Kompendium der visuellen Information und Kommunikation (eBook)
XII, 244 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-48931-3 (ISBN)
Praktiker müssen zunehmend ihr Wissen professionell und attraktiv aufbereiten. Dieses Kompendium zeigt Ihnen Informationsdesign von der Grafik bis hin zum Dokument. Wie Sie Präsentationen bewerten, erstellen und verbessern. Mit 200 farbigen Abbildungen zu Technik, Prozessen und Informationsaufbereitung. Die Autorin erläutert Wahrnehmung, Ideenfindung, Illustrationsmethoden, Typografie, Layout sowie das Zusammenspiel von Text und Bild im Designkonzept. Ein ideales Fachbuch für Studierende und Fachkräfte, die mittels Gestaltung Ideen und Informationen transportieren wollen. Die hohe Qualität der Abbildungen lädt zum Genießen und Blättern ein.
Inhaltsverzeichnis 8
1 VOR INBETRIEBNAHME BITTE LESEN 13
2 DER EINFLUSSFAKTOR MENSCH 17
2.1 Lernbiologische Grundlagen 17
2.2 Grundlagen der Wahrnehmung 19
Lesen als Prozess der visuellen Wahrnehmung 20
Das Gedächtnis 21
2.3 Wahrnehmungsübereinstimmungen 21
Gemeinsame Körpererfahrungen 22
Körpererfahrung in Kombination mit Leserichtung 23
Die Wirkung visueller Grundformen 24
Gleiche Umwelterfahrungen 26
Soziokulturelle Erfahrungen 34
Gestaltgesetze 37
3 AM ANFANG STEHT DAS WEISSE BLATT 45
3.1 Wege der Ideenfindung 45
Bildfindung durch rhetorische Figuren 45
Abstraktion statt Addition in der Gestaltung 49
Variation als Methode, bildnerische Alternativen zu finden 51
3.2 Freiheit durch Begrenzung – das Abbildungskonzept 54
4 QUALITÄT IST KEINE GESCHMACKSACHE 61
4.1 Mikrostrukturen – die formale Bildqualität 63
Abgeschlossenheit 64
Ausgespanntheit 65
Ausgewogenheit 66
Eindeutigkeit 67
Spannung 68
Geschlossenheit 68
4.2 Bildqualität als Einheit von Form und Funktion 71
5 TRAUMPAAR TEXT UND BILD 75
5.1 Anforderungen an Publikationen in der Wissensdokumentation 75
5.2 Grundsätze der Dialoggestaltung 75
5.3 Informationsarten in Text und Bild 79
5.4 Spezifika des Bildes 81
5.5 Das Layout – die gestalterische Makrostruktur 85
Form follows function – das Designkonzept 86
Text-Bild-Beziehungen 86
6 AUF DIE MISCHUNG KOMMT ES AN – DESIGNKONZEPTE 93
6.1 Die inhaltliche Text-Bild-Optimierung 93
6.2 Die stilistische Text-Bild-Optimierung 95
Typografische Stilmittel 95
Farbe als Stilmittel 95
Sprachliche Formulierungen als Stilmittel 95
Die räumliche Text-Bild-Optimierung 97
Die zeitliche Text-Bild-Optimierung 97
6.3 Einflussfaktoren 99
Einflussfaktor „Leitmedium“ 99
Einflussfaktor „Präsentationsmedium“: Print oder Screen 103
Einflussfaktor „Format“ 104
Einflussfaktor „Visualisierungsart“ 106
7 DAS VISUELLE ABBILD DER SPRACHE 111
7.1 Mikrotypografie 111
7.2 Erkennbarkeit 113
Proportionalschriften 115
Monospace-Schriften 116
7.3 Lesbarkeit 116
Schriftgröße 119
Schriftcharaktere 119
Schriftklassen 119
7.4 Makrotypografie 122
Schriftschnitte einer Schriftfamilie 122
Struktur durch formales Schriftmischen 123
Struktur durch funktionales Schriftmischen 127
Struktur durch Anordnung 128
Satzarten und optimale Wortanzahl pro Spalte 129
Elemente des Satzspiegels 130
7.5 Typografische Regelwerke 133
Raster 133
DIN-Formate 136
8 INFORMATION HAT VIELE GESICHTER 139
8.1 Kommunikative Anforderungen der Infografik 139
Beeinflussung kommunikativer Bild-Anforderungen 141
Inhalte sachlich richtig darstellen 141
Selbstbeschreibungsfähigkeit 143
Strukturierung des Inhaltes 143
Grafische Darstellung 145
Wirkung einer Infografik 147
8.2 Vorzüge und Nachteile von Darstellungsarten 149
Fotografie 149
Strichzeichnung 151
Flächige Darstellung 154
Farbige Darstellung 158
8.3 Visualisierung als Methode der Infografik 159
Visualisierung von Aufbau und Funktion 161
Explosionsdarstellungen 161
Röntgendarstellungen 164
Schnittdarstellungen 164
2D-Grafik mit 3D-Optik 167
8.4 Visualisierung von Prozessen 173
Cartoon als Methode der Visualisierung 179
Stift oder Maus 182
8.5 Ansicht oder Perspektive 186
8.6 Perspektive 189
Parallelprojektion 189
Fluchtpunktperspektiven 193
Maß- und Bildtreue der Projektionsarten im Vergleich 194
9 ERST DRÜCKEN, DANN DREHEN 197
9.1 Informationssteuerung in Einzelgrafiken 197
9.2 Explizite Steuerungscodes 198
Instruktionspfeile leiten an 198
Instruktionspfeile klären Ursache und Wirkung 201
Die Ausschnittsvergrößerung durch Lupendarstellungen 203
Zuordnung und Informationsmenge 203
Beschriftung 205
Piktogramme 207
9.3 Implizite Steuerungscodes 208
Detail und Informationsmenge 209
Die Überzeichnung wichtiger Details 209
9.4 Bedienfolgen 211
Aufbau mehrteiliger Bedienfolgen 211
Informationssteuerung in Bedienfolgen 213
9.5 Nonverbale Instruktionsgrafik: Piktogramme 220
Konventionalisierung in Piktogrammen 221
Piktogrammarten 222
Anforderungen an die Gestaltung von Piktogrammen 224
9.6 Piktogramme und Sicherheitshinweise 227
Normen und Empfehlungen 227
Im Bild gibt es kein „nein“ 231
10 ANTWORTEN ERÖFFNEN NEUE FRAGEN 233
Quellenverzeichnis 237
Abbildungsverzeichnis 243
Abbildungsverzeichnis ganzseitiger Grafiken 247
Index 249
Angaben zur Autorin 255
9 ERST DRÜCKEN, DANN DREHEN (S. 185-186)
„Make all visual distinctions as subtle as possible, but still clear and
effective. [...] The happy consequence of an economy of means is graceful
richness of information." (Edward R. Tufte)
Die Instruktionsgrafik ist eine Infografik mit stark anweisendem Charakter. Aus dieser speziellen Funktion ergibt sich eine große grafische Dichte unterschiedlicher Steuerungscodes im Bild ( 132 - Steuerungscodes im Überblick). Weidenmann unterscheidet in explizite Steuerungscodes und implizite Steuerungscodes (vgl. WEIDENMANN 1994: 23ff).
Explizite Steuerungscodes bezeichnen grafische Elemente, die der Abbildung hinzugefügt werden, wie:
- Pfeile
- Umrandungen
- Farbe
- Texturen
- Zuordnungen
- Bildphasen
- Klangbilder
- aktive Elemente
- Lupen/Vergrößerungen/Ausschnitte
Implizite Steuerungscodes entstehen durch die mikrostrukturelle Gestaltung des Bildes. Der Gestalter schafft bewusst grafische Überordnungen (Blickfänge) um die Aufmerksamkeit des Betrachters durch Farben, Gruppierungen, Konsistenzbrüche, grafische Kontraste und Überzeichnunen auf das Wesentliche zu lenken. Aus diesen Steuerungsmechanismen erwächst für den Gestalter ein Aufgabenfeld, welchem sich dieses Kapitel speziell zuwendet.
9.1 Informationssteuerung in Einzelgrafiken
Für den Illustrator gibt es eine Reihe von gestalterischen Möglichkeiten, wie er den Informationstransport mittels impliziter und expliziter Steuerungscodes lenken kann. Sie gelten für alle Einzelbilder in jedem Medium:
- nicht dekorieren, sondern strukturieren
- wesentliche Information betonen – unwichtige Details weglassen
- wichtige Details vergrößern
- Kontrast im Bereich der wesentlichen Information erhöhen – Unwesentliches mattieren
- wesentliche Bereiche mit Outlines hervorheben
- Determinationen (Pfeile, Nummerierungen) nutzen
- Pfeile für Bewegungen von Pfeilen für Kräfte visuell differenzieren
- Orientierung durch Konsistenz fördern
- natürliche Blickachsen für die Komposition der Grafik nutzen (Beschriftung)
- Details zu Gruppen zusammenfassen
- Zuordnung von Gesamtansicht und Details gewährleisten
- nicht mehr als 5 bis 7 Informationsgruppen in eine Abbildung einbauen
- Blickachsen durch das Gestalten von Überordnungen bewusst ändern
- Silhouetten nutzen
- Perspektiven sinnvoll kombinieren: Übereckperspektive stützt die räumliche Zuordnung, zur Aufzählung der lokalen Zusammenhänge reicht oft die Ansicht
- Farbe gezielt einsetzen
- Mikrostrukturen in der Abbildungen gut gestalten
- Abbildung nur um 30 Prozent größer oder kleiner zeichnen als in der Publikation vorgesehen, damit nach dem Skalieren die Detaildichte weder zu groß noch zu klein ausfällt
- Konsistenz der Linienstärken beim Skalieren durch entsprechende Voreinstellung im Vektorprogramm erhalten
9.2 Explizite Steuerungscodes
Instruktionspfeile leiten an Bewegungen und Handlungen, wie Drücken, Ziehen, Drehen, Schütteln, Heben, Senken, Öffnen und Schließen lassen sich mit Pfeilen darstellen. Oft wird dabei die agierende Hand ersetzt. Ein Pfeil kann aber auch lediglich zum genauen Hingucken auf etwas deuten. Die Vielfalt der Pfeilvarianten ist sehr groß und bietet genügend Bandbreite, um Bewegungen und Kräfte und Hinweise differenziert darzustellen. Dabei sollte man vor allem auf Konsistenz achten. Bewegungen benötigen eine deutlich andere Pfeilform oder Farbe als Kräfte. Die Unterschiede müssen dem Leser sofort klar werden (Abb. 138). Mehr als zwei Pfeilsorten in einer Abbildung erschweren die Bildrezeption.
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Erscheint lt. Verlag | 26.5.2007 |
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Reihe/Serie | X.media.press | X.media.press |
Zusatzinfo | XII, 244 S. 206 Abb. in Farbe. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Design / Innenarchitektur / Mode |
Mathematik / Informatik ► Informatik ► Grafik / Design | |
Informatik ► Web / Internet ► Web Design / Usability | |
Schlagworte | Designkonzept • Grafik • Infografik • Informationsdesign • Kommunikation • Layout • Marketing • Medien • Mediendesign • Mediengestaltung • Multimedia • Visuelle Kommunikation |
ISBN-10 | 3-540-48931-2 / 3540489312 |
ISBN-13 | 978-3-540-48931-3 / 9783540489313 |
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