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Hamish Macbeth geht auf die Pirsch (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
271 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-4053-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hamish Macbeth geht auf die Pirsch -  M. C. Beaton
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Ein schottischer Schuft landet in den ewigen Jagdgründen

Als Priscilla Halburton-Smythe ihren Verlobten nach Lochdubh mitbringt, sind alle verzückt - bis auf Constable Hamish Macbeth, der selbst in Priscilla verliebt ist. Doch derlei Herzensangelegenheiten müssen warten, als Captain Bartlett, ein Gast auf Priscillas Verlobungsfeier, bei der Moorhuhnjagd erschossen wird. Hamish steht ein schwieriger Fall bevor, denn fast jeder der feinen Verlobungsgesellschaft scheint einen Grund gehabt zu haben, den garstigen Captain in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Kann Hamish den Mörder fangen, ehe dieser über alle Berge ist? Und kann er zugleich Priscilla davon abbringen, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen?

Der zweite Band der kultigen Hamish Macbeth-Krimireihe von Bestsellerautorin M. C. Beaton.



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt abwechselnd in Paris und in den Cotswolds.

Erstes Kapitel


Land der braunen Heide und der kargen Bäume,
Land der Berge und der Fluten Säume.

SIR WALTER SCOTT

Henry Withering, seines Zeichens Dramatiker, sackte tiefer in den Beifahrersitz des Kombis, nachdem er abermals einen Blick durch das Seitenfenster auf die abweisende Landschaft geworfen hatte.

»Ist es noch weit, Liebling?«, fragte er im Jammerton.

»Oh ja«, antwortete seine Verlobte, Priscilla Halburton-Smythe, munter. »Aber wir sind sicher da, bevor es dunkel wird.«

Henry überlegte anzumerken, dass sie sich nach all diesen Stunden fraglos dem Land der Mitternachtssonne näherten und es mithin unwahrscheinlich sei, dass sie ihr Ziel überhaupt irgendwann erreichten. Und das hätte er auch getan, wäre er von der hässlichen Gegend nicht zu erschlagen. Noch dazu deprimierte ihn die Veränderung, die hier in Priscilla vorging, also beschloss er, lieber ein wenig zu schlafen. Doch obwohl er entschlossen die Augen zukniff und dem hypnotischen Quietschen der Scheibenwischer lauschte, wollte sich kein Schlummer einstellen. Schottland hatte den Schlaf ermordet.

Nicht dass Henry, eingefleischter Engländer, der er war, noch nie in Schottland gewesen wäre. Er war bloß noch nie so weit nach Norden gereist.

»Es klart auf«, verkündete Priscilla kühl und amüsiert. »Sieh doch. Die Landschaft ist herrlich.«

Widerwillig öffnete Henry die Augen.

Eine wässrige Sonne tauchte die steilen braunen Berghänge zu beiden Seiten in fahles Licht. Und als sich die Wolken zurückzogen, ertappte Henry sich dabei, wie er hinauf zu den Ehrfurcht gebietenden Gipfeln starrte und wieder nach unten zu den nassen Schafen und dem kargen Moor.

Die Sonne gewann an Kraft, und Wind kam auf. Neben der Straße schlängelte sich ein Fluss, der rot und golden glitzerte. Im nächsten Moment war die Aussicht versperrt, weil sie in eine Schlucht fuhren. Ein Wasserfall rauschte auf Henrys Seite an den Felsen herab, und das Dröhnen war unfassbar laut, als sie vorbeifuhren.

Henry blickte aus dem Augenwinkel zu Priscilla. Eine Frau, die so gut fahren konnte, hatte etwas Beängstigendes. Im Morgengrauen waren sie in London losgefahren, und Priscilla hatte sechshundertvierzig Meilen nach Norden vollkommen entspannt zurückgelehnt in ihrem Sitz gesessen, die Hände locker am Lenkrad. Sie trug eine beige Cordhose und eine cremeweiße Seidenbluse. Ihr blondes Haar hatte sie mit einem Hermès-Schal nach hinten gebunden. Sie sah kultiviert und elegant aus, und dennoch bemerkte Henry eine gewisse Beschwingtheit an ihr, als sie sich ihrer schottischen Heimat näherten, eine aufgeregte Vorfreude, die rein gar nichts mit ihm zu tun hatte. In London hatte er sich an eine vornehme und fügsame Priscilla gewöhnt. Waren sie erst verheiratet, entschied er, würde er darauf bestehen, dass nur noch er fuhr. Zugleich fragte er sich erstmals, ob sie in späteren Jahren zu einer dieser schrecklichen Frauen werden würde, die sich in alles einmischten, was in ihrer Grafschaft vor sich ging, und jedes Dorffest eröffneten. Verdrossen schloss er die Augen wieder. Sie dachte im Moment ja nicht mal an ihn, so viel stand fest.

Was für ein Irrtum!

Während der Fahrt war ein beträchtlicher Teil von Priscillas Triumphgefühl, dass sie sich eine Berühmtheit als künftigen Ehemann geangelt hatte, verebbt. Sie hatte ihm gesagt, er solle sich leger kleiden, und dann war er wie üblich herausgeputzt erschienen: gestreiftes Hemd mit weißem Kragen, alte Schulkrawatte, maßgeschneiderter Savile-Row-Anzug und handgearbeitete Schuhe von John Lobb. Ihr war ein wenig mulmig bei dem Gedanken, was sich wohl in seinem Koffer befinden mochte. Hatte er womöglich vor, die schottischen Highlands aufzurütteln, indem er geschniegelt wie das Model eines Stardesigners umherstolzierte?

Als er um ihre Hand angehalten hatte, hatte Priscilla nichts als schwindelerregende Glückseligkeit empfunden. Endlich hatte sie das Richtige getan. Endlich hatte sie jemanden gefunden, der ihren Eltern gefallen würde. Colonel und Mrs. Halburton-Smythe beklagten sich schon seit einem Jahr, weil sie Journalistin geworden war, auch wenn Priscilla wiederholt zu erklären versuchte, dass ihre Arbeit als Assistentin einer Moderedakteurin sie wohl kaum zu einer Journalistin machte. Ihre Eltern waren hin und wieder zu Besuch gekommen, jedes Mal mit irgendeinem »angemessenen« jungen Mann im Schlepptau. Nun wurde Priscilla unangenehm bewusst, dass sie eigentlich nicht viel über Henry wusste.

Er war achtunddreißig Jahre alt, klein mit feinen Zügen, schwarzem Haar und dunkelbraunen, fast schwarzen Augen. Seine Haut war teigig blass, und seine Beine waren ziemlich dünn, doch er besaß sehr viel Charme und schien allgemein beliebt zu sein.

Über die Jahre waren mehrere seiner Stücke in experimentellen Theatern aufgeführt worden; zumeist handelte es sich um böse Satiren gegen Kirche und Staat. Henry erfreute sich großer Beliebtheit bei den Linken. Für sie war er ein wahr gewordener Traum: ein waschechter Eton-Zögling, Spross einer Großgrundbesitzerfamilie, der sich dem Klassenkampf angeschlossen hatte. Dazu trug er ausgeblichene Jeans, schwarze Pullover und schmutzige Turnschuhe.

Und dann hatte sein Stück Duchess Darling in London Premiere. Keiner begriff, was in aller Welt in Henry Withering gefahren war, handelte es sich doch um jene Sorte Salonkomödie, die damit beginnt, dass sich der Butler und das Cockney-Hausmädchen über ihre Herrschaften unterhielten. Es ließ überhaupt kein Klischee aus. Da waren Untreue unter dem Adel, ein trotteliger Gardist, eine umwerfende Debütantin, eine matronenhafte Duchess und ein unbeholfener Duke. Aber die Kostüme waren Haute Couture, und es spielten diverse Stars mit.

Ein kluger Impresario hatte entschieden, dass die der Morde und Vergewaltigungen sowie der Politik überdrüssigen Londoner in der Stimmung für ein wenig Nostalgie sein könnten. Die linken Zeitungen besprachen das Stück unbeirrt löblich, glaubten sie doch, dass Henry eine überaus intelligente Satire geschrieben habe, die sie zwar nicht so ganz verstanden, aber das behielten die Kritiker selbstredend für sich. Die rechte Presse zögerte, das Stück zu verteufeln, da so viele berühmte Namen in der Besetzungsliste standen, die endlich mal wieder aus der Mottenkiste geholt worden waren. Das Publikum liebte das Stück. Es war frivol, albern, banal und wundervoll gespielt. Die Leute strömten in Scharen ins Theater. Schließlich war es, als ginge man zu einer königlichen Hochzeit. Niemand erwartete, dass die Stars klug waren. Sie sollten bloß sehr vornehm und reich aussehen. Henrys Erfolg war besiegelt, als der linke Flügel schließlich dahinterkam, dass ihr Liebling sie verraten hatte, und die Jungen Linken eine Protestaktion vor dem Theater inszenierten, bei der fünf Polizisten krankenhausreif geprügelt wurden und beobachtet wurde, wie ein Mitglied des Königshauses die Stirn runzelte. Am nächsten Morgen stand Henrys Name auf den Titelseiten sämtlicher großer Zeitungen.

Priscillas Arbeit als Assistentin der Moderedakteurin bestand hauptsächlich darin, Modefotos zu arrangieren, in Fotostudios zu hocken, Models in Kleider hinein- und wieder aus ihnen herauszuscheuchen, die gleichermaßen an mittelalterliche Pagen wie an japanische Fabrikarbeiter erinnerten, und sich zu fragen, ob die blau getönte Dame, für die sie arbeitete, ihr jemals die Chance geben würde, etwas zu schreiben. Dann wurde sie losgeschickt, um über die Mode in dem Theaterstück zu berichten.

Sie war hinter die Bühne gegangen und Henry vorgestellt worden, der sie prompt zum Abendessen einlud. Eine Woche später machte er ihr den Antrag. Nun, weitere sieben Tage später, waren sie unterwegs zu Priscillas schottischem Zuhause, eingeladen von ihren überaus verzückten Eltern. Sie wollten eine Hausparty zu Ehren des neuen Verlobten geben. Priscilla war mit ihren dreiundzwanzig Jahren noch unberührt, und Henry hatte sie fünfmal geküsst, worin sich sein Werben bisher erschöpfte. Priscilla wusste, wie er in Shorts aussah, weil er für ein Gesellschaftsmagazin beim Tennis fotografiert worden war. Persönlich hatte sie ihn nie anders als jetzt gekleidet gesehen. Es ist eigenartig, dass ein Mann seiner Herkunft immerfort aussieht, als hätte er sich für den Kirchgang fein gemacht, dachte Priscilla. Sie wusste ja nicht, dass Henrys Stil eine Art Kostüm war, um sein neues Image als Liebling der besseren Gesellschaft zu untermalen.

Neben ihr saß Henry finster gestimmt und lauschte dem Knurren seines Magens. Vor Stunden hatten sie an einer Raststätte gehalten und ein scheußliches Mittagessen zu sich genommen. Nun wollte Henry sein Abendessen. Und er wollte, dass diese Albtraumfahrt endlich vorüber war.

Priscilla hielt an, und er blickte mürrisch auf.

Ein Schäfer trieb seine kleine Herde mitten auf der Straße vor sich her. Der Mann bewegte sich mit unfassbarer Gelassenheit und sah sich nicht mal nach dem Wagen hinter ihm um. Henry stieß ein ungeduldiges Knurren aus, beugte sich hinüber und drückte fest auf die Hupe. Daraufhin stoben die Schafe erschrocken auseinander.

»He, was soll das?!«, fauchte Priscilla und rollte ihr Fenster hinunter. »Es tut mir sehr leid, Mr. Mackay«, rief sie. »Das war ein Versehen.«

Der Schäfer kam zu ihnen und beugte sich zum offenen Wagenfenster. »Ah, Sie sind das, Miss Halburton-Smythe«, sagte er. »Sie sollten aber wirklich wissen, dass man die Schafe nicht erschrecken darf.«

»Entschuldigung«, erwiderte Priscilla. »Wie geht es Mrs. Mackays Bein?«

»Besser, sagt sie. Wir haben einen neuen Arzt, Dr. Brodie. Er hat ihr eine grüne...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2017
Reihe/Serie Schottland-Krimis
Schottland-Krimis
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Death of a Cad
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agatha Christie • agatha raisin • agatha raisin cd • agatha raisin dishing the dirt • agatha raisin dvd • agatha raisin englisch • agatha raisin englisch kindle • agatha raisin hörbuch • agatha raisin hörbuch deutsch • agatha raisin krimi • agatha raisin quiche of death • agatha raisin reihenfolge • Ann Granger • bücher krimi • cherringham • Cornwall Krimi • Cosy Crime • Cosy Mystery • Cozy Crime • Dedektiv • detective • Detektiv • Detektivromane • Deutsche Krimis • Dorfpolizist • Englischer Krimi • Ermittler • Ermittlerin • Ermittlungen • Gemütlich • Gitta Edelmann • Großbritannien • Hamish Macbeth • Hamish Macbeth fischt im Trüben • Hamish Macbeth geht auf die Pirsch • Hannah Dennison • Hercule Poirot • Herrenhaus • hörbücher krimi • Inspector • Inverness • Kanada • Komissar • Kommisar • Kommissar • Kommissarin • Krimi • Krimiautorin • Krimi Bestseller • Krimi England • Kriminalpolizei • Kriminalroman • Kriminalromane • Krimi Neuerscheinung • Krimis • Krimis Bestseller 2016 • Krimiserie • Krimis Neuerscheinungen 2016 • Landhauskrimi • mc beaton • mc beaton agatha raisin • mc beaton agatha raisin deutsch • mc beaton hamish • M. C. Beaton Hamish Macbeth • M. C. Beaton Hamish Macbeth Reihe • mc beaton macbeth • Michigan • Miss Daisy • Miss Marple • Mord • Mörder • Polizei • Polizist • Polizistin • Privatdetektiv • Québec • Rebecca Michèle Ein tödlicher Schatz • Serienkrimi (Serienermittler) • Spannung • Spannungsroman • spiegel bestseller krimi • Tante Dimity • Tatort • Thriller • Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall Emma Goodwyn • Verbrechen
ISBN-10 3-7325-4053-7 / 3732540537
ISBN-13 978-3-7325-4053-2 / 9783732540532
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