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GEO Epoche 94/2018 - Die Welt der Ritter (eBook)

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2018
162 Seiten
Gruner + Jahr Magazine (Verlag)
978-3-652-01301-7 (ISBN)

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GEO Epoche 94/2018 - Die Welt der Ritter - GEO EPOCHE Redaktion
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Der mittelalterliche Ritter ist bis heute ein Faszinosum. Zahllose Geschichten ranken sich um den furchtlosen Adelskrieger, der hoch zu Ross und gewandet in einen Eisenharnisch den Kampf suchte; um den draufgängerischen Turnierstreiter im Lanzenduell, galanten Kavalier und den ebenso frommen wie erbarmungslosen Fechter im Zeichen des Kreuzes. Doch viele dieser Bilder sind entweder geschönt oder geschwärzt, manche sind Mythen, andere bloße Märchen. Da ist zunächst die Rüstung, angeblich so starr und schwer, dass ihr Träger, einmal vom Pferd gestoßen, hilflos auf dem Rücken liegen blieb. Abgesehen davon, dass im größten Teil des Mittelalters das Kettenhemd der übliche Schutz der Reiterkrieger gewesen ist: Die Plattenharnische waren das Werk hochspezialisierter Schmiede, die dem Kämpfer die aus zahlreichen Einzelteilen gefertigten Panzer auf den Leib schneiderten. Und das bedeutet: Ein Ritter konnte in der Rüstung, die höchst flexibel war, sogar einen Purzelbaum schlagen. Zudem wäre sein Fall vom Pferd nicht allzu tief gewesen, lag doch das Stockmaß der Schlachtrösser bei 140 Zentimetern (und entsprach damit dem eines heutigen Haflingerponys). Oder das Lanzenduell: Der Kampf zweier Berittener, die auf ihren Pferden aufeinander zurasen, wurde erst um 1250 wichtig. Vorher war das Turnier in der Regel die Simulation einer Schlacht von zwei Armeen, manchmal Tausende Mann stark, mit scharfen Waffen. Bereits den Zeitgenossen fiel die Diskrepanz zwischen hehrem Ritterideal und brutaler Wirklichkeit auf. Skolagte der französische Dichter Petrus von Blois: "Früher verpflichteten sich Ritter durch das Band des Eides dazu, für die öffentliche Ordnung einzutreten und ihr Leben für das allgemeine Wohl hinzugeben. Diese Sache hat sich ins Gegenteil verkehrt. Sobald sie mit dem Rittergürtel geschmückt sind, plündern und berauben sie die Diener Christi und unterdrücken erbarmungslos die Armen. Sie geben sich dem Nichtstun und der Trunkenheit hin, sie schänden den Namen und die Pflichten des Rittertums." Und was das Idealbild der Hohen Minne angeht, so berichtete Geoffrey IV. de la Tour Landry, selbst ein Ritter, er und seine Freunde hätten als junge Männer die Damen mit Schmeicheleien und falschen Eiden betrogen, "denn überall, wo es nur ging, wollten sie ihr Vergnügen haben". Ebenso unzutreffend ist allerdings das zuweilen verbreitete Bild des Ritters als tumber Schlagetot, angetrieben von unaufhörlicher Streitlust. So weisen Historiker darauf hin, dass im späten Mittelalter einige innovative Edelleute ihre wirtschaftliche Basis klug zu erweitern begannen. Denn das Leben eines adeligen Herrn war teuer etwa eine Burg zu bauen, auszustatten und zu unterhalten, die immer kostspieligeren Rüstungen, die teuren Pferde, die aufwendigen Feste. Wer seinen Standard aufrechterhalten wollte, musste Unternehmer werden, zum Beispiel als gewinnorientierter Großgrundbesitzer. Und so überließen jene, die dabei besonders erfolgreich waren, das Kämpfen mehr und mehr angeheuerten Söldnern oder armen Standesgenossen, die nichts als ihre Kampfkraft zu verkaufen hatten. In diesem Heft rekonstruieren wir die wirkliche Welt der Ritter; erzählen von Fehden, Schlachten und Turnieren, wie sie tatsächlich stattgefunden haben. Von Burgen, edlen Recken, aber auch hochgerüsteten Schurken. Von treuen Dienern ihrer Lehnsherren, aber auch von Kriegsunternehmern, die ihre Dienste dem Höchstbietenden offerierten. Die ganze Geschichte in GEOEPOCHE.

GEO EPOCHE ist das GeschichtsMagazin von GEO und erscheint sechsmal pro Jahr. Jede Ausgabe ist einem historischen Thema gewidmet - Epochen wie dem Mittelalter, Staaten wie Preußen, Weltreligionen wie dem Judentum. Geschichte schillernd und packend ohne Staub, Fußnoten und Zahlenkolonnen. Erzählt werden Geschichten über bedeutende Personen und dramatische Ereignisse, über Alltag und Kultur, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. In genauen historischen Rekonstruktionen sowie opulenten Bildessays und Experteninterviews, mit Karten und Infokästen wird die jeweilige Epoche zum Leben erweckt und vor allem deren Alltag sinnlich nacherzählt. "Wir nehmen die Leser mit auf eine Zeitreise", so lautet das Credo der Chefredaktion.

KARTE Die Zeit der Ritter um 1375
Eine Elite adeliger Krieger prägt die Politik und Kultur des Mittelal t e6rs
BURGEN UND FESTUNGEN Von Macht und Gewalt1 000–1500
8
SCHLACHT BEI BOUVINES Das Leben als Kamp1f 214
aufeinander 24
EL CID Der Warlord um 1043–1099
40
BURGALLTAG Hinter steinernen Wällen 1217
42
FEHDE Mit ihrem legalen Faustrecht sühnen Adelige Unrecht sel bst 53
RITTERTURNIER Um Ruhm. Um Ehre. Und um Geld11 79
3000 Streiter messen sich bei Paris in einem gigantischen Wettka mp f5 6
PANZERREITER IN ANDEREN KULTUREN Von Aswaran und Samura i 67
GOTTFRIED VON BOUILLON Der Kreuzfahrer um 1060–1100
Ein französischer Herzog wird zur Symbolfigur für den Heiligen K r 7ie0g
BALTIKUMI m Reich der Ordenskriege1r 368
Jahr für Jahr reisen Ritter an die Ostsee – zur Jagd auf Hei den 72
BLANKA VON KASTILIEN Die Dame in Weiß 1188–1252
Kaum eine Frau kommt Ritteridealen so nah wie Frankreichs Rege n t8i2n
FRAUEN IM MITTELALTER Dem Manne untertan um 1400
Die Dichterin Christine de Pizan ist eine frühe Feminist in 84
MINNE Poeten besingen die Liebe der Ritter zu edlen Dam en 89
MARKWARD VON ANNWEILER Der Aufsteiger um 1140–1202
Dank Kampfkunst, Diplomatie und Treue macht ein Unfreier Karr ie r9e2
GILLES DE RAIS Herr des Todes um 1432
Einer der schlimmsten Serienmörder der Geschichte ist ein Ri tter 94
HÉLION DE VILLENEUVE Der Seeritter um 1270–1346
Johanniter wie Hélion sind die Adelskrieger der Me ere 106
RÜSTUNGEN In Eisen gehüll t1400–1500
Schwere Panzer schützen die Körper der Reck en 108
SÖLDNERFÜHRER Für Geld in die Schlach1t 479
Die italienischenc ondottieriv ergeben ihre Loyalität gegen Honora r 118
CHRÉTIEN DE TROYES Der Romancier 1140–1190
Die Abenteuerromane des Franzosen prägen das Ideal des Rittertu m 1s2 8
HOFLEBEN Von Pracht und Tugend1 454
132
RITTERORDEN Die Bruderschaften der Kriege r 141
OSWALD VON WOLKENSTEIN Der Alleskönner um 1377–1445
In Liedern voller Witz erzählt Oswald von seinem Leb en 146
REBELLION Der Aufstand des letzten Ritter 1s522
Franz von Sickingen will den Ruin seines Standes nicht hinnehm en 1 48
RAUBRITTERD as Verbot der Fehde macht viele Ritter zu Kriminel le n1 53
HOFLEBEN
Ritterliche Ideale und Regeln
bestimmen den Alltag an den Fürstenhöfen.
Den prachtvollsten von allen
unterhält der Herzog von Burgund.
SEITE 132
Vorschau »Europa nach 1989« 162

Erscheint lt. Verlag 10.12.2018
Reihe/Serie GEO EPOCHE
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Malerei / Plastik
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte Burgen • El Cid • Festungen • Geo • GEO Epoche • Geschichte • Hofleben • Mittelalter • Ritter • Ritterturnier • Rüstungen • Söldner
ISBN-10 3-652-01301-8 / 3652013018
ISBN-13 978-3-652-01301-7 / 9783652013017
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