Celebrity Gossip (eBook)
200 Seiten
Insel Verlag
978-3-458-77995-7 (ISBN)
Der fulminante Abschluss von Celebrity!
Karoline ist die Freundin eines Popstars - Mathias ist jetzt als Sänger total berühmt, seine Fans lieben ihn. Karoline ist bei Konzerten, Interviews und Autogrammstunden immer dabei. Aber ihre Beziehung ist überhaupt nicht mehr wie damals im Sommer, und Mathias' Managerin wäre es sowieso am liebsten, wenn Mathias Single wäre. Karoline fragt sich immer öfter, ob der Erfolg ihn verändert. Und irgendwann passiert es: Während eines TV-Interviews wird Mathias gefragt, ob er eine Freundin hat. Und er sagt: Nein.
Kirsti Kristoffersen kennt sich mit Stars und Fankultur so gut aus wie keine Zweite. Sie betreute lange Zeit Kinder- und Jugendstars, darunter die Zwillinge Marcus & Martinus. Heute arbeitet sie als Pressereferentin bei einem norwegischen Verlag und lebt in Oslo.
Kapitel1
Es ist der Tag nach dem Finale und das Chaos regiert in Vigdis’ Büro. Schon an der Tür fällt mir auf, wie gut sie hier reinpasst. Alles sieht teuer aus, ist weiß, beige oder aus Glas. Mit so großen Schritten, wie es ihre kurzen Beine ermöglichen, trabt sie auf und ab und wirft nur einen kurzen Blick in meine Richtung, als die Tür hinter mir ins Schloss fällt. Mathias, der auf mich gewartet hat, gibt mir einen schnellen Kuss, steht dann aber auch nur da und beobachtet Vigdis. In regelmäßigen Abständen murmelt sie etwas und gestikuliert mutlos. Mathias schüttelt den Kopf.
»Sie ist heute echt nicht sie selbst«, sagt er. Dann schaut er mich an und lächelt.
»Schön, dass du da bist.« Er nimmt meine Hand. »Komm, lass uns richtig reingehen!« Das Büro ist groß. Entlang der Fensterfront steht ein fancy Sofa mit einem Tischchen davor und ein gewaltiger Schreibtisch mit Glasplatte, sicher Vigdis’ Arbeitsplatz, wenn sie nicht gerade unterwegs ist.
Ich drücke Mathias’ Hand und schaue zu ihm hoch. Er wirkt nicht so, als hätte er geweint oder schlecht geschlafen, sieht sogar ziemlich gut gelaunt aus.
»Wie geht’s dir überhaupt?«, frage ich. »Sorry, dass wir gestern nicht mehr backstage gekommen sind, es war so wahnsinnig voll, außerdem hab ich gedacht, dass ihr vielleicht für euch sein wollt, und …«
»Ist schon gut«, unterbricht Mathias mich.
»Okay, aber wie geht’s dir?«
»Lass uns später reden«, sagt er und weist mit dem Kopf auf Vigdis, die zum Stehen gekommen ist.
»Alles klar«, antworte ich, und Mathias drückt noch einmal meine Hand, bevor er sie loslässt.
In der Mitte des Raums steht ein riesiger Tisch mit vielen Stühlen. Mathias’ Vater sitzt am Kopfende und ist in ein Notebook vertieft, er scheint mich nicht bemerkt zu haben. Überall auf der Tischplatte liegen Zeitungen verstreut. Wahrscheinlich alle heutigen Ausgaben, und obwohl ich die Schlagzeilen bereits auf dem Weg hierher an den Kiosken am Osloer Hauptbahnhof gesehen habe, ziehen sie meinen Blick an wie Magnete. »DER GROSSE SCHOCK« steht auf einer Titelseite, dazu ein Foto von Mathias mit ziemlich entsetztem Gesichtsausdruck. »DER TRAUM IST ZERPLATZT« titelt eine andere Zeitung. »DK–NO 1:0« eine weitere, die Ditte zeigt, wie sie triumphierend eine Hand hochreißt, während Mathias mit demselben entsetzten Gesicht wie auf der ersten Zeitung neben ihr steht.
»Typisch, dass sie es auf Teufel komm raus so drehen, als hätte Norwegen gegen Dänemark verloren«, sagt Vigdis, die meinem Blick gefolgt ist.
»Tja, aber so ist’s halt«, meint Mathias mit einem Schulterzucken. »Papa, Karoline ist da«, fügt er hinzu und schubst mich leicht nach vorn. Sein Vater, Svein, hebt den Blick und lächelt mir zu.
»Hallo, Karoline«, sagt er.
»Ah, hallo«, erwidere ich und hebe die Hand zu einer Art Winken.
Eigentlich komisch, dass es mich irgendwie verlegen macht, ihn zu sehen, schließlich hab ich Svein im Sommer auf dem Campingplatz x-mal getroffen, aber das war was anderes. Damals trug er meistens Khaki-Shorts und T-Shirt und stand am Grill. Und sein Sohn war auch kein Superstar. Superstar und Zweitplatzierter von Star Factory. Also ist es doch peinlich, und ich spüre, wie die Röte um meine Wangen spielt, aber Svein scheint nichts zu bemerken. Stattdessen vertieft er sich wieder in sein Notebook, zwischen seinen Augenbrauen bildet sich eine tiefe Falte. Ich schaue zu Mathias, der neben dem Sofa einen Fußball gefunden hat und damit herumtrickst. Ich ziehe meine Jacke aus, hänge sie über einen Stuhl und setze mich an den langen Tisch. Studiere die Zeitungen genauer. Auf allen ist entweder Mathias oder Ditte auf der Titelseite, auf manchen auch beide, und alle berichten in Großbuchstaben von der Niederlage. »DER FAVORIT ENTTÄUSCHT« titelt die, die direkt vor mir liegt, und etwas kleiner darunter steht: »BEIM ENDSPURT GESTOLPERT: Der große norwegische Favorit im Star-Factory-Finale, Mathias Lund, enttäuschte auf den letzten Metern und verlor gegen Ditte Sørensen aus Dänemark. Mehr dazu auf den Seiten 24 bis 30.«
Er hätte gewinnen müssen. Er war der Beste. Die ganze Zeit über war er der Beste und alle wussten es. Und trotzdem hat Chrissy gestern Abend im Oslo Spektrum nicht Mathias’ Namen gerufen, als es darum ging, den Gewinner oder die Gewinnerin zu verkünden. Mathias hätte gewinnen müssen! Alle haben damit gerechnet, nicht zuletzt Vigdis, die ihm genau das von Anfang an versprochen hat. Er hat ihr geglaubt. Und ich habe ihr geglaubt. Oder, eigentlich habe ich vor allem an Mathias geglaubt, der es jede Woche mit Bravour weitergeschafft hat. Sogar als er kurz vorm Finale keine Stimme mehr hatte, ist er weitergekommen. Es schien einfach logisch, dass er gewinnen würde. Vielleicht habe ich deshalb immer noch nicht richtig begriffen, dass es anders gekommen ist.
Ich schlage irgendein Magazin auf und blättere bis zu dem Artikel über das Finale. Die Fotos sind riesig, zeigen nicht nur den schockierten Mathias, sondern auch seine Auftritte in den früheren Shows. Auf der nächsten Seite haben sie alle Lieder, die Ditte und Mathias im Laufe der Sendung gesungen haben, mit Sternen bewertet. »Every Song« bekommt fünf. »Jetzt wissen wir, was alle skandinavischen Kids diesen Herbst hören werden«, steht da. Das freut mich. Aber es ändert nichts daran, dass Mathias nicht gewonnen hat. »Every Song« ist nicht der offizielle Siegersong. Egal, wie sehr die Leute das Lied mögen, Dittes Song hat gewonnen. Auch wenn er in der Zeitung nur vier Sterne kriegt.
Nach dem Finale gestern sind Emma und ich zusammen mit dem Zug nach Hause gefahren. Ich erinnere mich kaum daran. Eigentlich waren wir zur After-Show-Party eingeladen, aber daraus wurde nichts. Mathias hatte nur kurz aus der Garderobe angerufen und gesagt, dass er lieber gleich ins Hotel wolle, ich aber morgen in Vigdis’ Büro kommen könne. Ich erinnere mich, dass ich auf dem Heimweg jede Menge Nachrichten beantwortet habe, die von überall her eintrudelten, aber nicht daran, was ich geschrieben habe.
Auch heute schreiben sie mir, alle wollen wissen, wie es jetzt weitergeht. Ich hab noch keinem geantwortet. Denn woher soll ich wissen, wie es weitergeht? Vigdis hatte einen Plan für Mathias, er sollte direkt auf Tournee gehen, nachdem er Star Factory gewonnen hat. Der Song, der gestern rausgekommen ist, sollte überall promotet werden, und sobald der Vertrag mit dem Label unter Dach und Fach gewesen wäre, hätte Mathias mit der Aufnahme seines Albums beginnen sollen. Alles war vorbereitet.
Und dann.
Hat er verloren.
Gegen die verdammte Ditte.
Auf die ich eigentlich nicht mal sauer sein kann. Sie ist gut. Sie hat einfach nur ihr Allerbestes gegeben. Und das war wohl noch besser als Mathias’ Bestes. Das fand jedenfalls das Publikum und hat sie zur Gewinnerin gekürt. Und jetzt kriegt Ditte den Plattenvertrag, geht auf Tournee und bekommt alles, was Mathias zugestanden hätte.
Bestimmt ist Mathias’ Karriere jetzt nicht gleich vorbei. Aber so wie Vigdis da hinten im Büro auf- und abläuft, wird mehr als deutlich, dass sie mit dem Stand der Dinge nicht zufrieden ist. Was sie jetzt wohl für Mathias’ Zukunft plant?
Ich lege das Magazin weg und spähe zu ihm rüber. Er wirkt total unbekümmert, konzentriert sich so auf seine Fußballtricks, dass seine Zunge ein Stück aus dem Mund schaut. Macht ihm das Ganze gar nichts aus? Oder hat er schon alles hinter sich gelassen? Heute Morgen auf dem Weg nach Oslo habe ich mich darauf eingestellt, dass ich ihn trösten muss, weil er traurig ist, oder seine Wut dämpfen. Dass er einfach so mit einem Fußball rumtrickst, damit habe ich nicht gerechnet.
»Svein, komm bitte mal her und schau dir das an«, sagt Vigdis, die sich endlich an ihrem Schreibtisch niedergelassen hat. Mathias’ Vater geht zu ihr. Im selben Augenblick schellt es, das muss die Büroklingel sein.
»Karoline, bist du so lieb? Das sind sicher die ersten Journalisten«, sagt Vigdis und nickt in Richtung Tür.
Mathias soll heute von so ziemlich allen Medien interviewt werden, die es gibt – Zeitschriften, Zeitungen, Fernsehen, Radio und was weiß ich. Noch mehr...
Erscheint lt. Verlag | 20.5.2024 |
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Reihe/Serie | Celebrity | Celebrity |
Übersetzer | Meike Blatzheim |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Kjendisgossip |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | aktuelles Buch • Alice Osman • Beste Freundin • Booktok • Bücher Neuererscheinung • Buch für den Strand • Buch für den Urlaub • Camping • Casting-Show • celebrity-romance • Colleen Hoover • coole Oma • Dance • Druck • Erste Liebe • Fan • Feel-Good • forbidden-love • friends-to-lovers • Geschenk für Teenager • Geschenk für Tochter • good-guy • Harry Styles • heartstopper • He-falls-first • insta • Instagram • Jenny Han • Kjendisgossip deutsch • Krimi Neuerscheinungen 2024 • Love-Triangle • Marcus & Martinus • Neuererscheinung • neuer Krimi • neues Buch • Norwegen • Royal-Teen • Singen • slow-burn • Sommer • Sommerbuch • Sommerferien • Sommerlektüre • Sommer-Lektüre • Sommerliebe • Strand-Buch • Superstar • Talentshow • Taylor Swift • The Voice of Germany • Tik-Tok made me buy it • To all the boys I've loved before • Trilogie • Urlaub mit Großmutter • Urlaubsbuch • Urlaubslektüre • Wholesome-Romance |
ISBN-10 | 3-458-77995-7 / 3458779957 |
ISBN-13 | 978-3-458-77995-7 / 9783458779957 |
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