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Tante Dimity und das verborgene Grab (eBook)

Cosy Crime

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
250 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-3372-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tante Dimity und das verborgene Grab - Nancy Atherton
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Lori und Bill sind nach England gezogen und wohnen jetzt in Tante Dimitys Cottage. Die frisch gebackene Mutter Lori hat alle Hände voll zu tun und ist erleichtert, als die attraktive Francesca ihre Hilfe als Kindermädchen für die Zwillinge anbietet. So bleibt ihr Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern, die in Finch für Aufregung sorgen. Durch die Entdeckung eines antiken Römergrabes und die Ankunft eines umtriebigen Archäologen droht das geplante traditionelle Erntedankfest ins Wasser zu fallen. Kann Lori mit Hilfe von Tante Dimitys übersinnlichen Kräften den Frieden im Dorf wiederherstellen und verhindern, dass gefährliche Geheimnisse ans Licht kommen?

Ein gemütlicher Wohlfühlkrimi mit Suchtpotential. Jetzt als eBook bei beTHRILLED.

Versüßen Sie sich die Lektüre mit Tante Dimitys Geheimrezepten! In diesem Band: Lilians Zitronenstangen.

'Kein anderer Krimi ist so liebenswert wie ein Tante-Dimity-Abenteuer!' (Kirkus Reviews)

  Kapitel 1


ICH WAR MUTTER von zwei Säuglingen, und ich war zur Trinkerin geworden: zwei Kannen Tee am Vormittag, und noch vor dem Mittagsschlaf eine weitere. Und aus irgendeinem Grund hatte ich Schwierigkeiten zu schlafen.

Es lag nicht am Koffein – als stillende Mutter hielt ich mich an Kräutertee –, und es waren auch nicht die Zwillinge. Nach drei zermürbenden Monaten, in denen ich praktisch rund um die Uhr stillte, hatten Will und Rob endlich gemerkt, wie viel schöner es ist, die Nacht durchzuschlafen, und auch ihren Eltern Gelegenheit gegeben, die Freude daran wieder neu zu entdecken. Mein Mann und ich hatten jetzt sechs Stunden himmlischer Ruhe, in denen wir ohne Unterbrechung schlafen und uns von den Strapazen des Tages erholen konnten.

Aber während Bill diese kostbaren Stunden ausgiebig nutzte und meist noch angekleidet auf dem Sofa entschlummerte, reichte es bei mir nur zu unruhigen, kurzen Nickerchen, während dieser ich mit einem Ohr auf das leiseste Weinen, das kleinste Husten oder den winzigsten Schnaufer lauschte.

Es war nicht nur die typische Überempfindlichkeit der frischgebackenen Mutter, die mir den Schlaf raubte. Will und Rob waren zu früh geboren, im März statt im April, und sie hatten ihre erste Lebenswoche im Brutkasten verbracht. Jetzt, mit vier Monaten, waren sie zwar bärenstark und hatten Lungen wie Perlentaucher, aber die Ängste dieser ersten ungewissen Tage waren nie ganz von mir gewichen.

Die Welt, die mich bisher überwiegend freundlich behandelt hatte, war zu einem bösartigen, bedrohlichen Ort geworden, wo jede Ecke eines jeden Couchtisches lediglich dazu geschaffen war, dass meine Söhne sich den Kopf daran aufschlagen konnten. Es war meine und Bills Aufgabe, unsere Kinder vor tückischen Couchtischen zu schützen, und wir nahmen unsere Aufgabe sehr ernst.

Wir waren aus Bills Familiensitz im lebhaften, lärmenden Boston geflohen und hatten die Jungen nach England gebracht, in ein Cottage aus honigfarbenem Stein in einer ruhigen, idyllischen Ecke der Cotswolds. Dieses Häuschen hatte mir die beste Freundin meiner Mutter hinterlassen, eine Frau namens Dimity Westwood, und für mich gab es keinen geeigneteren Ort, um Kinder großzuziehen.

Bill radelte jeden Tag nach Finch, dem nächsten Dorf, wo er in seinem Büro am Dorfplatz die Geschäfte für die Anwaltskanzlei, die er mit seinem Vater führte, per E-Mail, Fax und Telefon abwickelte. Einmal im Monat fuhr er nach London oder auch weiter weg, wenn es nötig war, aber meist war er zum Mittagessen zu Hause und kam auch zum Abendessen selten zu spät.

Dabei war es nicht das Essen, was ihn anzog. Seit den ersten Wochen meiner Schwangerschaft waren meine kulinarischen Ambitionen hauptsächlich auf die Herstellung gesunder Babynahrung beschränkt. Bill hatte sich daran gewöhnt, zu den Mahlzeiten meist irgendwelche geheimnisvollen Breis und Pürees zu probieren.

William Willis junior war ein Ehemann, wie ihn sich jede Frau erträumt, und ein Vater, wie ihn jedes Kind haben sollte. Er wickelte die Babys, badete sie, sang sie in den Schlaf und fand sich auch heldenhaft mit meinen hormonell bedingten Stimmungsschwankungen nach der Entbindung ab, als der Umschwung zwischen Gelächter und Tränen unvorhersehbar war und sich von einer Sekunde auf die andere vollziehen konnte. Wie ich ging er in der Fürsorge um unsere Söhne auf und schien für meine Besessenheit, ihre Umgebung so sicher wie möglich zu gestalten, Verständnis zu haben. Als ich jede Ecke unserer Möbel mit Flanell umwickelte, protestierte er ebenso wenig, wie als ich an sämtlichen Schranktüren in der Küche Sicherheitsschlösser anbrachte, die so kompliziert waren, dass wir sie tagelang nicht öffnen konnten.

Aber als Bill eines Abends Anfang Juli in unser Schlafzimmer kam, wo mir die Jungen in ihren Babywippen zusahen, wie ich die Matratze von unserem Bett wuchtete, das so groß wie ein Fußballplatz war, musste er wohl annehmen, dass ich vollends übergeschnappt sei.

»Lori«, sagte er leise von der Tür her, »was machst du da?«

»Ich nehme die Matratze vom Bett«, schnaufte ich, indem ich vergeblich an einer Ecke zerrte.

»Warum?«, fragte Bill vorsichtig.

Ich verdrehte die Augen, als sei die Erklärung sonnenklar. »Was ist, wenn Will und Rob unter das Bett krabbeln und es über ihnen zusammenbricht? Es ist viel sicherer, die Matratze auf der Erde zu haben.«

Bill warf einen Blick auf die vier pummeligen Babyknie und die herumfuchtelnden Händchen, die noch nicht einmal den Teppich erreichten, und sagte: »Aha.«

In seiner Stimme war etwas, das mich innehalten ließ. Ich starrte auf die Matratze, sah hinüber zu den Jungen und wich dann vor dem Bett zurück, als stünde es in Flammen. »Bill«, flüsterte ich erschreckt, »was mache ich eigentlich hier?«

»Die Frage ist eher, was du nicht machst.« Bill nahm mich bei der Hand und zog mich zum Sessel neben dem Toilettentisch. Er schob die Matratze wieder aufs Bett zurück, hockte sich einen Moment hin, um Will auf den Bauch zu prusten und Rob neckend zu kitzeln, dann setzte er sich vor mich auf die Fußbank. »Du schläfst kaum«, erklärte er. »Du isst nicht vernünftig. Du hast kaum Bewegung an der frischen Luft.« Er sah die Matratze bedeutungsvoll an. »Kein Wunder, dass du langsam durchdrehst.«

»Aber ... aber die Jungen ...«, jammerte ich.

»Die Jungen sind kerngesund und munter«, unterbrach Bill mich. Er drehte sich um und schnitt seinen zufrieden vor sich hin brabbelnden Söhnen ein Gesicht. »Schau sie dir an. Dr. Hawkings hat selbst gesagt, dass er noch nie Frühchen gesehen hat, die so prächtig gedeihen. Du machst es großartig, Lori.«

Ich lächelte mühsam. »Wir machen es großartig.«

»Ich helfe, so gut ich kann«, sagte Bill, indem er sich mir wieder zuwandte, »aber ich bin nicht den ganzen Tag hier wie du. Ein Kind kann eine Mutter schon bis zur Erschöpfung fordern, und du hast zwei. Gib’s zu, Schatz – du bist zahlenmäßig unterlegen.«

Ich lehnte mich im Sessel zurück und nickte kleinlaut. »Ich bin in letzter Zeit auch so viel müder als früher.«

»Und erschöpfter«, sagte Bill mit Nachdruck. »Jetzt, wo die Jungen aus dem Gröbsten heraus sind und anfangen, feste Nahrung zu essen, wird es Zeit, dass du dir eine Pause gönnst.«

»Ich soll meine Babys verlassen?«, fragte ich entsetzt.

»Natürlich nicht«, sagte Bill schnell. »Aber ich habe die Sache mit Dimity besprochen ...«

»Wann?«, wollte ich wissen. »Wann hast du mit Dimity darüber gesprochen?«

»Vorige Woche, als du den Badezimmerschrank mit dem Vorhängeschloss gesichert und den Schlüssel versteckt hast, damit die Jungen ihn nicht finden«, erwiderte Bill. »Weißt du inzwischen wieder, wo du ihn hingetan hast?«

»Äh ...«

»Macht nichts.« Bill zog meine Füße auf seinen Schoß und fing an, sie sanft zu massieren. »Hauptsache ist, dass Dimity es für richtig hält, dass wir jemanden einstellen, der dir mit Rob und Will hilft. Und das finde ich auch.«

Ich sah ihn ungläubig an. »Das kann nicht dein Ernst sein. Ich würde meine Kinder nie einer Fremden überlassen.«

»Dann kann sie mit der Wäsche und dem Kochen und der anderen Hausarbeit helfen«, war Bills vernünftige Antwort. »Egal was, die Hauptsache ist, du bist entlastet. Lori«, sagte er und nahm meine Zehen fest in die Hand, »Tante Dimity sagt, es sei Zeit, dass du dich um dich selbst kümmerst, sonst schadest du unseren Kindern mehr, als dass du ihnen nützt.«

Bill hatte das Zauberwort gesprochen. Vernünftigerweise sagte er nichts weiter, sondern wartete auf die Wirkung. Er wusste, dass ich mich nie gegen das auflehnte, was Tante Dimity sagte – oder vielmehr, was sie schrieb, da die Gespräche mit ihr sich auf das beschränkten, was sie in ein kleines blaues Buch mit Ledereinband schrieb, das in unserem Arbeitszimmer lag. Seit der Geburt der Jungen war ich zu beschäftigt gewesen, mich an Tante Dimity zu wenden, aber es schien, dass sie mich beobachtete und sich Sorgen machte.

Hatte ich ihr wirklich Anlass dazu gegeben? Ich schloss die Augen und dachte über die vergangenen drei Monate nach. Einige Szenen waren mir noch besonders deutlich in Erinnerung: wie während eines der häufigen Besuche von Willis senior Bill und sein Vater Seite an Seite Windeln wechseln; das erste Bad der Jungen in der gepolsterten Babybadewanne; dann ein kostbarer, stiller Morgen, Bill schaukelt Will, während ich Rob stille, wir beide im Schlafanzug und noch ganz verschlafen, aber völlig vernarrt in die zwei Bündel in unseren Armen. Aber die meisten dieser Erinnerungen sind unscharf, ein Tag verschwimmt mit dem nächsten, ohne Form und Unterschied, wie ein Aquarell, das in einen Regenguss geraten ist. So wollte ich mich an die Kindheit meiner Söhne später eigentlich nicht erinnern.

»Vielleicht habt ihr recht, Dimity und du«,...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2016
Reihe/Serie Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Ein Wohlfühlkrimi mit Lori Shepherd
Übersetzer Christine Naegele
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Aunt Dimity Digs In
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Agatha Christie • agatha raisin • brit • Britisch • Camilieri • cherringham • COSY • Cotswolds • Cozy • Cozy Crime • Crime • Detektiv • Dimity • Dorf • England • England / Großbritannien • Gemütlich • Hobbyermittler • Holmes • Krimi • Kriminalroman • Krimi ohne Blut • Krimis • Landhauskrimi • Liebesroman (modern) • Lokalkrimi • Lu • Miss Marple • Mord • Mystery Bestseller • Mystery Bücher • Mystery Romane • Paranormal • Poirot • Regionaler Krimi • Regionalkrimi • Rezept • Serienkrimi (Serienermittler) • Sherlock • Spannung • Tante • Teatime • Tee • Tot • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7325-3372-7 / 3732533727
ISBN-13 978-3-7325-3372-5 / 9783732533725
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