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Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor (eBook)

Spiegel-Bestseller
Mord auf Ashwood Manor

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024
384 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-5957-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor - Lauren Muñoz
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Ein Herrenhaus auf einer abgelegenen Insel.

Eine Abschlussparty im 20er-Jahre-Motto.

Sieben Freunde - und eine von ihnen hat ein Messer mitgebracht ...

Eigentlich will Izzy Morales bloß mit ihren Freunden den Schulabschluss feiern. Dafür hat ihre beste Freundin Kassidy sie alle in ein Herrenhaus auf einer abgelegenen Insel eingeladen. Es soll eine mehrtägige Party unter dem Motto der 1920er werden, stilecht in Vintage-Kleidern und teuren Diamanten. Am Anfang genießen sie tatsächlich einige glamouröse Tage - bis Kassidys Freund plötzlich tot aufgefunden wird. Kurz nachdem die Polizei auf der Insel eintrifft, bricht ein schlimmer Sturm los. Nun sitzen sie alle auf Ashwood Manor fest. Und schon bald stellt sich heraus: Jeder von ihnen hätte ein Motiv für den Mord gehabt. Doch Izzy ist diejenige, die das Messer mit auf die Insel gebracht hat ...

Holly Jackson meets Agatha Christie

Lauren Muñoz ist Schriftstellerin, Juristin und ehemalige Lehrerin und lebt in Südkalifornien. Sie erwarb ihren Doktortitel an der Northwestern University in Chicago, wo sie häufig den Unterricht schwänzte, um sich stattdessen vor ihre Tageslichtlampe zu setzen. Wenn sie nicht gerade liest, strickt oder häkelt sie und sammelt Rezepte für Dinge, die sie nie backen wird. SUDDENLY A MURDER ihr unglaublich spannendes YA-Krimi-Debüt.

2


Kassidys Haus

Vor drei Tagen

Kassidy und Izzy saßen an ihrem üblichen Platz: den türkisfarbenen Ledersesseln in der ersten Reihe von Kassidys Heimkino. Das Zimmer lag in der äußersten Ecke des Ostflügels, sodass Kassidys Eltern die ohrenbetäubende Musik der alten Filme nicht hörten, die Kassidy und Izzy sich jeden Mittwoch nach der Schule ansahen.

Heute Abend konnte Kassidy nicht still sitzen. Alle paar Minuten sprang sie auf und drehte Pirouetten wie eine Ballerina, die Schleppe ihres Ballkleides wischte dabei über den Boden.

Izzy stopfte sich stumpfsinnig eine Handvoll Popcorn in den Mund. Egal, wie sehr sie versuchte, ihre Gedanken unter Kontrolle zu bringen, konnte sie sich einfach nicht auf den Film konzentrieren. Erst, als Kassidy zum fünften Mal aufsprang, bemerkte Izzy sie endlich.

»Hast du eine Pille genommen oder so was?«, fragte Izzy, als Kassidy sich so schnell drehte, dass sie fast umfiel. The Secret of the Ruby Dagger lief im Hintergrund weiter. »Du darfst dich bei unserem Lieblingsfilm nicht langweilen.«

Kassidy hörte auf, sich zu drehen. »Ich habe zwei Wörter für dich, Izzy.«

Izzy wartete, wurde aber von Marla Nevercross abgelenkt, der Stummfilmschauspielerin, die für ihre großen Augen und ihren Schmollmund bekannt war – und für ihre Leidenschaft für Geparden. Izzy und Kassidy waren gerade bei dem Teil des Films, als sie ihren Mann dabei erwischt, wie er Cara Ashwood im Rosengarten verführt. »Und?«, fragte Izzy. »Was sind sie?«

»Rate mal«, sagte Kassidy und strich sich die Haare hinter die Ohren.

»Wie soll ich denn ohne Hinweise zwei zufällige Wörter erraten?«

»Es geht um dein Schulabschlussgeschenk.«

Izzy stöhnte. »Bitte sag mir, dass es nichts ist, wofür wir verhaftet werden. Oder ermordet.«

»Jetzt krieg dich mal ein«, entgegnete Kassidy. »Wann habe ich denn bitte je etwas Gefährliches geplant?«

»Zum Beispiel vor zwei Jahren, als wir nur mithilfe einer YouTube-Anleitung ein Kanu gebaut und fast im Fluss gekentert wären?«, schießt Izzy zurück. »Oder letzten Sommer, als wir deinem Vater seine Motorräder geklaut haben und damit zu diesem Folk-Festival in Kanada gefahren sind?«

Kassidy lachte. »Aber die Leute in den Bikerbars waren supernett.«

»Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie nicht unsere Ausweise kontrolliert haben.«

»Und dabei hast du so viel Aufwand in Photoshop betrieben.« Kassidy hielt inne. »Aber dieser Plan ist anders. Er hat ... Niveau.«

»Was meinst du mit Niveau?«

»Darin kommt eine Insel vor.«

Izzy ging im Geiste alle Möglichkeiten durch. »Lass mich raten«, sagte sie. »Tauchen mit Haien? Drachenfliegen von Meeresklippen?« Sie wischte ein Stück Popcorn von der Sessellehne. »Vielleicht sollten wir uns die ganze Mühe sparen und uns einfach gleich ertränken.«

Kassidys Seufzer war lauter als die Filmmusik. »Wenn du versprichst, offen zu bleiben, gebe ich dir einen Hinweis.«

»Na gut«, antwortete Izzy. »Aber wenn es irgendwas mit Haien zu tun hat, bin ich raus.«

»Das wirst du nicht bereuen!«, rief Kassidy und flitzte in den Flur hinaus. Izzy hörte, wie ihre nackten Schritte die knarzende Treppe hinaufeilten, die zur Personalküche führte.

Izzy stand aus dem Ledersessel auf und lief im Heimkino auf und ab, während Marla Nevercross auf der Leinwand ihrem Mann eine Ohrfeige verpasste. Im Zimmer war es dunkel und kühl, und in dem leichten Flapper-Kleid, das sie sich aus Mrs. Logans gigantischem Kleiderschrank geborgt hatte, bekam Izzy schnell eine Gänsehaut.

Seit Kassidys Mutter mitten in ihrer Rede auf dem Weihnachtsball der Marian Academy entdeckt hatte, dass auf einem ihrer unbezahlbaren Vionnet-Kleider mehrere Butterflecken prangten, hatte sie Kassidy und Izzy verboten, sich ihre Vintage-Kleider auszuleihen. Widerwillig hatte Kassidy in den nächsten Monaten nachgeschneiderte Kleider getragen, aber sie hatte darauf bestanden, dass ihre letzte Kinosession unter der Schulwoche das Beste verdient hatte, was der Schrank ihrer Mutter zu bieten hatte.

Mit zwei Gläsern in der Hand, in denen Eiswürfel klirrten, betrat Kassidy wieder das Zimmer. Ihr gewelltes Haar war ihr ins Gesicht gefallen und verlieh ihr den zerzausten Boheme-Look, den Dutzende Mitschülerinnen erfolglos versucht hatten, nachzuahmen. Sie reichte Izzy eins der Gläser.

»Hier ist dein Hinweis«, sagte sie. »Ist aber kein Alkohol drin. Ich weiß, dass deine Mutter ausflippen würde, wenn du betrunken nach Hause kämst.«

Izzy nahm einen kleinen Schluck, und dann noch einen. Sie war bereits daran gewöhnt, den teuren Alkohol zu trinken, den die Logans in ihren Schränken aufbewahrten. Auf den Partys, die Kassidy veranstaltete, wenn ihre Eltern nicht da waren, suchte man vergebens nach Plastikbechern oder Bierfässern; sie trank grundsätzlich nur vornehme Drinks aus echten Gläsern.

»Und, kannst du es erraten?«, fragte Kassidy.

Izzy war nicht in der Stimmung für Ratespielchen. Vielleicht hätte sie einfach sagen sollen, dass sie krank war und nicht zu Kassidy kommen konnte. Wenn Kassidy von dem Geheimnis wüsste, das Izzy ihr verschwieg, würde sie eh nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen.

»Ich gebe auf«, sagte Izzy.

Kassidy runzelte die Stirn. »Du bist ganz offensichtlich mit dem falschen Fuß aufgestanden, also gebe ich dir noch einen Hinweis. Na ja, keinen Hinweis, sondern ein Geschenk.«

Izzy rieb sich gereizt die Schläfen. »Ein Cocktail mit echtem Alkohol?«

Kassidy lachte. »Nein, aber es ist süß. Ich habe Marlowe nach Ashwood Manor eingeladen.«

Zum ersten Mal seit Beginn des Abends hat Kassidy Izzys ganze Aufmerksamkeit. »Marlowe?«, fragte sie. »Moment ... das Ashwood Manor?« Sie zeigte auf die Leinwand, auf der Marla Nevercross sich gerade auf einer gefliesten Terrasse auf Theodore Ashwoods Anwesen schluchzend über die Leiche ihres Mannes geworfen hatte.

»Ich wollte es dir eigentlich erst später sagen, aber ich kann es einfach nicht aushalten, wenn du schlecht gelaunt bist.«

»Hast du nicht gesagt, dass das Museum erst im Herbst aufmacht?«, fragte Izzy.

Kassidy lächelte. »Meine Eltern haben so viel Geld für die Renovierung gespendet, dass sie uns einen kleinen Gefallen schulden.«

Izzy schlug die Hände vors Gesicht. »Wir dürfen als Allererste eine Tour durch das Anwesen machen?«

»Keine Tour. Wir übernachten dort. Eine Woche lang.«

»Eine Woche auf Ashwood Manor«, wiederholte Izzy benommen. Dann erinnerte sie sich an den ersten Teil von Kassidys Überraschung. »Mit Marlowe? Ich hab dir doch gesagt, dass ich gar nichts mehr von ihm will.«

»Und ich bin deine beste Freundin, also weiß ich, dass du lügst.«

Sie hatte recht. Izzy hatte sich so angestrengt, zu ignorieren, dass sie in Marlowe verliebt war – erfolglos. Jedes Mal, wenn sie ihn sah, fühlte es sich so an, als würde die Welt schrumpfen, bis sie in einer kleinen Blase ihres privaten Universums waren, die niemand sonst betreten konnte.

»Er hat eine Freundin«, warf Izzy ein.

Kassidy verdrehte die Augen. »Das hat er dir vor Monaten erzählt«, entgegnete sie. »Und außerdem wohnt sie in Rom. Die bleiben eh nicht zusammen.«

»Du magst Marlowe doch gar nicht«, sagte Izzy. »Wird es dann nicht komisch, wenn wir eine ganze Woche lang nur zu dritt sind?«

»Gott, ja.« Kassidy erschauderte. »Deswegen habe ich auch Blaine, Chloe, Fergus und Ellison eingeladen. Nestor habe ich auch gefragt, aber er fliegt gleich nach der Abschlussfeier mit seinen Eltern nach Monaco zu seinen Großeltern. Die Eigentümerin hat sich einverstanden erklärt, uns das Haus vollständig zu überlassen, also ist außer uns sieben nur noch etwas Personal dort. Deine Mom meinte, sie kümmert sich um Caye, während du weg bist.«

Vor Aufregung verflog Izzys schlechte Stimmung. Eine ganze Woche auf der Insel, auf der ihr allerliebster Lieblingsfilm gedreht wurde. Und nicht nur das. Eine ganze Woche ohne elterliche Aufsicht mit Marlowe.

Bis jetzt konnte man ihre Beziehung zu Marlowe kaum als solche bezeichnen. Sie nickten sich zu, wenn sie sich in der Marian Academy im Flur begegneten und hatten ein paar peinliche Gespräche in der Pegasus-Buchhandlung geführt. Aber das hielt Izzy nicht davon ab, in ihren Tagträumen mit ihm im Innenhof zu Mittag zu essen oder ihn im Lagerraum zu küssen.

Letzteres spielte sich in langweiligen Arbeitsschichten in Dauerschleife vor ihrem inneren Auge ab.

»Was hat ein Cocktail mit Ashwood Manor zu tun?«, fragte Izzy, als sie sich plötzlich an das Glas in ihrer Hand erinnerte.

Kassidys Schulterzucken war lässig. Zu lässig. »Theodore Ashwood hat das Haus in den 1920ern bauen lassen, und damals waren French 75s in Mode.« Izzy öffnete den Mund, um das, was Kassidy ihr immer noch nicht...

Erscheint lt. Verlag 28.6.2024
Übersetzer Svantje Volkens
Sprache deutsch
Original-Titel Suddenly a Murder
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 20er Jahre • Agatha Christie • altes Haus • Cludeo • dark academia • detective • Ermittlerkrimi • Geheimgänge • Glamour • Herrenhaus • Izzy Morales • Jugendkrimi • Junge Erwachsene • Klassischer Krimi • Manor • Messer • Mord • Party • Spannung • Verhöre • Whodunnit • YA Krimi
ISBN-10 3-7517-5957-3 / 3751759573
ISBN-13 978-3-7517-5957-1 / 9783751759571
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