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Past, Present, Future -  Rachel Lynn Solomon

Past, Present, Future (eBook)

Band 2 des Rivals-to-Lovers-Bestsellers jetzt vorbestellen! ?
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
368 Seiten
Arctis Verlag
978-3-03880-188-7 (ISBN)
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Kurz vor den Sommerferien fanden Rowan und Neil nach vier Jahren der Rivalität endlich zueinander - doch was passiert, nachdem die Rivals zu Lovers werden? Diese langersehnte Fortsetzung folgt den beiden aufs College: Rowan fliegt nach Boston, Neil nach New York. In einem Jahr voller nächtlicher Anrufe, Wochenend-Trips und alltäglichen Struggles müssen die beiden herausfinden, ob ihr Happy End von Dauer ist - selbst wenn die Vergangenheit droht, sie einzuholen. Young Adult meets New Adult, Dual POV, mit eingelegter Charakterkarte in der limitierten Erstauflage. ?

Rachel Lynn Solomon stammt wie viele ihrer Figuren ursprünglich aus Seattle und hat einen Abschluss in Journalismus an der University of Washington. Neben »See You Yesterday« und »Today, Tonight, Tomorrow« hat sie bereits weitere Jugend- und auch Erwachsenenbücher veröffentlicht, die in über fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Aktuell lebt sie mit ihrem Mann in Amsterdam und teilt ihre Eindrücke mit über Zwanzigtausend Follower:innen auf Instagram (@rlynn_solomon).

Rachel Lynn Solomon stammt wie viele ihrer Figuren ursprünglich aus Seattle und hat einen Abschluss in Journalismus an der University of Washington. Neben »See You Yesterday« und »Today, Tonight, Tomorrow« hat sie bereits weitere Jugend- und auch Erwachsenenbücher veröffentlicht, die in über fünfzehn Sprachen übersetzt wurden. Aktuell lebt sie mit ihrem Mann in Amsterdam und teilt ihre Eindrücke mit über Zwanzigtausend Follower:innen auf Instagram (@rlynn_solomon).

1 Rowan


In Liebesromanen erfahren wir oft nicht, wie es dem Paar ergeht, wenn beide auf unterschiedliche Colleges gehen.

Natürlich liegt das meistens daran, dass sie längst berufstätige Erwachsene sind. Manchmal buhlen die beiden um dieselbe Promotion. Manchmal ist sie Umweltaktivistin und will einen Park vor einem Immobilienunternehmen retten – und dem unanständig charmanten CEO. Oder sie passt als Kindermädchen auf seine drei Racker auf, und er ist ein schamloser Playboy, der seine Verletzlichkeit hinter einer mürrischen Fassade versteckt.

Besonders viele Playboys gibt es auf kleinen Kunsthochschulen an der Ostküste nicht.

»Ich glaube selbst kaum, dass ich das frage«, setzt Neil an und sieht sich mit zusammengekniffenen Augen und düsterer Miene in meinem Zimmer um, »aber meinst du nicht, dass das eventuell zu viele Bücher sind?«

Sofort schaue ich vom Kampf auf, den ich mir mit dem sturen Reißverschluss meines Koffers liefere. »Wie sollen sie mich inspirieren, wenn sie nicht in meiner Nähe sind?«

Wobei er natürlich recht haben könnte – ein Gedanke, den ich mir bis vor drei Monaten niemals erlaubt hätte. Der Koffer ist zu klein und zu voll, und hier gibt es noch tausend Dinge, die ich gerne mitnehmen würde. Zu meiner Verteidigung: Der Großteil meiner Sachen ist schon gepackt und wartet unten im Flur. Das hier ist der letzte Koffer. Der, vor dem ich mich bisher gedrückt habe, weil er für so viel steht.

Da der Reißverschluss sich partout nicht rührt, zerre ich zwei pastellfarbene Nora-Roberts-Taschenbücher aus dem Inneren und halte sie einen Moment lang unschlüssig in den Händen, bevor ich eins zurück ins Regal stelle.

Neil zieht eine Augenbraue hoch und verschränkt die Arme vor der Brust, was ihn aussehen lässt wie eine ernste, extrem süße Statue.

Mit einem widerwilligen Stöhnen stelle ich auch das andere Buch ins Regal.

»Du hast gesagt, ich soll helfen«, erinnert er mich. »Der genaue Wortlaut in deiner SOS-Nachricht heute Morgen war sogar: ›Hab kein Erbarmen mit mir‹.«

»Schon, aber das gilt doch nicht für Nora.« Ich widme mich wieder dem Koffer, und nach ein wenig Geruckel geht er endlich komplett zu. »Weißt du, bisher habe ich wirklich beeindruckende Zurückhaltung bewiesen.« Ich laufe zu meinem Kleiderschrank, schiebe ein paar Klamotten beiseite und enthülle einen gewaltigen Stapel Taschenbücher, die ich von Flohmärkten oder aus Secondhandläden habe und nicht mehr im Regal unterbekomme.

Neil sieht nicht mal ansatzweise überrascht aus. »Ach ja, die berüchtigte Zurückhaltung der Rowan Roth. Sie übertreibt niemals. Verbiegt niemals die Wahrheit. Romantisiert niemals etwas.«

Dafür fängt er sich einen demonstrativen Seitenblick ein, und endlich bröckelt die Fassade aufgesetzter Ernsthaftigkeit. Sein Blick wird sanft und ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen.

Die späte Augustsonne fällt durchs Fenster und lässt Neils Sommersprossen leuchten, genau wie die goldenen Strähnchen in seinen roten Haaren. Zu dieser Jahreszeit wird es frühestens um zehn Uhr dunkel, und in letzter Zeit haben wir wirklich jedes Fünkchen Tageslicht ausgenutzt.

Die meisten Leute dachten, unsere Beziehung würde den Sommer nicht überstehen, doch die vergangenen zweieinhalb Monate waren die besten meines Lebens. Und das ist keine Übertreibung. An manchen Tagen hat Neil sich im Two Birds One Scone eingenistet – dem Café, in dem ich arbeite. Dort hat er mit einem Iced Chai in der Ecke gesessen, vertieft in seinen eigenen Ferienjob als Remote-Transkriptor für eine ortsansässige Anwaltskanzlei. Nach Ladenschluss haben wir uns das übrig gebliebene Gebäck geschnappt, sind damit in den Park gegangen oder haben es ins Kino geschmuggelt. Wir waren mit Neils Schwester am Strand oder im Skatepark, hatten Doppeldates mit Kirby und Mara und haben mit seinen Freunden hitzige Star Wars-Debatten geführt. Vor ein paar Tagen haben wir meinen neunzehnten Geburtstag mit einer Fährfahrt nach Whidbey Island gefeiert. Haben uns die Bäuche mit Eis vollgeschlagen, viel zu oft in die Sonne geblinzelt, uns gegenseitig Bücher ausgesucht und die ganze Stadt zu Fuß erkundet. Inzwischen sind wir Profis darin, den Sonnenuntergängen nachzujagen, das Verabschieden auszureizen, »noch zehn Minuten mehr« herauszukitzeln und danach noch fünfzehn weitere.

Wirklich perfektioniert haben wir allerdings, das Gespräch über das Unvermeidliche hinauszuzögern: die Tatsache, dass ich morgen nach Boston fliege, während Neil in ein Flugzeug nach New York steigt.

Ich wende mich vom Kleiderschrank ab. »Dir gefällt es doch, mir sagen zu dürfen, was ich tun soll.« Ich lege ihm den Zeigefinger mitten auf die Brust und lasse ihn langsam nach oben wandern.

Ihn zu necken ist immer noch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Neil läuft schon wieder rot an, und seine langen Wimpern flattern. Am Anfang unserer Beziehung habe ich befürchtet, er würde vielleicht irgendwann nicht mehr rot werden. Umso glücklicher macht es mich, wenn ich ihm seine Gefühle immer noch so deutlich vom Gesicht ablesen kann. »Aber nur, weil du es mir sonst niemals erlauben würdest.«

Als ich ihn am T-Shirtkragen zu mir ziehe, packt mich ein vertrautes Kribbeln. Eigentlich soll es nur ein flüchtiger Kuss werden, doch in der Sekunde, als unsere Lippen aufeinandertreffen, zerfließe ich.

Seine Hände landen in meinen Haaren. Er intensiviert den Kuss, während ich ihn rückwärts drücke und den Koffer beiseiteschiebe, damit wir Platz auf dem Bett haben. Dann sitze ich auf seinem Schoß, sein erdiger Geruch scheint mir die Neuronen im Hirn neu zu vernetzen, und mit jedem rauen Atemzug verzehre ich mich bereits nach dem nächsten. Nach seinen Fingerspitzen über dem Gürtel meines Hemdkleids. Meinem Mund an seiner Kehle.

Irgendwas hat dieser Kerl an sich, dass ich jedes Mal beinahe den Verstand verliere. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles wirklich passiert.

Wie aufs Stichwort erklingt genau jetzt ein Klopfen an meiner halb offenen Tür. Neil und ich springen zurück auf die Füße, streichen uns die Kleider glatt und tun ausgesprochen beschäftigt: Ich schiebe den Reißverschluss vom Koffer konzentriert hin und her, Neil steht blitzschnell am Schreibtisch und inspiziert den Becher mit dem Aquarellbild von der Seattler Skyline, in dem ich meine Stifte aufbewahre.

Auch das haben wir mittlerweile perfektioniert, fast so sehr wie meine Eltern ein Gespür dafür entwickelt haben, wann wir die jugendfreie Zone verlassen.

Inzwischen ist es ein echter Running Gag, wenn auch ein frustrierender: Es scheint uns einfach nicht vergönnt, ein bisschen Zweisamkeit zu genießen. Als wir am letzten Schultag – oder genau genommen am Tag danach, immerhin war es schon nach Mitternacht – miteinander geschlafen haben, hätten wir wohl beide nicht gedacht, dass wir mal eine Beziehung führen würden. Ich bin am besagten Morgen jedenfalls nicht mit der Absicht aufgewacht, meinen Langzeitrivalen Neil McNair zu küssen, geschweige denn ihn mit in mein Zimmer zu nehmen. Aber es hat sich richtig angefühlt, mich auf ihn einzulassen. Da war dieses neue hartnäckige Ziehen in mir, und ich konnte einfach nicht genug von ihm bekommen. Ich wollte lange, potenziell hitzige Unterhaltungen über Gott und die Welt führen und gleichzeitig herausfinden, auf wie viele Arten unsere Körper zusammenpassen. Denn obwohl wir in einer Nacht von null auf hundert beschleunigt haben, gibt es immer noch viel Neuland für uns. Übersprungene Etappen, die wir hoffentlich irgendwann bald erkunden.

Das Problem an der Sache: Seine Schwester hat gerade ein Alter erreicht, in dem ihre Mutter sie ruhigen Gewissens auch mal einen Tag lang allein zu Hause lässt. Und meine Eltern arbeiten hier unten in ihrem Arbeitszimmer. Ein paar Mal haben wir uns auf der Rückbank meines Honda Accord verknotet, zumindest, bis ein Polizist gegen das Fenster gehämmert und uns damit so verschreckt hat, dass wir es seitdem nicht noch mal probieren wollten.

Jetzt kommt Dad ins Zimmer und winkt Neil freundlich zu, bevor er sich zu mir umdreht. »Ro-Ro?« Er lehnt sich an den Türrahmen. »Bist du bald fertig? Wir sollten allmählich los, wenn wir um fünf da sein wollen.«

Bevor ich antworte, schaue ich mich im Raum um. Zur Pinnwand über meinem Schreibtisch, an die ich Fotos meiner Freundinnen, Auszeichnungsrosetten und die Liste gepinnt habe, die Neil und ich am letzten Schultag geschrieben haben: Rowan Roths Erfolgsrezept für die Highschool … und danach! Zu meinem Jahrbuch mit Neils Liebesgeständnis – viel zu wertvoll, um damit durchs Land zu reisen, denn ich würde es nicht verkraften, wenn es verloren ginge.

Und zu Neil, der dasteht mit seinem verlegenen süßen Grinsen und einer Haarsträhne, die ihm einfach stur vom Kopf absteht.

Ja und nein.

Theoretisch bin ich fertig, aber ich bin auch unsicher, ob ich all das tatsächlich hinter mir lassen kann.

»So fertig, wie’s geht.« Doch als ich die Zimmertür hinter Neil zuziehe, fühlt es sich plötzlich an, als würde dahinter so viel mehr zurückbleiben als nur ein paar Bücher.

Meine Eltern bestehen vor meiner Abreise auf einer kleinen Abschiedsfeier: ein Picknick am Green Lake mit Bohnenburgern und gegrilltem Mais. Meine besten Freundinnen Kirby Taing und Mara Pompetti sind schon da und freuen sich vermutlich diebisch über ihre paar Wochen Extrasommer, weil das Semester an der University of Washington erst Ende September losgeht.

Dad ist froh, etwas zu tun zu haben, und zündet den Grill an, während Mom kompostierbare Teller verteilt. Neils...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2024
Reihe/Serie Rowan & Neil
Übersetzer Anja Samstag, Jana Körner
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte academic rivals • Booktok • College • dual POV • enemies to lovers • Erste Liebe • mentale Gesundheit • Neuanfang • New Adult • Rivals to Lovers • Romance • Sexualität • TikTok
ISBN-10 3-03880-188-7 / 3038801887
ISBN-13 978-3-03880-188-7 / 9783038801887
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