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Ostfriesenschwur (eBook)

Spiegel-Bestseller
Der zehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
528 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-403727-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ostfriesenschwur -  Klaus-Peter Wolf
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Das Jubiläum: Fulminant und packend: Der neue zehnte Band in der Kultserie mit Ann Kathrin Klaasen von Spiegel-Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf. Ein abgetrennter Kopf auf Wangerooge und ein Rumpf in Cuxhaven - doch beide Teile gehören nicht zu einer Leiche. Ihr zehnter Fall führt Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen auf die beiden ostfriesischen Inseln Wangerooge und Langeoog. Als der Postbote an diesem Morgen bei Ubbo Heide klingelt, bringt er ein großes Paket. Darin liegt ein abgetrennter Kopf. Es ist der Kopf eines Menschen, den Ubbo Heide kennt. Jahrelang hat er ihn gejagt, doch am Ende musste er ihn laufenlassen. Jetzt hat ein Anderer das Werk für ihn vollendet. Dann findet man einen einen zweiten Kopf. Auch diesem Toten konnte man damals seine Tat nicht nachweisen. Will hier einer die Arbeit der Polizei übernehmen? Ann Kathrin Klaasen hat zunehmend das Gefühl, dass der Täter jeden einzelnen ihrer Schritte kennt. Und ihnen immer voraus ist. Fast scheint es so, als ob er einer der ihren ist. Nach zwei brutalen Morden ahnt Ann Kathrin, wer das nächste Opfer sein wird. Kann sie dem Täter eine Falle stellen? Auch der fulminante zehnte Band der Mega-Bestsellerserie mit Ann Kathrin Klaasen beweist wieder einmal mehr, dass Klaus-Peter Wolf zu den Spitzenautoren in Deutschland gehört.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Für Krimi-Fans sind Wolf-Bücher ein Muss. Und für künftige Ostfriesland-Urlauber ein echter Anreiz, sich vielleicht mal vor Ort auf die Spuren der Ermittler zu begeben.

Der Mann kann unheimlich gut und spannend erzählen, er hat Humor und er ist unheimlich nah dran an den Leuten.

Auch der fulminante zehnte Band der Mega-Bestsellerserie mit Ann Kathrin Klaasen […] beweist wieder einmal mehr, dass Klaus-Peter Wolf zu den Spitzenautoren in Deutschland gehört.

Starke Spannungsmomente, sie sind so typisch für den Stil von Wolf und so typisch auch für sein jüngstes Werk.

Dem Bestsellerautor ist wieder ein »Pageturner« gelungen, der bis zum Finale fesselt.

sehr packend und mit feinster Ironie geschrieben, macht Lust auf mehr und auf Meer.

An ihm und seinem neuen Buch kommt im Moment niemand vorbei

Wer keine Zeit zum Lesen hat, sollte die Finger vom zehnten Band lassen, denn ›Ostfriesenschwur‹ hat Suchtpotenzial.

Rupert wollte eigentlich Bagger anfordern, um den Norddeicher Strand auf der Suche nach dem fehlenden Rumpf umpflügen zu lassen. Aber Sylvia Hoppe bat dann doch lieber um Spürhunde. Alles sollte ruhig, sensibel und ohne großes Aufsehen zu erregen vonstattengehen, hatte Büscher verlangt, denn in einer Touristenhochburg zur Hauptsaison machten sich Eisbuden besser als »Leichensuchhunde«, wie er sie nannte. Noch glaubte Büscher, mit Rupert als Einsatzleiter dieser Aktion einen guten Griff gemacht zu haben. Immerhin war es wichtig, den Kollegen Verantwortung zu übertragen.

Sylvia Hoppes hämisches Grinsen deutete Büscher falsch. Er vermutete, dass sie sich übergangen fühlte und nahm sich vor, ihr beim nächsten Mal ebenfalls eine wichtige Aufgabe zu übertragen.

Die Hunde kamen aus Aurich, und so waren Rupert, Sylvia Hoppe und vier Schutzpolizisten kurz vor den eigentlichen Suchkräften in Norddeich. Sie spazierten einmal vom Haus des Gastes zu Diekster Köken und wieder zurück, dann erhielten sie Verstärkung durch eine Diensthundestaffel.

Noch nie war die Schlange am Strandentgeltautomaten so lang gewesen wie an diesem Tag. Einige Touristen glaubten, dass die Kurverwaltung, die lange ruhig zugesehen und großzügig ein Auge zugedrückt hatte, nun rigoros durchgreifen würde. Selbst einige Norder Bürger, die sich bisher standhaft geweigert hatten, für die Strandbenutzung zu bezahlen, holten sich rasch ein Ticket, als sie das Polizeiaufgebot sahen.

Wolfgang Mix aus Bottrop machte mit seiner Familie seit Jahren jeden Sommer hier Urlaub. Schon als Kind war er mit seinen Eltern immer wieder nach Ostfriesland gefahren. Ewig hatten seine Eltern davon geträumt, hier ein Haus zu kaufen und ihren Lebensabend zu verbringen. So weit war es nie gekommen, aber Wolfgang Mix hoffte, dass er es schaffen würde. Er zahlte dafür in zwei Bausparverträge ein und war ein sparsamer Mann.

Über Strandentgeltgebühren konnte er nur lachen: »Die Ostfriesen sind die Nachfahren von Piraten und Strandräubern. Heute überfallen sie keine Leute mehr und murksen auch keinen mehr ab. Die stellen einfach Automaten auf, und wir sollen uns dann selbst beklauen. Das ist die moderne Form der Piraterie. Parkplatzgebühren und Strandgeldautomaten!«

Während die Hundestaffel am Drachenstrand mit der Suche begann, witterte kurz hinter der Absperrung vom Hundestrand ein Dackel aus Oberhausen bereits den gesuchten Rumpf. Aber weil er außerhalb des Hundegeländes so aufgeregt bellte und buddelte, holte sein Frauchen, die alleinerziehende Bäckereifachverkäuferin Irina Schanz, ihren Dackel, den sie ironischerweise Bello getauft hatte, zurück und zwang ihn, dort zu rennen und zu buddeln, wo es für Hunde vorgesehen war.

Jetzt beschnüffelte ihr Bello die Füße von Joachim Faust. Er entsprach genau der Sorte Mann, die in ihrem Leben immer wieder Katastrophen angerichtet hatten: eitel, egoistisch und auf eine oberflächliche Art gebildet. Aber er interessierte sich weder für sie noch für ihren Hund. Er beobachtete die Polizisten.

Ann Kathrin Klaasen war nicht dabei, aber vielleicht hatte er eine Chance, jemanden zu finden, der nicht gut auf die legendäre Serienkillerfahnderin zu sprechen war.

Als der Rumpf schließlich nicht weit vom Hundestrand entfernt gefunden wurde, sah Joachim Faust bei den Ausgrabungen zu. Wolfgang Mix aus Bottrop erkannte ihn und bat ihn um ein Autogramm. Für diesen Zweck hatte Faust immer ein paar Fotos in der Brusttasche.

Genau in dem Moment, als er seinen Namenszug unter das Foto setzte, hatte Faust eine zündende Idee. Hier hatte doch wieder ein neuer Serienkiller zugeschlagen. Er, Joachim Faust, würde Ann Kathrin Klaasen mit dem Gedanken konfrontieren, dass sie solche Menschen anzog wie eine Glühbirne Motten. Ja! Das würde der Kern seiner neuen These werden. Ann Kathrin Klaasen war schlecht für Ostfriesland, weil sie wie ein Magnet auf Schwerverbrecher wirkte.

Sylvia Hoppe telefonierte die Kriminaltechniker herbei. Rupert war sich, obwohl er den Einsatz hier leitete, nicht zu schade, Neugierige auf Abstand zu halten und den Tatort selbst mit Absperrband zu sichern.

Joachim Faust machte Fotos. Rupert versuchte, ihn daran zu hindern.

»Dies ist ein freies Land«, belehrte Joachim Faust Rupert, »ich kann an einem öffentlichen Strand so lange herumstehen, wie ich will, und ich darf auch Fotos machen. Dafür brauche ich keine Genehmigung.«

»Genau«, sagte Wolfgang Mix, »und man muss auch kein Strandentgelt bezahlen, das ist nämlich Betrug!«

Rupert ignorierte Mix, aber Faust war bei ihm genau an der richtigen Adresse. Seit seiner Schulzeit konnte Rupert Belehrungen nicht mehr ausstehen. Er warf einen Blick zu Sylvia Hoppe. Ja, sie sollte ruhig sehen, wie ihr Kollege Rupert mit solchen Typen Schlitten fuhr.

»Hör mal zu, du dämliche Arschgeige! Wenn du die Nacht gern in der Ausnüchterungszelle verbringen willst, dann musst du dafür nicht unbedingt vorher erst einen saufen. Wir können das auch so miteinander regeln, verstanden?«

Faust hatte sein Aufnahmegerät längst eingeschaltet. »Das ist ja interessant«, sagte er. »Sie sind ein Mitarbeiter von Ann Kathrin Klaasen und drohen mir damit, mich in eine Ausnüchterungszelle zu sperren, obwohl ich gar nichts getrunken habe? Ist das hier in Ostfriesland so üblich?«

Schon stand Sylvia Hoppe neben Rupert. Sie hatte Faust an der Stimme erkannt, die war wirklich markant.

»Mein Kollege meint das nicht so«, sagte sie. »Immerhin graben wir hier gerade einen Leichnam aus. Der Strand ist voller Menschen und … Wir stehen im Moment alle unter Hochspannung.«

Rupert verstand die Welt nicht mehr. Warum war Sylvia so nett zu diesem aufgeblasenen Fatzke?

Sie raunte Rupert zu: »Entschuldige dich bei ihm, Rupi. Das ist ein verdammt berühmter Journalist. Ich kenn den aus dem Fernsehen.«

Ruperte musterte Faust. »Journalist, na klar. Etwa so eine Knalltüte wie dieser Bloem?!«

Rupert konnte Presseleute nicht ausstehen. Ihn zum Pressesprecher der ostfriesischen Polizei zu machen wäre die größte denkbare Strafversetzung für ihn gewesen.

»Entschuldige dich, Rupi!«, mahnte Sylvia Hoppe.

In letzter Zeit wurde Rupert von den weiblichen Kollegen gerne »Rupi« genannt, und er hatte keine Ahnung, warum.

Joachim Faust stand mit vor der Brust verschränkten Armen da. In einer Hand hielt er den Fotoapparat, in der anderen locker das digitale Aufnahmegerät.

Sylvia Hoppe stupste Rupert an. »Das gibt Stress, Rupi. Ich verspreche es dir. Du legst dich gerade mit dem Falschen an.«

»Okay«, sagte Rupert und versuchte eine Entschuldigung. »Also … ich … ich hab das wirklich nicht so gemeint. Ich wollte mich bei Ihnen gerne entschuldigen.«

Joachim Faust lächelte. »Ja, machen Sie nur weiter. Das war nämlich als Entschuldigung noch ein bisschen zu dünn!«

Es fiel Rupert schwer: »Ich bin … sonst nicht so. Ich war vielleicht etwas zu schroff.« Rupert hielt Faust die ausgestreckte Hand hin. »Na komm, Kumpel, schlag ein.«

Faust hielt die Arme verschränkt.

»Jetzt sei nicht so eine Muschi!«, forderte Rupert. »Ich entschuldige mich echt. So was passiert mir sonst nicht … nur manchmal, wenn vor mir so ein arroganter Fatzke steht wie du, dann kann das schon mal passieren, dass ich aus der Rolle falle und …«

Faust guckte auf den roten Knopf. Sein Aufnahmegerät lief.

Rupert ruderte mit den Armen in der Luft herum. »Meine Frau sagt immer, das passiert mir nur, wenn das Arschloch vor mir mich an das Arschloch in mir erinnert.«

Sylvia Hoppe zog Rupert weg. »Sag mal, spinnst du?«

Irina Schanz, die Bäckereifachverkäuferin aus Oberhausen, konnte ihren Dackel Bello nicht länger halten. Er betrachtete den Leichenfund als sein Eigentum. Er war ja auch vor allen anderen Hunden darauf aufmerksam geworden. Jetzt flitzte er unter den Absperrbändern der Kriminalpolizei durch und verbiss sich in den linken Unterarm.

Zwei Uniformierte sprangen in die Sandgrube und versuchten, dem Hund den Arm zu entreißen.

Irina Schanz schrie: »Tun Sie ihm nicht weh! Tun Sie ihm nicht weh! Der will doch nur spielen!«

Faust machte Fotos.

***

Vielleicht, dachte Svenja Moers, ist die zweite Zelle ja gar nicht für mich als Strafraum gedacht, sondern er wird sich noch jemanden holen. Vielleicht jemanden aus unserem VHS-Kurs?

Fast wünschte sie sich, endlich einen Mitgefangenen zu bekommen. Sie wunderte sich über ihre Gefühle, doch ein Mann in der anderen Zelle wäre ihr lieber gewesen als eine Frau. Sie wusste nicht warum, aber sie wünschte sich, er würde sich einen Mann holen.

Sie stellte sich vor, zwischen den Gitterstäben Händchen zu halten. Nein, nicht mit ihrem Ingo. Den konnte sie sich in der Nachbarzelle gar nicht vorstellen.

Wen würde Yves Stern sich holen – und wann?

Es wurde immer heißer. Ihre Schleimhäute trockneten schon aus.

Es roch nach Grünkohl mit Speck. Der Boden war immer noch grünlich bekleckert. Die Bauchspeckscheibe lag glänzend auf dem weiß gekachelten Fußboden.

Der Wasserhahn am Waschbecken gab keine Flüssigkeit her, sondern machte nur ein gurgelndes Geräusch. Irgendwo außerhalb ihres Gefängnisses musste er ihr das Wasser abgedreht haben.

Ich brauche Waffen, dachte Svenja Moers. Waffen. Die Plastikgabel in ihrer Hand erschien ihr lächerlich. Trotzdem machte ihr allein die Tatsache Mut, dass sie überhaupt nach Waffen suchte. Das heißt doch, sagte sie sich selbst, ich habe mich noch nicht aufgegeben.

Die Stahltür öffnete sich mit einem Surren, als würde ein Motor die...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2016
Reihe/Serie Ann Kathrin Klaasen ermittelt
Ann Kathrin Klaasen ermittelt
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Aggis Huus • Ann Kathrin Klaasen • Aurich • Café Ten Cate • Cold Case • Enthauptung • flow • Frank Weller • Gelsenkirchen • Klassenkameradin • Kurzkrimi • Langeoog • Loser-Party • Mord • Niederlage • Norden • Norden-Norddeich • Ostfriesenkrimi • Ostfriesland • Ostfriesland-Magazin • Regionalkrimi • Restaurant Smutje • Rupert • Selbstjustiz • Thriller • Ubbo Heide • Unternehmensberater • Wangerooge • Wattenmeer
ISBN-10 3-10-403727-2 / 3104037272
ISBN-13 978-3-10-403727-1 / 9783104037271
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