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THE ORIGINALS - In Dunkelheit geboren (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015
cbt (Verlag)
978-3-641-15524-7 (ISBN)

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THE ORIGINALS - In Dunkelheit geboren - Julie Plec
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New Orleans 1722: Die Vampir-Geschwister Klaus, Elijah und Rebekah hoffen, hier eine neue Heimat zu finden. Doch die hier herrschenden Werwölfe und Hexen sind nicht bereit, ausgerechnet Vampiren Platz zu machen. Dank Elijahs Verhandlungsgeschick haben die Geschwister jedoch schon bald die Sympathien der Stadt auf ihrer Seite - bis eine gefährliche Leidenschaft alles zu zerstören droht ...

Julie Plec arbeitet für Film und Fernsehen als Produzentin und Autorin. Sie ist Co-Autorin und Produzentin der Serie THE VAMPIRE DIARIES und Autorin des Spin-Offs THE ORIGINALS, das die Geschichte der Geschwister Klaus, Rebekah und Elijah, der ersten Vampirfamilie, erzählt.

KAPITEL 1

1722

»Uneingeladen auf einer Feier auftauchen« klang wunderbar zerstörerisch, aber Klaus stellte fest, dass es damit in Wirklichkeit nicht weit her war. Sie hätten ohne Weiteres ihre Einladungen bekommen, und Elijahs ständige Mahnungen, dass Gewalt verboten sei, entpuppten sich als völlig überflüssig. Alles, was sie in der Villa erwartete, war eine gewöhnliche Feier. Hexen und Werwölfe tranken und tanzten mit ihresgleichen und warfen den Mitgliedern des jeweils anderen Clans gelegentlich geringschätzige Blicke zu. Der Saal war stickig, und die menschlichen Kellner liefen wie betäubt durch die Menge, kontrolliert von irgendeinem Zauber, der sie genauso langweilig machte wie alles andere. Klaus verstand nicht, warum seinem Bruder die Teilnahme an diesem Fest so wichtig gewesen war. Aber waren Elijahs Überlegungen nicht oft unvernünftig?

Eine rehäugige junge Frau reichte ihm ein Glas Wein und Klaus trank tapfer einen Schluck. Vermutlich war der Wein sehr gut, aber er beeindruckte Klaus dennoch nicht. Er war schließlich kaum der Richtige, um Getränke zu beurteilen, die in vornehmer Gesellschaft serviert wurden. »Warte«, rief er, und die junge Frau drehte sich mit ihrem Tablett voller Gläser gehorsam zu ihm um. Klaus trat näher an sie heran und fing den honigfarbenen Glanz ihres Haares auf und das sanfte Pochen des Pulses an ihrer Kehle. »Ich brauche frische Luft«, improvisierte er. »Kannst du mir den Garten zeigen?«

Das Menschenmädchen zögerte kurz mit geöffneten Lippen, als wisse sie, dass sie ablehnen sollte. Aber sie konnte es nicht. Sie stellte ihr Tablett ab und Klaus folgte ihr an den Rand des hell erleuchteten Ballsaals. Er fing sie ein, bevor sich die Tür ganz hinter ihnen geschlossen hatte. Seine Augen stellten sich sofort auf die Dunkelheit im Garten ein. Er legte ihr die rechte Hand über den Mund, um jedes Geräusch zu dämpfen, während er mit der linken Hand das Haar von der Haut ihrer Kehle strich. Als er auf ihren glatten Hals starrte, wurden seine Zähne länger und schärfer. Seine Reißzähne stießen in die pulsierende Ader, zerfetzten ihr die Kehle und hielten sie fest, während ihr heißes Blut in seinen Mund floss.

Als ihr Herzschlag schwach wurde, waren Klaus’ Gedanken bereits abgeschweift. Sein Blick wanderte über den mondbeschienenen Garten; er suchte nach einem Versteck. Sobald die Kellnerin tot war, trug er sie zu einer Mauer, vor der eine Reihe Heckenkirschen wuchs, und verbarg sie hinter den Büschen. Klaus machte sich nicht die Mühe, sein Werk allzu genau in Augenschein zu nehmen. Nachdem er das langweilige Fest für einen langweiligen Mord verlassen hatte, fühlte er sich auch nicht viel besser.

Er schlüpfte zurück durch die mit Schnitzereien verzierten Doppeltüren, für einen Moment wie gebannt von dem Licht und der Musik im Raum. Seine Rückkehr blieb fast unbemerkt, aber nicht ganz. Der Schein von einem Dutzend Kronleuchter funkelte über perfekten blonden Locken und zwei ernste braune Augen blickten ihn an.

Offensichtlich hielt Rebekah Elijah und seinem lästigen Bemühen, »sich einzufügen«, zuliebe ein Auge auf ihn. Um sicherzugehen, dass der unberechenbare Halbbruder nichts tat, das ihre brillanten Pläne gefährdete.

Zusammen hätten die drei Urvampire im Nu diese aufblühende Stadt in Besitz nehmen und sie zu einer Festung gegen den Feind machen können, der sie jagte. Stattdessen hatten sie neun lange Jahre damit verbracht, sich in dunkle Ecken zu ducken, nur getrunken, wenn es notwendig war, und sich bei den Einheimischen eingeschmeichelt. Klaus hatte alldem erst einmal zugestimmt, aber man konnte nicht von ihm erwarten, dass er auf jedes Vergnügen verzichtete, während er sich Elijahs Plänen beugte.

Angewidert wandte er sich von seiner Schwester ab und merkte, dass jemand anders ihn beobachtete. Das Mädchen, das in seine Richtung starrte, war eine der Hexen, dachte er, obwohl er beinahe sicher war, dass er sie vor einer Weile mit einem schlaksigen Werwolf hatte tanzen sehen. Eine reizende junge Hexe, die keine Angst hatte, sich von ihrer eigenen Art abzusondern? Das konnte vergnüglich werden und sogar dieses grauenhafte Fest rechtfertigen. Mit ihrem rabenschwarzen Haar, der Porzellanhaut und den tiefdunklen Augen hätte sie beinahe ein Vampir sein können, aber Klaus wusste, dass die Zauber, die ihren hübschen Kopf füllten, im Vergleich zu seiner Macht nichts waren.

Klaus stellte sich vor, die weiße Haut ihrer Kehle zu zerreißen; er konnte förmlich hören, wie sie darum bettelte. Er könnte der letzte Mann sein, der in dem Licht badete, das sie zu verströmen schien, bevor er es für immer erlöschen ließ.

Er beobachtete, wie sich die junge Hexe durch den Raum bewegte und hier und da innehielt, um ein paar Worte zu wechseln, und dann weitertanzte. Ab und zu fand der Blick ihrer glänzenden schwarzen Augen seinen, bevor sie sich schnell abwandte. Klaus näherte sich ihr, pirschte sich durch die Ballkleider und Gehröcke an sie heran wie ein Tiger, der durch hohes Gras schlich.

Die Musik wechselte und die Tänzer gruppierten sich gehorsam zu je vier Paaren im Karree. Klaus trat zu der Gruppe, zu der auch seine neue Beute gehörte – bildete er es sich nur ein, oder wich sie zurück, als sie ihn kommen sah? Die Tänzer drehten sich zur Musik und Klaus ließ sich von ihnen zu dem Mädchen führen. Er beobachtete sie, bis sie direkt hinter ihm stand, dann wirbelte er herum.

»Darf ich bitten?«, fragte er rundheraus und wartete die Antwort nicht ab, während er sie in die Arme zog. Ihr Partner stammelte irgendetwas und wich dann zurück. Klaus machte sich nicht die Mühe, ihm nachzuschauen.

Die roten Lippen des Mädchens verzogen sich zu einem kläglichen Lächeln. »Armer Gerald«, seufzte sie, und ihre Augen funkelten im Kerzenlicht. »Ich glaube, er hat Euch nicht kommen sehen.«

»Ich denke, Ihr habt es sehr wohl getan, Mademoiselle«, konterte Klaus, drehte sie von sich weg und wieder hin, diesmal näher.

»Vivianne«, erwiderte sie und hob erwartungsvoll ihre behandschuhten Finger. Er drehte ihre Hand um, um die Innenseite des Handgelenks zu küssen, und ließ die Lippen ein klein wenig länger auf ihrer Haut verweilen als üblich. Sie errötete nicht, wie die meisten Mädchen ihres Alters es getan hätten; stattdessen zog sie skeptisch eine Augenbraue hoch.

»Niklaus Mikaelson«, erwiderte er. »Es ist mir eine Ehre.«

»Dessen bin ich mir gewiss«, murmelte Vivianne. Geistesabwesend wandte sie den Blick ab. Dann schaute sie wieder zu ihm auf und lächelte, und es war, als sei die Sonne herausgekommen: blendend, machtvoll und gefährlich. »Wer hat Euch überhaupt zu dieser langweiligen Feier eingeladen? Oder seid Ihr zufällig des Weges gekommen und habt den Ausgang nicht mehr gefunden?«

Auf der anderen Seite des Ballsaals bemerkte Klaus Elijah. In den braunen Augen seines Bruders lag ein suchender Ausdruck, bis sie ihn fanden. Elijah ruckte mit dem Kopf und versuchte, Klaus’ Aufmerksamkeit zu erregen, ohne dass irgendjemand sonst etwas davon bemerkte. Klaus sah ihn neugierig an, fasziniert von der Vehemenz seines stummen Protestes. »Meine Geschwister haben mir versichert, dass diese Feier das gesellschaftliche Ereignis der Saison sein würde«, antwortete er. »Ich war nicht überzeugt, allerdings hat es sich in den letzten Minuten dramatisch verbessert.«

Viviannes Augenbraue zuckte erneut in die Höhe. Er konnte nicht recht erkennen, ob sie sich geschmeichelt fühlte oder einfach erheitert war. »Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr der Typ seid, der auf Kontratänze steht.«

»Das hätte ich auch nicht gedacht.«

Die Musik signalisierte einen Partnerwechsel, aber Klaus funkelte den jungen Mann, der die Hand nach Vivianne ausstreckte, zornig an.

»Ich habe den Bogen noch nicht ganz raus«, gestand er. »Aber Ihr tanzt wunderbar. Mir war nicht klar, dass diese Stadt so elegante junge Damen hervorbringt; seid Ihr in der Welt herumgereist?«

Ihre Onyxaugen glitzerten schelmisch. »Ich denke, Ihr wollt mich wissen lassen, dass Ihr gereist seid«, deutete sie seine Worte trocken. »Ihr müsst außerordentliche Dinge gesehen haben.«

»O ja.« Bilder, bei denen ihr die Haare zu Berge stehen würden … aber diese Themen konnte Klaus sich für eine andere, intimere Gelegenheit aufsparen. »Aber Ihr habt mir nicht geantwortet, Mademoiselle Vivianne.« Tatsächlich fiel ihm auf, dass sie ihm nicht einmal ihren Nachnamen genannt hatte.

Sie beugte sich zweifellos näher zu ihm vor, als es der Tanz erforderte. »Wie furchtbar ärgerlich für Euch.« Ihre Stimmte troff vor Sarkasmus, wie Honig, der sich mit Blut mischte. »Ihr seid es gewiss gewohnt, Euren Willen durchzusetzen.«

Ein kurzes, überraschtes Lachen drang aus seiner Kehle. »Oh, geheimnisvolle Vivianne, ich denke, es wäre mir lieber, von Euch zurückgewiesen zu werden, als heute Abend bei irgendjemand anderem meinen Willen durchzusetzen.«

»Ihr solltet die Gäste auf der Liste nicht beleidigen«, schalt sie ihn spielerisch. »Nach allem, was Ihr wisst, habe ich diese Leute eingeladen. Sie könnten fünfhundert meiner engsten Freunde sein.«

»Zumindest die Hälfte von ihnen.« Die Spaltung zwischen den beiden Clans war immer noch augenfällig; auf ihrer Seite des Ballsaals befand sich kein einziger Werwolf.

»Friede ist eine wunderbare Sache«, gab Vivianne zurück, so ausdruckslos, dass er vermutete, dass sie etwas ganz anderes dachte. Der lange Krieg zwischen den Hexen und den Werwölfen von New Orleans war endlich zu Ende gegangen, und Klaus schien der Einzige zu sein, der das...

Erscheint lt. Verlag 12.10.2015
Reihe/Serie THE ORIGINALS-Reihe
THE ORIGINALS-Reihe
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Originals #1 - The Rise
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 1722 • ab 12 • ab 13 • eBooks • Ewigkeit • Hexen • Jugendbuch • Jugendbücher • Leidenschaft • Liebe • New Orleans • Spannung • Vampire • Vampire Diaries • Vampirgeschwister • Werwölfe • Young Adult
ISBN-10 3-641-15524-X / 364115524X
ISBN-13 978-3-641-15524-7 / 9783641155247
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