Shinto: Der Weg der Götter II (eBook)
309 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-43994-9 (ISBN)
I was born and raised in Germany, but I discovered my interest and passion for Japan at a young age, initially through movies and literature. After completing my education, I went on my first trips. I was increasingly impressed by the beauty of Japanese nature and the hospitality of the people. My enthusiasm and love for the country with its long cultural tradition, its contradictions and rituals, which still influence life in many areas, continues to this day. In my books, I would like to share my admiration and love for Japan with you. At the same time, I try to build a bridge between our two cultures. My aim is to promote understanding and appreciation of Japanese culture. If I have succeeded in doing this with you, dear reader, I will have fulfilled a wish and possibly aroused your interest in other topics relating to this country through my books. Hermann Candahashi
I was born and raised in Germany, but I discovered my interest and passion for Japan at a young age, initially through movies and literature. After completing my education, I went on my first trips. I was increasingly impressed by the beauty of Japanese nature and the hospitality of the people. My enthusiasm and love for the country with its long cultural tradition, its contradictions and rituals, which still influence life in many areas, continues to this day. In my books, I would like to share my admiration and love for Japan with you. At the same time, I try to build a bridge between our two cultures. My aim is to promote understanding and appreciation of Japanese culture. If I have succeeded in doing this with you, dear reader, I will have fulfilled a wish and possibly aroused your interest in other topics relating to this country through my books. Hermann Candahashi
Die Grundprinzipien des Shintoismus
Der Shintoismus ist voller Mystik, Naturverbundenheit und kultureller Identität, die ihre Wurzeln tief in der japanischen Geschichte verankert hat. Im Kern des Shintoismus stehen die Beziehung des Menschen zur Natur, die Verehrung der Geister und Götter – der sogenannten Kami – und eine harmonische Lebensweise, die das Individuum als Teil eines größeren Ganzen sieht. Anders als viele andere Religionen basiert der Shintoismus nicht auf einer festen Dogmatik, sondern auf einer Vielzahl von Bräuchen und Prinzipien, die über Jahrhunderte hinweg geformt und von Generation zu Generation weitergegeben wurden.
Die Grundprinzipien des Shintoismus lassen sich als ein Zusammenspiel von Naturverehrung, Respekt vor Ahnen und spiritueller Reinheit verstehen. Diese drei zentralen Elemente bilden das Rückgrat der Religion und bestimmen ihre Praxis ebenso wie ihre symbolischen Ausdrucksformen. Während die Ahnenverehrung dem Einzelnen ein Gefühl der Verbundenheit mit seiner Familie und Herkunft gibt, steht die Naturverehrung für die tiefe Achtung vor der Umwelt und den natürlichen Kreisläufen des Lebens. Die spirituelle Reinheit wiederum spiegelt das Streben nach Harmonie wider – ein Ziel, das durch spezifische Rituale und Rituale zur Reinigung des Geistes und Körpers erreicht wird.
Naturverehrung und die Bedeutung der Kami
Im Shintoismus ist die Natur heilig und voller göttlicher Präsenz. Jeder Berg, jedes Flusstal, jeder Baum und jedes Tier kann einen Kami beherbergen, und daher wird die Natur nicht nur geschätzt, sondern auch mit Ehrfurcht behandelt. Diese Kami sind die Geister und Götter der Natur; sie verkörpern nicht nur abstrakte Prinzipien oder Kräfte, sondern sind auch oft mit bestimmten Orten und natürlichen Objekten verbunden. Ein markanter Berg wie der Fuji wird zum Beispiel als Sitz eines Kami verehrt und hat so für viele Japaner einen tiefen spirituellen Wert.
Das Konzept der Kami ist dabei äußerst vielfältig und facettenreich. Die Kami können sowohl wohlwollende als auch zornige Geister sein, je nachdem, wie die Menschen mit der Natur und ihrer Umgebung umgehen. Der Shintoismus lehrt, dass man die Kami ehren und respektvoll behandeln soll, um Unglücke und Naturkatastrophen zu vermeiden. Dieser Glaube verleiht den Menschen eine Verantwortung gegenüber der Umwelt, da sie stets darauf bedacht sind, im Einklang mit den Kräften der Natur zu leben.
Im Shintoismus steht die Verehrung der Natur im Mittelpunkt des Glaubens, da die Natur als heilig und göttlich angesehen wird. Jeder Baum, Fluss, Berg oder See kann nach dieser Vorstellung einen Kami – einen göttlichen Geist oder eine Gottheit – beherbergen. Diese Vorstellung ist tief in der japanischen Kultur verankert und prägt das Verhältnis der Gläubigen zur Natur. Es ist ein Glaube, der sich aus einem tiefen Respekt und einer Ehrfurcht vor den natürlichen Elementen entwickelt hat und von der Überzeugung getragen wird, dass die Natur selbst durch die Anwesenheit der Kami lebendig und beseelt ist.
Die Vielgestaltigkeit der Kami
Im Shintoismus gibt es eine unzählbare Anzahl von Kami , die sowohl als Naturgeister als auch als abstrakte Kräfte betrachtet werden. Die Kami sind nicht wie die Götter vieler monotheistischer Religionen allmächtig oder allwissend; vielmehr verkörpern sie verschiedene Aspekte der Natur, menschliche Eigenschaften und gesellschaftliche Ideale. Einige Kami sind personifiziert und haben eine spezifische Gestalt und Geschichte, wie etwa die Sonnengöttin Amaterasu, die als Hauptgottheit des Shintoismus gilt und direkt mit der kaiserlichen Familie in Verbindung gebracht wird. Andere Kami sind eher symbolisch und repräsentieren Naturkräfte, wie die Fruchtbarkeit der Erde oder die Kraft eines Flusses. In dieser Vielfalt liegt auch die Flexibilität des Shintoismus: Er kann sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene verstanden und praktiziert werden, da jede Region und Gemeinschaft eigene Kami hat, die eng mit dem jeweiligen Ort verbunden sind.
Jeder Kami hat bestimmte Charakteristika und Eigenschaften, und die Verehrung eines Kami richtet sich nach der Bedeutung, die ihm in der Kultur und Natur des jeweiligen Ortes zugeschrieben wird. Ein Fluss- Kami könnte für Reinheit und Erneuerung stehen, während ein Berg- Kami vielleicht Stärke und Beständigkeit symbolisiert. Diese Kami werden an heiligen Stätten verehrt, die oft in der Nähe dieser natürlichen Phänomene liegen, wie etwa Schreine an Bergen, Flüssen oder Wäldern. Die Idee, dass jeder Ort von einem Kami beseelt sein kann, schafft eine enge Verbindung zwischen der Natur und den Menschen und führt dazu, dass die Gläubigen die Natur mit besonderer Achtsamkeit und Respekt behandeln.
Die Naturverehrung im Shintoismus ist nicht nur eine passive Anerkennung der natürlichen Umgebung, sondern eine aktive Beziehung, die durch Rituale und Feste gefördert wird. Die Menschen fühlen sich verantwortlich, die Natur zu pflegen und zu respektieren, um das Wohlwollen der Kami zu bewahren. Diese gegenseitige Beziehung zwischen Mensch und Natur wird durch bestimmte Rituale ausgedrückt, bei denen Opfergaben wie Reis, Sake oder andere Naturprodukte dargebracht werden, um die Kami zu ehren und ihre Unterstützung zu gewinnen. Oft werden an diesen Zeremonien auch Gebete gesprochen, die das Wohl der Gemeinschaft und den Schutz vor Naturkatastrophen erbitten.
Diese Beziehung zur Natur zeigt sich auch in der Architektur der Shinto-Schreine, die oft so gestaltet sind, dass sie harmonisch in die umgebende Landschaft integriert sind. Schreine werden häufig aus Naturmaterialien wie Holz und Stein gebaut und sind so konzipiert, dass sie mit der Umgebung verschmelzen. Die Architektur selbst ist schlicht und natürlich, ohne künstliche Farben oder Verzierungen, was die Bedeutung der Reinheit und des Respekts vor der Natur widerspiegelt. Ein Beispiel hierfür sind Schreine wie der Ise-Schrein, der der Sonnengöttin Amaterasu gewidmet ist und alle zwanzig Jahre neu errichtet wird, um die Erneuerung und die Vergänglichkeit in der Natur zu symbolisieren.
Die Kami gelten im Shintoismus oft auch als Beschützer der Natur und der Menschen. Viele der Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis oder Stürme werden als Ausdruck des Zorns eines Kami gedeutet, wenn die Menschen die Natur nicht respektiert oder das Gleichgewicht gestört haben. Dieses Verständnis führt zu einer besonderen Verantwortung im Umgang mit der Natur, da jeder Eingriff als eine potenzielle Störung des heiligen Gleichgewichts gesehen wird. In vielen ländlichen Gebieten Japans gibt es daher Schreine, die für den Schutz vor Naturkatastrophen oder für den Erhalt der Ernte errichtet wurden. Diese Schreine und die Rituale, die dort abgehalten werden, sollen die Kami besänftigen und das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wahren.
Die Kami fungieren in dieser Rolle als eine Art Wächter, die darauf achten, dass die Menschen die natürlichen Ressourcen mit Bedacht nutzen und die Umwelt schützen. Diese Schutzfunktion der Kami wird insbesondere bei saisonalen Festen deutlich, die im Einklang mit den Jahreszeiten gefeiert werden. Feste zur Aussaat und Ernte sind beispielsweise stark mit der Kami -Verehrung verbunden und sollen den Kami für eine reiche Ernte danken und sie um weitere Fruchtbarkeit bitten.
Die Naturverehrung im Shintoismus spiegelt sich nicht nur in der religiösen Praxis, sondern auch in der japanischen Ästhetik und Kultur wider. Die Schönheit der Natur wird im Shintoismus als Ausdruck des Göttlichen gesehen, und diese ästhetische Wahrnehmung hat einen tiefen Einfluss auf die japanische Kunst und Philosophie. Der Zen-Garten, die Kirschblüte und die Vergänglichkeit der Jahreszeiten sind Teil einer symbolischen Sprache, die im Shintoismus ihren Ursprung hat. Diese Symbole vermitteln eine Ehrfurcht vor der Vergänglichkeit und Schönheit des Lebens und fördern eine innere Ruhe, die mit dem Glauben an die Kami und die Harmonie in der Natur verbunden ist.
Ein berühmtes Beispiel ist die Kirschblüte, die jedes Jahr in ganz Japan gefeiert wird und die Vergänglichkeit und die Schönheit des Lebens symbolisiert. Die kurze Blütezeit der Kirschblüte erinnert daran, wie kostbar und vergänglich das Leben ist, und die Menschen versammeln sich in den Parks, um dieses Naturwunder zu beobachten und gemeinsam zu feiern. Auch der Herbst, wenn die Blätter der Bäume in leuchtenden Farben erstrahlen, ist eine Zeit, in der die Schönheit der Natur im Mittelpunkt steht. Diese saisonalen Veränderungen gelten als Ausdruck der Kami und als Gelegenheit, Dankbarkeit und Demut zu üben.
Im Shintoismus sind bestimmte Landschaften und Orte als heilig gekennzeichnet, da sie als Wohnorte der Kami betrachtet werden. Solche heiligen Orte werden oft durch Torii , traditionelle Torbögen, markiert, die den Eingang zu einem heiligen Bereich symbolisieren. Diese Torii stehen meist in der Nähe von Schreinen, die sich an besonderen Orten befinden, wie auf Berggipfeln, an Quellen oder in dichten Wäldern. Diese Orte werden nicht nur als spirituelle Zentren, sondern auch als physische Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Kami gesehen.
Ein berühmtes Beispiel ist der Fuji, Japans höchster und bekanntester Berg, der als Wohnsitz eines Kami verehrt wird und eine tiefgehende spirituelle Bedeutung hat. Für viele Japaner ist eine Besteigung des Fuji nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch ein Akt der Verehrung und spirituellen Reinigung. Der Fuji steht als Symbol für die Kraft und Erhabenheit der Natur und für die enge Beziehung zwischen den Japanern und ihren heiligen Landschaften.
Die Naturverehrung und die Bedeutung der Kami sind wesentliche Elemente des Shintoismus und prägen...
Erscheint lt. Verlag | 2.12.2024 |
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Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik |
Schlagworte | Ahnenkult • Ahnenverehrung • Japan • japanische Kultur • Japanische Mythologie • japanische Naturreligion • Japanische Religion • Kami • Matsuri • Naturglaube • Naturverehrung • Seelische Reinigung • Shinto • Shinto Feste • shintoistische Religion • Shinto-Priester • Shinto Rituale • Shinto-Schreine • Torii |
ISBN-10 | 3-384-43994-5 / 3384439945 |
ISBN-13 | 978-3-384-43994-9 / 9783384439949 |
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Größe: 1,3 MB
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