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Last Line of Defense, Band 1: Der Angriff. Die neue Action-Thriller-Reihe von Nr. 1 SPIEGEL-Bestsellerautor Andreas Gruber! (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2024
416 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51221-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Last Line of Defense, Band 1: Der Angriff. Die neue Action-Thriller-Reihe von Nr. 1 SPIEGEL-Bestsellerautor Andreas Gruber! -  Andreas Gruber
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Wir sind die gefährlichste Waffe der Welt. Wir sind die letzte Hoffnung, wenn alle anderen versagen. Wir sind die Last Line of Defense. So explosiv hat sich Jayden seinen ersten Einsatz als Agent der Last Line of Defense nicht vorgestellt: Als eine junge Journalistin in der britischen Botschaft in Buenos Aires Schutz sucht, wird das Gebäude von Raketenangriffen erschüttert. Sofia hat einem High-Tech-Konzern brisante Daten gestohlen - und wird nun gnadenlos gejagt. Eine atemlose Verfolgungsjagd quer durch Buenos Aires entbrennt. Schnell wird Jayden klar: Es geht um mehr als die Daten. Um viel mehr ...

Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren und hat bereits etliche erfolgreiche Thriller für Erwachsene geschrieben, die regelmäßig die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste erobern, mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden und im deutschsprachigen Raum eine Gesamtauflage von über 6 Millionen verkauften Exemplaren erreicht haben. Besonders seine "Todes"-Reihe um den knallharten und brillanten Ermittler Maarten S. Sneijder schockiert und fasziniert seine Fans gleichermaßen. In seiner Freizeit ist Gruber begeisterter Kinogänger und spielt leidenschaftlich gern Schlagzeug. Auf einen Anruf von Slipknot wartet er bis heute vergebens.

2. KAPITEL


FÜNFZEHN MONATE ZUVOR


Die Sonne war gerade aufgegangen, doch die Docks von Liverpool lagen noch in bleiernem Nebel. Jayden ging an den Hafengebäuden aus rotem Backstein vorbei in Richtung der betonierten Molen. Dort schaukelten die ausrangierten Fischkutter im Wasser auf und ab. Über der grauen Wasseroberfläche waberte der Nebel und irgendwo tutete ein Schiff, das vermutlich gerade in den Hafen einfuhr.

Jayden erreichte den Pier Nr. 7, eine abgelegene Anlegestelle, an der es früher jeden Samstag einen Fischmarkt gegeben hatte. Jetzt war mit roten Straßenkegeln und einem gelben Absperrband eine kleine quadratische Fläche abgesteckt worden, um die sich eine aufgebrachte Menschenmenge versammelt hatte.

Hier würde gleich ein illegaler Bare Knuckle Fight stattfinden – ein Faustkampf ohne Boxhandschuhe und ohne Regeln. Fast alle Zuschauer waren hergekommen, um Geld auf diesen Kampf zu setzen. Man konnte viel Geld gewinnen, aber auch viel Geld verlieren. Jayden hatte vor, viel Geld zu gewinnen.

In einer Ecke des Rings stand der alte Ilja, ein vor vielen Jahren eingewanderter Russe mit grüner Militärhose, Schnürstiefeln und einem grauen Rollkragenpullover, unter dem sich seine dicken Muskeln abzeichneten. An seinem roten Gesicht und der faltigen Stirn konnte Jayden erkennen, dass er zornig war.

»Mein Mann ist jeden Moment da!«, brüllte Ilja der Menge zu. Er reckte den Hals, sah sich um und entdeckte Jayden. »Da bist du ja endlich!«, rief er und winkte den Jungen herbei.

»Ich wurde aufgehalten.« Jayden schlüpfte aus seiner Jacke.

»Und ich dachte, du kneifst.« Ilja nahm ihm das Kleidungsstück ab. »Bist du aufgewärmt?«

»Einigermaßen – bin zu Fuß hergelaufen.« Jayden zog sein graues T-Shirt aus. Es war sein Lieblingsshirt, schon ziemlich ausgewaschen, aber das Emblem des FC Liverpool konnte man noch gut erkennen. You’ll never walk alone hieß der Schlachtruf, der darunter stand. »Pass gut drauf auf – ist mein Glücksbringer.« Er drückte Ilja das Shirt in die Hand.

»Sicher.« Ilja legte es auf Jaydens Jacke.

Hinter ihnen johlte die Menge. »Jetzt wirst du plattgemachen!« Andere riefen: »Das wird dein letzter Kampf, Jayden!«

Der Wind ließ Jayden frösteln und die Haare auf seiner hellbraunen Haut richteten sich auf. Ilja stellte sich hinter ihn und massierte seinen Nacken. »Hör nicht auf diese Idioten. Mann, sind deine Schultern verspannt.«

Jayden ließ den Kopf kreisen und versuchte, das Gebrüll der Zuschauer zu ignorieren. Dann schielte er zu seinem Gegner in der anderen Ecke: ein rothaariger Hüne mit Sommersprossen, der vermutlich schon achtzehn war und – wie man an den sich wölbenden Muskeln sah – viel Zeit mit Gewichtdrücken verbrachte. Außerdem sah seine Nase ziemlich verknorpelt aus und war schon mehrmals gebrochen.

Ilja deutete zu dem Kerl. »Der Typ kommt aus Dublin. Ist ziemlich groß.«

»Was?«, fragte Jayden. »Dublin?«

»Mann, das ist nicht witzig! Der Kerl ist riesig.«

»Hab ich gesehen.«

»Und stark.«

»Hab ich mir gedacht.«

»Und ein fieser Kotzbrocken. Ich habe ihn gestern kämpfen gesehen. Nimm dich vor seinem rechten Haken in Acht. Und seinen Kicks!«, warnte Ilja ihn.

»Tu ich doch immer.«

»Er kommt mit dem rechten Knie ziemlich hoch rauf. Die Quoten stehen fünf zu eins.«

»Ich weiß.« Jayden dachte kurz nach. »Für mich?«

»Witzbold!« Ilja seufzte. »Denk dran, was wir besprochen haben! Welche Runde?«, flüsterte er.

»Die fünfte.« Jayden zog den Gürtel seiner Hose enger und stieg in den Ring.

Nun erhob sich auch sein Gegner vom Hocker. O Mann! Der Kerl war wirklich riesig. Jayden war auch nicht gerade klein, aber der Typ überragte ihn um mindestens einen Kopf und er hatte Fäuste wie Vorschlaghämmer. Jayden wollte gar nicht wissen, wie der Typ hieß, und nannte ihn deshalb im Geiste nur den Iren. So konnte er besser Distanz zum Gegner wahren. Und die war notwendig, denn er wollte ihn gnadenlos vermöbeln. Andernfalls würde er die nächsten eineinhalb Minuten nicht überleben. Der Kampf würde dreckig werden, so wie jeder Bare Knuckle Fight bei den Docks. Ohne Handschuhe, ohne Zahnschutz, ohne Lendenschutz – und ohne Regeln.

Die röhrende Hupe zur ersten Runde ertönte und der Ire fackelte nicht lange. Er kam wie eine Dampfwalze auf Jayden zu, den Oberkörper angriffslustig nach vorn gebeugt, die Arme erhoben. Ohne Umschweife schlug er zu. Anscheinend wollte er den Kampf bereits in den ersten Sekunden entscheiden. Aber Jayden war enorm wendig – und er hatte Erfahrung. Das war sein Bonus. Schließlich verdiente er schon seit über einem Jahr sein Geld mit diesen Kämpfen. Er war zwar von Haus aus muskulös, doch um sich in Form zu halten und besser zu werden, trainierte Jayden zielstrebig und regelmäßig. Das war der Grund, weshalb er all diese Kämpfe in den Docks bis jetzt ohne große Verletzungen überstanden hatte.

Sein zweiter Bonus hieß Ilja. Bevor der alte Russe begonnen hatte, ihn zu trainieren, hatte Ilja als Matrose auf russischen Frachtschiffen in Cage Fights gekämpft. Ilja hatte ihm alle Tricks beigebracht, die er kannte – und das hatte der Ire bei seinen Recherchen über Jayden offenbar übersehen.

Jayden wich den ersten fünf Schlägen aus, die sein Gegner mit voller Wucht ins Nichts schwang. Als der Ire merkte, dass es nicht so leicht werden würde, überdachte er seine Strategie, konzentrierte sich besser und plante seine Angriffe präziser. Doch Jayden wich auch seinen nächsten Angriffen mit dem Ellenbogen und Kicks mit den Knien gekonnt aus, und wenn das nicht reichte, blockte er die Hiebe mit den Unterarmen.

Die erste Runde ging nach eineinhalb Minuten zu Ende. Der Oberkörper des Iren war schweißgebadet, allerdings keuchte er nur ein wenig, als hätte er sich gerade für einen Marathon warmgelaufen.

Die Pause dauerte nur wenige Sekunden. Lang genug, damit Jayden etwas trinken und sich Iljas Ratschläge anhören konnte. »Sei nicht so lässig, du verärgerst ihn nur.«

»Ach, ich darf ihn nicht ärgern?«, entgegnete Jayden ruppig.

»Wenn er dich mit seinem Dampfhammer erwischt, stehst du nicht mehr auf. Dann gute Nacht, und ich muss deiner Tante beibringen, dass deine Birne nur noch Matsch ist.«

»Danke, dass du mich an meine Tante erinnerst«, fauchte Jayden. »Ist nicht gerade hilfreich.«

Die Hupe zur zweiten Runde röhrte, und diesmal ging der Ire noch aggressiver in den Kampf als vorher. Mit erhobenen Armen kam er erneut wie ein Bulldozer auf Jayden zu und feuerte blitzschnell eine Gerade nach der anderen ab. Jayden konnte erneut viele Schläge mit den Unterarmen abwehren, kassierte aber trotzdem eine Schramme unter dem Auge und einen Tritt gegen die Hüfte, weshalb er jetzt nicht mehr so leichtfüßig wie zuvor ausweichen konnte. Komm schon, du musst deine Taktik überdenken!

Kurz vor dem Röhren der Hupe traf Jayden mehrmals hart die Rippen des Iren, immer an der gleichen Stelle – zweimal mit dem Knie und einmal mit der Faust –, sodass sich der Typ nicht mehr traute, den linken Arm zu heben, da Jayden sofort da war und die freie Stelle gnadenlos malträtierte.

Als die zweite Runde zu Ende ging, keuchte auch Jayden – und das Fatale war, dass der Ire trotz der Schläge, die er hatte einstecken müssen, wie eine Maschine wirkte und einfach nicht müde wurde.

Für sein Alter hatte Jayden eine enorme physische Stärke und reichlich Tricks in den verschiedenen Kampftechniken auf Lager, die ihn gegenüber anderen Jugendlichen herausstechen ließ. Aber sein Gegner war ein Monster auf zwei Beinen, das er so lange auf Distanz halten musste, bis einer von ihnen keine Kraft mehr hatte. Jayden hoffte, dass das nicht er war.

Die dritte Runde begann. Nun baute der Ire seine Deckung besser auf und versuchte, Jayden nebenbei mit Psychospielchen zu provozieren. »Hab gehört, deine Mutter war erst achtzehn, als sie im Krankenhaus bei deiner Geburt gestorben ist, richtig?«, keuchte er hinter den erhobenen Fäusten hervor.

Jayden ging nicht darauf ein, sondern versuchte, das Geschwafel auszublenden und sich weiter auf den Kampf zu konzentrieren. Er hielt nach einer ungeschützten Stelle Ausschau. Aber die bot ihm der Ire nicht. Stattdessen trieb er Jayden mit Schlägen und Tritten bis an den Rand der Absperrung zurück. Einmal draußen, wäre es vorbei.

»Keiner hat sich um die Schlampe gekümmert, ist im Krankenhaus einfach abgekratzt«, presste der Ire schnaufend hervor.

Das war es also, worauf er hinauswollte! Doch Jayden war immun gegen diese Gehässigkeiten. Noch! Er wusste, dass er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen durfte und sich konzentrieren musste.

Jayden beobachtete die Reaktionen des Iren. Jedes Mal, wenn Jayden zu einem Schlag ansetzte, zog der Ire sofort die Hände zur Deckung vors Gesicht und schirmte gleichzeitig mit den Ellenbogen die Rippen ab.

»Wie ist es, schuld am Tod der eigenen Mutter zu sein?«

Jaydens Blut begann zu kochen.

»Du hast sie getötet!«, fauchte der Ire.

Hör auf damit!

»Warst schon als Baby ein Mörder!«

Da gingen mit Jayden die Emotionen durch. Zugleich wusste er, dass der Ire genau das bezweckte. Aber da war es schon zu spät.

Kurz vor dem Ende der dritten Runde täuschte Jayden einen Schlag an. Sein Gegner riss wie erwartet die Arme zur Deckung nach oben und für eine...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2024
Reihe/Serie Last Line of Defense
Mitarbeit Cover Design: ZeroMedia GmbH
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 Jahren • Abenteuer • action • Adrenalin • Agent • All Age • Buch • Bücher • Geschenk • Geschenkidee • Jugendbuch • Krimi • Lesen • Literatur • Roman • SPIEGEL Bestseller Autor Andreas Gruber • Thriller • undercover
ISBN-10 3-473-51221-4 / 3473512214
ISBN-13 978-3-473-51221-8 / 9783473512218
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