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Bodyguard - Die Geisel (eBook)

Band 1
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
480 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-15087-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bodyguard - Die Geisel -  Chris Bradford
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Ein knallharter Schutzengel auf einer riskanten Mission
Ein 14-jähriger Junge als Bodyguard? Das glaubt doch kein Mensch! Eben deshalb ist Connor Reeves bei seinen Inkognito-Einsätzen so erfolgreich. Sein erster Auftrag führt ihn direkt ins Zentrum der Macht: Er soll die Tochter des amerikanischen Präsidenten beschützen. Allerdings darf Alicia nicht merken, dass er in Wahrheit Personenschützer ist. Denn die Präsidententochter hat die Nase voll von dem goldenen Käfig, in dem sie sitzt, und entwischt den Beamten des Secret Service immer wieder. Eines Tages jedoch gerät sie ins Visier einer terroristischen Schläferzelle. Und plötzlich ist sie doch froh, dass ein Bodyguard an ihrer Seite ist: Denn Connor entpuppt sich als stahlharte Kämpfernatur.

Erfolgsgarant Chris Bradford liefert mit 'Bodyguard' kugelsichere Action kombiniert mit explosiven Showdowns.

Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der »Bodyguard«-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und -nominierungen. Chris Bradford lebt mit seinen beiden Söhnen in England.

PROLOG

Der Fahrer trat das Gaspedal hart durch. Er packte das Lenkrad mit solcher Kraft, dass seine Handknöchel weiß hervortraten. Der gewaltige Motor des Humvee brüllte auf. Das gepanzerte Fahrzeug beschleunigte und schoss über den zerbombten Asphalt.

Die beiden Insassen im Fond starrten schweigend auf die von Einschlagkratern übersäte Autobahn hinaus, die sich wie die zerfetzte Haut einer toten Schlange bis zum Horizont erstreckte. An den Seitenfenstern flog die karge irakische Landschaft vorbei – höllische Bilder eines vom Krieg zerrissenen Landes. Ausgetrocknete Felder, übersät mit Müll, verkohlte Skelette ausgebrannter Fahrzeuge, Häuser halb in Ruinen, die Mauern von unzähligen Einschusslöchern durchsiebt … und dazwischen immer wieder die gehetzten, gequälten Gesichter irakischer Kinder, die die Abfall- und Trümmerhaufen durchstöberten.

Der weibliche Passagier, eine junge Botschaftsassistentin mit gepflegten blonden Haaren, blickte mit weit aufgerissenen Augen auf die trostlose Landschaft. Ihr sonst so frisches, unbekümmertes Gesicht war starr vor Entsetzen. Mit zitternder Hand wischte sie sich eine Träne von der Wange. Der Mann neben ihr, ein groß gewachsener Hispanoamerikaner mit ausgeprägten Wangenknochen und dunkelbraunen, scharf blickenden Augen, hatte sich besser im Griff. Doch auch seine Hände hatten sich in die Armstützen verkrampft und verrieten seine innere Anspannung.

Nur der Bodyguard saß äußerlich unbewegt auf dem Vordersitz, angeschnallt, das MP5-Maschinengewehr quer über dem Schoß. Es war bei Weitem nicht seine erste Fahrt auf dieser Straße, und bisher hatte er alle heil überstanden. Aber das machte ihm diese Fahrt nicht leichter. Die Strecke war nicht einmal zwölf Kilometer lang, verlief aber in einem weit geschwungenen Bogen und war die einzige große Verkehrsader, die den internationalen Flughafen von Bagdad mit der Grünen Zone verband – dem rund zehn Quadratkilometer großen, festungsähnlich gesicherten Sperrbezirk mitten im Herzen von Bagdad, in dem sich die wichtigsten Militär- und Regierungseinrichtungen befanden. Das machte die sogenannte Route Irish zum gefährlichsten Autobahnabschnitt der Welt – ein monumentaler Schießstand für Terroristen und Aufständische. Sich auf diese Straße zu wagen, war fast selbstmörderisch.

Und heute ist der Einsatz noch höher, dachte der Bodyguard und warf einen kurzen Blick über die Schulter auf den neu ernannten amerikanischen Botschafter im Irak. Gewöhnlich setzten die Amerikaner für den Transport hochrangiger Amtsträger Hubschrauber ein, aber heute herrschte heftiger, böiger Wind, und ein Sandsturm war angekündigt worden, sodass alle Fluggeräte auf dem Boden hatten bleiben müssen.

Unablässig ließ der Leibwächter den Blick durch die kugelsicheren Scheiben über das Terrain streifen, das sich ringsum erstreckte. Vor und hinter dem Fahrzeug donnerten noch drei weitere Humvees über den Asphalt; zusammen bildeten sie eine eindrucksvolle Militäreskorte. Sämtliche Fahrzeuge strotzten vor Waffen: fest montierte schwere M2-Maschinengewehre und MK19-Maschinengranatwerfer. Ein Humvee raste vor dem Konvoi her und trieb sämtliche zivilen Fahrzeuge zur Seite, wenn sie nicht schnell genug freiwillig Platz machten.

Eine Unterführung kam in Sicht. Der Bodyguard spannte sich. Das war die ideale Stelle für einen Überfall. Am Abend zuvor hatte natürlich ein Spezialtrupp die Brücke genauestens auf IEDs untersucht, wie die »Improvised Explosive Devices« oder »unkonventionellen Sprengfallen« im Militärjargon kurz genannt wurden. Aber das hieß noch lange nicht, dass sämtliche Sprengfallen entdeckt worden waren. Instinktiv tastete er nach dem Schlüsselanhänger in seiner Tasche. Er trug ihn immer und überall bei sich. Der Anhänger zeigte das Foto eines achtjährigen Jungen, der fröhlich in die Kamera grinste – sein Sohn. Der Bodyguard strich mit dem Finger über den Anhänger und schwor sich – wie immer in gefährlichen Situationen –, dass er diese Fahrt überleben würde, und sei es nur für seinen Sohn.

Die Brückenpfeiler waren bedeckt mit Graffiti, aber der Bodyguard bemerkte sie kaum. Er konzentrierte sich voll und ganz darauf, nach »Spähern« Ausschau zu halten, während die Kolonne unter der Brücke durchraste – vorgeschobenen Beobachtern, die sofort zum Handy griffen, sobald der Konvoi an ihnen vorbeibrauste, um ihn den irgendwo weiter vorn an der Straße auf der Lauer liegenden Rebellen zu melden. Überhaupt konnte man mit einem Anruf vom Mobiltelefon alles Mögliche bewirken: ein mit Sprengstoff vollgestopftes geparktes Auto in die Luft jagen, eine Sprengfalle am Straßenrand auslösen, ein Drive-by-Shooting aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug oder sogar einen Beschuss mit Mörsern oder Panzerfäusten veranlassen. Das alles und noch mehr hatte der Bodyguard schon selbst erlebt, und die meisten Angriffe hatten tragisch geendet.

Als sie auf der anderen Seite aus der Unterführung herauskamen, hörte er den Fahrer erleichtert aufseufzen. Der Humvee beschleunigte erneut und raste weiter auf die Grüne Zone zu. Der Bodyguard konzentrierte sich wieder auf die Beobachtung der Umgebung – er suchte nach allen Anzeichen von Gefahren im Verkehr, an den Baumstümpfen auf dem Mittelstreifen, in den Gebäuden an der Südseite der Straße. Und auf der Überführung und den Auffahrrampen des Autobahnknotens, dem sie sich nun näherten.

»Sieht nicht gut aus«, knurrte der Fahrer, als der Konvoi nur noch im Schneckentempo vorankam. Weiter vorne hatte sich ein Stau gebildet; der Verkehr kam zum Stillstand.

Aus dem HF-Funkgerät kam plötzlich eine Stimme. »Tango eins an Tango drei. Unfallbedingter Stau voraus.«

Der Teamleader, der im hinteren Fahrzeug saß, antwortete sofort. »Tango eins, hier ist Tango drei. Durchstoßen. Auf den Mittelstreifen ausweichen.«

Der führende Humvee näherte sich dem Ende der Fahrzeugschlange. Als er auf die Bordsteinkante fuhr, fiel dem Bodyguard plötzlich ein toter Hund auf, der am Straßenrand lag. Der Kadaver, der in der Sonne verweste, wirkte unnatürlich aufgebläht.

Gerade als sie sich dem Hund näherten, entdeckte der Bodyguard einen Mann, der auf der Überführung stand, ein Mobiltelefon an das Ohr gepresst. Die Instinkte des Leibwächters lösten sofort Alarm aus. Er packte das Lenkrad und riss es hart nach rechts herum. Der geschockte Fahrer warf ihm einen wütenden Blick zu, als der Humvee über den Straßenrand schoss.

Einen Sekundenbruchteil später explodierte die Sprengfalle – der Hund. Der führende Humvee verschwand in einem Feuerball.

Wie von einer gewaltigen Faust wurde der Humvee, in dem der Botschafter saß, von der Druckwelle geschüttelt. In Todesangst schrie die junge Frau auf, als eine Feuerwalze auf Tango zwei zurollte. Der Bodyguard verlor nicht die Nerven; sein Blick huschte über die Umgebung … und tatsächlich entdeckte er aus dem Augenwinkel das verräterische Aufleuchten einer raketengetriebenen Granate, die von einem Wohnblock in der Nähe abgefeuert worden war.

»LOS! LOS! LOS!«, brüllte er den Fahrer an.

Der Soldat kickte das Gaspedal bis zum Anschlag durch; der Motor protestierte mit wütendem Aufheulen. Sie schossen voran, aber es war schon zu spät. Die Granate traf das Heck des Humvee und explodierte. Obwohl der Humvee über zweieinhalb Tonnen wog, wurde er wie ein Spielzeugauto hochgeschleudert. Die Insassen wurden wie Stoffpuppen herumgewirbelt. Der Humvee landete mit urgewaltigem Krachen auf der Fahrerseite. Sofort füllte sich das Innere mit Rauch und dem scharfen Gestank von brennendem Diesel, Gummi und Lack.

Die Ohren des Leibwächters klirrten; mühsam versuchte er sich zu orientieren. Er stemmte sich gegen den Sitz und drehte sich zum Botschafter um. Der Humvee war zwar mit einer zusätzlichen Panzerung ausgestattet, um Anschlägen widerstehen zu können, aber ein direkter Granattreffer richtete trotzdem katastrophale Schäden an. Dem Bodyguard war vollkommen klar, dass ein zweiter Treffer das Ende bedeuten würde.

»Sir! SIR!«, brüllte er, konnte aber den Botschafter durch den dichten Rauch nur schemenhaft sehen. Heftig wedelte er die Schwaden beiseite. »Sind Sie verletzt?«

Der Botschafter war benommen, aber bei Bewusstsein; er schüttelte den Kopf.

»Wir müssen hier raus! Sofort!«, schrie der Leibwächter, griff nach hinten und löste den Sicherheitsgurt des Politikers. Er tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Sie kümmern sich um die Frau!«

Doch der Fahrer reagierte nicht. Sein Kopf war mit ungeheurer Gewalt gegen die Windschutzscheibe geschmettert worden. Er war tot.

Der Bodyguard fluchte und versuchte, die Beifahrertür aufzustoßen. Aber obwohl er das volle Körpergewicht dagegenrammte, gelang es ihm nicht. Die Gewalt der Explosion hatte den schweren gepanzerten Aufbau des Humvee verbogen; die Tür war fest verkeilt. Sie saßen in der Falle – wie Sardinen in der Büchse.

Der Bodyguard bückte sich nach seiner Waffe, die neben seinen Füßen lag. Er betete, dass die Scheiben nur in einer Richtung kugelsicher waren, wie er es verlangt hatte.

»Bedecken Sie Ihr Gesicht!«, befahl er dem Botschafter.

Er richtete die Mündung direkt auf die Scheibe und feuerte mehrere Salven ab. Das Glas explodierte nach draußen. Der Bodyguard kickte die Reste der Scheibe aus dem Rahmen. Der Rauch quoll hinaus. Er kroch durch das Fenster.

Draußen war ein heftiges Feuergefecht im...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2015
Reihe/Serie Die Bodyguard-Reihe
Die Bodyguard-Reihe
Übersetzer Karlheinz Dürr
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Bodyguard #1 - Hostage
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-10 3-641-15087-6 / 3641150876
ISBN-13 978-3-641-15087-7 / 9783641150877
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