter, durch Schmelzwasser von den Bergen gespeister Fluss. Kalt und stellenweise tief, bildete er eine natürliche Barriere für jeden, der versuchen sollte, dem Ort in seiner Not zu Hilfe zu eilen. Man hätte dazu über die schmalen Gebirgspfade nach Santa Marina kommen müssen, und das wäre nicht unbemerkt geblieben. Niemand wagte es, Ziegenpfade im Dunkeln zu begehen.

Niemand außer Thomas Blackstone mit hundert handverlesenen Männern.

 

Fünf Hauptleute hatten je zwanzig Mann hinter sich; jeder Trupp folgte einem Führer, der sie an einem Hanfstrick durch die Dunkelheit leitete. Tagsüber schliefen sie zwischen Felsblöcken und Gestrüpp. In der dritten Nacht erreichten sie endlich, stolpernd und leise fluchend, das Ufer des Flusses, der südlich von Santa Marina dahinströmte. Die Lagerfeuer vor den gut dreißig Zelten, die zwischen dem Fluss und dem Ort standen, wiesen ihnen den Weg. Hinter diesem Söldnerlager schwelten noch die Überreste des Ortes, sodass der Nachthimmel darüber rötlich verfärbt war. Und noch immer hallten Schreie durch die Straßen. In dem Ort konnten nicht mehr als etwa siebzig Mann zurückgeblieben sein. Die Chancen standen gut für Blackstone.

«Mist», schimpfte John Jacob, Blackstones englischer Hauptmann, während er im Gras liegend über den Fluss spähte. «Wir kriegen nasse Füße.»

«Und einen nassen Arsch», ergänzte Sir Gilbert Killbere an Blackstones anderer Seite. «Herrgott, Thomas, musstest du uns hierherführen? Dieser Fluss ist wenigstens hundert Schritt breit.» Er wälzte sich auf den Rücken, löste seinen Helm und fuhr sich mit der schmutzigen Hand über seine ergrauten Stoppeln. Der bisherige Weg war schon strapaziös genug gewesen.

Blackstone hielt schweigend Ausschau, ob sich zwischen den Zelten etwas regte. Er sah nur wenige Schatten und schloss daraus, dass die meisten der Söldner sich in dem Ort befanden. Die Lagerfeuer brannten so hell, dass auch der Fluss beleuchtet wurde. Das bedeutete, wenn jemand aus einem Zelt kam und in die falsche Richtung schaute, würde ihr Angriff entdeckt werden. Und so flink seine leichtbewaffneten Männer auch sein mochten, es würde doch einige Zeit dauern, einen Fluss mit felsigem Grund zu durchqueren.

«Der Fluss ist um diese Jahreszeit höchstens hüfttief. Wo ist Will?», fragte er.

Hinter ihnen raschelte etwas im Schilf.

«Hier», meldete sich Will Longdon und robbte näher heran, um die niedrige Uferböschung hinunterzuspähen. «Das Wasser von den Bergen dürfte verdammt kalt sein. Wir werden uns die Klöten abfrieren, Sir Gilbert», stellte er fest.

«Ein mickriger Bogenschütze wie du bestimmt», entgegnete der ältere Ritter.

«Die Lagerfeuer weisen uns den Weg», sagte Blackstone. «Bring deine Bogenschützen in Stellung, Will. Dreihundert Schritt flussabwärts, da ist die flachste Stelle. Dort werden diejenigen, die uns entkommen, bei Tagesanbruch zu fliehen versuchen. Die Hälfte der Männer dorthin, die andere Hälfte bleibt hier. Dann lassen wir die Falle zuschnappen.»

Er ließ den Blick über die Männer gleiten, die nebeneinander am Ufer lagen, abgehärmt vom Schlafmangel, mit dreckverkrusteten Gesichtern, Schwert, Axt oder Streitkolben kampfbereit umklammert. Ihre Augen glänzten im Feuerschein. Sie boten einen furchterregenden Anblick. Ohne ein weiteres Wort stand Blackstone auf, und sofort folgten die anderen seinem Beispiel. Er watete vorsichtig ins flache Wasser. Die Dunkelheit erschwerte das Vorankommen, aber Blackstone und seine Männer hatten schon gefahrvollere Flussdurchquerungen bewältigt, bei denen die Bolzen französischer Armbrustschützen auf sie niedergeprasselt waren. Im Vergleich dazu war dies hier nichts weiter als eine kleine Unannehmlichkeit. Wenn das Töten begann, würde ihnen schon bald wieder warm werden.

Das leise Platschen ihrer Schritte war wenig später nicht mehr zu hören, als sie im hüfttiefen Fluss wateten und das Rauschen und Gurgeln des Wassers über den Untiefen alle Geräusche übertönte. Blackstone sah sich nach seinen Männern um, die ihre Speere und Schwerter zu Hilfe nahmen, um nicht von der Strömung umgerissen zu werden. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alle sicher hinübergelangt waren, setzte er seinen Weg durchs Schilf fort, das ihnen noch für ein paar Schritte spärliche Deckung bot.

Sechzig Krieger schwärmten lautlos zwischen die Zelte aus und kontrollierten rasch, ob darin Söldner lagen. Blackstone lief mit den Übrigen weiter, ohne die gedämpften Schreie der Männer zu beachten, die arglos geschlafen hatten. Je näher er dem Ort kam, desto lautere Schreie hörte er.

Blackstone rannte auf den ersten Platz im Ort, der mit Toten übersät war. Er sah eingeschlagene Schädel, aufgeschlitzte Bäuche, glänzende Blutlachen auf dem Pflaster – Männer, Frauen, Kinder und Hunde waren hier niedergemetzelt worden. Ein Dutzend Soldaten peinigten einen Mann, der mit heraushängenden Gedärmen auf allen vieren kroch. Während sie ihm mit ihren Speerspitzen noch weitere Wunden zufügten, tranken sie Wein aus irdenen Krügen und lachten über seine Qual. Auch aus den schmalen Gassen, die zu beiden Seiten auf den Platz mündeten, ertönten Schmerzensschreie. Da und dort brannten Fackeln, deren flackerndes Licht gespenstische Schatten an die Mauern malte, während die Männer der Visconti Frauen aus Hauseingängen zerrten und weinende Kinder abschlachteten, die sich zu ihren Müttern flüchten wollten.

Einer der Söldner drehte sich halb um, als er eilige Stiefeltritte nahen hörte. Er glaubte, seine Kameraden aus den Zelten seien nachgekommen, um das Gemetzel mit anzusehen, doch sein Grinsen wich einem verwirrten Ausdruck, als er die Männer schweigend heranstürmen sah. Als er begriff, dass es nicht seine Kameraden waren, kam sein Warnruf schon zu spät. Blackstones Männer fielen so plötzlich über die Söldner her, dass ihnen keine Zeit blieb, sich zu verteidigen.

«Nach links!», befahl Blackstone und lief zwischen den Toten hindurch dem Lärm entgegen, der aus einer der Gassen drang. Der Verwundete richtete sich auf die Knie auf, beide Hände auf seinen aufgeschlitzten Bauch gepresst, und hob das blinde Gesicht einem bärtigen Hünen entgegen, der ebenso groß und breitschultrig war wie Blackstone und der ihn jetzt mit einem raschen Schnitt durch die Kehle von seiner Qual erlöste.

«Meulon!», rief Blackstone. «Fünf Mann! Dort drüben!»

Der Hüne wandte sich zu der Gasse, von wo mehrere Männer auf sie zuliefen. Sie hatten bemerkt, dass auf dem Platz etwas vorgefallen war, aber wie ihre Kameraden büßten auch sie in einem Moment des Zauderns jeden Vorteil ein. Der Anblick dieser Angreifer, die wüster aussahen als sie selbst, schüchterte sie ein. Als sie endlich gegen die Eindringlinge vorrückten, waren sie Schulter an Schulter in der engen Gasse zusammengedrängt und hatten den Speerstößen und den nachfolgenden Axt- und Schwerthieben nichts entgegenzusetzen.

Blackstone trug eine offene Beckenhaube, und die Kleidung seiner Männer unterschied sich kaum von der der Söldner, die den Ort überfallen und in Brand gesteckt hatten. Manche trugen Beinschienen und Rüstungsteile an Schultern und Oberarmen; alle hatten Kettenpanzer unter ihren Wappenröcken mit Blackstones Wappen – einer Faust im Panzerhandschuh, die ein Schwert hielt wie ein Kruzifix –, und an ihren Gürteln hingen Streitäxte und Dolche.

In einer schmalen Gasse wehrte sich eine Frau mit Händen und Füßen gegen ihren Angreifer, während ein zweiter Mann gegen eine Wand urinierte, eine Fackel in der freien Hand. Als er einen Blick über die Schulter warf, nahm er in der Dunkelheit eine Bewegung wahr. Er drehte sich um und streckte die Fackel von sich, während es...

Erscheint lt. Verlag 17.11.2017
Reihe/Serie Thomas Blackstone
Thomas Blackstone
Übersetzer Anja Schünemann
Zusatzinfo Mit 1 4-farb. Karte
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Alpenüberquerung • Bernard Cornwell • Bogenschützen • Edward III. • Hundertjähriger Krieg • Normandie • Ritter • Schlachten • Schwertkampf • Soldaten • Söldner • Toskana • Truppen • Visconti
ISBN-10 3-644-40139-X / 364440139X
ISBN-13 978-3-644-40139-6 / 9783644401396
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