Shattered Bonds (eBook)
393 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-7409-3 (ISBN)
Eine gespaltene Welt
Ein junges Mädchen mit einzigartigen Fähigkeiten
Eine Regierung, die ihre Geheimnisse um jeden Preis verteidigt
Ein verheerender Krieg hat die Welt verändert und die Gesellschaft gespalten.
Die einen werden in Äußere Zonen fernab der Städte abgeschoben, die anderen leben wohlbehütet unter einer Kuppel - so auch die 16-jährige Ava.
Doch Ava besitzt eine besondere Fähigkeit: Sie kann mit ihrem Geist in die Virtuelle Welt eintauchen, in der alle Daten und Geheimnisse gespeichert sind. Auch die der Regierung. Und keine Firewall kann Ava aufhalten.
Als sie dort aber etwas Ungeheuerliches über ihre eigene Vergangenheit erfährt, macht sie sich auf die Suche nach Antworten und gerät dabei in die gefährlichen Slums ...
Zero lebt als Außenseiter in der Äußeren Zone. Als Ava seinen Weg kreuzt und er ihr das Leben rettet, wird seine Welt völlig auf den Kopf gestellt. Gegen seinen Willen ist er beeindruckt von Ava, deren ganzes Leben eine Lüge war und die dennoch unermüdlich nach Antworten sucht.
Doch mit ihrer Suche erregt Ava unerwünschte Aufmerksamkeit und bald macht nicht nur die Regierung Jagd auf sie und Zero ...
ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook!
<p><strong>Lisa-Katharina Hensel </strong>(*1989) wuchs im schönen Württemberg auf, wo sie ihre Kindheit und Jugend am liebsten in Buchhandlungen und Kinosälen verbrachte. Nach einem Jahr auf den Spuren der Samurai in Japan verschlug das Studium der Medienwissenschaften sie ins Rheinland. Dort schreibt sie mittlerweile für diverse erfolgreiche Fernsehformate. Nach der Veröffentlichung zahlreicher Kurzgeschichten ist die <em>Shattered</em>-Trilogie ihr Romandebüt bei One.</p>
Kapitel 1 – Ava
Neo Berlin 2114
Imposante sieben Stockwerke umfasste das in sterilem Weiß gehaltene, kugelförmige Gebilde, dessen Inneres so hell erleuchtet und glänzend sauber war, dass es Ava blendete. Während sie wartete, strich sie sich wiederholt das halblange, honigblonde Haar hinters Ohr, nur, um es unmittelbar darauf wieder ins Gesicht zu zupfen.
Schließlich hielt Cleo verärgert Avas Arm fest. »Hörst du jetzt bitte mal auf damit? Du machst mich noch wahnsinnig!« Laut hallten ihre Worte in der riesigen Halle wider.
Entschuldigend blickte Ava ihre beste Freundin an, bevor sie die Hände in die Hosentaschen steckte. »Tut mir leid. Ich bin wohl etwas ... aufgeregt.«
Mit einem Anflug von Enttäuschung musterte Cleo Ava. »Aufgeregt? Ich dachte, wir sind uns einig, dass wir von dem Ausflug nichts halten?«
Sie runzelte die Stirn, bevor sie zu einer der ihr eigenen Reden ansetzte, bei denen ihr kurz geschnittenes, schwarzes Haar, im Gegensatz zu ihrer sonst so frechen Art, besonders streng wirkte, und die eigentlich verständnisvollen, haselnussbraunen Augen gefährlich blitzten. Voller Inbrunst ließ sie sich über die Ungerechtigkeiten des Systems aus – das eine Thema, das sie garantiert auf die Palme brachte und für das Ava im Moment überhaupt keinen Kopf hatte.
»Die Expedition ist absolut erniedrigend für die Bewohner der Äußeren Zone, sie werden zu bloßen Objekten degradiert! Wir beobachten sie, wie früher die Menschen wilde Tiere bei Safaris beobachtet haben, erheben uns dadurch über sie und fühlen uns besser durch ihr Elend!«
»Cleo, bitte. Wenn du diese ganze Leidenschaft nur mal in deine Klausuren investieren würdest«, unterbrach sie eine belustigte Stimme.
Ihr Klassenlehrer war unbemerkt hinter sie getreten und hatte ihr Gespräch offenbar mitangehört. Im Prinzip war er in Ordnung; bis auf die Tatsache, dass er sie – obwohl selbst noch jung – als Sechzehnjährige, die in nicht einmal zwei Jahren die Schule abgeschlossen haben würden, kaum ernst nahm. So auch jetzt.
»Cleo, wie du bereits wissen müsstest, da wir das ausführlich besprochen haben, dient die Exkursion lediglich dazu, euch einen Eindruck einer anderen Art von Lebensmodell zu verschaffen. Euch die Erfahrung selbst machen zu lassen. Und euch die Vorzüge einer stabilen, geordneten Gesellschaft zu verdeutlichen.«
»Na klar«, grummelte Cleo, bevor sie Ava mit sich zog, um ein Stück entfernt von ihrer Klasse stehen zu bleiben. »Vor allem aber, um uns Angst zu machen. Damit wir niemals widersprechen oder etwas infrage stellen, falls wir nicht so enden wollen!«
Ava, die nur mit halbem Ohr zugehört hatte, antwortete nicht, war bereits wieder in ihre eigenen Gedanken versunken. Von dem heutigen Tag hing so viel ab ... Doch das konnte sie Cleo vorerst nicht sagen. Sie liebte sie und vertraute ihr, fürchtete gleichzeitig aber, dass ihre Freundin durch ihre laute, rebellische und damit häufig unüberlegte Art zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, wenn Ava ihr von ihrem heutigen Vorhaben erzählte. Denn dazu würde sie Cleo auch erklären müssen, weshalb sie Kontakt zur Äußeren Zone suchte. Was zwangsläufig auf die Offenlegung ihrer mysteriösen Fähigkeiten hinauslaufen würde.
Doch dafür war Ava noch nicht bereit. Denn ihre Möglichkeit, in die Virtuelle Welt – das interaktive Netzwerk zu Datenspeicherung und -austausch, Kommunikation und der Steuerung und Aufrechterhaltung der gesamten Infrastruktur; kurzum, die Erweiterung des ursprünglichen Internets – einzutauchen, unterschied sich so grundlegend von der anderer Menschen, dass sie ihr Angst machte. Dass sie sich in der Datenwelt frei bewegen konnte, hatte rein gar nichts mit technischen Hilfsmitteln oder Modifikationen wie Brillen, Kontaktlinsen, Sensoren oder Implantaten in Haut und Körper zu tun – abgesehen davon, dass sie diese Art der körperlichen Verbesserungen überhaupt nicht besaß. Auf Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper und die nötige Reife für technische Implantate jeglicher Art hatten ihre Eltern großen Wert gelegt, weshalb sich Ava nach dem Schulabschluss in knapp zwei Jahren und dem Erreichen ihrer Volljährigkeit selbst dafür oder dagegen entscheiden konnte.
Sie seufzte leise. Sie verstand noch immer nicht, was vor einem Jahr, zu Beginn ihrer Streifzüge, genau geschehen war, als sie sich unversehens in der Virtuellen Welt wiedergefunden hatte. Nach ihrem anfänglichen Schock hatte sie sich dort nur langsam zurechtgefunden, erkannt, dass an diesem Ort sämtliche im Netz verfügbare Daten existierten, gespeichert in den unsteten Farben, aus denen diese Welt bestand. Eine leichte Berührung reichte aus, um sie abzurufen, wobei die Informationen direkt vor ihrem geistigen Auge auftauchten, sich in ihrem Kopf zu manifestieren schienen.
Doch nicht alle Datensätze waren frei zugänglich, und während manche Verschlüsselungen mit gesteigerter Konzentration zu knacken waren, hatte Ava bei vielen der gesicherten Informationen noch nicht herausgefunden, wie sie auszulesen waren – und ob sie das überhaupt wollte. Denn die Daten waren sicher nicht ohne Grund verschlüsselt, ob dem nun private oder geschäftliche Motive zugrunde lagen. Ähnlich schien es sich mit einer Vielzahl an Abzweigungen und Durchgängen zu verhalten, die versperrt und nicht zu öffnen waren. Aber das störte Ava kaum, existierte doch eine schier unendliche Anzahl an Wegen, die sie noch nicht untersucht hatte.
Aber nun schien die Chance, mehr über diese Welt und damit sich selbst zu erfahren, zum Greifen nah! Das wollte sie unter keinen Umständen vermasseln, weshalb sie ihr Geheimnis noch ein wenig länger hüten musste – selbst vor Cleo.
Diese boxte Ava nun gegen die Schulter, womit sie sie schlagartig aus ihren Gedanken riss. »Hey, Träumerin! Guck mal, da!«
Als Ava ihrem Blick folgte, entdeckte sie ein Dutzend Männer in dunklen Schutzanzügen, die die Halle betraten. Schwarzer Stoff verbarg den Großteil ihrer Gesichter und ließ lediglich die Augenpartie frei. Im Gleichschritt durchquerten sie das Gebäude, das den Übergang zu den Schleusen in die Äußere Zone bildete, bevor sie sich in der Mitte sammelten.
Die Anzüge der Neuankömmlinge glichen denen der Schüler, die sie extra für die Exkursion bekommen hatten, wirkten jedoch schwerer und robuster. Das grüne Emblem der Dome Federation – ein Halbkreis, den ein Band umschlang – zierte ihre Schultern. Ausnahmslos alle waren schwer bewaffnet; gut sichtbar, aber zweifellos auch weniger offensichtlich. Ava wusste aus dem Unterricht, dass dieser Personengruppe – neben den für Militärangehörige vorgeschriebenen Authentifizierungschips – eine Vielzahl technischer Modifikationen zur Verfügung stand, um sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.
»Sieht aus, als wäre unsere Eskorte da. Ein Lächeln würde denen aber auch nicht schaden! Die gucken so finster, als würden wir gleich in den Krieg ziehen«, ätzte Cleo.
Tatsächlich blickten die Männer äußerst kühl, fast schon abweisend in die Runde, woraufhin sich Ava wünschte, dass Cleo leiser sprechen würde. Die Truppe wirkte nicht nur Respekt, sondern regelrecht Furcht einflößend.
Einer von ihnen, ein durchtrainierter, hochgewachsener Mann Mitte zwanzig, trat vor und zog sein Tuch vom Gesicht. Ernste Augen, die ebenso dunkel wie sein kurz geschorenes Haar waren, setzten sich deutlich von seinem olivfarbenen Teint ab. Die drei grünen Halbkreise auf seiner Uniform wiesen ihn als höherrangiges Militärmitglied aus.
Soweit sich Ava erinnern konnte, gab es fünf Stufen, außerdem diverse Spezialisierungen. Doch ganz sicher war sie sich nicht. Bisher hatte sie keinerlei Berührungspunkte mit dem Militär gehabt und das wenige, das sie wusste, hatte sie über ihre Eltern erfahren. Sie waren im Auftrag der Regierung als Forschende tätig und hatten daher hin und wieder mit den Kräften der Exekutive zu tun.
»Willkommen im Programm der Dome Federation zur Förderung der Jugend für eine stabile Gesellschaft und Zukunft. Ich freue mich, Ihnen allen als einer weiteren, ausgewählten Klasse in unserem Förderprogramm die Wichtigkeit der Arbeit, der Gesetze und des Leitbildes der Federation verdeutlichen zu dürfen«, begann der Mann.
Seine Körperhaltung war akkurat, seine Stimme hatte die genau angemessene Lautstärke und sein autoritärer Tonfall forderte Gehorsam – den er auch bekam. Überrascht bemerkte Ava, dass selbst die größten Querulanten ihrer Klasse verstummten und den Blick auf den Sprechenden richteten. Dass er trotz seines jungen Alters bereits den dritten Militärgrad innehatte, hatte offensichtlich seine Gründe.
»Mein Name ist Kirian Wintermoor, Kommandant der Grenzpolizei, dritter Rang. Das ist meine Truppe«, fuhr er fort, wobei er in Richtung der schwarz gekleideten...
Erscheint lt. Verlag | 1.11.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Ally Condie • Band 1 • Bestimmung • Bücher für junge Erwachsene • Divergent • Dystopie • eBook • eOnly • found family • Grumpy-meets-Sunshine • Haters to lovers • Jugendbuch • Jugendbuch Dystopie • Jugendbücher ab 14 • Junge Erwachsene • Kindle • Near Future Fiction • One • one dystopie • ONE verlag • Rebellion • Rich Girl/Poor Boy • Suzanne Collins • Trilogie • Ursula Poznanski • Widerstand • YA • YA dystopie • Young Adult • Young Adult Dystopie |
ISBN-10 | 3-7517-7409-2 / 3751774092 |
ISBN-13 | 978-3-7517-7409-3 / 9783751774093 |
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Größe: 1,3 MB
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