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Death Marked - Die Magierin der Assassinen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015
cbj (Verlag)
978-3-641-14985-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Death Marked - Die Magierin der Assassinen - Leah Cypess
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Wenn Geheimnisse tödlicher sind als Schwerter
Ileni ist der aufgehende Stern am Magierhimmel der Renegai - bis sie auf unerklärliche Weise ihre Kräfte verliert, und damit ihr Ansehen, ihre Zukunft und sogar ihre große Liebe. Gemäß einem alten Abkommen wird sie alleine ins Höhlenreich der verfeindeten Assassinen gesandt, um diese in Magie zu unterrichten. Ein Himmelfahrtskommando, wurden ihre beiden Vorgänger doch ermordet! Als Ileni Nachforschungen anstellt, findet sie in dem gut aussehenden Assassinen Sorin einen unerwarteten Verbündeten. Doch dann kommt sie einem furchtbaren Geheimnis auf die Spur, das alles erschüttert, woran sie je geglaubt hat - und steht vor einer tödlichen Entscheidung ...

Leah Cypess schrieb ihre erste Kurzgeschichte - erzählt aus der Sicht einer Portion Eis in der Tüte - mit sechs Jahren und brachte schon auf der Highschool ihren ersten Text unter Vertrag. Sie hat Abschlüsse in Biologie, Jura und Journalismus und hat unter anderem Island, Jordanien und Costa Rica bereist. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Boston. Ihre Bücher schreibt sie größtenteils auf dem Spielplatz.

Kapitel 2

Hoch oben aus einem winzigen schwarzen, aus Stein geschnittenen Raum beobachtete der alte Mann die glatten Felsen vor den Höhlen der Assassinen, die verlassen dalagen, seit die Magierin ihren Weg hinein gefunden hatte. Leichter Schnee wirbelte durch die kalte graue Luft und verdeckte bereits ihre Spuren.

Die Renegai hatten zum allerersten Mal eine Frau geschickt und zum ersten Mal war es jemand Junges. Das Mädchen war nicht sonderlich auffällig, jedenfalls nicht aus der Ferne: Sie war dünn und klein und die zurückgeworfene Kapuze hatte glanzlose braune Locken offenbart. Der Schnee, der über ihr Gesicht wisperte, schien ihr nichts auszumachen. Und sie hatte sich dem Eingang vorsichtig, aber ohne jegliches Zögern genähert.

Ihr Vorgänger war dagegen sichtbar angespannt gewesen, als er über die Felsen kletterte. Und sein Vorgänger wiederum, von Anfang an ganz theatralisch, war mehrere Fuß über den Felsen emporgeschwebt und dann unbeeindruckt zum Eingang gesegelt.

Die Tür hinter ihm öffnete sich. Das Geräusch überraschte den alten Mann nicht; er wusste genau, wie lange Sorin brauchte, um die Magierin in ihr Quartier zu begleiten, und er war sich sicher, dass sie um etwas Zeit für sich gebeten hatte. Er wusste nur nicht, ob der Junge sich umgezogen hatte, bevor er hierherkam. Darüber hatte er mehr als eine Minute nachgedacht und dann getippt, dass Sorin es wohl tun würde.

Er hatte falsch geraten – etwas, was ihm nur noch äußerst selten passierte. Er konnte den feuchten Schweiß riechen, der in der Tunika des Jungen hing, als Sorin den schmalen Raum durchquerte und sich tief verbeugte. »Meister.«

»Sorin«, begrüßte ihn der Meister der Assassinen, und sein Schüler erhob sich mit geschmeidiger Anmut aus seiner Verbeugung.

»Die neue Renegai-Lehrerin ist hier«, sagte Sorin. »Ich hatte den Eingang im Auge, als sie auftauchte, also habe ich sie zu ihrer Unterkunft gebracht.«

Seine Stimme verriet keine Wut darüber, dass man ihn nicht über die mögliche Ankunft eines Magiers informiert hatte, was seinem Meister gefiel. Sorin schien zu wissen, dass es sich um eine Prüfung handelte: Dass man ihn dazu auserkoren hatte, den Eingang zu bewachen, und ihn absichtlich nicht informiert hatte, was ihn erwartete.

»Was hältst du von ihr?«

»Nichts«, antwortete Sorin, ohne zu zögern. »Ich hatte mit ihr nicht mehr als ein paar Minuten zu tun. Jegliche Einschätzung wäre voreilig und würde mich später beeinflussen.«

»Sehr gut«, sagte der Meister. »Das ist die richtige Antwort. Und jetzt sag mir, was du wirklich denkst.«

Sorin wandte sich ihm zu und junge dunkle Augen starrten geradewegs in alte blaue. Nicht viele seiner Schüler in den Höhlen hielten dem Blick ihres Meisters mehr als ein paar Sekunden stand. »Das ist, was ich wirklich denke, Meister«, sagte er.

Der Meister glaubte ihm und damit hatte er zum zweiten Mal in nur einer Stunde falschgelegen. Einen weniger starken Mann mochte das irritieren, doch er war fasziniert. Es gab herzlich wenig, was ihn noch überraschen konnte. »Du wirst es weit bringen, Sorin«, sagte er. »Und dann wird der Tag kommen, an dem du nicht in der Lage sein wirst, alle Informationen zu bekommen, die du haben möchtest – und du wirst eine Entscheidung treffen müssen, die auf nicht mehr basiert als auf dem, was du heute gesehen hast.«

»Selbstverständlich«, antwortete Sorin. »Aber es gibt keinerlei Anlass, davon auszugehen, dass dieser Tag heute ist.«

Erfreut und belustigt lächelte der Meister. »Nun, dann sammle so schnell du kannst Informationen. Ich übertrage sie deiner Verantwortung.«

»Ja, Meister.«

Der alte Mann betrachtete ihn und fragte sich insgeheim, wie viel der Junge ahnte. Er erinnerte sich noch gut an jenen Tag, als Sorin in die Höhlen gebracht worden war, halb verrückt und vollkommen ungebändigt, bereit, nur um seines Zornes willen zu sterben. Nun, da die Wut gebändigt und kanalisiert war, war Sorin ein mustergültiger Assassine, einer der besten, aber dennoch nur ein Mittel, ein Werkzeug, selbst wenn er ein fein geschliffenes war. Scharf, tödlich, und geradlinig.

So dachte sein Meister, jedenfalls meistens. Doch dann gab es diese Momente, in denen seine Voraussagen sich als falsch erwiesen.

Er hatte immer noch nicht herausgefunden, warum das so war, weshalb er Sorin weiterhin testete. Wenn sonst nichts dabei herauskam, so versorgte es ihn zumindest mit neuen und interessanten Informationen über den Jungen. Selbst wenn Sorin sterben würde, wären die Informationen hilfreich.

Das waren Informationen immer.

»Geh jetzt«, sagte er. »Bring sie unbedingt erst in den Trainingsbereich, wenn die fortgeschrittenen Schüler dort üben, damit sie sieht, wozu wir fähig sind.« Er kicherte mehr für sich als für den Jungen. »Oder vielmehr einen Teil dessen, wozu wir fähig sind. Der Rest kann noch ein paar Tage warten.«

»Ja, Meister.«

Weil er einen Hauch von Zweifel in Sorins Stimme spürte, wurde der alte Mann ernst und suchte den Blick des Jungen. Sorin zuckte zusammen und beugte dann seinen Kopf wie unter einer unerwarteten Last.

»Geh«, sagte der Meister kalt. »Du trägst die Verantwortung für sie. Nimm diese Aufgabe sehr ernst. Ich möchte nicht, dass ihr dasselbe zustößt wie den anderen.«

Worüber redete man, wenn man mit einem ausgebildeten Killer durch unterirdische Gänge spazierte? Während sie Sorin durch einen von Glimmsteinen erhellten Durchgang folgte, spielte Ileni mehrere Möglichkeiten, ein Gespräch anzufangen, durch und verwarf sie gleich wieder, darunter Das Wetter hier unten ist erstaunlich freundlich sowie Und, wie viele Menschen hast du umgebracht? Sorin schritt grimmig immer einen Schritt vor ihr her und machte keine Anstalten, von sich aus ein Gespräch zu beginnen.

Der Gang neigte sich in einer beständigen Kurve nach unten, weshalb es Ileni leicht übel wurde. Als sie schließlich den richtigen Treppenstieg erreichten, waren sie einmal komplett im Kreis gegangen, da war sie sich sicher. Das wiederum bedeutete, dass sie sich eine ganze Ebene unter ihrem Zimmer befanden. Und jetzt gingen sie sogar noch tiefer. Die Felswände näherten sich bedrohlich. Ihre Sicht verschwamm und sie konnte nicht atmen.

Lass das! Es konnte gut sein, dass sie den Rest ihres Lebens unterirdisch verbrachte. Besser, sie gewöhnte sich rasch daran.

Der Treppenstieg bestand aus einer steilen Spirale aus rauem weißem Stein, die sich manchmal so eng zuzog, dass Ileni langsamer machen musste, um sich durchzuzwängen. In unregelmäßigen Abständen unterbrachen gleichermaßen enge Durchgänge mit etlichen scharfen Windungen die Wendeltreppe. Die glimmenden Steine in den Wänden leuchteten den Weg gut aus, doch der Effekt war eher unheimlich. Jedes Mal, wenn Ileni um eine Ecke bog, musste sie sich zwingen, nicht zurückzuzucken, denn ihr Körper erwartete, dass irgendjemand – oder irgendetwas – ihr auflauerte.

Wie sie feststellte, waren die Stufen gut zu verteidigen. Im Falle eines Angriffs konnten ein paar Männer das Innere der Höhlen leicht gegen eine Armee sichern. Die viel gerühmte Uneinnehmbarkeit dieser Höhlen war keine Legende.

Am Ende des dritten Treppenabsatzes traten sie in eine große Höhle. Von ihr zweigten drei Gänge ab und nur die Mitte war erleuchtet.

»Die linke Abzweigung führt in den Haupttrainingsbereich«, sagte Sorin.

Ileni kniff die Augen zusammen. Sie konnte keine Steine in den Wänden erkennen. »Es ist dunkel.«

»Das stimmt.«

Sie würde ihm keine Gelegenheit geben, sich auf ihre Kosten lustig zu machen. »Na, dann du zuerst.«

Sorin hob die Hand und auf seiner Handfläche glomm ein gelbes Licht auf. Er betrat den Gang mit erhobener Hand, um den Weg auszuleuchten.

Ileni folgte vorsichtig. Der Durchgang wurde immer enger, je weiter sie kamen, bis sie nicht mehr nebeneinanderher laufen konnten. »Ein normales Magierlicht wäre viel einfacher.«

»Manchmal bin ich nicht einfach.«

Sie blinzelte. Er blickte flüchtig ohne auch nur einen Hauch von Flapsigkeit über seine Schulter zu ihr und wandte sich dann wieder nach vorne.

Ileni beobachtete seinen Rücken, da das alles war, was sie erkennen konnte. Die graue Tunika straffte sich über seinen Schultern, wenn er sich bewegte, und ein ungebändigtes blondes Haarbüschel stand am Schopf ab. »Welcher meiner Vorgänger hat dich diesen Trick gelehrt?«

»Absalm«, sagte Sorin. »Cadrel war nicht lange genug da, um mir irgendetwas beizubringen.«

Absalm war vor seinem Tod zehn Jahre Lehrer der Assassinen gewesen, weshalb niemand misstrauisch wurde, als er dieses Jahr gestorben und die Anfrage nach seinem Ersatz eingetroffen war. Die Ältesten hatten Cadrel geschickt, einen Magier mittleren Ranges mit freundlichem Lächeln und einem Talent zum Kochen. Er war entsandt worden, kurz nachdem die Ältesten beschlossen hatten, Ilenis schwindende Kräfte einer weiteren Prüfung zu unterziehen, weshalb sie dem Ganzen keine große Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Als zwei Monate später ein Bote ankam und berichtete, dass auch Cadrel tot war, hatte die Prüfung bereits ihre schlimmsten Ängste bestätigt. Selbst die Gerüchte, wie Cadrel gestorben war, hatten den Nebel nicht durchbrochen, der sie umgab. Erst als die Ältesten sie herbeizitierten, war ihr Interesse geweckt. Doch da war es selbstverständlich längst zu spät gewesen.

Sie hätte dem Ruf nicht entrinnen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Seit...

Erscheint lt. Verlag 10.8.2015
Reihe/Serie Death Marked
Death Marked
Übersetzer Katja Theiß
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Death Sworn
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Assassine • Dark Fantasy • eBooks • Heroische Fantasy • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbuch, Heroische Fantasy, romantische Fantasy, Dark Fantasy, Assassine, Kristin Cashore, Liebe, Sarah Maas • Kristin Cashore • Liebe • Magie • Romantische Fantasy • Sarah Maas • Young Adult
ISBN-10 3-641-14985-1 / 3641149851
ISBN-13 978-3-641-14985-7 / 9783641149857
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