Crown & Creature: Die mitreißende Opposites Attract Vampir Dilogie in einer E-Box! (eBook)
701 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61142-7 (ISBN)
Leona R. Wolf, geboren im Juni 1990, wuchs in Ascheberg im Münsterland auf. Nach ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin ging sie für ein Jahr als Au-Pair-Mädchen nach Nizza, Frankreich, wo sie sich in die Stadt und die Sprache verliebte. Sie hat eine Schwäche für Notizbücher, Schokolade und ist ein großer Fan von Happy Ends.
Leona R. Wolf, geboren im Juni 1990, wuchs in Ascheberg im Münsterland auf. Nach ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin ging sie für ein Jahr als Au-Pair-Mädchen nach Nizza, Frankreich, wo sie sich in die Stadt und die Sprache verliebte. Sie hat eine Schwäche für Notizbücher, Schokolade und ist ein großer Fan von Happy Ends.
1
Gefangen zwischen Lethargie und Euphorie streckte Alexis die Hand nach der Türklinke aus. Doch sie war zu langsam – jemand anderes kam ihr zuvor. Leider kannte sie diesen Jemand nur zu gut.
»Ich kann die Tür selbst öffnen«, fauchte sie.
»Oh, Verzeihung. War ich zu schnell für dich?«
Genervt warf sie dem Mann hinter sich einen finsteren Blick zu und konnte gerade noch an sich halten, ihn nicht anzuschreien. Diese Genugtuung wollte sie ihrem Begleiter nicht geben, also zog sie ihre Hand zurück und drückte den Rücken durch.
»Öffnest du sie dann heute noch, oder was?«
Zane Vaughns einzige Reaktion auf ihren bissigen Kommentar war ein herablassendes Grinsen, das sie nur noch mehr zur Weißglut brachte. Nach einer gefühlten Ewigkeit drückte er die Klinke hinunter und stieß die Tür auf.
»Sturer Hund«, grummelte sie und betrat den Hörsaal.
Zane folgte ihr auf dem Fuß.
Ihre Kommilitonen blickten auf, wenig verwundert über ihre Verspätung. Vermutlich waren sie am ehesten überrascht, dass sie überhaupt zum Seminar erschien.
Die Crown University war eine der teuersten und besten Privatuniversitäten in England und niemand durfte ohne triftigen Grund einer Vorlesung fernbleiben. Besonders nicht, wenn man im ersten Semester war. Für Alexis jedoch galten andere Regeln.
»Ein Hund würde Männchen machen und zu allem Ja und Amen sagen«, meinte Zane hinter ihr. »Wir wissen beide, dass ich das niemals tun würde.«
»Ein Mädchen wird ja wohl noch träumen dürfen.«
»Entschuldigen Sie bitte!«, empörte sich der ihr unbekannte Mann am Pult. Er hielt einen langen Stock in der Hand, mit dem er auf einen Text auf dem Whiteboard zeigte.
Ungerührt lief Alexis zu ihrem Platz in der vorletzten Reihe, ließ ihre Tasche neben den Tisch fallen und setzte sich hin. Zane verschwand wie immer hinter ihr; sie wusste, dass er sich dort auf einen Stuhl in die Ecke pflanzte und sie nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Mit etwas Glück würde der Tag ruhig verlaufen und sie die Müdigkeit, die sie jedes Mal nach dem Nähren ereilte, schnellstmöglich abschütteln können. Noch immer schmeckte sie das üppige Aroma auf der Zunge, ihr Bauch war angenehm voll und warm.
»Miss!« Mit in die Hüften gestemmten Händen kam der Dozent auf sie zu und baute sich vor ihrem Tisch auf. »Sie sind eine Stunde zu spät! Ich könnte Sie von der heutigen Vorlesung ausschließen, ist Ihnen das klar?« Er warf einen Blick zu Zane. »Dasselbe gilt für Sie, junger Mann. Kennen Sie denn die Vorschriften der Crown nicht? Was, bitte, ist Ihre Entschuldigung?«
Mit gerunzelter Stirn betrachtete Alexis den Mann, der schrecklicherweise eine altmodische Tweedjacke und eine Fliege trug. Als wären seine Hornbrille und die mit zu viel Gel gestylten Haare nicht schon schlimm genug.
»Wer sind Sie?«, wollte Alexis genervt wissen.
Entrüstet schnappte der Mann nach Luft. »Ich bin Mr Lewis, ich vertrete Ihre Englischprofessorin. Erweisen Sie mir gefälligst Respekt oder ich suspendiere Sie auf der Stelle.«
Aus den Augenwinkeln bemerkte Alexis, dass ihre Kommilitonen die Köpfe einzogen. Niemand sprach so mit ihr, niemand drohte ihr – aber dieser Mensch schien wirklich nicht zu wissen, wen er vor sich hatte.
War er mutig oder lebensmüde?
Sie konnte es beim besten Willen nicht sagen.
Er mochte vielleicht nicht wissen, wer ihr Vater war, aber als Vampirin unterstand sie einer anderen Gerichtsbarkeit, ganz besonders an der von ihrer Großmutter – der Mutter des aktuellen Vampirkönigs – gegründeten Privatuniversität.
Und dass Alexis eine geborene Vampirin war, dürften ihre Augen verraten: Die hellgrünen Iriden, die von dunklen Ringen umrahmt wurden, hatten keine Pupillen.
Schwer zu übersehen.
Seufzend kippte sie den Stuhl zurück und legte ein Bein auf die Tischplatte. »Bitte entschuldigen Sie die Unpünktlichkeit, Sir, aber gestern Nacht ist es spät geworden.«
Mr Lewis’ Ohren färbten sich bei ihrer offensichtlich unaufrichtigen Entschuldigung rot, er schien kurz vorm Platzen.
»Sie gehen mitten in der Woche aus und verkaufen mir das als Erklärung? Das … Das ist unerhört!«
Alexis verkniff sich ein Gähnen, die Müdigkeit durchdrang ihre Knochen, machte sie schwerfällig. »Man kann Queen Elizabeth ja schlecht sagen, dass sie sich das Dessert verkneifen muss, nur weil ich am nächsten Morgen eine Vorlesung habe.« Wie sie diese offiziellen Dinner beim menschlichen Adel und seinen Würdenträgern hasste. »Und von London fährt man halt ein Weilchen zurück nach Liverpool.«
Sie zuckte mit den Schultern.
Mr Lewis bekam Schnappatmung. »Die Queen? Das … ist ja … Jetzt reicht es!«
Unvermittelt schlug der Professor mit seinem Stock auf ihren Tisch und verfehlte ihr Bein dabei nur knapp. Alexis zuckte zusammen und starrte ungläubig auf das Stück Holz. Ihr Herz schlug wie wild.
Das hatte er nicht wirklich getan. So dumm konnte er nicht sein. Oder doch?
Alle anderen hielten vor Entsetzen den Atem an, die Stille dröhnte durch den Raum. Einen Moment lang regte sich niemand, als stünde die Zeit still. Dann erklang ein Knurren, so bedrohlich, dass selbst Alexis ein Schauer über den Rücken lief.
Im nächsten Augenblick stand Mr Lewis nicht mehr vor ihrem Tisch, sondern wurde von Zane an die gegenüberliegende Wand gedrückt, seine Beine zappelten unkoordiniert, die Füße hingen einige Zentimeter über dem Boden in der Luft. Zane hielt ihn am Hals gepackt und quetschte dem Mann die Luftzufuhr ab.
Alexis’ nebelumwölktes Gehirn brauchte einen Moment, um zu begreifen, was ihre Augen sahen. Hastig sprang sie auf.
»Shit, Vaughn. Lass ihn los!« Natürlich hörte er nicht auf sie – als hätte er das je getan. Also eilte sie nach vorn und schlug Zane auf seinen muskulösen Rücken. »Hörst du schlecht? Lass ihn los. Du bringst ihn noch um!«
Schiefergraue Augen sahen sie ohne jegliche Gefühlsregung an, Zane rührte sich nicht einen Millimeter.
Doch auch Alexis konnte hartnäckig sein. Sie starrte zurück, wild entschlossen, diesen unausgesprochenen Disput zu gewinnen.
Aber als sich Mr Lewis’ Haut gräulich verfärbte und seine Bewegungen schwächer wurden, befürchtete sie, dass der Professor dem Tode geweiht war. Schließlich wandte Zane den Blick von ihr ab, sah den Menschen wieder an und ließ ihn los. Wie eine Puppe fiel Mr Lewis zu Boden, sein verzweifeltes Röcheln war laut zu vernehmen.
Dieses Mal schlug Alexis Zane auf den Arm. »Was sollte der Mist?«
»Dafür werde ich bezahlt.«
Seine tiefe Stimme klang heiser und ging ihr durch und durch. Was sie wahnsinnig machte.
»Du wirst dafür bezahlt, mich zu beschützen. Nicht dafür, die Profs umzubringen.«
Sie sprachen Russisch miteinander, die ursprüngliche Muttersprache der Vampire, wobei sie einen solch alten Dialekt benutzten, den selbst gebürtige Russen nicht verstanden. Die Anwesenden brauchten nicht alles mitzubekommen und zum Glück war sie die einzige Vampirin in ihrem Studiengang – auf Wunsch ihres Vaters, verstand sich.
»Wie genau meine Aufgaben aussehen, weißt du doch gar nicht, Prinzesschen. Ich arbeite nicht für dich.«
»Leider nur zu wahr. Denn dann hätte ich dich schon längst gefeuert.«
Wenn es nach ihr ginge, würde er jemand anderem das Leben versauen. Vorzugsweise am Ende der Welt.
Bevor Zane eine passende Erwiderung einfiel, kam der Mensch wieder auf die Beine – die Hand an seiner Kehle, die Augen riesig und blutunterlaufen.
»Ich werde Sie anzeigen.« Sein Keuchen klang wie der Laut eines Esels. »Das war versuchter Mord!«
Zane verschränkte die Arme vor der Brust, sein dunkles Shirt spannte über seinen Muskeln. Da er einen Kopf größer und deutlich breiter und durchtrainierter war als Mr Lewis, wirkte er trotz seiner hellen Haut und der blonden Haare wie ein dunkler Gott.
»Versuchen Sie es ruhig«, forderte Zane ihn gelangweilt auf. »Mal schauen, was die Polizei dazu sagt, wenn sie erfährt, dass Sie Grigoris Tochter beinahe mit einem Stock geschlagen haben.«
Die Haut des Lehrers, durch die Attacke immer noch erschreckend bleich, wurde nun fast transparent.
»Grigo… Grigoris Tochter?«, stotterte er.
Sein Blick fiel auf Alexis und zum ersten Mal schien er sie richtig wahrzunehmen.
Mit einem Mal völlig erschöpft strich sie sich die dunklen Strähnen ihres Bobs hinter die Ohren und ließ ihre Fänge beim Grinsen aufblitzen.
»Alexandrina Victoria Crown, Sir. Nett, Sie kennenzulernen.«
Bei dem Sarkasmus in ihrer Stimme verdrehte Zane die Augen und wandte sich von ihr ab.
»Sie sind …« Mr Lewis schluckte. »Sie sind wirklich die Tochter von Grigori? König Grigori Crown?«
»Natürlich ist sie das!« Zane stand plötzlich wieder neben Alexis, er hielt ihre Jacke und Umhängetasche, in der all ihre Studienunterlagen verstaut waren, in der Hand. »Warum sollte sie sich das ausdenken, Sie Idiot?«
Angefressen sah Alexis zu Zane auf. Ja, es war kein Vergnügen, die Tochter des Vampirkönigs zu sein, aber musste er das auch noch in aller Öffentlichkeit so deutlich zum Ausdruck bringen? Na, vielen Dank auch.
»Hier.« Auffordernd drückte Zane ihr die Sachen in die Hände. »Wir gehen.«
Alexis runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
Sofort wechselte er wieder ins VampRuss, wie die jungen Menschen diese veraltete Sprache nannten. »Du warst fast jede Nacht diese Woche unterwegs und sogar heute Morgen dazu gezwungen, dich außerhalb des Wochenendes zu nähren. Du bist...
Erscheint lt. Verlag | 18.7.2024 |
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Reihe/Serie | Crown & Creature |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Bundle • College Romance Urban Fantasy • Fantasy Liebesromane Erwachsene • impressbundle • impress ebooks • new adult bücher • opposites attract romantisch • Prinzessin Princess Royal • Romantasy Bücher • Vampire Royals • Vampir Fantasy Romance • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-61142-1 / 3646611421 |
ISBN-13 | 978-3-646-61142-7 / 9783646611427 |
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