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Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Aufl. 2015
Baumhaus (Verlag)
978-3-7325-1348-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf - Mara Andeck
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Wie heißt Liebe auf Finnisch?

Tess ist genervt: Gerade hat sie noch von den perfekten Sommerferien mit Sonne, Stränden und Jungs geträumt, da machen ihre Eltern ihr einen Strich durch die Rechnung: Sie wollen umziehen - und ab sofort mit Opa, Cousin, Onkel und Tante sowie deren vier Nervensägen einen auf Großfamilie machen. Da ist Chaos vorprogrammiert. Tess ist schon dabei, sich auf unschlagbar öde Ferien einzustellen, da bahnt sich plötzlich eine süße Überraschung aus dem Norden an. Vielleicht steht Tess ja doch noch ein glitzernder Sommer bevor ...

Leicht, witzig und zum Mitschmachten schön: Mara Andecks Jugendbuch 'Wenn das Leben dich nervt, streu Glitzer drauf'



<p>Mara Andeck ist die Autorin der beliebten Tagebuch-Reihe rund um Lilia (WEN KÜSS ICH UND WENN JA, WIE VIELE? und Folgebände). Als gelernte Wissenschaftsjournalistin geht sie den Dingen gern auf den Grund, das gilt insbesondere für das Phänomen Liebe. Doch auch die Großfamilie ist ihr nicht fremd, und die Treffen in großer Runde sind jedes Mal bemerkenswert. Die Autorin lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von Stuttgart.</p>

Mara Andeck ist die Autorin der beliebten Tagebuch-Reihe rund um Lilia (Wen küss ich und wenn ja, wie viele? und Folgebände). Als gelernte Wissenschaftsjournalistin geht sie den Dingen gern auf den Grund, und das gilt insbesondere für das Phänomen Liebe. Doch auch das Thema Großfamilie ist ihr nicht fremd, immerhin lebt sie in engem Kontakt zu vielen Verwandten - und die Treffen in großer Runde sind jedes Mal bemerkenswert.

1


Vor ungefähr einem Jahr, an einem sonnigen Tag im Mai, saß ich zufrieden in meinem Zimmer und häkelte Topflappen.

Ja, echt. Ich thronte im Schneidersitz auf meinem Bett, und zwischen meinen Fingern entstand ein gelb-rosa geringelter Lappen mit Aufhängeschlaufe. Und das, obwohl vor mir auf der Bettdecke bereits drei dieser Schlabberlappen lagen – allesamt made by me, einer scheußlicher als der andere.

Zufrieden war ich in diesem Moment, weil ich gerade einen Brief geschrieben hatte, der die Welt für Tausende von Jugendlichen ein bisschen lebenswerter machen sollte. Und ich häkelte aus einem ähnlichen Grund. Ich wollte damit ein bestimmtes Teenieleben ein bisschen lebenswerter machen – meins nämlich.

Häkeln? Lebensverändernd? Das leuchtet vielleicht nicht auf den ersten Blick ein, aber ich kann es erklären: Meine Eltern und ich, wir befanden uns damals in einer ganz klassischen Erziehungs-Situation: Ich hatte eine Idee. Sie hatten was dagegen. Und um einen Ausweg zu finden, musste ich diesmal eben häkeln.

Jeder, der selbst mal Eltern hatte, kennt die Regel: Versuche nie, deine Eltern zu verstehen. Es ist nicht möglich. Sie handeln grundsätzlich nicht nach den Gesetzen der Logik, und man kann ihre Gründe auch nicht nachvollziehen.

Trotzdem weiß jeder, der mal prägende Jugendjahre mit Eltern verbracht hat, wie leicht sie zu berechnen und zu lenken sind. Man muss nur zwei Grundregeln kennen.

Erstens: Eltern wollen niemals, dass du das tust, was du gerade tust. Und zweitens: Sie wollen immer, dass du tust, was du gerade nicht tust.

Mal an einem konkreten Beispiel: Angenommen es ist Sommer, es ist heiß, und du gehst ins Freibad. Was werden deine Eltern sagen? Richtig! »Solltest du nicht lieber …« Und dann kommen Vorschläge wie Hausaufgaben machen, Vokabeln lernen oder dein Zimmer aufräumen.

Aber mal angenommen, es ist heiß, du räumst dein Zimmer auf, machst Hausaufgaben und lernst Vokabeln. Wetten, dass dann irgendwann die Tür aufgeht, ein Elternteil den Kopf hereinstreckt und fragt: »Sag mal, solltest du bei dem schönen Sonnenschein nicht lieber ins Freibad gehen und dich mit deinen Freunden treffen? Als ich in deinem Alter war, habe ich immer …«

Ja, so sind sie. Und so kriegt man sie auch rum, wenn man etwas von ihnen will. Man darf nicht nach dem Warum fragen, man muss ihr Verhalten einfach einplanen.

Und genau das tat ich an jenem sonnigen Häkel-Nachmittag im Mai. Ich hatte nämlich ein paar Tage zuvor den Plan gefasst, die Sommerferien mit meiner besten Freundin Jojo in einem coolen Jugendzeltlager in Spanien zu verbringen.

Und wenn ich jetzt erzähle, dass meine Eltern mich dafür zu jung hielten, wird jeder, der mal Eltern hatte, verstehen, warum ich kurzerhand zur Häkelnadel griff und wie früher im Kindergarten hässliche, geringelte Lappen herstellte. Denn dafür war ich mit fast fünfzehn definitiv zu alt.

Es konnte nicht mehr lange dauern, dann würden sie kommen und mir altersgemäße Freizeitbeschäftigungen vorschlagen, die ich natürlich ausschlagen musste, egal wie himmlisch sie klingen mochten. So lange, bis sie sich Sorgen machen würden, abends im Wohnzimmer über mich sprechen und über einen Besuch bei einem Psychologen nachdenken würden.

Irgendwann würden sie dann weich werden und nach jedem Strohhalm greifen, der sich ihnen bot. Und das war der Moment, in dem ich die Sommerferien wieder ins Gespräch bringen musste.

Natürlich würde ich Spanien nicht mehr erwähnen. Bloß nicht! Das wäre viel zu durchschaubar. Ich würde stattdessen so tun, als hätte ich nur noch Häkeln im Kopf. Zum Beispiel könnte ich laut darüber nachdenken, wie viel Wolle man für sechs Wochen Ferien benötigte. Ja, das war gut! Sie würden erbleichen und mir tolle Reisevorschläge machen. Alles würde ihnen recht sein – alles außer Häkeln. So weit die Theorie.

Und sie funktionierte. Tatsächlich streckten an diesem Nachmittag beide mehrfach ihren Kopf in mein Zimmer. Tatsächlich sprachen sie abends im Wohnzimmer über mich. Und was ich hörte, als ich leise barfuß an die Tür schlich und lauschte, klang wirklich so, als müsste ich nicht mehr lange Quadrate in Rosa und Gelb häkeln.

»Tess wird langsam schrullig«, sagte mein Vater.

»Ja, sie entwickelt typische Einzelkind-Marotten«, seufzte meine Mutter. »Sie ist zu viel allein, sie kreist nur um sich selbst, sie ist altklug, wunderlich und zieht sich von der Außenwelt zurück. Da läuft was falsch.«

Draußen vor der Tür nickte ich heftig. Genau das sollten sie denken.

»Sie muss hier raus.« Das kam wieder von meinem Vater. »Sie braucht eindeutig mehr Leben, mehr Abwechslung. Ich glaube, wir denken da in die richtige Richtung. Für Tess ist ein Tapetenwechsel das Beste.«

Ich hatte genug gehört, die beiden waren auf der richtigen Spur.

Zuversichtlich kroch ich in mein Bett und träumte von weißen Stränden, blauem Meer, braun gebrannten Jungs und grenzenloser Freiheit.

Umso härter traf mich die Eröffnung, die mir meine Eltern am nächsten Tag beim Frühstück machten.

»Was ich dir jetzt sage, wird dein Leben verändern«, verkündete meine Mutter. Sie trug ein Nachthemd mit einem aufgestickten Schaf, das einen merkwürdig starren Blick hatte. Sah so jemand aus, der Menschenleben veränderte?

Na gut, vielleicht. Aber warum sagte sie dann nichts? Warum überbrachte sie mir die Jubelnachricht nicht? Sie hatte es doch gerade groß angekündigt, aber stattdessen blickte sie nur hilfesuchend meinen Vater an.

Der wirkte noch total verschlafen, und seine Augen erinnerten mich an die vom Nachthemdschaf. »Jaaa«, sagte er gedehnt, als ob er Zeit schinden wollte. »Wir haben gemerkt, dass es dir zurzeit nicht so gut geht, und da hatten wir eine Idee.« Er zögerte, und ich sah ihn aufmunternd an. »Du brauchst einen Tapetenwechsel.«

Ich nickte. Obwohl meine Eltern sich seltsam zögerlich verhielten, war ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht misstrauisch. Ich war nur überrascht, dass ich sie so schnell rumgekriegt hatte. Und ich fand das fast schade, denn ich hatte noch richtig viel Wolle übrig.

Jetzt verschränkte mein Vater die Arme vor der Brust, als müsse er sich gegen etwas wappnen. »Wir ziehen um«, stieß er hervor.

Moment! Hatte er das echt gesagt? Ich verschluckte mich vor Schreck an meinem Müsli. Am liebsten hätte ich die Stelle zurückgespult und noch mal angehört. Das konnte er doch nicht wirklich gesagt haben, oder?

Hatte er aber. »Wir ziehen in eine schöne, große Altbauwohnung, ganz in der Nähe«, erklärte er und strahlte mich an.

Schock! Das war nicht das, was ich erwartet hatte. Ich reagierte mit Panik, und mein Gehirn ratterte wie eine kaputte Häkelmaschine. Aber dann beruhigte ich mich wieder. Umzug? Okay, Umzug. Eigentlich war das ja nicht schlimm. An meinen Reiseplänen würde sich nichts ändern, und eine Verschlechterung würde die neue Wohnung garantiert nicht sein. Warum sollten die beiden den Umzug sonst planen? Vielleicht würde ich sogar ein größeres Zimmer bekommen, mit eigenem Bad, das wäre genial. Also gut, wenn es meinen Eltern wichtig war, dann sollten sie von mir aus die Tapete wechseln. Dann würde ich eben ein paar Häuser weiter vor mich hin häkeln, so what?

Mein Spanien-Plan würde trotzdem klappen, da war ich mir sicher.

Noch.

Aber jetzt rückte meine Mutter mit der ganzen Wahrheit raus. »Und was das Beste ist«, verkündete sie und machte eine Pause, in der ich locker eine ganze Reihe Häkelmaschen an einem Topflappen hätte schaffen können. »Wir ziehen nicht allein in unser neues Haus.«

»Aha. Wer denn noch?«, fragte ich, aber nur aus Höflichkeit. Eigentlich war es mir egal, wenn ein paar ihrer Freunde im selben Haus wohnen würden. Vielleicht war das sogar ganz gut. Es würde sie von mir ablenken.

»Opa!«, rief meine Mutter übertrieben fröhlich. »Und Marius und Gwenny mit den vier Kleinen. Natürlich bekommt jede Familie eine eigene Wohnung, ist ja klar, und Opa auch. Und die Dachwohnung, die bekommt Basti, er studiert ja ab Herbst Philosophie, hier an der Uni.« Sie strahlte mich an. »Ist das nicht toll, Tess? Dann lebst du in einer Großfamilie! Dann hast du nicht mehr nur uns Eltern, sondern auch Opa, Onkel, Tante, Cousinen und Cousins in allen Altersstufen. Drei Generationen unter einem Dach! Da musst du nicht mehr allein in deinem Zimmer sitzen und stricken.«

»Häkeln«, verbesserte ich mechanisch. Doch in Gedanken war ich schon einen Schritt weiter. Leben in der Großfamilie? Alle Walters auf einem Haufen? Niemals! Allein der Gedanke jagte mir Schauer über den Rücken! Nichts gegen meine Familie, einzeln sind wir alle ganz okay. Aber in der Familienhorde werden wir zur Naturkatastrophe. Und das ist für niemanden schön, für andere Menschen nicht, und für uns selbst schon gar nicht. Deswegen wunderte ich mich über die Idee meiner Eltern. Wie konnten sie sich das freiwillig antun?

Aber eigentlich war mir egal, was sie sich dabei gedacht hatten, denn eins wusste ich genau: Ich. Wollte. Es. Nicht. Punkt.

Und wenn ich etwas nicht wollte, würde ich es auch nicht zulassen. Fest stand: Ich musste meine Strategie ändern.

Erstens: Weg mit der Häkelnadel. Das mit Spanien musste ich anders durchsetzen. Jetzt war es wichtig, alles abzulegen, was auch nur entfernt nach Einzelkindmarotte roch. Also keine Schrullen mehr. Kein »wunderliches« Verhalten. Und nicht mehr...

Erscheint lt. Verlag 10.9.2015
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-10 3-7325-1348-3 / 3732513483
ISBN-13 978-3-7325-1348-2 / 9783732513482
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