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Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy) (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
544 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51242-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nightbirds, Band 1: Der Kuss der Nachtigall (Epische Romantasy) -  Kate J. Armstrong
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Ihr Kuss ist magisch. Ihre Identität ist geheim. Ihre Jäger sind gnadenlos. Magie ist in Simta verboten, deshalb sind die Nightbirds das bestgehütete Geheimnis der Stadt. Tagsüber spielen Matilde, Sayer und Æsa die Töchter aus gutem Hause, nachts geben sie als Nightbirds ihre Magie an zahlende Kunden weiter - mit einem Kuss. Doch dann entgehen sie nur knapp einem Attentat und plötzlich wird ihr glamouröses Leben zum goldenen Käfig. Wer will die Nightbirds töten - und warum? Die Suche nach Antworten führt Matilde, Sayer und Æsa in die geheime Unterwelt von Simta. Band 1 der romantischen Fantasy-Reihe

Kate J. Armstrong hat sich schon als Kind in fantastische Welten geträumt und eigene Geschichten geschrieben. Auch im echten Leben zog sie das Abenteuer magisch an und führte sie von ihrer Heimat im US-Staat Virginia bis nach Melbourne, Australien, wo sie heute lebt. Sie hat als Lektorin und Lehrerin gearbeitet, Creative-Writing-Kurse gegeben und ist erfolgreiche Podcasterin und Autorin. Bei Ravensburger ist ihre epische Romantasy-Dilogie 'Nightbirds' erschienen.

Kate J. Armstrong hat sich schon als Kind in fantastische Welten geträumt und eigene Geschichten geschrieben. Auch im echten Leben zog sie das Abenteuer magisch an und führte sie von ihrer Heimat im US-Staat Virginia bis nach Melbourne, Australien, wo sie heute lebt. Sie hat als Lektorin und Lehrerin gearbeitet, Creative-Writing-Kurse gegeben und ist erfolgreiche Podcasterin und Autorin. Bei Ravensburger ist ihre epische Romantasy-Dilogie "Nightbirds" erschienen.

Kapitel 1


Juwelen, Sterne und Meer


Matildes Leben besteht aus Geheimnissen in vielen Gewändern. Einige trägt sie auf der Haut, nur erkennbar für Eingeweihte. Andere verstecken sich in einer geheimen Sprache, die wenige beherrschen. Wieder andere haben Flügel, die tief in ihr verborgen liegen.

Sie lächelt hinter ihrer Maske.

Als Matilde die Treppe zum Ballsaal hinabsteigt, drehen sich alle Köpfe zu ihr um. Genau aus diesem Grund hat sie ihre Familie eine Stunde lang warten lassen, bevor sie zu Letas Eröffnungsball der Saison aufgebrochen sind. Nichts geht über einen imposanten Auftritt, findet sie. Besonders während der Sommermonate, wenn die Leute aus ganz Eudea nach Simta strömen, um in der Stadt der Gezeiten eine gute Partie, lukrative Geschäfte oder ihr Glück zu machen.

Der Saal ist voll von nobel gekleideten Gästen, die sich unterhalten oder zu den angenehmen Klängen eines Streichquartetts tanzen. Natürlich haben viele von ihnen vorher Simtas beste Trickschneidereien aufgesucht, die sich bei der Verzauberung der Abendroben wieder einmal selbst übertroffen haben. Am Ausschnitt einer jungen Dame entfalten sich Samenperlen zu Blüten. Der Gehrock eines jungen Manns sprüht Funken, wenn ihn jemand berührt. Masken qualmen, Kragen blühen, Handschuhe leuchten. Matilde ist sich sicher, dass alchemistische Zaubermittel die Runde machen, verborgen in Uhrentaschen und ausgehöhlten Spazierstöcken. Leta lässt damit die Flammen der Kerzen in ihren Hausfarben flackern: Himmelblau, Smaragdgrün und Schwarz.

An diesem Ort würde niemand vermuten, dass Magie verboten ist, denn in den Kreisen, in denen Matilde sich bewegt, haben solche Gesetze kaum Gewicht.

Der Blick ihres Bruders Samson ist sehnsüchtig auf Æsa gerichtet – Matildes hübsche Mitbewohnerin, die jedoch damit beschäftigt ist, sich mit großen Augen im Saal umzusehen. Nachdem Samson sich kurz versichert hat, dass seine Mutter ihn nicht beobachtet, schnappt er sich zwei Gläser vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners. Er hält Æsa eines davon hin, doch sie schüttelt den Kopf. Die Neue unter den Nightbirds scheint zu nervös zu sein, um ihren ersten offiziellen Ball der Großen Häuser genießen zu können. Das wird Matilde ändern müssen.

»Ich wünschte, du hättest das Kleid angezogen, das ich für dich herausgelegt habe, Matilde«, sagt ihre Mutter.

Ein Kleid mit voluminösem Rock und viel zu engem Korsett, wie Æsa es trägt. Matilde wäre sich darin verpackt wie ein Geschenk vorgekommen.

»Wirklich?« Matilde dreht sich einmal im Kreis. »Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl.«

Sie trägt ein langes Futteralkleid, das an einer Seite der Hüfte mit einer goldenen Spange zusammengerafft ist. Perlenbesetzte Juwelenblumen schimmern dunkel aus dem weinroten Samt hervor. Der einerseits lockere Sitz und die gleichzeitig suggestive Wirkung gefallen ihr. Das Kleid gehörte ihrer Gran, als sie noch eine Nightbird war, und wurde nach der neuesten Mode umgearbeitet. Vielleicht mag ihre Mutter es deshalb nicht – weil sie insgeheim der Meinung ist, dass Gran es an sie hätte weitergeben sollen, genau wie ihre Nightbirdgabe. Wahre Magie liegt in den meisten Blutlinien der Großen Häuser, vererbt von Frau zu Frau, doch manchmal überspringt sie eine Generation. Matilde glaubt nicht, dass ihre Mutter jemals darüber hinwegkommen wird.

Jetzt spitzt ihre Mutter die Lippen. »Dieser Schnitt ist nur ziemlich …«

Matilde lächelt. »Atemberaubend?«

»Ich dachte eher an so etwas wie anzüglich.«

Gran setzt ein Lächeln auf, das Matilde noch immer nicht beherrscht, obwohl sie es endlose Stunden lang geübt hat.

»Gute Mode ist nie anzüglich«, sagt sie. »Allenfalls ein wenig gewagt.«

Ihre Mutter kneift die Lippen noch fester zusammen, während Matilde mit einem behandschuhten Finger über das perlenbesetzte Blütenblatt einer Juwelenblume streicht. Es rollt sich zusammen – nur eine Illusion, die den Anschein erweckt, dass die Blüten sich bei jeder Bewegung öffnen und schließen. Gran hat versucht, echte Juwelenblumen in ihrem Garten heranzuziehen, aber außerhalb der Sümpfe von Callistan gedeihen sie nicht. Nur eine von ihnen blühte im letzten Sommer. Ihre fast schwarzen Blütenblätter flehten förmlich darum, berührt zu werden, doch Gran zog ihre Hand im letzten Moment zurück. Sie benutzt ihre Schönheit als List, erklärte sie. Mit ihrem zarten Äußeren lockt sie ihre Beute an und wenn du nah genug bist … Gran ließ ein Seidenband fallen und Matilde sah zu, wie die Blume es verschlang, während sich der Stoff knisternd in Asche verwandelte.

Sie muss oft an diese Blume mit dem dunklen Geheimnis denken. Bitteres Gift in einer süßen Gestalt.

»Gehen wir zu unserem Tisch«, sagt ihre Mutter. »Wir sollten uns einen Überblick verschaffen, welche Aussichten diese Saison zu bieten hat.«

Mit Aussichten spielt sie auf mögliche Verehrer an. Das Heer aus Langweilern, deren Namen sie auf Matildes und Æsas Tanzkarten setzen will, um ihnen zu einer vorteilhaften Verbindung zu verhelfen.

»Dein Ernst, Mutter?«, fragt Matilde. »Wir sind gerade erst angekommen.«

Ihre Mutter senkt die Stimme. »Du hattest mehr als eine unverheiratete Saison. Die Leute reden bereits.«

Matilde verdreht die Augen. »Ich bin kein Stück Frischfleisch auf dem Markt. Ich fange nicht an zu stinken, wenn du mich in der Sonne liegen lässt.«

Wieso regt dieses Thema ihre Mutter überhaupt so auf? Die meisten Söhne der Großen Häuser sind ganz versessen darauf, eine Nightbird zu heiraten. Für dieses Privileg sprechen sie sogar bei Leta vor, ihrer Madam, obwohl sie nicht einmal wissen, um wessen Hand sie anhalten. Aber das scheint sie nicht besonders zu kümmern. Alle Freier sind hochgeborene Lords, wahre Diamanten. Doch auf ein kleines, auserlesenes Juwelenkästchen festgelegt zu sein, ist nicht dasselbe, wie aus eigenen Stücken wählen zu können.

Sie will sich bei Æsa unterhaken, aber ihre Mutter schnappt sie ihr weg. Æsa ist ihr ausgeliefert wie ein Fisch an der Angel. Matilde hat den Eindruck, dass ihre Mutter Samson zu Æsa drängen will, dabei hätte er diese Ermunterung gar nicht nötig. Mit ihrem rotgoldenen Haar, den üppigen Kurven und den grünen Augen sieht Æsa umwerfend aus. Und auch wenn sie mittelos ist, verfügt sie als Nightbird über eine ganz eigene Mitgift. Ob Æsa die Machenschaften ihrer Mutter überhaupt durchschaut? Seit Æsa nach Simta gekommen ist, scheint das Heimweh nach den Illisch-Inseln sie für alles andere blind zu machen.

»Ich drehe zuerst eine Runde«, sagt Matilde. »Dann kann ich mir gleich selbst einen Überblick verschaffen.«

Ihre Mutter zieht die Stirn in Falten. »Dass du für irgendeinen Unfug sorgst, können wir jetzt gar nicht gebrauchen.«

Matilde zupft an einem ihrer langen Seidenhandschuhe. »Das ist auch gar nicht mein Plan.«

Ihre Mutter schnaubt. »Das ist es nie.«

Samson schließt ein Auge hinter seiner umbrafarbenen Maske, als könnte er den hochkochenden Streit auf diese Weise ausblenden. »Ehrlich, Ladys? Muss das sein?«

Samson würde nie Schelte für die Wahl seiner Kleidung bekommen oder mit irgendeinem verschwitzten Lord mit vorstehendem Kinn tanzen müssen. Die Verärgerung brennt heiß auf Matildes Zunge, doch sie hält sich zurück.

»Keine Sorge«, sagt sie. »Auf dem kurzen Weg zu den Erfrischungen werde ich wohl kaum eine Regel brechen können.«

Ihre Mutter will etwas einwenden, doch Gran kommt ihr zuvor.

»Oura, es ist Matildes erster Ball der Saison. Du solltest ihr erlauben, den Abend zu genießen.«

Matilde wartet ab, während ihre Mutter so tut, als würde sie über eine Entscheidung nachdenken, dabei ist nicht sie das Oberhaupt des Hauses Dinatris.

»Na schön«, sagt sie schließlich. »Aber bleib nicht zu lange weg. Und keine Cocktails. Ich warne dich.«

Mit diesen Worten macht sie sich auf den Weg zu ihrem Tisch und zieht Æsa hinter sich her. Æsa dreht sich mit einem Lass-mich-nicht-allein-Blick um, ihr helles Haar leuchtet in den wechselnden Farben des Lichts. Matilde sollte sie aus den Klauen ihrer Mutter befreien und das wird sie auch – später. Samson folgt den beiden, schnappt sich noch ein Glas mit Letas berüchtigtem Cocktail und prostet Matilde spöttisch zu.

Gran dreht sich zu Matilde, die graublauen Pailletten an ihrer schlichten Maske funkeln. »Nimm es deiner Mutter nicht übel. Du weißt, wie sehr sie sich sorgt.«

Matilde rückt ihre eigene Maske zurecht. »Ich habe schon vergessen, was sie gesagt hat.«

Aber das ist eine Lüge. Die Worte ihrer Mutter vom Nachmittag gehen ihr nicht aus dem Kopf. Du kannst nicht ewig frei herumfliegen. Irgendwann musst du dich niederlassen und ein Nest bauen. Doch Matilde will mit niemandem ein Nest bauen, der sie nur ihrer Magie wegen wählt. Sie möchte ihre Zukunft selbst bestimmen.

»Im Grunde hat sie recht«, fährt Gran fort. »Du wirst dich bald entscheiden müssen.«

Von einer Nightbird wird erwartet, sich zu vermählen, damit sie ihre Gabe an die nächste weibliche Generation der Großen Häuser weitergeben kann. Eine Pflicht, die sie erfüllen muss. Allein bei dem Gedanken zieht sich etwas in ihrer Brust zusammen.

Gran richtet Matildes Anstecksträußchen aus Flügellilien – das Blumensiegel ihres Hauses – und...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2024
Reihe/Serie Nightbirds
Nightbirds
Mitarbeit Cover Design: Alexander Kopainski
Übersetzer Franziska Jaekel
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bestseller Bücher 2024 • Buch • Bücher • enemies to lovers • Friends to Lovers • Geschenk • Geschenkidee • geschenk jugendliche • High Romantasy • Jugendbuch • Lesen • Liebe • Literatur • New Adult • Romantic Fantasy
ISBN-10 3-473-51242-7 / 3473512427
ISBN-13 978-3-473-51242-3 / 9783473512423
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