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Tante Dimity und das Geheimnis des Sommerkönigs (eBook)

Cosy Crime

(Autor)

eBook Download: PDF | EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
342 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-3511-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tante Dimity und das Geheimnis des Sommerkönigs - Nancy Atherton
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Es ist Sommer und die Rosen stehen in voller Blüte - aber in Finch braut sich etwas Unheilvolles zusammen. Schon seit Monaten stehen mehrere Cottages leer und Lori Shepherd kann nicht verstehen, warum niemand in das beschauliche Dörfchen ziehen möchte. Verschreckt die Immobilienmaklerin absichtlich potenzielle Mieter? Und was hat der geheimnisvolle Arthur Hargreaves, der von allen nur der Sommerkönig genannt wird, damit zu tun? Zusammen mit Tante Dimity geht Lori den verdächtigen Machenschaften auf den Grund.

Versüßen Sie sich die Lektüre mit Tante Dimitys Geheimrezepten! In diesem Band: Harriets Schwarzweißgebäck.

  Kapitel 1


Jede Nebenstraße ist für jemanden die Hauptstraße. Ganz gleich, wie holprig oder entlegen sie ist, eine Straße führt immer irgendwo hin, und für irgendeinen Menschen ist dieser Ort sein Zuhause.

Ich wohnte an einer Nebenstraße, einer schmalen, gewundenen Gasse, die von Hecken, saftigen Wiesen und schattigen Wäldchen gesäumt war. Mein Heim war ein honigfarbenes Cottage in den Cotswolds, einer Landschaft mit wogenden Hügeln und einem Flickenteppich von Feldern in den englischen West Midlands, und meine kleine Straße wurde hauptsächlich von meiner Familie, meinen Freunden und meinen Nachbarn genutzt.

Dann und wann klopften verwirrte Fremde an meine Tür, um nach dem Weg zu fragen, kehrten dem Ort jedoch so schnell wieder den Rücken, wie sie gekommen waren. Sie hatten keinen Grund zu verweilen — keine Burg, keine Kathedrale, kein bronzezeitliches Hügelgrab und keine Strandpromenade zogen ihr Interesse auf sich. Abgesehen von seiner beschaulichen Schönheit und dem ewigen Kreislauf des Landlebens war nichts Besonderes an diesem Winkel in den Cotswolds.

Mein Mann Bill, ich und unsere neunjährigen Zwillinge Will und Rob waren Amerikaner, aber wir lebten schon so lange in England, dass wir von unseren Nachbarn als Einheimische ehrenhalber akzeptiert wurden. Unser Cottage lag in der Nähe des Dörfchens Finch, eines Orts, der so winzig und so bedeutungslos für die Welt war, dass die meisten Kartografen vergaßen, ihn auf ihre Karten einzuzeichnen.

Für uns, die wir dort lebten, war Finch natürlich von enormer Bedeutung. Es war der Mittelpunkt unseres Universums, die Achse, um die wir uns drehten. Wir waren vielleicht nicht in der Lage, den Namen des angesagtesten Prominenten zu nennen, doch übereinander wussten wir alles, was es zu wissen wert war.

Nur Augenblicke, nachdem sich die jeweilige Katastrophe ereignet hatte, waren wir im Bild darüber — wessen Hund sich Flöhe eingefangen, wessen Dach eine undichte Stelle aufwies und wessen Chrysanthemen sich die tödliche Wurzelfäule zugezogen hatten. Wir wussten, bei welcher Person man sich darauf verlassen konnte, dass sie für den Kuchenverkauf beim Blumenwettbewerb sechs Dutzend makellose Erdbeertörtchen lieferte, und welcher Person man nicht das Backen einer einzigen Makrone überlassen konnte, ohne dass sie den Ofen in Flammen aufgehen ließ. Wir wussten, wessen Kinder und Enkel entzückend waren und welche man wie die Pest meiden musste, und wir teilten unser Wissen mit einem Eifer, der jedes soziale Netzwerk in den Schatten stellte.

Dorfklatsch war die Lebensader von Finch; ein Sport, eine Kunstform und eine Währung, die niemals ihren Wert einbüßte. Zu unserer Zerstreuung benötigten wir keine Prominenten. Wir fanden einander unendlich faszinierend.

Finch wäre nichts für jeden gewesen – wer sich nach Privatsphäre sehnte, der würde deren Fehlen schwer erträglich finden —, aber für Bill und mich war der Ort wie geschaffen. Bill leitete von einer Kanzlei mit Blick auf den Dorfanger die europäische Niederlassung der angesehenen Bostoner Anwaltskanzlei seiner Familie; Will und Rob besuchten im nahegelegenen Marktflecken Upper Deeping die Morningside School, und ich jonglierte eine Vielzahl von Rollen — Ehefrau, Mutter, Nachbarin, ehrenamtliche Helferin bei Gemeindeveranstaltungen, Klatschsammlerin und ergebene Schwiegertochter.

Bills Vater, William Willis senior, lebte weiter unten an unserer Straße im Fairworth House, einem prachtvoll restaurierten georgianischen Herrenhaus, das inmitten eines tadellos gepflegten Anwesens lag. Willis senior hatte den Großteil seines Erwachsenenlebens in Boston verbracht und den Hauptsitz der Kanzlei geleitet, war jedoch, nachdem er in den Ruhestand gegangen war, nach England gezogen, um seinen Enkeln näher zu sein.

Mein Schwiegervater ist ein altmodischer, vornehmer Gentleman, ein gutaussehender Witwer und liebenswürdiger Großvater. Ich himmelte ihn an, genau wie fast jede Witwe oder unverheiratete ältere Dame in Finch. Manch ein Herz war gebrochen worden, als Willis senior das seine der berühmten Aquarellmalerin Amelia Thistle geschenkt hatte. Es hatte fast zwei Jahre gedauert, bis Amelia seine Gefühle erwidert hatte, aber schließlich zahlte sich Willis’ senior geduldige Brautwerbung aus. Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, sie hatte angenommen, und das Datum für die Hochzeit war festgesetzt worden.

Bill war entzückt. Er brannte ebenso darauf, als Trauzeuge seines Vaters zu fungieren, wie ich mich darauf freute, Amelias Trauzeugin zu geben. Etwas weniger begeistert waren Will und Rob von ihrer zukünftigen Rolle als Ringträger ihres Großvaters, aber Amelia hatte sich ihre Kooperation erkauft, indem sie ihnen versprochen hatte, eine Handvoll ihrer Lieblingsplätzchen in ihrem Brautstrauß zu verstecken. Für eine Frau, die nie eigene Kinder gehabt hatte, konnte Amelia erstaunlich gut mit Neunjährigen umgehen.

Obschon Willis senior nicht mehr der familieneigenen Kanzlei vorstand, war er noch immer das Familienoberhaupt, und kein Verwandter wollte sich seine Hochzeit entgehen lassen. Heerscharen von Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen würden in Bälde über Finch hereinbrechen, um dem pater familias die Ehre zu erweisen, ein Ereignis, dem Bill nicht mit ungetrübter Freude entgegensah. Zwar kam er gut mit den meisten seiner Verwandten aus, doch zwei seiner Tanten konnte er nicht ausstehen. Er bezeichnete sie als Harpyien, allerdings nur, wenn Will, Rob und sein Vater außer Hörweite waren.

Tante Honoria und Tante Charlotte waren seit vielen Jahren verwitwet — beide waren mit Männern aus ihren eigenen gesellschaftlichen Kreisen verheiratet gewesen. In ihren Augen hatte Bill seinen schwerreichen, alteingesessenen Bostoner Familienclan vor den Kopf gestoßen, als er eine Frau aus der Chicagoer Mittelschicht geehelicht hatte. Hätten sie sich mir gegenüber offen feindselig verhalten, hätte Willis senior ihnen ordentlich den Marsch geblasen; daher verbargen sie ihre Geringschätzung, indem sie mich, die bedauernswerte Außenseiterin, mit vorgetäuschter Besorgnis behandelten.

Sie kritisierten meine Haltung, meine Tischmanieren, meinen Modegeschmack und meine Sprechweise; doch das taten sie so aufrichtig bemüht, als klärten sie eine Wilde auf, die auf einer einsamen Insel von einer Horde Paviane aufgezogen worden war. Willis senior, der für gewöhnlich Hintergedanken auf eine Meile Entfernung witterte, war gegenüber den Intrigen seiner Schwestern blind. Während er Charlotte und Henrietta durch eine rosarote Brille betrachtete, sah mein sonst so entspannter Gatte bei den beiden rot.

Bills Tanten waren noch nie über unsere englische Schwelle getreten — sie verließen Boston nur selten —, und er freute sich nicht gerade auf ihren ersten Besuch. Als wir eines Tages, drei Wochen vor der Hochzeit meines Schwiegervaters, unsere kleine Straße entlangspazierten, verlieh er seinen Bedenken Ausdruck.

Es war ein herrlicher Samstagmorgen Anfang Juni. Nachdem er die Zwillinge beim hiesigen Reitstall abgesetzt hatte, wo sie ihre wöchentliche Reitstunde nahmen, hatte Bill beschlossen, den liegen gebliebenen Papierkram, der ihn in seinem Büro in Finch erwartete, abzuarbeiten. Normalerweise ging er nicht zu Fuß ins Dorf, und normalerweise begleitete ich ihn nicht, aber das Wetter war grandios, und wir hatten beide Lust, uns die Beine zu vertreten.

Als Bill das Wort ergriff, war ich in Gedanken woanders, sodass seine Worte wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel kamen.

»Wenn die Harpyien dir gegenüber unverschämt werden«, verkündete er, »erwürge ich sie.«

»Das will ich doch hoffen«, sagte ich leichthin, doch ein Blick in die düstere Miene meines Angetrauten verriet mir, dass er nicht zum Scherzen aufgelegt war. »Wie kommst du jetzt auf deine Tanten?«

»Ein Anruf von Vater«, erwiderte er. »Honoria und Charlotte treffen am Montag in Fairworth House ein.«

»Am Montag?« Ein mulmiges Gefühl beschlich mich. »Warum so früh?«

»Sie behaupten, dass sie Amelia bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen wollen, aber wir beide wissen, dass sie nur mäkeln und nörgeln werden.« Bill lachte verbittert. »Ich würde ihnen sogar zutrauen, dass sie die nächsten drei Wochen versuchen werden, Vater die Hochzeit mit Amelia auszureden.«

»Na dann viel Glück«, meinte ich verächtlich.

»›Eine Künstlerin in der Familie‹«, ahmte Bill Honorias penetrant näselnde, affektierte Stimme nach. »›Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht, William? Wir könnten ja verstehen, wenn sie ein wenig im Malen dilettieren würde. Alle dilettieren in etwas. Aber sie verkauft ihre Bilder. Für Geld. Das gehört sich einfach nicht, mein Lieber!‹«

»Sie wären doch nicht so dumm, vor deinem Vater so zu reden, oder?«, fragte ich ungläubig.

»Ich wünschte beinahe, sie würden es tun«, sagte Bill. »Ich würde nur zu gern zusehen, wie Vater sie aus Fairworth...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2017
Reihe/Serie Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Übersetzer Barbara Röhl
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Aunt Dimity and the Summerking
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Abenteuer • Agatha Christie • Backen • brit • Britisch • Camilieri • COSY • Cosy Crime • Cotswolds • Cozy Crime • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Dimity 20 • Dorf Krimi • England • England / Großbritannien • Englisch • ermitteln • Ermittler • Familie • Geheimnis • Gemütlich • Häkelkrimi • Häkeln • Hase • Hobbyermittler • Kinder • Kleinstadt Krimi • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimi ohne Blut • Krimis • Landhauskrimi • Liebesroman (modern) • Lokalkrimi • Miss Marple • Mord • Mörder • Mystery Bestseller • Mystery Bücher • Mystery Romane • pet Krimi • Poirot • Polizei • Polizist • Reginald • Regionaler Krimi • Regionalkrimi • Rezepte • rosa Hase • Serienkrimi (Serienermittler) • Sommer • Sommerkönig • Sommerkrimi • Spannung • Spannungsroman • Summerking • Tante Dimity • Tante Dimity 20 • Tante Dimity neu • Tatort • Tee • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-7325-3511-8 / 3732535118
ISBN-13 978-3-7325-3511-8 / 9783732535118
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