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Nordic Clans 2: Dein Kuss, so wild und verflucht (eBook)

Spiegel-Bestseller
Dein Kuss, so wild und verflucht
eBook Download: EPUB
2024
528 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60984-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nordic Clans 2: Dein Kuss, so wild und verflucht -  Asuka Lionera
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»Mache ich dich auf eine gute oder schlechte Art nervös?« »Ich weiß es nicht.« »Willst du es herausfinden?«

Um die letzte Prüfung zu bestehen und Anführer aller Clans zu werden, muss sich Yrsa mit ihrem Rivalen Kier auf ein Schiff begeben und eine Reise ins Unbekannte antreten. Dass dort, wo Schätze liegen, auch tödliche Gefahren lauern, weiß sie. Darauf, sich die Dunkle Herrin der Unterwelt zum Feind zu machen, ist allerdings keiner von ihnen vorbereitet ... Derweil wird die Anziehung zwischen Kier und Yrsa immer stärker. Eine Anziehung, die nicht sein darf und doch unvermeidbar scheint. Bis Yrsa von Kiers Geheimnis erfährt - und von dem Fluch, der sein Leben fordern soll.
Dies ist der zweite Band der romantischen Slow-Burn Fantasy-Dilogie »Nordic Clans«.

Alle Romane der fesselnden Romantasy:
- Band 1: Mein Herz, so verloren und stolz
- Band 2: Dein Kuss, so wild und verflucht
Diese Reihe ist abgeschlossen.

Asuka Lionera wurde 1987 in einer thüringischen Kleinstadt geboren und begann als Jugendliche nicht nur Fan-Fiction zu ihren Lieblingsserien zu schreiben, sondern entwickelte auch kleine RPG-Spiele für den PC. Ihre Leidenschaft machte sie nach ein paar Umwegen zu ihrem Beruf und ist heute eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihren Fellnasenkindern in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

Ich starre auf die Tür, durch die Yrsa vor einigen Minuten verschwunden ist, als könnte ich sie mit bloßer Willenskraft wieder hier erscheinen lassen. Mein Kiefer tut weh, weil ich die Zähne ganz fest zusammenpresse, um nicht zu schreien. Dabei will ich schreien und auf etwas einprügeln, um den Schmerz in mir zu überlagern, der sich in Windeseile durch mich hindurchfrisst. Ich kenne seinen Ursprung und auch die passende Heilung nur allzu gut, doch ich bin zu stolz und wütend, um meiner Heilung nachzulaufen.

Mit der Faust schlage ich mir gegen die Brust. Es soll aufhören wehzutun, verdammt!

Als das nichts bringt, schnappe ich mir den Hocker hinter dem Tisch und werfe ihn quer durch die Kajüte. Er zerbirst an der Wand hinter meinem Bett. Dem Bett, in dem Yrsa mehrere Tage lag und das noch immer nach ihr riecht, weil ich mich geweigert habe, ein frisches Laken aufzuziehen. Nun bereue ich es.

Ich bereue so vieles. Ihr gesagt zu haben, dass ich sie mag, zum Beispiel. Es überhaupt versucht zu haben.

Als der Schemen wie durch eine göttliche Fügung verschwunden war, hatte ich Hoffnung. Dieses schreckliche Gefühl wuchs mit jedem Blick, den sie mir schenken konnte, ohne schmerzerfüllt das Gesicht zu verziehen, mit jedem Wort, jeder Berührung. Es vereinnahmte mich, redete mir ein, dass nun alles möglich wäre. Dass Yrsa tatsächlich diejenige ist, für die ich sie halte. Dass sie meine Erlösung ist.

Ich hörte auf die Worte, die die verdammte Hoffnung mir einflüsterte. Ich glaubte ihnen.

Doch die Hoffnung hat sich geirrt. Ich habe mich geirrt.

Natürlich ist mir klar, dass Yrsa und ich nicht einfach zusammen sein können wie ein normales Paar. Aber es wäre auch nicht unmöglich gewesen; erst recht nicht, nachdem einer von uns der nächste oberste Anführer geworden wäre. Dann hätten andere Regeln für uns gegolten. Zumindest hätte ich es in Betracht gezogen, unsere uralten Traditionen mit Füßen zu treten, um mit ihr zusammen sein zu können.

Aber Yrsa offenbar nicht. Ich muss zu viel in ihre Blicke und Worte hineininterpretiert haben. Ich habe mich zu sehr von der dummen Hoffnung leiten lassen und stehe nun ohne etwas da; beseelt von einem verzehrenden Schmerz, der wie eine Krankheit in mir wütet.

»So schlimm, ja?«

Ich habe nicht gehört, dass Halvar hereingekommen ist, doch ich bin nicht verwundert darüber. Wahrscheinlich habe ich mit meinem Schemelwurf das halbe Schiff aufgeweckt.

»Verschwinde«, murmele ich, ohne in seine Richtung zu blicken, während ich mich kraftlos gegen den Tisch sinken lasse.

»Damit du deine spärliche Einrichtung weiter demolieren kannst?« Er schließt die Tür hinter sich. »Du kannst froh sein, dass unser Clan nicht an deinen Geschichten interessiert ist, sonst müsste ich berichten, wie erbärmlich du gerade aussiehst. Ich habe mir schon gedacht, dass es nicht ganz so gut gelaufen ist, wie du dir erhofft hast, als ich die Kleine mit blasser Nasenspitze zu ihrem Bären habe rennen sehen. Aber du gibst ein noch größeres Bild des Jammers ab.«

»Wenn du mir jetzt sagst, dass ich mich zusammenreißen soll, dann vergesse ich mich.«

»Das hatte ich nicht vor.«

Er kommt auf mich zu. Seine Schritte klingen schwer auf den Holzdielen. Als er vor mir steht, legt er mir eine Hand auf die Schulter.

»Ich sehe, dass du leidest. Ich trete nicht nach, wenn jemand am Boden liegt. Willst du reden?«

Seine Frage entlockt mir tatsächlich ein Schmunzeln. »Mit dir? Da kann mir Drakkar bessere Tipps geben als du.«

»Ich wollte wenigstens gefragt haben. Wie schlimm war es?«

Ich stoße den Atem aus. »Es hat gut angefangen, ging dann aber den Bach runter, als sie mir klarmachte, dass ich sie zwar gern vögeln könnte, aber nicht auf mehr hoffen sollte.«

Halvar gibt ein Schnauben von sich. »Du weißt schon, dass sich eine Menge Männer auf diese Art von Beziehung einlassen würden und damit zufrieden wären, oder?«

»Ich bin aber nicht eine Menge Männer und sie ist nicht irgendeine Frau für mich.«

Halvar nickt. »Das ist nicht der einzige Grund, warum dich ihre Aussage so verletzt hat, nicht wahr? Es ist wegen …«

Ruckartig bewege ich die Schulter und schüttele seine Hand ab. »Wehe, du sagst ihren Namen!«

Entschuldigend hebt Halvar die Hände. »Hatte ich nicht vor.«

»Ich will nicht über sie reden.«

»Auch nicht mit der Kleinen?«

»Erst recht nicht mit Yrsa.«

»Aber vielleicht könnte sie dich dann besser verstehen.«

Ich verdrehe die Augen. »Ja, sicher versteht sie mich dann besser. Vor allem, weil sie mir fast dasselbe Angebot gemacht hat wie die Frau, die mein ganzes Leben zerstört hat.«

»Spar dir deinen Spott. Ich meine es ernst.«

»Ich auch.«

Ich stoße mich vom Tisch ab und laufe in der Kajüte auf und ab. Mehr als zwei Schritte kann ich nicht in eine Richtung machen, ohne gegen die Wand oder Halvar zu prallen, doch ich halte es nicht aus, weiter stillzustehen.

»Wahrscheinlich ist es besser, so wie es ist«, murmele ich.

Halvar gibt einen abschätzigen Laut von sich. »Jetzt komm mir nicht wieder mit deinem Gerede über den Fluch.«

»Das ist kein Gerede, sondern die Wahrheit. Ich bringe jedem Unglück, der mir wichtig ist. Yrsa wäre es über kurz oder lang auch nicht anders ergangen.«

Halvar stellt sich mir in den Weg. Als ich ihm ausweichen will, packt er mich an den Schultern. »Hör auf damit, du machst mich nervös. Und hör auch auf mit diesem Unglücksunsinn. Du bist nicht verflucht. Du hattest … einfach Pech.«

Ich schnaube. »Du bezeichnest es als Pech, dass ich für den Tod meiner Eltern und den unserer letzten Valkra verantwortlich bin?«

»Ja, das tue ich. Schon seit Jahren, wie du weißt. Und es ist Pech, dass du dich ausgerechnet in eine Kleine aus einem anderen Clan verguckt hast.«

Erneut rolle ich mit den Augen, verkneife mir aber eine Erwiderung. Als jemand, der noch nie verliebt war, wird Halvar den Unterschied zwischen vergucken und dem Finden seines Gegenstückes nicht einmal verstehen, wenn ich es ihm aufzeichne.

Er mag es als Pech bezeichnen, aber für mich ist es eindeutig ein Fluch. Ein grausamer Scherz der Götter, die es bereits vor meiner Geburt auf mich abgesehen hatten und nicht müde werden, mir einen Schicksalsschlag nach dem nächsten vor die Füße zu werfen. Auch die anderen Valkras, mit denen ich gesprochen habe, waren sich darin einig, ebenso wie mein Clan. Bloß Halvar klammert sich an die Möglichkeit, dass ich lediglich vom Pech verfolgt bin.

Es gab Zeiten, dunkle Zeiten in meinem Leben, in denen ich ihm liebend gern geglaubt hätte. In denen ich selbst hoffte, er hätte recht. Aber ich weiß, dass dem nicht so ist. Ich spüre den Schatten des Fluches, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Ich sehe die Auswirkungen, die mein Dasein auf mein Umfeld hat. Um zu glauben, dass dies nichts als Pech sei, müsste ich ein Narr sein.

Vor einigen Monaten hatte ich mich nicht als Narr bezeichnet. Nun bin ich mir nicht mehr so sicher. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich mir Yrsa nicht einfach aus dem Kopf schlage. Es gibt so viele Dinge, die wichtiger sind, als einer Frau nachzulaufen, die nicht dasselbe für mich empfindet und bloß an meinem Körper interessiert ist – nicht an meinem Herzen.

Und doch kriege ich sie nicht aus dem Kopf. Würde mein Stolz mich nicht davon abhalten, wäre ich ihr schon längst nachgerannt.

Halvar scheint zu bemerken, was in mir vorgeht. »Wie wichtig ist dir die Kleine?«

Für einen Moment erwidere ich seinen Blick, komme aber zu dem Schluss, dass ich ihm gegenüber nicht lügen muss. »Verdammt wichtig.«

»Ihr seid beide Anführer. Eine Beziehung zwischen euch ist … schwierig.«

Ich nicke, ehe ich resigniert die Augen schließe. »Das hat Yrsa auch gemeint. Und ich verstehe sie. Ihr Clan bedeutet ihr alles. Unsere Traditionen sind ihr nicht nur heilig, sie kennt und ehrt jede einzelne. Ich begreife und respektiere das. Aber trotzdem …«, mein Blick huscht unstet im Raum umher, »… hätte ich gehofft, dass sie wenigstens die Möglichkeit in Betracht zieht … Dass sie … uns nicht von vornherein aufgibt. Ich habe gehofft, dass ich ihr wichtig genug bin, dass sie um mich – um uns – kämpft. Oder dass wir darüber reden und uns einen Plan zurechtlegen können. Denn ja, es ist schwierig, aber vielleicht nicht unmöglich.« Ich schüttele den Kopf. »Aber das hat sie nicht getan. Sie hat mich von Anfang an abgelehnt. Und wenn ich ehrlich bin, schmerzt mich das am meisten. Dass sie uns gar nicht erst eine Chance gibt.«

Halvar mustert mich eine Weile mit gerunzelter Stirn. »Bist du bereit, wegen ihr die Götter gegen dich aufzubringen?«

Ich zucke mit den Schultern. »Ich habe sie bereits vor meinem ersten Atemzug gegen mich aufgebracht.«

»Das warst nicht du, sondern dein Vater.«

Ich nicke. »Und ich muss mit den Konsequenzen leben, also macht es nicht wirklich einen Unterschied.«

»Also, was ist jetzt? Wirst du sie aufgeben?«

Ich lasse den Kopf sinken. »Ich sollte es tun. Ich würde sie nie zu etwas zwingen.«

»So, wie ich es verstanden habe, musst du sie zu gar nichts zwingen, weil sie fast alles will, was du ihr anzubieten hast.«

»Fast«, entgegne ich. »Mein Herz will sie nicht.«

»Dann biete es ihr erneut an.«

»Damit sie es wieder mit Füßen tritt?«

Halvar verzieht den Mund. »Vielleicht. Vielleicht aber auch...

Erscheint lt. Verlag 26.9.2024
Reihe/Serie Nordic Clans
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Drachen Buch • enemies to lovers fantasy • Fantasy Highlight • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • impress ebooks • Kriegerin Fantasy • New Adult Fantasy • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Vikings • Wikinger Fantasy
ISBN-10 3-646-60984-2 / 3646609842
ISBN-13 978-3-646-60984-4 / 9783646609844
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