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Girl Online on Tour (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015
448 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-17237-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Girl Online on Tour - Zoe Sugg
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Penny ist überglücklich, endlich stimmt wieder alles zwischen Noah und ihr. Und es kommt noch besser: Sie können zwei ganze Wochen miteinander verbringen, denn Noah lädt sie ein, mit ihm auf Europatour zu gehen. Wie genial ist das denn? Doch was so faszinierend klingt, hat auch seine Schattenseiten. Es ist gar nicht so leicht, ständig als 'die Freundin von Noah Flynn' im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Noahs Terminplan ist vollgepackt bis obenhin, die Jungs aus der Band sind alles andere als freundlich zu ihr und sie bekommt E-Mails von eifersüchtigen Fans, die ihr Angst machen. Ist das wirklich der perfekte Sommer, auf den Penny sich so sehr gefreut hat? Ist die Liebe zu Noah stark genug, um das alles auszuhalten?



Zoe Sugg begann ihre Karriere 2009 in den Social Media und eroberte die Onlinewelt im Sturm. Auf ihren Kanälen bei Instagram und YouTube hat sie es auf 25 Millionen Follower gebracht und nutzt ihre Plattform regelmäßig, um wichtige Themen wie psychische Gesundheit und Cybermobbing zu diskutieren. Inzwischen hat sie einen Buchclub gegründet. Zoes erster Roman »Girl Online« schaffte es auf Anhieb auf die New-York-Times-Bestseller-Liste, die »Girl Online«-Bücher sind weltweit ein großer Erfolg.

Kapitel 1

Fünf Tage später

Es sollte gesetzlich verboten sein, dass Prüfungsräume Meerblick haben.

Denn wie fair ist das, dass wir drinnen festsitzen, mit Krämpfen in den Fingern von zwei Stunden pausenlosem Schreiben, während draußen das Licht auf den Wellen tanzt und es so strahlend und verlockend aussieht? Wie soll ich mich daran erinnern, wer die vierte Gattin von König Heinrich VIII. war, wenn die Vögel singen und – ich schwör’s – das fröhliche Gebimmel eines Eiswagens zu hören ist?

Ich schüttele den Kopf und verbanne die Vision einer köstlichen Waffel mit Softeis und einer hübschen Schokoverzierung obendrauf. Stattdessen bemühe ich mich, eine direkte Verbindung zum Gehirn meines besten Freundes Elliot zu kriegen. Er wird keine großen Probleme damit haben, sich in seiner Geschichtsprüfung an irgendwelche dieser Fakten und historischen Figuren zu erinnern. In meinem Blog habe ich ihm den Namen Wiki verpasst, weil sein Kopf anscheinend so viel Wissen gespeichert hat wie Wikipedia, während meine Notizen zur Wiederholung des Stoffs so schnell wie ein Snapchat wieder aus meinem Gedächtnis verschwinden.

Ich seufze und versuche, mich auf die Prüfungsfragen zu konzentrieren, aber die Wörter verschwimmen vor meinen Augen, und ich kann mein eigenes chaotisches Gekritzel nicht verstehen. Ich hoffe, dass, wer auch immer das korrigieren muss, mehr Erfolg dabei hat.

Mir Geschichte als Fach für die Abschlussprüfungen des Schuljahres auszusuchen, war von Anfang an keine gute Idee. Damals orientierte ich mich einfach daran, was alle anderen machten. Das einzige Fach, von dem ich wusste, ich muss es unbedingt nehmen, war Fotografie. Denn ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was ich nach der Schule werden will.

»Okay, alle legen jetzt ihre Stifte weg«, sagt der Prüfer vorne im Klassenzimmer.

Mein Mund wird total trocken. Ich weiß nicht, wie lange ich vor mich hin geträumt habe, aber ich weiß, dass ich nicht alle Fragen beantwortet habe. Dabei entscheiden diese Prüfungen darüber, welche Fächer ich nächstes Jahr nehmen werde, und die hier habe ich definitiv verpfuscht. Meine Handflächen sind auf einmal ganz glitschig und die Vögel draußen höre ich auch nicht mehr singen. Da ist nur noch das Kreischen der Möwen. Es klingt, als würden sie mir ihr höhnisches Gelächter direkt ins Ohr schreien. Mir dreht sich der Magen um und mir wird leicht übel.

»Penny, kommst du?« Ich schaue hoch und da steht meine Klassenkameradin Kira vor meiner Bank. Der Prüfer hat mein Blatt längst eingesammelt, aber das habe ich gar nicht bemerkt.

»Ja, eine Sekunde noch.« Ich schnappe mir meine Tasche.

Als ich aufstehe, vertreibt eine Woge der Erleichterung den Anflug von Übelkeit. Egal, wie die Note ausfällt, das war’s: meine letzte Prüfung. Für dieses Jahr bin ich mit der Schule fertig!

Ich habe ein dämliches Grinsen im Gesicht, als ich Kira zum High five abklatsche. Im Moment fühle ich mich meinen Klassenkameraden – und vor allem den Zwillingen Kira und Amara – näher als je zuvor in meiner ganzen Schulzeit. Sie haben sich nach dem ganzen Drama zu Jahresbeginn um mich geschart – eine solide Mauer der Freundschaft gegen die heranbrandende Nachrichtenflut. Denn die Medien sind quasi durchgedreht, nachdem rausgekommen war, dass ich den Rockstar Noah Flynn datete. Dann entdeckten sie auch noch meinen Blog, zerrten Details aus meinem Privatleben ans Licht der Öffentlichkeit und stempelten mich als Zerstörerin einer glücklichen Partnerschaft ab, weil Noah angeblich eine Beziehung zu Megastar Leah Brown hatte. Das waren die bisher schlimmsten Tage meines Lebens, aber meine Freunde halfen mir, diesen Sturm zu überstehen. Nachdem das alles vorbei war, hatte das Drama uns einander nähergebracht.

Als wir schon auf dem Flur sind, sagt Kira: »Wie wär’s mit einem Besuch in der Gourmet Burger Kitchen zur Feier des Tages? Wir wollen uns alle dort treffen, bevor wir zum Konzert gehen. Du freust dich bestimmt schon total darauf, Noah endlich wiederzusehen.«

Die vertrauten Schmetterlinge beginnen, in meinem Bauch zu flattern. Ich freue mich total darauf – natürlich tue ich das –, aber ich bin auch nervös. Seit den Osterferien habe ich Noah nicht gesehen. Damals verbrachte er meinen sechzehnten Geburtstag mit mir. Jetzt haben wir zwei gemeinsame Wochen vor uns. Und obwohl das wirklich das Einzige ist, was ich will – und das Einzige, woran ich denken kann –, frage ich mich unweigerlich, ob es so sein wird wie immer.

»Ich treffe euch im Restaurant«, sage ich. »Ich muss nur noch ein paar Sachen aus Miss Mills’ Büro abholen und dann schnell zum Umziehen nach Hause.«

Kira drückt meinen Arm. »Oh Gott, ich muss mir auch noch überlegen, was ich anziehen soll!«

Ich lächele schwach, als sie davoneilt, weil die Erleichterung über das Ende meiner Prüfungen schon von einer neuen Nervosität verdrängt wird: die von der Sorte »Wird mein Freund mich noch mögen?«. Ich weiß, ich sollte zuversichtlicher sein, dass Noah mich genau so mag, wie ich bin, aber wenn der erste Boyfriend zufällig gerade einer der berühmtesten neuen Musiker auf dem Planeten ist, dann ist das leichter gesagt als getan.

Die Flure sind schon fast komplett verwaist, und das einzige Geräusch kommt von den Sohlen meiner Chucks, die auf dem Linoleum quietschen. Ich kann gar nicht glauben, dass das die letzte Besprechung mit Miss Mills, meiner Lehrerin für Fotografie, sein soll. Man kann sagen, dass sie dieses Jahr viel für mich da war. Wahrscheinlich ist sie, abgesehen von meinen Eltern, der einzige Mensch, dem ich wirklich offen von den Ereignissen letzte Weihnachten und zu Silvester berichtet habe. Selbst Elliot gegenüber behalte ich manchmal Dinge für mich. Ein unbefangener Zuhörer war etwas, das ich eigentlich nie wollte – aber ich wusste eben auch nicht, dass ich genau das brauchen würde.

Es war nicht gerade hilfreich, dass ich in dem kleinen Kabuff, das Miss Mills in eine behelfsmäßige Dunkelkammer verwandelt hat, eine Panikattacke bekam. Das war nur ein paar Wochen, nachdem die Geschichte von Noah und mir im Internet kursierte. Normalerweise finde ich die Dunkelkammer beruhigend, aber es mochte an den Dämpfen oder der Enge oder daran gelegen haben, dass auf dem Bild, das ich gerade entwickelte, Noahs hübsches Gesicht zu sehen war. Ein Gesicht, das ich – wie ich damals annahm – wohl nie mehr in natura zu sehen bekäme. Jedenfalls wäre ich fast in Ohnmacht und in die Chemikalien gefallen. Zum Glück war das schon nach dem offiziellen Schulschluss, also bekam sonst keiner die »Panik-Penny« zu sehen. Miss Mills machte mir eine Tasse Tee und gab mir Kekse, bis ich anfing zu erzählen und dann einfach nicht mehr aufhören konnte.

Seither hat sie mir immer wieder geholfen, aber ich wusste auch, was das beste Hilfsmittel gewesen wäre: mein Blog. Ich hatte das Bloggen immer als so befreiend empfunden. Obwohl ich nach meinem letzten Blog-Post Vom Märchen zur Horrorstory alle künftigen Posts nur noch privat gebloggt habe, konnte ich dieses vertraute Bedürfnis nicht ignorieren. Wie einen juckenden Stich, an dem man nicht kratzen darf. Das Bedürfnis, meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Girl Online war über ein Jahr lang mein kreatives und emotionales Ventil gewesen, das ich genauso vermisste wie die Community meiner Online-Leserschaft, die ich irgendwann Freunde nannte. Ich wusste, wenn ich den Kontakt zu ihnen wiederaufgenommen hätte, hätten meine Blog-Leser mir den Rücken gestärkt und mich genauso unterstützt wie anfangs wegen meiner Panikattacken.

Aber das Einzige, was ich vor mir sah, wenn ich die Augen schloss und davon träumte, meinen Blog wieder zu aktivieren, waren all die hasserfüllten Leute im Internet, die über ihren Tastaturen nur darauf lauerten, mich in Stücke zu reißen. Obwohl so viele Leute zu mir hielten und liebenswürdig waren, bedurfte es nur eines einzigen gemeinen Kommentars, um mich wieder in die dunkle Spirale zu stoßen. Ich hatte mich noch nie so gelähmt und unfähig zu schreiben gefühlt. Normalerweise flossen mir die Worte wie Wasser aus den Fingern, aber alles, was ich jetzt schrieb, kam mir gekünstelt und falsch vor. Ich schrieb Tagebuch, statt zu bloggen, aber es fühlte sich einfach anders an.

Diese Emotionen versuchte ich, Miss Mills zu beschreiben: Dass in dieser Spirale die Leute aus dem Netz zu Clowns mit dicker Schminke werden – und wenn sie lächeln, werden ihre rasiermesserscharfen Zähne sichtbar. Sie sind wie Monster, aber anstatt im Dunkeln zu lauern, sind sie einfach für jeden sichtbar. Sie vereinen meine schlimmsten Ängste in sich. Wie eine Million Albträume. Sie sorgen dafür, dass ich am liebsten all meine Sachen packen und zu einem abgeschieden lebenden Stamm im Regenwald des Amazonas ziehen würde, wo man Flugzeuge für von den Göttern geschickte böse Geister hält. Elliot hat mir von diesen Menschen erzählt. Ich wette, sie haben noch nie von Girl Online oder Noah Flynn gehört. Ich wette, sie kennen auch kein Facebook. Oder Twitter. Oder virale Videos, die einfach nie, nie zu verschwinden scheinen.

Selbst wenn ich nur im englischen Brighton leben würde, wäre es in Ordnung. Die meisten an meiner Schule haben den »Skandal« schon vergessen. Genau wie den Namen des Gewinners der letzten Musiktalent-Show im Fernsehen. Mein Dad sagt, in die Nachrichten von heute wird morgen der Fisch eingewickelt. Und er hat recht. Die Neuigkeit, dass mein Blog enttarnt wurde, und sogar die von der Beziehung zwischen Noah und mir ist inzwischen so fadenscheinig geworden wie meine Lieblingsjeans an den Knien. Aber ich lebe eben nicht in einem entlegenen...

Erscheint lt. Verlag 26.10.2015
Reihe/Serie Die Girl Online-Reihe
Die Girl Online-Reihe
Übersetzer Henriette Zeltner-Shane
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Girl online # 2
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Berlin • Blog & Blogger • Brighton • eBooks • Frankreich • Jugendbuch • Jugendbücher • Liebe • Liebeskomödie • Mädchen • New York • New York Times Bestseller • New-York-Times-Bestseller-Autorin • Panikattacken • Paris • Rockstar • Rom • Selbstwert • Tournee • Young Adult • youtube • Youtube-Star • Zoella
ISBN-10 3-641-17237-3 / 3641172373
ISBN-13 978-3-641-17237-4 / 9783641172374
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