Circle of Night - Die geheime Akademie (eBook)
336 Seiten
ONE (Verlag)
978-3-7517-5542-9 (ISBN)
Eine YA Urban Fantasy über eine magische Akademie und den Kampf gegen gefährliche Wesen aus dem Reich der Toten voller Plottwists und Gefühl
Josie erschreckt sich beinahe zu Tode, als ihr in Noahs eigentlich geheimer Bibliothek plötzlich Matteo gegenübersteht - ein fremder Hexer aus einem großen Londoner Hexenzirkel. Er ist auf der Suche nach einem Buch, das sich in Noahs Besitz befinden soll. Doch als er sieht, dass Josie und ihre Freunde keinen Hexenzirkel haben, bietet er ihnen an, dass sie für die Ferien die Akademie für Hexende in London besuchen können.
Josie ist zunächst misstrauisch, doch der Ausblick, mehr über Hexerei zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen, überzeugt sie schließlich doch. Gemeinsam mit Gizem, Jason, Niklas und Louisa reist sie kurz darauf nach England.
Dort eröffnet sich ihnen eine völlig neue Welt, und sie können ihre Kräfte in der magischen Akademie verbessern. Schnell finden sie Freunde, und auch Josie und Matteo kommen sich näher.
Doch es gibt einen Haken: In London treiben dunkle Mächte ihr Unwesen, und der Hexenzirkel befindet sich mitten in einem Kampf. Untote Monster entkommen durch instabile Portale aus dem Reich der Toten - und sie greifen nicht nur die Hexenden aus London an ...
Der zweite Band der spannenden YA Urban Fantasy Reihe »Circle of Night« um die jungen Hexen und Hexer, die sich den Mächten des Bösen entgegenstellen und für Freundschaft, Liebe und eine bessere Welt alles riskieren.
ONE. Wir lieben Young Adult. Auch im eBook!
<p><strong>Michelle C. Paige</strong>, geboren 1990, hat schon als Kind in jedes Freundebuch als Traumberuf »Schriftstellerin« geschrieben, denn ihre Leidenschaft ist und war schon immer nur eins: Geschichten schreiben. Wenn man sie nicht in einem ihrer vielen Tagträume findet, dann vermutlich irgendwo in Island, wo sie seit 2016 jedes Jahr hingereist ist, und ihr Herz verloren hat. Seit Sommer 2022 darf sie die nordische Insel ihre neue Heimat nennen.</p>
Kapitel 1 – Gizem
Mist, Mist, Mist!
Wieso zur Hölle konnte Gizem nicht »Nein« sagen?
Sie fummelte die Wohnungstür auf und fiel mehr oder weniger in den offenen Wohnraum der schmalen Zweizimmerwohnung, schlüpfte hektisch aus den Schuhen und lief ins Bad, wo sie sich die schmutzigen Arbeitsklamotten vom Leib riss, die dunklen langen Haare schnell zu einem Knoten band und dann unter die kalte Dusche sprang. Minuten später sprintete sie wieder aus dem Badezimmer hinaus – immer noch halb nass –, kippte in der Küche in aller Eile einen kalten, viel zu starken Kaffee in sich hinein und würgte ihn angewidert hinunter.
Diesmal komme ich nicht zu spät!
Sie hatte Louisa die letzten beiden Male bereits warten lassen. Nur wegen ihrer nervigen Überstunden. Klar, wenn jemand verletzt war und den Notruf wählte, konnte sie nicht einfach pünktlich alles fallen lassen und nach Hause spazieren.
Aber wenn sie doch nur »Nein« gesagt hätte, als ihr Teamleiter sie heute in der Früh förmlich angebettelt hatte, eine weitere Schicht zu übernehmen, weil jemand anderes ausgefallen war! Dann müsste sie sich jetzt nicht innerhalb von zehn Minuten für ihre Verabredung fertig machen. Und sie wäre auch nicht so hundemüde, wie sie es gerade war, weil sie nachts wegen dieser nervigen Albträume von schauderhaften Schattengestalten aus dem total absurden letzten Sommer so schlecht schlief und die Chance auf ihr Nickerchen später am Tag verpasst hatte.
Der Kaffee und die eiskalte Dusche würden deshalb hoffentlich ihren Beitrag leisten. Denn jetzt hatte sie noch knapp fünf Minuten, um mit dem Auto durch die Stadt zu ihrer Verabredung zu brettern.
Nein.
Vier Buchstaben. So einfach hätte es sein können.
Wieso zur Hölle tat sie sich das also immer wieder an?
Sobald sie Louisa vor dem Kino stehen sah, vergaß sie alles, was sie noch Momente vorher genervt hatte. Die wohlige Wärme, die sie überkam, vertrieb die Gänsehaut, die die kalte Dusche hinterlassen hatte. Louisas Lächeln löste jedes Mal einen Schwung nicht enden wollender Energie in ihr aus, und Gizem kostete diese Energie aus, wann immer sie konnte.
Zwar würde sie das nie aussprechen, aber sie war froh, dass Louisa ihr Studium in den USA um ein Jahr aufgeschoben hatte. Jetzt wollte Gizem vor allem das nächste halbe Jahr mit ihr genießen, bevor Louisa ein halbes Jahr Work & Travel in Japan machen würde. Eine Idee, die Louisa gekommen war, als sie alte Briefe von der verstorbenen Annika gelesen hatte, die sie daran erinnerten, dass sie als Kinder immer zusammen nach Japan hatten reisen wollen. Sie machte das also hauptsächlich, um Annika in Ehren zu halten. Louisas Tage in Hamburg waren somit gezählt. Weshalb die gemeinsamen nun umso mehr bedeuteten.
Gizem grinste über beide Ohren, und Louisa tat es ihr nach, als sie sich zur Begrüßung umarmten. Diesmal nur fünf Minuten zu spät. Aber in diesem Moment, in Louisas Nähe, verpufften all ihre Sorgen, sodass Gizem sich kurz fallen ließ. Sie schloss die Augen, atmete tief ein, genoss den Duft von Louisas blumig riechenden Haaren und fand zum ersten Mal an diesem Tag Ruhe.
Auch wenn die restliche Gruppe des Café Morgengraus sich mittlerweile nicht mehr ganz so regelmäßig traf wie im vergangenen Sommer, waren die beiden jungen Frauen irgendwie nicht ganz voneinander losgekommen. Dafür waren sie zu enge Freunde geworden, besonders nach Annikas Beerdigung und der Zeit danach, in der Louisa eine gute Freundin gebraucht hatte. Eine gute Freundin. Mehr war sie nicht.
Und das sollte so bleiben, das war besser so. Außerdem hatte Gizem so eine gute Freundin mindestens genauso nötig. Neben dem Schichtdienst und ihren schlaflosen Nächten wüsste sie ohne Louisa vermutlich gar nicht mehr, wo ihr der Kopf stünde.
»Alles okay?« Louisa musterte sie aufmerksam, ließ ihren durchdringenden Blick auf Gizems Gesicht verharren.
Manchmal ertappte Gizem sich dabei zu hinterfragen, ob Louisa wirklich nicht ihre empathischen Fähigkeiten an ihr austestete. Dann fiel ihr wieder ein, dass das hier Louisa war, dass sie das niemals tun würde. Und dass Gizems Augenringe für sich sprechen mussten.
»Alles okay«, bestätigte sie und zuckte mit den Schultern. »Doppelschicht. Schlecht geschlafen. Das Übliche.« Sie zwinkerte. Sie hatte bereits mit Louisa über ihre Albträume gesprochen. Es ergab Sinn nach allem, was geschehen war. War überhaupt nicht verwunderlich, und anscheinend hatte Louisa ab und an mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
In Louisas wissendem Blick lag dennoch eine kleine Prise Mitleid.
Gizem winkte sofort ab. »Nein, ehrlich. Passt schon«, versicherte sie und wandte sich zum Kino-Eingang, um von sich abzulenken. »Bock auf dreißig Minuten komische Werbung und Trailer?«
»Immer doch!«, bestätigte Louisa begeistert, auch wenn sie ganz bestimmt sah, dass Gizem heute besonders fertig war. Das mochte Gizem auch sehr an ihr. Louisa wusste, wann sie nicht weiter nachbohren sollte, und machte es ihr leicht. Sie verstand einfach.
Beim Reingehen hakte sie sich bei ihr unter, und die beiden schlenderten gemütlich zur Kasse. Fast so wie ein Pärchen. Der Gedanke ließ Gizems Wangen warm werden.
Beruhige dich, Gizem. Ihr geht ständig zusammen weg.
Gute Freundinnen teilten diese Nähe eben miteinander. Das hatte rein gar nichts zu bedeuten.
Mit einer gigantischen Portion Popcorn – süß und salzig gemischt, versteht sich – und Gizem zusätzlich bewaffnet mit einer großen Cola, die hoffentlich genug Koffein und Zucker in sich hatte, um sie in dem düsteren Saal wach zu halten, suchten die beiden kurze Zeit später ihre Plätze.
Gizem stockte vor den Nummern achtzehn und neunzehn – einem Pärchensitz. Sie schluckte.
Louisa setzte sich hin, ohne mit der Wimper zu zucken, und klopfte begeistert auf den Platz neben sich. »Gut«, sagte sie. »Dann können wir ja kuscheln.« Sie zwinkerte, fühlte sich dabei offensichtlich total witzig.
Gott, dieses Mädchen macht mich fertig.
Traditionell verbrachten sie die Zeit der Kino-Werbung damit zu raten, für was genau die absurden Spots eigentlich warben, aber mittlerweile waren sie ziemlich gut darin.
Doch sobald der Film anlief und die gedimmten Lichter des Saals komplett gelöscht wurden, wurden Gizems Lider schwerer. Verzweifelt zog sie am Pappstrohhalm der Cola und flüsterte in den Anfangsminuten mit Louisa, doch dann wurde es ruhiger im Saal, und Gizem konnte sich schlechter und schlechter auf die bewegten Bilder und Töne fokussieren.
So ein Mist.
Angestrengt setzte sie sich auf, kniff die Augenbrauen etwas zusammen, um sich auf den Film zu konzentrieren, um sich auf Louisa zu konzentrieren. Es war nicht mal so, als säßen sie in einem ruhigen Drama. Im Gegenteil, auf der Leinwand tobte nach den ersten paar Minuten Action mit brennenden Autos und einer Verfolgungsjagd. Dennoch und trotz des Lärmpegels driftete sie bereits ab und ...
Als Louisa sanft ihren Arm berührte, zuckte Gizem zusammen, tauchte aus der Phase zwischen Wegsacken und Einschlafen auf. Sie verlor sich in Louisas besorgtem Blick. Louisa ermutigte sie, sich zurückzulehnen, und nahm Gizems Hand in ihre. Dann nickte sie ihr zu und bot ihr ihre Schulter an, lächelte auffordernd.
Gizem atmete auf, sank an ihre beste Freundin. Wurde ruhig, unglaublich ruhig. Da waren kein Zauber und keine Tricks, nur Louisa selbst. Das war alles, was sie brauchte, um sich von tiefer, traumloser Ruhe umarmen zu lassen.
»Gut geschlafen?« Louisa schmunzelte, als sie nach dem Film den Saal verließen.
»Sehr, sehr gut«, gab Gizem zu und gähnte. »Keine Albträume, nichts.« Sie atmete tief ein und lächelte selig. »Vielleicht solltest du öfter mal einfach nur zum Schlafen vorbeikommen.« Um Gottes willen, Gizem, hast du das gerade wirklich laut gesagt?
Sie verpasste sich eine innerliche Kopfnuss.
»Klingt gut.« Louisa grinste schelmisch. »Dann hab ich endlich einen Grund, dich zu zwingen, meine Lieblingsserien mit mir zu schauen. Erst schauen, dann darfst du schlafen, versteht sich.«
Gizem stöhnte, als wäre es tatsächlich eine Qual für sie, noch mehr Zeit mit Louisa zu verbringen.
Verdammt, reiß dich zusammen, Gizem!
»Tut mir aber total leid«, wich sie schnell aus. »Also, dass ich weggenickt bin. Wollte den Film echt sehen. Aber die Schicht heute hat richtig reingehauen. Wirklich. Sorry.«
»Alles gut«, beschwichtigte Louisa. »Nächstes Mal sagst du einfach Bescheid, und wir verschieben unser ›Date‹.« Sie zwinkerte und hakte sich wieder bei Gizem ein.
Diese wich ihrem Blick aus, ertrug es nicht, Louisa anzusehen, die alles, was sie sagte, so völlig aufrichtig meinte. Die mit dem Wort »Date« rein gar nichts implizierte, was über Freundschaft hinausging, obwohl Gizem am liebsten alles implizieren wollte, was mehr als das...
Erscheint lt. Verlag | 1.6.2024 |
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Reihe/Serie | Eine YA-Urban-Fantasy-Reihe um die Hexen von Hamburg |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Circle of Night - Band 2 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | eBook • eOnly • Hamburg • Hexen • Junge Erwachsene • Kindle • LGBTQ+ • London • One • ONE verlag • Queer • queere Liebe • Romantasy • Urban Fantasy • Witches • YA • ya fantasy • Young Adult • young adult fantasy |
ISBN-10 | 3-7517-5542-X / 375175542X |
ISBN-13 | 978-3-7517-5542-9 / 9783751755429 |
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Größe: 2,3 MB
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