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Everlasting Fate - Ein Reich aus Silber und Magie (eBook)

Der sensationelle Auftakt der abenteuerlichen High-Fantasy-Reihe.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
384 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-31652-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Everlasting Fate - Ein Reich aus Silber und Magie -  Amelia Cadan
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Ein unschuldiges Mädchen mit der Macht, die Toten anzurufen, und ein charmanter Meisterdieb - vereint im Kampf gegen den Tyrannen des Kaiserreiches
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Als der im ganzen Land berühmte Dieb Ilya von Kopfgeldjägern geschnappt wird, teilt er sein Los mit einer jungen Gefangenen, vor der die grobschlächtigen Häscher aus unerfindlichen Gründen zittern. Ilya findet das zarte Mädchen eher bemitleidenswert, und als er entkommen will, befreit er auch sie. Bei der Flucht riskiert sie ihr Leben, um ihn zu schützen und Ilya nimmt das schwer verletzte Mädchen mit sich. Die Umstände und ihre Verfolger zwingen die beiden ungleichen jungen Helden, das von Dämonenkriegen und einem unbarmherzigen Herrscher gebeutelte Land gemeinsam zu durchqueren. Doch erst als die Gefahr am größten ist, wird seine Schicksalsgefährtin Leianna nicht nur ihren Namen enthüllen, sondern auch ihr größtes Geheimnis ... Und in Ilya, der schon lange nach einem Weg sinnt, sein unterdrücktes Volk zu retten, wächst ein verwegener Plan heran.
Der sensationelle Auftakt der abenteuerlich-orientalischen High-Fantasy-Dilogie.

Amelia Cadan ist in Deutschland als Kind einer Akademikerfamilie aufgewachsen und mit Anfang zwanzig nach Jordanien gezogen. Sie hat dort ein wunderschönes, einzigartiges Land lieben gelernt, das von Fremdherrschaft und jahrzehntelangen Kriegen in der Region nachhaltig geprägt wurde. Sie schreibt Fantasy und New Adult. In ihrer Freizeit treibt sie Sport und zockt Videospiele. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie schwerpunktmäßig im bunten Leipzig.

1


Ilya

Ich blinzle gegen die grellen Sonnenstrahlen. Mein Kopf dröhnt und meine Glieder fühlen sich an, als hätte ich über Stunden hinweg in derselben schmerzhaften Starre verharrt – was vermutlich daran liegt, dass ich genau das getan habe. Wohlgemerkt: nicht freiwillig. Vielmehr Dank dieser unterbelichteten, selbst ernannten Menschheitsretter dort drüben.

Kopfgeldjäger.

Und sie haben wirklich keine Mühen gescheut, mich absolut bewegungsunfähig zu machen. Ich bin fester zusammengeschnürt als jeder Reisigbesen. An Armen und Beinen. Als würde das irgendetwas nützen.

Tut es nicht.

So lange ich noch in der Lage bin, darüber nachzudenken, wie ich meinen Arsch von diesem vor sich hin ratterndem Pferdekarren herunterbewegen kann, werde ich haargenau das in absehbarer Zeit auch tun.

Ich versuche, mich halbwegs aufzurichten, stoße mir dabei die Stirn an irgendeinem metallenen Gegenstand – keine Waffe, sonst läge ich längst nicht mehr hier – und fluche leise. Was zu allen sieben Höllen ist das?

Ein Suppentopf.

Es ist ein verdammter Suppentopf!

»Na, Ifrahan? Wie geht’s, wie steht’s?«

Ich blicke auf. Direkt in das fetthäutige Gesicht eines dürren Kerls, dem das strähnige Haar über die Äuglein fällt.

»Glänzend, danke«, antworte ich grinsend, auch wenn ich dadurch riskiere, Krämpfe in der Wangenmuskulatur zu bekommen.

Er grunzt irgendetwas, versucht sich an einem Gesichtsausdruck, der überlegen rüberkommen soll, scheitert glorreich und sieht aus wie ein zu klein geratener zahnloser Tiger.

Ein Schmusekätzchen.

Ich schiebe meine verkrampften Muskeln noch etwas höher, bis ich halbwegs aufrecht sitze; und ignoriere, dass mir dieser bescheuerte Suppentopf bei jedem zweiten Hufschlag der Pferde gegen den Kopf knallt.

Das Planverdeck ist hochgerollt, weswegen ich freien Blick auf die Umgebung habe: Reiter vor uns, ein weiteres Gespann hinter uns, der Weg gerade breit genug; rundherum endloser Wald, aber irgendwo in der Ferne das Rauschen eines Wasserfalls. Dass die Kopfgeldjäger mir keine Augenbinde angelegt haben, heißt entweder, dass sie noch dümmer sind, als ich dachte – oder aber, dass es keine Rolle spielt, weil wir uns so tief in der Pampa befinden, dass jeder Fluchtversuch ohnehin aussichtslos wäre. Letzteres wäre die weniger erfreuliche Alternative, allerdings eher unwahrscheinlich. Ich bin schon mal einen ganzen Mond lang in sengender Wüstenhitze herumspaziert und habe es trotzdem gesund nach Hause geschafft. Ich bezweifle, dass ein bisschen grünes Gestrüpp meine Überlebenschancen mindert.

Ich drehe unauffällig den Kopf in Richtung des nachfolgenden Gespanns. Ich vermute, dass meine Scimitare dort sind. Aber Schmusekätzchen wirft mir bereits einen misstrauischen Blick zu. Er mag nicht das hellste Feuer auf der Bergkette sein – aber er weiß genau, was in mir vorgeht: Dass ich nicht vorhabe, einen einzigen Lidschlag länger als nötig gefesselt auf dem Karren einer dahergelaufenen Kopfgeldjägerbande zu verharren.

Ich grinse ihn an und rutsche wieder an der Wagenwand hinab. Ich habe genug gesehen – und der verdammte Suppentopf macht meinen Kopfschmerz nicht besser. Dabei stoßen meine Füße unerwartet gegen etwas Hartes und ich musterte den Lumpenhaufen am Ende des Wagens näher. Oder jedenfalls habe ich bisher vermutet, dass es ein Lumpenhaufen ist. Jetzt allerdings beginnt er sich zu bewegen. Ich verenge die Augen. Vielleicht hätte ich weniger Aufmerksamkeit auf meine Umgebung und mehr auf die Fuhre dieses albernen Karrens richten sollen …

Schmusekätzchen wird nervös und blinzelt ebenfalls auf die Lumpen hinab. Ein bisschen kratzt es an meinem Ego, dass der dürre Kopfgeldjäger für mich noch dumme Sprüche übrighat, aber ein alter Lumpenhaufen ihm die Schweißperlen auf die Stirn treibt.

Ich schiebe vorsichtig mit der Stiefelspitze den Stoff beiseite. Beim Anblick dessen, was sich dort offenbart, lege ich den Kopf schief. Haut. Weiß. Und so fahl, dass man praktisch hindurchsehen kann. Ich würde drei Juwelenringe darauf verwetten, dass es ein Magier ist, wenn ich noch welche hätte. Bedauerlicherweise liegt besagter Wetteinsatz vermutlich mit all meinem anderen Plunder auf dem Wagen hinter uns.

Ich werfe dem Schmusekater einen raschen Blick zu, aber er ist damit beschäftigt, sich seine Nasenhaare zu rupfen, und ich ziehe die Lumpen noch weiter beiseite. Was ich sehe, verwirrt mich noch mehr. Schwarzer schwerer Stoff, wie ihn Aussätzige tragen. Oder stand Schwarz für irgendwas anderes? Die Fenestrer hatten schon immer eine besondere Leidenschaft für Farbpolitik … Damit kenne ich ungläubiger Wüstenhund mich leider nicht aus. Aber je mehr meine Fußspitze von meinem bedauernswerten Mitgefangenen freilegt, desto neugieriger werde ich.

Denn was zum siebten Ring der Hölle will eine Kopfgeldjägerbande mit einem Aussätzigen? Fenestrer machen sich für gewöhnlich schon in die Hose, wenn man in ihrer Gegenwart nur niesen muss. Daher auch diese glorreiche Idee, Kranke anders einzukleiden - völlig unabhängig davon, ob ihr Leiden nun ansteckend ist oder nicht. Das Risiko, sich mit der tödlichen Dämonenpest anzustecken, würden sie nur für eine wirklich große Summe wagen. Eine wirklich, wirklich große Summe…

Ich ändere die Taktik, stelle meinen Fuß auf den Stoff und reiße ihn zurück, bis –

»Hey! Ifrahan! Lass das!«

Ich hebe unschuldig die Brauen, während das Schmusekätzchen mir mit einem Knüppel gegen die Schienbeine schlägt. Mistvieh. Ich beiße die Zähne zusammen und ziehe widerwillig die Knie an. Im selben Moment dreht sich der Kerl auf dem Kutschbock herum und blökt: »Macht der Sandfresser dir Ärger?«

Schmusekätzchen grinst unbeholfen und winkt mit seinem Knüppel »Alles im Griff, alles im Griff.«

Ich schnaube. Und er faucht mich an.

Wir ruckeln noch einige Zeit durch die pralle Sonne. Mit jedem Hufschlag wächst mein Unmut.

Ich hasse dieses verfluchte Land. Ich hätte hier niemals herkommen sollen. Meine Mission war von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Seit fünfhundert Jahren herrscht der selbst ernannte Kaiser Maxim über einen Großteil des Kontinents Fenestrea. Alle paar Jahre kommt ein neues Fürstentum dazu, das er sich einverleibt und in dem er irgendeinen seiner Günstlinge als neuen Fürsten einsetzt, nachdem er den vorherigen geköpft hat. Da dieser liebreizende Kaiser bedauerlicherweise nicht nur größenwahnsinnig, sondern buchstäblich unsterblich ist, wird sich daran wohl auch nicht allzu bald etwas ändern …

Und ich werde daran schon gar nichts ändern können. Auch wenn mein werter Erzeuger das vielleicht gerne so hätte, weil ich seine letzte Hoffnung bin, unsere Heimat zu retten.

So oder so muss ich hier weg. Sofort.

Vielleicht kann ich ja den kleinen Aussätzigen dort drüben davon überzeugen, mir seine Hände zu leihen – wenn nur lange genug niemand hinsieht …

»Hey, mein tapferer Kopfgeldjäger!« Ich warte, bis Schmusekätzchen mich ansieht – wenigstens wirkt er verblüfft. Er glaubt also nicht wirklich, dass irgendjemand ihn so betiteln würde, das muss ich ihm zugutehalten. »Was habt ihr reizenden Gestalten wohl mit mir vor?«

»Du wirst in der Hölle schmoren!«, erklärt er mir. »Aber vorher werden wir ein hübsches Sümmchen für dich kassieren.«

Ich nicke verständnisvoll. »Und wie viel bekommst du davon?«

Er kratzt sich am Bartflaum. Darüber scheint er noch nicht recht nachgedacht zu haben. Dann sagt er altklug: »Ein Elftel!«

Ich verziehe das Gesicht. Elf also. Schmusekätzchen, die beiden Kutscher, der Reiter auf dem lahmenden Pferd hinter mir und sechs weitere. Ungünstig, aber machbar.

Ich blinzle zu dem Bündel hinüber. Es bewegt sich schon wieder, windet sich, und kurz darauf tauchen geschlossene Lider zwischen Lumpen und einer schwarzen Kapuze auf, werden zusammengepresst und schließlich geöffnet, bis mich zwei Iriden anstarren. Sie sind von so hellem Blau, dass es fast unnatürlich wirkt. So stelle ich mir Gletschereis vor.

Zwei Herzschläge vergehen, bis der Lumpenhaufen meine Aufmerksamkeit bemerkt und erstaunlich schnell von mir wegkriecht, zur anderen Karrenseite, von wo aus er mich weiter anstarrt. Die rasche Bewegung hat die meisten Lumpen von der Gestalt abfallen lassen, aber ich kann sie noch immer kaum ausmachen – wegen der Kutte. Man hätte ihr einen Kartoffelsack überstülpen können und es hätte ihr besser gestanden als dieses unförmige schwarze Gewand. Trotzdem bin ich mir inzwischen sicher, dass es eine Sie ist. Wegen ihrer Reaktion – und weil ihr Gesicht weich ist und rund. Fast zu weiblich für ein Kind. Aber nur fast.

Schmusekätzchen scheint von alledem noch immer nichts bemerkt zu haben. Er sitzt auf seiner Karrenbank und grübelt. Schätze, mit meiner Andeutung, wie viel er denn vom Kuchen abbekäme, habe ich die Rädchen in seinem Erbsenhirn ganz schön zum Rattern gebracht.

Als ich wieder zu dem Lumpenhaufen sehe, hat sie die Augen erneut geschlossen. Aber ich bin mir sicher, dass sie nicht schläft.

Kurze Zeit später machen wir halt auf einer Lichtung zwischen dem Hauptweg und einem etwas unterhalb gelegenem Rinnsal, das von den Herren Kopfgeldjägern großzügig als Bach bezeichnet wird. Und ich dachte, ich sei hier der Sandfresser, der keine großen Mengen Wasser gewöhnt...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2024
Reihe/Serie Die Everlasting-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2024 • ab 14 • abenteuer-fantasy neuerscheinung 2024 • All Age • Dämonen • eBooks • enemies to lovers • epische Fantasy • Fantasy • forced proximity • George R. R. Martin • High Fantasy • Jonathan Stroud • Jugendbuch • Jugendbücher • mit Farbschnitt • Neuerscheinung • Pubertät • Rebellion • Romantasy • Sarah J. Maas • Shatter Me • Slow Burn • slowburnromance • Tahereh Mafi • this woven kingdom • Throne of Glass • Young Adult
ISBN-10 3-641-31652-9 / 3641316529
ISBN-13 978-3-641-31652-5 / 9783641316525
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