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Pannen, Pech und Paul (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
265 Seiten
Forever (Verlag)
978-3-95818-162-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pannen, Pech und Paul -  Susanne Friedrich
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Charlotte will eigentlich nur in Ruhe ihren neuen Krimi fertigschreiben. Doch ihre Freundin Sandra funkt mal wieder dazwischen und zwingt sie mit den Worten 'Paul ist weg!' unbarmherzig zurück in die Realität. Denn Sandra hat sich in den Kopf gesetzt, den gutaussehenden Anwalt Paul Wichert zu heiraten. Das Problem: Paul will nicht heiraten. Und schon gar nicht Sandra. Deshalb ist er abgehauen und hat Charlotte mit seiner hysterischen Freundin zurückgelassen. Und als die beiden Frauen ihn schließlich finden, wartet eine Überraschung ... 

Susanne Friedrich wurde 1965 als Kind deutscher Eltern in Indien geboren. Weitere Lebensstationen in Singapur, London, Paris, Sankt Petersburg und Russland folgten. Das Reisen prägte sie von klein auf und schenkte ihr vier Sprachen, genau wie unzählige Erinnerungen. Gesammelt hat sie das Erlebte zu Beginn durch die Linse ihrer Kamera. Ihre Bilder erzählen Geschichten. Später wechselte sie von der Kamera zum Stift und wurde zur Autorin. In ihren Büchern erzählt sie Geschichten mit viel Humor und einem dicken Augenzwinkern. Und genau dieser Blickwinkel kommt bei ihren Lesern an. Die Autorin hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Seit 2007 lebt und arbeitet sie mit ihrer Familie in Berlin.

Susanne Friedrich wurde 1965 als Kind deutscher Eltern in Indien geboren. Weitere Lebensstationen in Singapur, London, Paris, Sankt Petersburg und Russland folgten. Das Reisen prägte sie von klein auf und schenkte ihr vier Sprachen, genau wie unzählige Erinnerungen. Gesammelt hat sie das Erlebte zu Beginn durch die Linse ihrer Kamera. Ihre Bilder erzählen Geschichten. Später wechselte sie von der Kamera zum Stift und wurde zur Autorin. In ihren Büchern erzählt sie Geschichten mit viel Humor und einem dicken Augenzwinkern. Und genau dieser Blickwinkel kommt bei ihren Lesern an. Die Autorin hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Seit 2007 lebt und arbeitet sie mit ihrer Familie in Berlin.

Kapitel 1


Sonnenstrahlen tanzten auf der Wasseroberfläche wie aufgeregte Glühwürmchen. Die zarten Farben des Regenbogens spiegelten sich im Wasserglas, bewegt durch das Wechselspiel von Wind und Wolken.

Charlotte Liebvogel ließ sich nicht lange bitten. Sie folgte nur zu gerne dem Ruf in die Welt der Phantasie. Verzückt saß sie an ihrem Schreibtisch und wohnte dem Schauspiel gedankenverloren bei. So überhörte sie das Geräusch sich nähernder Schritte genauso wie ein deutlich hörbares Schnaufen.

»Paul ist weg!«

Der Ausruf riss Charlotte ruckartig aus ihrer Welt. Sie brauchte einen Moment, um sich in der Realität zurechtzufinden. Mit der Maustaste fuhr sie auf Speichern, lehnte sich zurück und rückte ihre Hornbrille zurecht. An Arbeit war jetzt nicht mehr zu denken. Sie seufzte kaum hörbar und sah auf.

»Wow!«, sagte sie schließlich und sah Sandra aufmerksam an.

»Wow? Das ist alles, was dir dazu einfällt? Mein Verlobter ist wie vom Erdboden verschwunden und du sagst wow?!«

Charlotte lehnte sich tief in den Stuhl zurück, lächelte schwach und ließ Sandra dabei nicht aus den Augen. Die Sache mit der Verlobung. Richtig. Nun, es schien jetzt nicht der passende Zeitpunkt, das Thema zur Sprache zu bringen. Wieder rückte sie ihre Hornbrille zurecht, obwohl sie perfekt saß. Damit ließ sich immer spielend Zeit gewinnen. Und die war in diesem Augenblick bitter nötig.

»Wie wär’s mit einem Kaffee?«, schlug sie vorsichtig vor und erhob sich, ohne auf eine Antwort zu warten. Sie ging an Sandra vorbei in die offene Wohnküche und hörte, wie der ungebetene Besuch es sich lautstark in ihrem Lieblingssessel bequem machte.

»Die Tür zum Garten war schon wieder nicht verschlossen, ich könnte auch ein Einbrecher sein.«

»Aber du bist keiner.«

»Ernsthaft Charlotte, das ist so was von leichtsinnig. Besonders in der heutigen Zeit!«

Charlotte schwieg. Die Terrassentür ihres Schlafzimmers, die über einen großzügigen Balkon hinunter in den Gemeinschaftsgarten des Mehrfamilienhauses führte, war einer der Gründe gewesen, warum sie die Wohnung in Schmargendorf gekauft hatte. Zugegeben, mit dem Verschließen haperte es öfters, aber bisher hatte noch niemand außer Sandra diesen Weg ungebeten in ihr Zuhause gewählt.

»Also wie gesagt, Paul ist weg. »

»Ich weiß.«

»Charlotte, du treibst mich in den Wahnsinn, ernsthaft jetzt!«

Charlotte füllte zwei Tassen mit Kaffee, fügte für sich selbst reichlich Kaffeesahne hinzu, reichte Sandra ihre Tasse und setzte sich aufs Sofa.

»Riecht gut, wie gelingt er dir immer so perfekt?«

»Ich mache genügend davon, wenn ich schreibe. Übung macht den Meister. Was hast du jetzt vor? Was soll das überhaupt heißen, Paul ist weg?«

»Weg! Verschwunden, nicht mehr erreichbar. Hat sich sozusagen in Luft aufgelöst.«

Charlotte betrachtete Sandra aufmerksam. Sie sah wie immer fabelhaft aus, dachte sie ohne Neid. Ohne Konkurrenz zu empfinden. Männer und Frauen blickten ihr gleichermaßen nach, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Das weibliche Geschlecht stufte Sandra mehrheitlich als Gefahr ein, das männliche als eine Augenweide und mögliche Beute. Sandra freute sich über die verhohlene, neidvolle Aufmerksamkeit der Frauen, es bereitete ihr fast eine teuflische Freude, das wusste Charlotte nur zu gut. Die lustvollen Blicke der Männer ließ sie kühl an sich abgleiten.

»Und nun?«

»Nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich störe dich ungern aus dem Blauen heraus, aber ich brauche deinen Rat.«

Charlotte lächelte in sich hinein. Die Aussage war an Unwahrheit nicht zu übertreffen. Sandra nahm auf niemanden Rücksicht.

»Ich denke, Walter wäre der bessere Ansprechpartner, findest du nicht?«

»Walter steckt über beide Ohren in Arbeit. Vor dem frühen Abend brauche ich mir die Mühe nicht zu machen.«

»Ich stecke auch über beide Ohren in Arbeit. Die Rohfassung ist in vollem Gange.«

»Bei dir ist das etwas völlig anderes. Du allein bestimmst über deine Zeit. Zudem bist du eine erfolgreiche Autorin, die Leute reißen sich förmlich um deine Krimis. Der arme Walter muss hoch anstrengende Persönlichkeiten umgarnen, die nur auf sich selbst fixiert sind.«

Charlotte schwieg. Mit Sandra zu diskutieren war reine Zeitverschwendung. Im besten Falle mühselig. Für Walter konnte sie kein Mitleid empfinden. Er ist genauso eine Rampensau wie Sandra, ging es ihr durch den Kopf.

»Ich denke, du tust gut daran, abzuwarten. Paul wird schon wieder auftauchen.« Sie wusste nur zu gut, dass Sandra ihr diesen Schwindel nicht abnehmen würde. Dafür war sie viel zu schlau. Aber einen Versuch war es wert. Charlotte hatte weder die Zeit noch den Nerv für dieses Gespräch.

»Er ist seit knapp einer Woche verschwunden, geht nicht ans Telefon und antwortet weder auf meine Nachrichten noch auf E-Mails. Ich bin fast am Durchdrehen.«

»Verständlich.«

»Ich dachte, du hättest eine Idee, wo er sein könnte, oder besser, was ich tun soll.«

»Wie kommst du darauf, dass ich wissen könnte, wo er ist? Wir sind lose bekannt, und zwar durch dich. Und wie gesagt, Walter wird dich in diesem Fall weit besser beraten können als ich.«

Sandra schwieg einen Moment, leerte ihren Kaffee in einem Zug und nahm Charlotte ins Visier.

»Sag mal, wie siehst du überhaupt aus?« Ihr Ton war unterschwellig tadelnd.

»Sandra, du solltest mich zur Genüge kennen. Wenn ich schreibe, kümmert mich mein Aussehen herzlich wenig.«

»Das, meine Liebe, ist offensichtlich. Nun gut, ich mach los! Bei dem Verkehr werde ich Ewigkeiten brauchen, bis ich bei Walter bin, geschweige denn einen Parkplatz finde. Danke für den Kaffee.«

Charlotte erhob sich zeitgleich mit Sandra, die ihr zerknautschtes T-Shirt, die ausgebeulte Boyfriend-Jeans und die lose hochgesteckten Haare missbilligend begutachtete.

»Ich kenne den Weg, ich überlasse dich wieder deinem Schreibtisch. So kannst du auf keinen Fall vor die Tür. Falls Paul sich meldet, richte ihm aus, dass ich ihn töte, sobald ich die Möglichkeit dazu habe.

Wohl kaum, dachte Charlotte amüsiert und nahm Sandra die Tasse ab. Sie verabschiedete ihren Besuch mit einem müden Winken und war froh, als die Tür ins Schloss fiel. Nachdem sie die Kaffeetassen in die Spüle gestellt hatte, ging sie zum Fenster und sah, wie Sandras Smartphone bereits an ihrem Ohr klebte und sie ungeduldig nach dem Autoschlüssel suchte.

Wohl kaum, dachte sie erneut und kehrte zum Schreibtisch zurück. Wohl kaum. Sandra war eine Meisterin darin, sich Dinge zurechtzubiegen. Für Charlotte stand fest: Einen Mann wie Paul Wichert hält man nicht fest. Auch eine Sandra Meise nicht. Keine Chance. Nicht Paul Wichert. Dreimal nein. Ihn zum Standesamt zu bewegen ist so unmöglich, wie den Papst dazu zu bringen, sich als Buddhist zu outen. Und zwar während einer öffentlichen Ansprache auf dem Petersplatz, wo sonst?

Charlotte kreiste rastlos um ihren Schreibtisch. Sandra hatte sie völlig aus dem Takt gebracht. Und wie so oft eine Mordslust in ihr ausgelöst. Das wiederum war von Vorteil, ihr Protagonist war kurz davor, ein weiteres Opfer verschwinden zu lassen.

Charlotte löste die Haarspange und strich mit ihren Fingern durch ihre Mähne. Vielleicht sollte ich ein Bad nehmen, überlegte sie, die Leiche muss warten. Aber im Kühlschrank ist auch nichts mehr, fiel ihr ein. Gähnende Leere, um genau zu sein. Zeit Mustafa zu besuchen, entschied sie. Die Arbeit hole ich später wieder auf.

Kurzentschlossen steckte sie die Haare zusammen, griff zur Handtasche und ging zur Tür. Zeit die Vorräte aufzufüllen. Mit etwas Glück würde ihr Gemüsehändler sie mit Tee und Gebäck aufheitern.

Sandra trieb der späte Nachmittagsverkehr in den Wahnsinn. Ihren steigenden Unmut ließ sie an einem ihrer Mitarbeiter aus, dessen Jammern nur zaghaft durch die Freisprechanlage des BMWs klang.

»Thorsten, hören Sie auf, sich wie ein Kleinkind zu benehmen, das ist ja unerträglich!«

Rüde nahm sie einer älteren Dame die Vorfahrt und beachtete die Lichthupe nicht, die folgte.

»Nein, ich verspäte mich, also packen Sie die Gelegenheit beim Schopf und beweisen Sie sich endlich als professioneller Mitarbeiter! Sonst überlasse ich die arabische Delegation morgen ganz ihnen.«

Ohne auf das Wimmern, das folgte, einzugehen, legte Sandra auf und versuchte sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Wo verdammt nochmal war Paul? So einen Stunt hatte er noch nie gebracht. Entnervt wählte sie die Nummer seines Büros.

»Wichert und Partner, Sarah Meyer am Apparat, wie kann ich Ihnen helfen?«

Die zuckersüße Stimme der Rezeptionistin trug nicht zur Verbesserung ihrer Laune bei, im Gegenteil.

»Frau Meyer, Sandra Meise, guten Tag. Offensichtlich tun Sie sich schwer damit, meine Rückrufbitte zu Herrn Wichert durchzustellen.«

Der Antwort schenkte Sandra wenig Aufmerksamkeit. Genervt verdrehte sie die Augen und straffte die Schultern. »Wie dem auch sei, bitte richten Sie Herrn Wichert aus, dass ich dringend seinen Rückruf erwarte! Das wäre zu reizend von Ihnen, vielen Dank!« Entnervt kappte sie die Verbindung.

Ein Klopfen an der Fensterscheibe ließ sie aufschrecken. Eine ältere Frau lächelte ihr aufmunternd zu. Widerstrebend öffnete Sandra das Fenster und schenkte der Unbekannten ein kühles Lächeln. Bevor sie etwas sagen konnte, eröffnete die Frau das Gespräch.

»Jetzt passen Se...

Erscheint lt. Verlag 10.2.2017
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abgehauen • Ballearen • Bestseller • Braut • Buch 2017 • Deutschland • eBook • ebook bücher • Freundin • Hochzeit • Humor • Kindle • kobo • Krimiautorin • Liebeschaos • Liebesgeschichte • Liebesroman • lustige Geschichten • Mallorca • Meer • Neu 2017 • Neuerscheinung 2017 • Neuerscheinungen 2017 • Oberflächliches Leben • Romantik • romantisch • romantische bücher für frauen • Romantische Komödie • Romanze • Schriftstellerin • Schwuler Friseur • Suche • tolino • Verlobte • Verlobter • Verlobung • Vertrauen
ISBN-10 3-95818-162-7 / 3958181627
ISBN-13 978-3-95818-162-5 / 9783958181625
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